Yellow-Press

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Schakaya

Guest
Leider hatte ich vor kurzem einige Zeitschriften der Yellow-Press durch zu blättern. Ich bin ja fast erschrocken...!!! Sooooo schlechte Bilder habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen... ist unser Anspruch zu hoch (ich erinnere nur mal an diverse Schärfediskussionen) oder deren Niveu so tief?

Übrigens fiel mir die schlechte Qualität der Bilder auch in Nachrichten-Magazinen auf...

Wurde unsere Zeit wirklich so schnellebig, dass der Mensch der den Auslöser betätigt so fix sein muss, dass er keine Zeit mehr hat verwackelte, unscharfe und fehlbelichtete Aufnahmen zu wiederholen, oder ist das Buget inzwischen so klein, dass kein Vernüftiges Handwerkszeug mehr gestellt werden kann, um halbwegs qualitativ gute Aufnahmen hin zu bekommen...??!

Das hat mich echt zum Nachdenken gebracht... :gruebel: :nixweiss:
 
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Schakaya,

Das hat mich echt zum Nachdenken gebracht... :gruebel: :nixweiss:

in welche Richtung denkst du denn? :wink:

Heute habe ich ein Bild von einer P.H. gesehen, wie man ihr unter den Rock fotografierte. Das Bild war zwar fototechnisch ok, aber das wäre z.B. nicht meins!

So kann man auf vielerlei Art von Fotografie Geld machen, aber man muss selbst entscheiden, was einem wichtig ist! :roll:
 
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Ja Schakaja,

die Qualität der Pressebilder lässt immer weiter nach - und das geht schon seit Jahren so.
Die Verlage haben ihre Profis entlassen und bekommen ihre Fotos von Amateuren für billiges Geld.
Angefangen hat diese ganze Miesere vor etwa 10 Jahren mit den Paparatziaufnahmen (abgeschnittene Hände oder Köpfe etc. waren da noch das harmloseste)...was sich daraus entwickelt hat, sehen wir jetzt in der Tagespresse und anderen Zeitschriften.
Selbst der Stern - der unbestritten für gute Reportagefotos bekannt ist - lässt langsam nach. Es gab Zeiten, da konnte der Leser im Stern Fotos bewundern, die später hochdotierte Preise erhielten.
Schuld an dieser Entwicklung ist unsere "Geiz ist Geil" Gesellschaft und die Entwicklung der Digitaltechnik.
Es gibt genügend freie Mitarbeiter die als Bildreporter unterwegs sind, die tatsächlich mit Handys fotografieren - oder Redakteure, die selber fotografieren müssen weil der Verlag keine Fotografen mehr hat.
Also...was erwartest Du dann von der Qualität?
Ich hatte neulich ein sehr interessantes Gespräch mit jemandem, der Einblick in die Managementebene hat...mir wurde sehr verständlich erklärt, warum Nikon z.B. die D50 als Massenmarktware wesentlich wichtiger ist als dem Wunsch von Profis und ambitionierten Amateuren nachzukommen.
Es geht tatsächlich nur noch um das nackte Überleben - wie bei den Zeitschriften auch. Die Ware muß extrem Preiswert sein und die Masse befriedigen...alles andere zählt nicht mehr.
Wen interessieren da der Verlust von wünschenswerten Features oder Qualität?
Das sind die Zeichen unsere Dekade, wir müssen damit leben...es sei denn, alle Verbraucher würden den Kauf dieser Produkte verweigern (was für ein herrlicher Traum).

Cheers Sven
 
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Wenn Du in einem Magazin gute Photos sehen willst, schau' mal in National Geographic. Hier ist das Niveau immer noch überdurchschnittlich.

Bei den sogenannten "Photo-Fachzeitschriften" ist auch nur noch die PHOTOGRAPHIE wirklich anschauenswert. Ich erinnere mich noch an "gute Zeiten" in den frühen 80ern des vergangenen Jahrtausens, in denen noch ein gutes Bild das Titelblatt der "Color Foto" zierte, und nicht ein Sammelsurium von Plastikkamera- und Teletütenabbildungen.

Tja, früher war eben alles besser (und außerdem aus Holz) ! ;-) (Smiley klappt bei mir irgendwie nicht)

Hobbs
 
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Hallo,

grundsätzlich habt ihr erstmal recht, aber freie Mitarbeiter, die mit Handys fotografieren, gibt es bei uns nicht. Die hätten auch überhaupt keine Chance. Wir nehmen Handybilder nicht einmal für die Onlineausgabe und auch nicht als Illustration zu Leserbriefen, obwohl wir da oft katastrophale Bilder angeboten bekommen. Gleich in die Tonne damit, und manche Leser wundern sich, warum wir ihr "super Foto" nicht gebracht haben.
Der Trend, daß Redakteure selbst fotografieren ist meiner Meinung nach bedenklich und auch bei uns gelegentlich ein Thema, da jeder Redakteur über eine Knipse verfügt. Sind schließlic billig genug um sie sich privat zu kaufen. Die verfügen nur über Kameras auf Discounter-Niveau und haben keine Ahnung von Fotografie. Natürlich bin ich so egoistisch, daß ich diese Kollegen auch mit ihrer eigenen Unkenntnis versauern lasse. Fest angestellte Fotografen und Freie mit eigener Ausrüstung ab D100 aufwärts gehören bei meinen wichtigsten Auftraggebern, Tageszeitungen, immer noch zum Standard. Darüber bin ich sehr froh, denn hätte ich nur einen knipsenden Redakteur als "Konkurrenten" würde ich mich selbst vermutlich auch weniger anstrengen, wozu auch, mit einem halbwegs scharfen Bild wäre ich unter den Luschen schon der Größte.
Was Fotozeitschriften angeht, die lese ich schon seit geraumer Zeit kaum noch. Kompaktknipsen und Einsteiger SLR interessieren mich einfach nicht. Aber ich verstehe, daß sich die Themen mehr für die Zeitschriften lohnen, da es mehr Hobbyfotografen gibt.
 
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Ich glaube eher, daß das Problem vielschichtiger ist.

Viele kleinere Tageszeitungen, welche sowieso nur noch mit Freien oder Pauschalisten arbeiten, haben nicht einmal mehr einen Bildredakteur. Die vom schreibenden Redakteur ausgewählten Bilder (der Fotograf hat ja seine Vorauswahl bereits getroffen), werden mit einer Aktion (für den Print vorbereitet (Autotonwertkorrektur eingebaut).

Was passiert: ausgefressene Stellen. Farbverschiebungen, welche so nicht gewollt sind. Eventuell dann noch als schwarz weis in den Print und schon ist es passiert.

Die Ausschnitte welche teilweise gewählt werden, sind eine Katastrophe: Hände abgeschnitten etc.

Da hast du als Photograph keinen Einfluß mehr; ich habe für die morgige Samstagssonderbeilage wieder so einen Fall, wo ich mich schäme, daß mein Name unter den Bildern steht.

Ergo: Es liegt nicht immer am Photographen.

Nun zum Thema Onlinemagazine: was da mittlerweile an Pseudoknipsern rumläuft, spottet jeder Beschreibung, anscheinend sollen die Photogalerien Masse statt Klasse bringen, die Klicks bestätigen das m.E. nicht, sondern einzig, wie verkauft sich dieser Knipser bei der Veranstaltung.

Bitter aber wahr
 
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Hallo zusammen,

(Ironiemodus on)
seht die ganze Sache doch mal aus einer anderen Perspektive:
So sind wir ambitionierten Amateure plötzlich wirklich gute Fotografen, die ernsthaft an ihren Bildern arbeiten und brauchbare Ergebnisse liefern, die sogar im Laufe der Zeit immer besser werden.
Die Amateure von heute als Starfotografen von morgen. :-D
(Ironiemodus off)

Bitte nehmt dieses Posting jetzt nicht all zu ernst, denn die Profis unter uns können nämlich mit Bestimmtheit nicht mehr über die gegebene Situation lachen.
Und sind wir doch mal ganz ehrlich: wer ist schon mit seinen eigenen Bildern zufrieden? Ich selbst finde immer was zum Nörgeln an meinen eigenen Kreationen.

Cheers Sven
 
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