Lock-On enträtselt

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

David_USA

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Nach meinen enttäuschenden Ergebnissen mit Lock-On bei den Schwimmern wollte ich es mal genauer wissen was Lock-On wirklich macht und wo es was bringt.

Das Handbuch sagt folgendes:

"This prevents the camera from refocusing when the subject is briefly obscured by objects passing through frame."

So wie ich das verstehe soll die Kamera Objekte ignorieren die durchs Bild laufen und mein Hauptobjekt kurz verdecken.

Nachdem das mit den Spritzern bei den Schwimmern nicht geklappt hat hab ich jetzt mal ein paar Tests gemacht. Schnelles AF-S Objektiv (AF-S 80-200) auf die Kamera und bei hellem Sonnenlicht (wo der AF schnell arbeit) hab ich zwei Objekte mit gutem Kontrast die in unterschiedlicher Entfernung waren abwechselnd anfokusiert. Das ganze natürlich mit Einstellung AF-C und halb-gedrücktem Auslöser um den AF immer aktiviert zu lassen. Das hab ich nun mit allen drei Lock-On Einstellung und der Off Einstellung probiert. Das Ergebnis war interessant!

Der AF reagiert praktisch sofort wenn ich vom weiter entfernten Objekt auf das nähere wechsle. Wenn ich dagegen vom nahen auf das entfernte Objekt wechsle dann zögert die Kamera je nach Einstellung. Lock-On scheint also nicht wie das Handbuch schreibt Objekte vor dem Hauptobjekt zu ignorieren, sondern verhindert das der AF auf den Hintergrund springt wenn man das Objekt kurz verliert.

Ich finde dieses Verhalten sehr interessant und in vielen Situationen hilfreich! Es ist nur das Gegenteil von dem was im Handbuch steht. Schaltet man Lock-On auf Off so regaiert die Kamera in beide Richtungen gleich schnell.

Getestes hab ich es bisher nur mit der D3.
 
Anzeigen
Danke David für das Praxisexperiment.:up:
Das Schwimmerproblem hatte ich auch schon, allerdings mit der D300. Hier vermute ich aber, der AF sieht hier Schwimmer und Spritzer als ein Objekt, den Spritzer sind gerade beim Kraulen ständig vorhanden.
Ehrlich gesagt bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen die Einstellung Off zu testen - eigentlich dämlich - werde das aber bei nächster Gelegenheit nachholen.

Stefan
 
Kommentar
Der AF reagiert praktisch sofort wenn ich vom weiter entfernten Objekt auf das nähere wechsle. Wenn ich dagegen vom nahen auf das entfernte Objekt wechsle dann zögert die Kamera je nach Einstellung. Lock-On scheint also nicht wie das Handbuch schreibt Objekte vor dem Hauptobjekt zu ignorieren, sondern verhindert das der AF auf den Hintergrund springt wenn man das Objekt kurz verliert.
Hmm,
meine Experimente haben da andere Ergebnisse.
Verfolgen eines Hundes der hinter Pfosten läuft. Mit Lock On bleibt der AF auf dem immer wieder mal verdeckten Hund.
Und Lock On lang beim verfolgen fliegender Vögel is ein Disaster falls ein interessanter (kontrastreicher) Hintergrund da ist...

cheers
afx
 
Kommentar
Hallo David,

vielen Dank für Deien interessanten Test !

Heisst das, das je länger man den Lock-On einschaltet, desto sicherer bleibt der AF auf dem Objekt im Vordergrund, und desto weniger springt er auf den Hintergrund ?

Hast Du diesen Test zufällig mal mit einem kontrast-ärmeren Vordergrund als den Hintergrund gemacht ( z.b. Vogel vor Wald / Baum )?
 
Kommentar
Meine Beobachtung beim Fotografieren von Pferden und Hunden (mit 2,8 70-200VR) in Aktion geht in die Richtung, das beim Lock-On grundsätzlich ein kurzfristiges Verlieren des Hauptobjektes aus dem aktiven AF-Feld kompensiert wird. Dabei ist es egal, ob ich beim galoppierenden Pferd kurz den Kopf aus dem Messfeld verliere und den Hintergrund anpeile oder ob kurz ein zweiter Pferdekopf dazwischen kommt und das Hauptobjekt verdeckt.

Gruß
Heiko
 
Kommentar
Die Sonne war am untergehen und ich hatte keine Zeit und kein Motiv das in einer Praxissituation auszuprobieren. Ich habs aber erstmal selbst nicht glauben können und es x-mal probiert. Immer wieder geht die Kamera sofort auf das nahe Objekt aber verzögert auf den Hintergrund.

In meinem Fall war der Hintergrund quasi unendlich (Berge), das nahe Objekt ca 10 Meter und das ganze bei 200 mm. Wenn ich Zeit und Gelegenheit habe probiere ich mehr, fände es aber klasse wenn andere auch hier ihre eigenen Testergebnisse zeigen. Einzige Bitte ist das es ein nachvollziebarer Aufbau ist der es erlaubt alle Einstellung immer wieder durchzutesten um anderen Faktoren auszuschließen.
 
Kommentar
Hi David,

jetzt bin ich ebenfalls etwas überrascht. Als ich während eines Helgoland Trip die Baßtölpel vor dem Meereshintergrund verfolgte, ging es mir genau wie Andreas (afx):
Wenn bei Lock-On normal oder lang der AF auf das Meer im Hintergrund "gerutscht" war, ging das sehr schnell und er klebte regelrecht dort. Zurück auf den Vogel dauerte teils Sekunden... also das Lock-On an meiner Kamera paßt zur Beschreibung im Handbuch... :nixweiss:
 
Kommentar
@Oliver: Vielleicht macht der Kontrast des Hintergrundes hier einen Unterschied. Ich habe da eine bestimmte Wiese, auf der ich immer meine Aufnahmen mache und im Hintergrund gibt es nur einen ca. 1km entfernten Waldrand, der meistens im Schatten liegt. Das bewegte Meer mir Wellen, Reflexen usw. bietet dem AF möglicherweise mehr Futter.

Ansonsten deckt sich das was ich oben geschrieben habe auch schon mit dem, was im Handbuch steht.

Gruß
Heiko
 
Kommentar
@Oliver: Vielleicht macht der Kontrast des Hintergrundes hier einen Unterschied.

Moin Heiko,

ja, ich schätze ebenfalls, daß dieser eine Rolle spielt. Es ist mir bislang auch selten so deutlich und reproduzierbar passiert, entsprach aber durchaus der Funktionsbeschreibung. Aus der bisherigen Erinnerung kam mir das Verhalten in Feld-/Wald-/Wiesenumgebungen auch nicht so "aggressiv" vor, wenngleich mit eingeschaltetem Lock-On die Verzögerung beim Rückführen des AF auf das Motiv immer länger dauert als das "Abrutschen" auf den Hintergrund... daher nutze ich max. die Einstellung kurz...
 
Kommentar
Wäre das schön, wenn entsprechend kompetente N-Techniker/Entwickler hier mitlesen und solche offensichtlichen Irritationen profund erklären bzw. aufklären könnten...
Gruß
Armin
 
Kommentar
Lock-On scheint also nicht wie das Handbuch schreibt Objekte vor dem Hauptobjekt zu ignorieren, sondern verhindert das der AF auf den Hintergrund springt wenn man das Objekt kurz verliert.


Schick mir Deine Firmware, unbedingt! Mehr will ich gar nicht von einem Autofokus.

Leider habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Lock-On verhindert nicht den Verlust, verzögert aber die erneute Suche des Objekts, gerade noch einmal ausprobiert.

Welche Einstellungen für Meßfelder und Tracking hattest Du denn?
Wie unterschieden sich nahes und entferntes Ziel, waren beide gleich attraktiv für den AF? Und als Letztes Dein Timing: Hast Du absichtlich unregelmäßig geschwenkt oder immer nach erfolgter Neufokussierung?


Viele Grüße

Carlsson
 
Kommentar
@Oliver: Vielleicht macht der Kontrast des Hintergrundes hier einen Unterschied. Ich habe da eine bestimmte Wiese, auf der ich immer meine Aufnahmen mache und im Hintergrund gibt es nur einen ca. 1km entfernten Waldrand, der meistens im Schatten liegt. Das bewegte Meer mir Wellen, Reflexen usw. bietet dem AF möglicherweise mehr Futter.

Ansonsten deckt sich das was ich oben geschrieben habe auch schon mit dem, was im Handbuch steht.

Gruß
Heiko

Hallo,

das ist exakt das, worauf ich hinaus wollte.

Ich glaube, daß der Kontrast dabei eine sehr große Rolle spielt. Ein Hintergrund in unendlich, der auch noch keinen allzu großen Kontrast hat, ist für den AF ziemlich langweilig.

Ist der aber einmal angepeilt uind Lock-on auf mittel oder lang eingestellt, sollte ein kontrastreicheres Motiv im Vordergrund ( < unendlich ) den AF nicht auf sich ziehen.

Damit wäre es genau umgekehrt, wie David es herausgefunden hat.

Hm, vielleicht mal selbst probieren.
 
Kommentar
Ist der aber einmal angepeilt uind Lock-on auf mittel oder lang eingestellt, sollte ein kontrastreicheres Motiv im Vordergrund ( < unendlich ) den AF nicht auf sich ziehen.

Moin Robby,

genau so habe ich das auch empfunden... wir hatten das auf Helgoland glaube ich auch kurz diskutiert.

Da der/das Lock-On ja den Vordergrund ignorieren soll (und es bei mir leider auch ziemlich zuverlässig funktioniert ;)) hatte ich, nachdem sich der AF den Hintergrund ausgesucht hatte auch schön zuverlässig das Problem ihn wieder auf den nun vordergründigen Baßtölpel zu "überreden" - was in Summe das Lock-On feature disqualifiziert sobald man in Situationen fotografiert, bei denen die Wahrscheinlichkeit vordergründiger Störungen eher gering ausfällt.

@Heiko: Kann es sein, daß dieses Verharren auf dem AF Ziel mehr auf eine evtl. Meßfeldgruppierung zurückzuführen ist?
 
Kommentar
Nach meinen enttäuschenden Ergebnissen mit Lock-On bei den Schwimmern wollte ich es mal genauer wissen was Lock-On wirklich macht und wo es was bringt.

Das Handbuch sagt folgendes:

"This prevents the camera from refocusing when the subject is briefly obscured by objects passing through frame."

So wie ich das verstehe soll die Kamera Objekte ignorieren die durchs Bild laufen und mein Hauptobjekt kurz verdecken.

Nachdem das mit den Spritzern bei den Schwimmern nicht geklappt hat hab ich jetzt mal ein paar Tests gemacht. Schnelles AF-S Objektiv (AF-S 80-200) auf die Kamera und bei hellem Sonnenlicht (wo der AF schnell arbeit) hab ich zwei Objekte mit gutem Kontrast die in unterschiedlicher Entfernung waren abwechselnd anfokusiert. Das ganze natürlich mit Einstellung AF-C und halb-gedrücktem Auslöser um den AF immer aktiviert zu lassen. Das hab ich nun mit allen drei Lock-On Einstellung und der Off Einstellung probiert. Das Ergebnis war interessant!

Der AF reagiert praktisch sofort wenn ich vom weiter entfernten Objekt auf das nähere wechsle. Wenn ich dagegen vom nahen auf das entfernte Objekt wechsle dann zögert die Kamera je nach Einstellung. Lock-On scheint also nicht wie das Handbuch schreibt Objekte vor dem Hauptobjekt zu ignorieren, sondern verhindert das der AF auf den Hintergrund springt wenn man das Objekt kurz verliert.

Ich finde dieses Verhalten sehr interessant und in vielen Situationen hilfreich! Es ist nur das Gegenteil von dem was im Handbuch steht. Schaltet man Lock-On auf Off so regaiert die Kamera in beide Richtungen gleich schnell.

Getestes hab ich es bisher nur mit der D3.

Ist zwar die Erklärung zur DX2 .:up: Wird aber KEIN Unterschied sein.:hehe:

http://www.f-lucke.de/mc2000/mc_2000ger.html#lock_AFS

lg
willi
 
Kommentar
@Heiko: Kann es sein, daß dieses Verharren auf dem AF Ziel mehr auf eine evtl. Meßfeldgruppierung zurückzuführen ist?

Also bei Pferdeaufnahmen beschränke ich mich immer rein auf die Einzelfeldsteuerung. Mit anderen Einstellungen habe ich da irgendwie immer mehr Ausschuß erhalten. Besonder bei Tieren mit dunklem/schwarzen Fell springt der AF dann schnell mal ein Stück weiter nach hinten und z.B. bei Frontalaufnahmen ist die Schärfeebene dann nicht mehr auf dem Kopf, sondern auf der Mähne weiter hinten. Und bei schlechterem Licht/Offenblende ist das Bild dann für die Tonne. Das Beschränken auf 9 Messfelder hat da schon wesentliche Besserung reingebracht aber letztendlich lande ich dann doch meistens bei der Einzelfeldsteuerung.

Gruß
Heiko
 
Kommentar
Hallo,

ich denke es wäre sinnvollen zwischen zwei Objekten im
Mittelgrund zu testen.
Wenn die Entwickler nicht total merkbefreit sind, sollten sie
eigentlich berücksichtigt haben, dass ein Objekt (Motiv) nicht
innerhalb von Sekundenbruchteilen (zwischen zwei Messungen)
seine Position von relativ Nah auf Unendlich wechseln kann
(UFOs vielleicht ausgenommen). Es dürfte einen Threshold
geben, der von der Lock-On Einstellung beeinflusst wird, welche
maximale Entfernungsdifferenz akzeptiert wird.
Ob dieser Werte in beide Richtungen (von näher nach weiter
entfernt und zurück) gleich ist, wäre auszuprobieren.

MfG, Jürgen
 
Kommentar
Bei der D300 mit AF-C, einzelnem Auto-Fokus Feld und Lock-On auf LONG scheint es wie folgt zu funktionieren:

Der AF springt verzoegert nach vorne auf ein Objekt und genauso verzoegert auf den Hintergrund!

Aussnahme: kleinere Aenderungen, bei denen der Fokus ein (kleines) Stueck naeher rueckt - das scheint unverzoegert zu erfolgen!
Eine kleine Aenderung nach hinten (weiter weg) dagegen, erfolgt verzoegert wie oben!

Das Ding springt also weniger schnell auf den Hintergrund, macht aber kleine Aenderungen nach vorne moeglich - evtl. einfach fuer Bewegungen des Objekts selbst?

Klingt fuer mich soweit OK :)
 
Kommentar
Ich hab gerade noch mal etwas gespielt. Mit einem "alten" mechanischen AF Objektiv ist die Verzögerung des AF ohnehin vorhanden, da ist es schwer den Unterschied zwischen Lock-On und systembedinger Trägheit zu merken. Mit einem schnellen AF-S merkt man den Unterschied deutlicher.

Der Kontrast und die Helligkeit der beiden Objekte macht sicher auch einen Unterschied. Das ist ja bekannt das der AF lieber auf hohe Kontraste geht.

Wenn ich Lock-On auf "short" stelle ist die Verzögerung sehr kurz, aber ich merke deutlich das der AF verzögert auf das hintere Objekt geht, aber praktisch sofort auf das vordere wenn ich wechsle. Auf "normal" geht der AF ebenfalls schneller vom hinteren auf das vordere Objekt, aber verzögert vom vorderen auf das hintere. In der "long" Einstellung scheinen wirklich beide Richtungen verzögert zu sein und zwar gleich lang.

Ich hab alle Einstellung jetzt noch mal durchprobiert. Die D3 und die D200 verhalten sich da übrigens genau gleich.

Als AF Modus habe ich AF-C und nur den mittleren AF Punkt. Keine Gruppe, kein Dynamischer AF. Wenn man mehrere Punkte verwendet kann es gut sein das der AF mit Hilfe der anderen Punkte das Hauptobjekt besser verfolgen kann und dadurch das Verhalten des AF beeinflusst.
 
Kommentar
Ich hatte Lock-On auf LONG, fuer eine bessere Unterscheidbarkeit, ansonsten dieselben Einstellungen wie Du.
Spaeter teste ich mal mit Normal und Kurz sowie einem schnellen AF-S Objektiv (eben hatte ich mit dem 50/1.4 getestet)

Die Firmware ist A: 1.02 und B: 1.00

Ich teste auch mal mit der anderen D300, die die neuere Firmware hat ...
 
Kommentar
Bei der D200 scheint Lock-On auch bei Objekten zw. Kamera und anvisiertem Ziel zu funktionieren. Zumindest hat´s beim anhängenden
Bild geklappt, bei dem ich die Eule im zentzralen Fokusfeld gehalten habe. Eigentlich wollte ich abdrücken, wenn die Eule wieder
komplett sichtbar ist, das hat nicht geklappt, da ich zu ungedukdig war... Bild ist also Mist, aber zumindest hat sich der AF nicht durch den schwarzen Kopf irritieren lassen.


Viele Grüße
Oliver
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten