Bildpräsentation beim Kunden, ah ja klar, immer unter von
uns kontrollierbaren Lichtverhältnissen bei Farbtemperatur 5500 Kelvin. "Herr Ministerpräsident, ich muss eben mal die Lampe zuschalten. Tut mir leid, wenn sie das jetzt blendet. Da müssen sie durch." "Nein, Herr Geschäftsführer, so können wir das Licht jetzt nicht lassen. Da müssen sie sich schon ein wenig gedulden."
Vorschau im Studio – ja. Aber kontrollierte Bedingung?!? Gerade im Studio ändert sich das Licht ständig, wird an und aus gemacht, verändert und durch Filter gejagt …
Sichtbare Verbesserung dürfte in vielen Fällen möglich sein … ja sicher doch. Mal abgesehen vom Konjunktiv – besser als was? Es ist ja gerade der springende Punkt, das kein Referenzwert vorhanden ist. Es gibt keine gleiche oder zumindest ähnliche Beleuchtung wie an einem Bildbearbeitungsplatz. Wie will man da also unter blauem Mittagslicht sagen, dass der Minimonitor die richtigen Kontraste anzeigt? Oder unter gelb-rotem Diskolicht Farbstiche beurteilen? Jedesmal Umgebungslichtmessung und dann die entsprechenden Profile laden? Bei einer Fahrt mit einem (öffentlichen) Verkehrsmittel je nach Lichteinfall im Zentelsekundentakt ein neues Monitorprofil, damit man Kunstgenuss am Handy hat?
Alles rennen nützt nichts, wenn man auf dem falschen Weg ist. Und die Farbkalibration von mobil eingesetzten Geräten ist so sinnvoll wie dem Wind zu sagen, er möge die Richtung ändern. Wie war das noch mal mit dem Rathaus in Schilda, als man vergaß, die Fenster einzubauen? Und die Bürger dann das Licht in Säcken hineingetragen hat? Und als das nicht klappte, man das Rathaus verschob, um bessere Lichtbedingungen zu bekommen … Ja, genauso funktioniert Farbkalibration von Mobilgeräten.
Aber man kann ja schon mal Geräte verkaufen. Und wenn da noch ein Bauernfänger daherkommt, der mit ernster Miene bestätigt, das das was bringt, wird man ganz schnell reich.