Leider kein Makro, dafür Wildlife!
Selous Game Reserve, Tanzania, September 2006
Zur Entstehungsgeschichte des Fotos:
Während einer Ganztages-Safari im Geländewagen (Pickup mit der klassischen Safaribestuhlung auf der Ladefläche), bemerkten wir mehere Geier, die in einiger Entfernung am Himmel kreisten.
Unserer Guide steuerte auch sofort in diese Richtung. Und wirklich: schon nach kurzer Zeit entdeckten wir eine größere Ansammlung von Geiern, die auf dem Boden in der Nähe eines Sees hockten.
Aas konnten wir zunächst keines entdecken. Unser Guide meinte , daß Löwen mit einem Riß in der Nähe sein müßten: Außer Aas verwerten die Geier auch Löwenkot - und das taten sie bei genauerem Hinsehen auch!
In einiger Entfernung wurden wir dann fündig: Insgesamt drei Löwinnen konnten wir im Unterholz und Gebüsch ausfindig machen. Der Riß befand sich (wohl aus Schutz vor den aufdringlichen Geiern) unter dem dichtem Geäst eines Baumes. Viel sehen konnte man anfangs nicht - dafür aber hören: Das Kacken von Knochen...
Nachdem wir unser Fahrzeug in die richtige Position gebracht hatten ("Etwas vor... Stop! Etwas zurück... Stop! Etwas weiter links.." ging´s ans Fotografieren. Das war aber gar nicht so einfach...
Die Sitze waren viel zu hoch: Erstens keine Sicht durch die Äste , zweitens eine schlechte Perspektive..
Die Lösung: Unter den Sitzbänken, also auf der Ladefläche liegend gab es genau eine Position mit verhältnismäßig klarer Sicht auf die Löwin. Das war zwar eine arge Verrenkung, bot aber auch eine einigermaßen bodennahe Perspektive...
Das nächst große Probem war die Belichtung: Die Sonne schien - es war so um die Mittagszeit - und die Löwin befand sich im tiefsten Schatten unter dem Baum...
Das Ergebnis - also diese Fotos - haben daher eher einen dokumentarischen Charakter, technische Perfektion ließen die äußeren Gegebenheiten nicht zu
Auf jeden fall war das ein sehr eindrückliches Erlebnis: wer einmal die Knochen knacken gehört hat....
Das "Opfer" soll unserem Guide nach ein junges Gnu gewesen sein.