Zurück aus Vietnam: Chua Thien Mu und Lang Minh Mang

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jflachmann

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In Vietnam trifft man auf unzählige Tempel und Schreine. Die meisten Vietnamesen bekennen sich zum Buddhismus, wobei die Religionspraxis vorsichtig ausgedrückt als sehr unorthodox bezeichnet werden kann. Neben Buddha in seinen vielfältigen Erscheinungsformen und Vorgängern spielt auch der Ahnenkult, der Konfuzianismus und eine kaum zu überblickende Zahl an Göttern eine große Rolle. Man nennt das wohl "Chinesischen Universalismus": Wenn man an alles glaubt und jedem potenziellen Gott, jedem Konzept und der Geisterwelt seine Ehrerbietung erweist, ist man auf der sicheren Seite. Asiatisch pragmatisch eben.

Eine besonders schöne, weil sehr harmonische Tempelanlage findet man unweit von Hue am Ufer des Flusses der Wohlgerüche - umgangssprachlich im Westen auch als Parfüm-Fluss bezeichnet. Die Pagode der Himmlischen Mutter - Chua Thien Mu - geht in ihren Ursprüngen auf den Nguyen-Fürsten Nguyen Hoang zurück. Er hat das Kloster im Jahr 1601 gestiftet. Anlass ist der Überlieferung nach eine weisshaarige, rotgewandete Frau gewesen, die den Bau der Pagode vorhergesagt haben soll.

Hier der Link zur ersten Bilderserie: In der Königsstadt von Hue
 
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Nicht weit von Hue entfernt liegen am Ufer des Flusses der Wohlgerüche auch die Grabanlagen der Herrscher der Nguyen-Dynastie. Die Erbauer haben sich wiederum, wie bereits bei der Gestaltung der Residenz, an Vorbildern aus China orientiert. Alles natürlich etwas kleiner und bescheidener. Letzteres macht meiner Meinung nach aber den besonderen Reiz aus. Bei den Gräbern ebenso wie bei der Königsstadt. Alles wirkt spielerisch und intim, nie kolossal oder sogar protzig.

Die Königsgräber wurden nach streng geomantsichen Regeln angelegt. Ort, umgebenden Landschaft und die Zeit des Baubeginns waren von größter Bedeutung, um dem verstorbenen Herrscher an sicheres und angenehmes Weiterleben seiner Seele zu garantieren. Eines der Gräber ist das des Minh-Mang-Kaisers, der von 1820 bis 1841 das Land regierte.
 
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Das Grab selbst liegt hinter dem Pavillon der Helligkeit unter einem künstlich angelegten Hügel, in den zum Schutz vor Grabräubern verschiedene Schächte gegraben wurden. In einem der Schächte ist der Minh-Mang-Herrscher bestattet. In welchem ist nicht bekannt.

Alle Aufnahmen (Chua Thien Mu und Lang Minh Mang) sind mit der Nikon D700 und dem AF-S Nikkor 2.8/ 24-70 mm entstanden. Aufgenommen als NEF und mit Lightroom 2 entwickelt.
 
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Danke für deinen informativen und umfangreichen Beitrag. Da es sehr viele Bilder sind, will ich nicht auf jedes eingehen. Denen die mir gefallen habe ich ein Thanks verpasst ;)
Du hast die Tempel meist im ganzen abgelichtet. Ein paar Details würden mich auch interessieren.

Gruß Felix
 
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Danke für deinen informativen und umfangreichen Beitrag. Da es sehr viele Bilder sind, will ich nicht auf jedes eingehen. Denen die mir gefallen habe ich ein Thanks verpasst ;)
Du hast die Tempel meist im ganzen abgelichtet. Ein paar Details würden mich auch interessieren.

Felix, erstmal vielen Dank. Zu deiner Frage/ Anregung: Mir war es wichtig, die Orte in ihrer Gesamtheit darzustellen. Letztlich beruht auch das Konzept, das beiden Anlagen zugrunde liegt auf dem Zusammenspiel der verschiedenen Gebäude mit ihrer Umgebung. Natürlich kann es auch attraktiv sein, einzelne Elemente (Türen, Dächer usw.) herauszupicken. Wo das fotografisch sinnvoll war, habe ich es auch gemacht. Bei den Gräbern ist in vielen der Innenräume das Fotografieren nicht gestattet. Daran habe mich gehalten, das hat die Möglichkeiten dann etwas eingeschränkt.

Ich stelle aber mal zwei weitere Bilder ein, die dich etwas näher an den Pavillon der Helligkeit heranbringen ;)

In weiteren Serien gibt es dann auch das eine oder andere Bild aus einem Tempel. Dazu brauche ich aber noch etwas Zeit :kaffee:
 
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Lang Khai Dinh

Ganz anders als das Lang Minh Mang und die anderen frühen Grabanlagen in der Gegend um Hue präsentiert sich das letzte für einen Herrscher der Nguyen-Dynastie errichtete Grab. Wobei beim Khai-Dinh-Kaiser schon kaum noch die Rede von einem Herrscher sein kann. In seiner Regierungszeit von 1916 bis 1925 hatten längst die Franzosen die vollständige Kontrolle über Vietnam übernommen und es zusammen mit Laos und Kambodscha als Union Indochinoise in ihr Kolonialreich integriert.

Beim Lang Khai Dinh ist der europäische Einfluss deutlich spürbar. Asiatische Stilelemente sind zwar noch vorhanden, kommen aber kaum noch zu Geltung. Ausgeführt ist die Anlage in grauem Beton. Die weitläufigen Parkanlagen, die man bei den anderen Nguyen-Gräbern findet, fehlen vollständig.
 
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Recht herzlichen Dank fuer diesen Bericht. Freue mich immer wieder, wenn ich aus Thailands Nachbarschaft sehe.:up:
 
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Das Mausoleum des Khai-Dinh-Kaisers

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Vergoldete überlebensgroße Bronzestatue Khai Dinhs (in Frankreich gegossen)

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