Wolfgang Strassl fotografiert Fahrgäste in Londoner U-Bahn - "kopflos"

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Die FAZ stellt einen Bildband von Wolfgang Strassl vor: „Underground Portraits“. Der Fotograf zeigt Fahrgäste der Londoner U-Bahn in der Tradition der seriellen Fotografie gleichsam "kopflos" anonymisiert. Hier gibt es einen Artikel und eine erstklassige Bilderstrecke als Kostprobe.

Ich fände es spannend zu erfahren, wie diese Bilder entstanden sind: Z.B. ob und wie Wolfgang Strassl seine "Fotomodelle" angesprochen und dann fotografiert hat. Manch ein Bild erscheint mir ja schon ziemlich entlarvend.
 
Zuletzt bearbeitet:
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...ob und wie Wolfgang Strassl seine "Fotomodelle" angesprochen und dann fotografiert hat. Manch ein Bild erscheint mir ja schon ziemlich entlarvend.
Nö, sieht man doch, was er gemacht hat: Fahrkarte gekauft, mit der Kamera auf dem Schoß in die Bahn gesetzt und immer,
wenn sich ein neues Gegenüber niedergelassen hat, ein Foto gemacht.

Kann ich auch:
full


Grüße,

Christian
 
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@cjbffm : Sicher kannst Du das auch.


...


... aber Du solltest noch etwas üben :
Die Fotos im link erzählen mehr oder weniger eine Geschichte. Schuhe mit Hosenbein reichen da nicht
(auch, wenn die Socken ..., aber die sind auch nicht neu, bunte Socken ... )
 
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Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass es in diesem Thema insofern keinen Respekt vor der Arbeit des Künstlers gibt, als hier jemand mit einem nachgestellten Bild dilettierend dazwischen grätscht. Ich finde das schade. Auf eine ernsthafte Diskussion dieser Arbeiten hatte ich mich gefreut.
 
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Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass es in diesem Thema insofern keinen
Respekt vor der Arbeit des Künstlers gibt, als hier jemand mit einem
nachgestellten Bild dilettierend dazwischen grätscht.

Wir können klar festhalten, daß Dein Beitrag jetzt auch nicht gerade vor Respekt trieft.

Auf eine ernsthafte Diskussion dieser Arbeiten hatte ich mich gefreut.

Kannst Du haben. Die empfinde ich vor allem als extrem respektlos,
bis hin zu strafrechtlichen Überlegungen ("Upskirting").
Entwürdigend, verachtend, aus dem Hinterhalt geschossen.
Der Mann ist in meinen Augen ein Misanthrop, und reitet
eine sehr schlicht gestrickte Masche.

Kräftiges Weitwinkel, vermutlich Actioncamera, Klarheit/Dynamik bis
Anschlag aufdrehen und fertig. Das ist sogar für Instagram alles
andere als hohe Kunst. Da gibt es nichts zu grätschen.

Wer tolle Bilder aus U-Bahnen sehen möchte, der sucht besser nach
Alan Schaller http://alanschaller.com/metropolisseries
oder Aaron Pegg https://photogrist.com/underground-nyc-aaron-pegg/
 
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Er ist ein Künstler, Du bist ein Künstler, ich bin ein Künstler, jeder ist ein Künstler.
Jeder Mensch ist ein Künstler (Joseph Beuys)

Wobei man sich um den Begriff Kunst und darum, wo Kunst beginnt und eventuell endet,
bekanntlich trefflich bis zum letzten Atemzug streiten kann.

Und das mache ich mal jetzt und hier.

Ich kann weiß Gott keinen Grund sehen, warum mein Foto dilettantisch sein sollte.
"Nachgestellt" ist es schon gar nicht, denn es stammt von Ende 2018.

Ebenso kann ich nicht im geringsten erkennen, was die vorgestellten Fotos zu Kunst machen
sollte, wenn es Fotos sind, die so, aber wirklich genauso, auch eine Überwachungs- oder
Wildkamera hätte herstellen können. Dilettantischer geht es kaum.

Bei meinem Foto ist zumindest noch der Bildausschnitt durch mich bestimmt, und zwar individuell
auf das vorliegende Sujet bezogen (das Foto ist unbeschnitten - alte Diafotografen-Schule). Das
ist bei den vorgestellten Fotos offenbar nicht der Fall. Dort ist der Bildausschnitt immer exakt gleich.
Deswegen meine Assoziation zu einer fest installierten Kamera.

Ich kann die Sache auch von der anderen Seite aufbürsten.

Die vorgestellten Bilder sind Kunst, denn sie zeigen, wie in einem durch den Künstler festgelegten
Ausschnitt der Inhalt immer wieder wechselt. Selber Ort, andere Zeit, ergibt jeweils einen anderen
(Aus-)Blick.

Dann ist mein Foto aber ebenfalls Kunst, und wenn ich noch ein paar weitere Fotos mit Hosen, Socken
und Schuhen hinzufüge - vielleicht auch noch alle aus derselben Perspektive, vom selben Standpunkt
aus aufgenommen -, ist mein Werk vielleicht sogar museumsreif.

Grüße, Christian
 
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Erinnert das nicht ein wenig an das das Ei des Kolumbus? Ein Fotograf legt ein Werk vor und sofort bestreiten Andere dessen künstlerische Existenzberechtigung, weil das handwerklich nicht anspruchsvoll genug sei ..., viel zu einfach sei ... und überhaupt, das könne man ja auch.

Der Unterschied zu dem was andere Talente vielleicht "auch" können bleibt: Er hat es getan.

So war es schon bei Beuys und vielen anderen Künstlern. Über die gerade im Zusammenhang mit dem Thema "Respekt" geäußerten Beschimpfungen der Person kann ich mich allerdings nur wundern. Dass die Bilder im Einzelfalle einen schon recht entlarvenden Charakter haben, hatte ich eingangs ja schon geschrieben. Ob dadurch aber wirklich Persönlichkeitsrechte der anonymisert abgebildeten Personen verletzt werden, daran habe ich Zweifel.

Aus meiner Sicht knüpfen die Bilder an die Tradition der seriellen und dokumentarischen Fotografie in Deutschland an, über deren künstlerische Bedeutung wir sicherlich nicht diskutieren müssen.
 
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Erinnert das nicht ein wenig an das das Ei des Kolumbus? Ein Fotograf legt ein Werk vor
und sofort bestreiten Andere dessen künstlerische Existenzberechtigung, weil das
handwerklich nicht anspruchsvoll genug sei ..., viel zu einfach sei ... und überhaupt, das
könne man ja auch.

Er verwendet eine Bildsprache die an Banalität kaum zu übertreffen ist.
Fotografie ist ein technisches Medium, daher beschreibe ich die technische
Entstehung der Bilder. Das erklärt jedoch nur das Ergebnis, Technik ist ja
kein Selbstzweck.

Der Unterschied zu dem was andere Talente vielleicht "auch" können bleibt: Er hat es getan.

Wer einen Haufen in die Ecke setzt und stolz darauf zeigt hat auch etwas getan.
Deswegen ist das keineswegs zwingend Kunst.

Ein Düsseldorfer Künstler, den ich näher kenne hat mal gesagt:
"Es kommt nicht darauf an, ob in einem Bild was drin ist.
Ich muss dem Käufer nur weismachen daß da was ist."

So war es schon bei Beuys und vielen anderen Künstlern.

Auf Joseph traf das obige Zitat auch zu......

Unter Werner Schmalenbach hätte Beuys nie in der Düsseldorfer
Kunstsammlung am Grabbeplatz gehangen.

Über die gerade im Zusammenhang mit dem Thema "Respekt" geäußerten
Beschimpfungen der Person kann ich mich allerdings nur wundern. Dass die
Bilder im Einzelfalle einen schon recht entlarvenden Charakter haben, hatte
ich eingangs ja schon geschrieben.

"Entlarvend" wäre etwas, das einem Menschen die Larve (Maske) herunterreisst,
seine Geheimnisse und sein Innerstes zur Schau stellt - gegen seinen Willen.
Schon Deine Formulierung belegt die unbestreitbare Verletzung der Persönlichkeitsrechte.

Ob dadurch aber wirklich Persönlichkeitsrechte der anonymisert abgebildeten
Personen verletzt werden, daran habe ich Zweifel.

Ich nicht.

Aus meiner Sicht knüpfen die Bilder an die Tradition der seriellen und
dokumentarischen Fotografie in Deutschland an, über deren künstlerische
Bedeutung wir sicherlich nicht diskutieren müssen.

Du meinst "Banale Grande" à la Becher und Epigonen?

Darüber ist schon oft diskutiert worden, und es gibt sowohl die
kniefälligen Bewunderer, wie auch diejenigen, die deren Wert eher
in wissenschaftlicher Dokumentation der Industriegeschichte sehen.
Bewahrung der Geschichte für die Nachwelt, aber Reproduktion.
 
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Was heutzutage oftmals als Kunst bezeichnet wird, hat seine Grundlage nur darin, dass einer etwas macht, was "neu" ist, was also noch kein anderer gemacht hat.

Ich würde jedenfalls keine "enthaupteten" Menschen in Serie fotografieren.

Gruß
Hans
 
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Ich finde die Idee witzig und schön umgesetzt.

Aber wir sollten aufhören in "Denk- und Vorstellungsmustern" zu beurteilen. Wenn wir uns über "Kunst und Unkunst" unterhalten, dann werden wir nie fertig. Und es killt letztlich jede Idee, jedes Vorhaben.

Vielleicht ist das aber auch der Preis den wir zahlen, weil wir ja alle "überbildert" sind. Wir müssen immer mehr die von uns präferierten Rosinen aus dem Kuchen picken. Ich mach' das nicht, ich mag keine Rosinen, aus Trauben macht man Wein oder Grappa .... :)

Im Ernst: Die Bilder müssen ja nicht gefallen, aber ich kann wenigsten die Idee dahinter gut finden. Und ich finde, man sollte das Wort Kunst aus dem Wörterbuch kippen. Ich habe fertig. :)
 
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Ich wollte keineswegs Kategorien setzen: Kunst auf der einen Seite, "Nichtkunst" auf der anderen.

Vielmehr finde ich den Ausspruch von Josef Beuys, jeder sei ein Künstler, durchaus bedenkens-
und beachtenswert. Es steckt viel Wahrheit darin, denn Kunst hat etwas mit Können zu tun. Und
es gibt fast keinen Menschen, der nichts kann.
Insofern ist jeder Mensch auf irgendeinem Gebiet ein Könner und Künstler.

Was mich viel mehr stört, ist die Abgrenzung, die Kunstinteressierte oft zwischen sich und dem
Künstler betreiben.
Wenn hier von der "Tradition der seriellen Fotografie" die Rede ist, ist das ein Beispiel dafür, was
ich meine.
Wenn jemand Serienaufnahmen seines kopflosen wechselnden Gegenübers macht, und dem ein
besonderer künstlerischer Wert zugesprochen wird, ist das ein weiteres Beispiel dafür.

Ist es nicht vielmehr so, daß jeder solche Serienaufnahmen machen kann? Und warum wird serieller
Kunst ein besonderer Wert zugesprochen, sofern sie von jemandem kommt, den die kunstbeflissene
Welt als Künstler anerkannt?

Warum sollten serielle Werke überhaupt einen besonderen künstlerischen Wert besitzen? - Haben sie
das wirklich, oder ist das nur eine Überhöhung, eine Einbildung? Sind serielle Werke wirklich etwas
besonderes, bringen sie einen speziellen Erkenntnisgewinn? Oder wohnt ihnen nicht ein Übermaß
an Banalität inne?

Was ist die Voraussetzung dafür, so etwas als Kunst anzuerkennen, ja geradezu zu verehren? Ist es
der Künstler, das Motiv, das Sujet oder etwas anderes?

Warum wird so etwas nicht als Kunst anerkannt, wenn es von Herrn Meier gemacht wird?

Warum verehrt Herr Meier diese Fotos als Kunst, wenn er sie genausogut hätte selber machen können?

Was hindert Herrn Meier daran, es dem anderen (Künstler genannten) gleich zu tun?

Schlimmer noch: Was ist es, daß Herr Meier sich selbst für klein und unbedeutend hält, den Künstler
aber für groß und bedeutend, obwohl ihn nichts daran hindern könnte, ähnliches oder identisches
zu schaffen?

Grüße,

Christian
 
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Ich meinte mein Votum nicht als Vorwurf an jemanden, Christian. Ausser bei den Rosinen schliesse ich mich ja immer ein Stück weit auch selbst mit ein. :)
Ich für meinen Teil versuche mich aber immer wieder von Kategorien und Begriffen zu lösen. Es eröffnet mir dann auch einen andern Zugang zu etwas. Im Rahmen meiner Ausstellung sind auch schon Leute auf mich zugekommen und haben zu mir gesagt, Sam, du bist ein Künstler. Ich schaue sie dann immer an und sage, nein, ich bin parteilos.....:)
 
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Welchen Bedürfnissen ein Herr Meier folgt, wenn er seinen Anspruch etwas "auch" zu können und es einem Künstler "gleichzutun" in den Mittelpunkt dieses Themas stellt, muss er für sich selbst beantworten.
 
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Um zum Ausgangsthema zurückzukehren: Was mich im Sinne von "making of ... " an den Bildern von Wolfgang Strassl zuerst mal interessiert, ist die Frage ob es nicht auch sein kann, dass diese mit Fotomodellen gestellt sind oder aber von den abgebildeten Personen genehmigt wurden. Im Hinblick auf die Diskussion zu den Persönlichkeitsrechten wäre das ein "Coup". Ich knüpfe mit diesen Überlegungen übrigens auch an die Ausführungen zum Thema "Mut des Fotografen" des Forumskollegen hooky69 mit seinen erstklassigen Fotos im "Elvis von der Platte" Thema an.
 
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Welchen Bedürfnissen ein Herr Meier folgt, wenn er seinen Anspruch etwas "auch" zu können und es einem Künstler "gleichzutun" in den Mittelpunkt dieses Themas stellt, muss er für sich selbst beantworten.
Ich bitte, sorgfältig zu lesen. Die Worte oben sind sorgfältig gewählt und nicht in zufälliger Folge aneinandergereiht.
Nach sorgfältigem Lesen erschließt sich dem Lesenden - so er es denn zuläßt - der Sinn des Geschriebenen.

Es geht nicht um einen Herrn Meier, und es geht nicht darum, zu glauben, etwas auch zu können. Es geht um jedermann
und es geht darum, daß jeder (auch) ein Künstler ist. Deswegen ist auch das Wort "gleichtun" völlig verfehlt. Es muß "auch
tun" heißen.

Grüße, Christian
 
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Das Thema dieses Threads ist etwas völlig anderes:

Die FAZ stellt einen Bildband von Wolfgang Strassl vor: „Underground Portraits“. Der Fotograf zeigt Fahrgäste der Londoner U-Bahn in der Tradition der seriellen Fotografie gleichsam "kopflos" anonymisiert. Hier gibt es einen Artikel und eine erstklassige Bilderstrecke als Kostprobe.

Ich fände es spannend zu erfahren, wie diese Bilder entstanden sind: Z.B. ob und wie Wolfgang Strassl seine "Fotomodelle" angesprochen und dann fotografiert hat. Manch ein Bild erscheint mir ja schon ziemlich entlarvend.

Um zum Ausgangsthema zurückzukehren: Was mich im Sinne von "making of ... " an den Bildern von Wolfgang Strassl zuerst mal interessiert, ist die Frage ob es nicht auch sein kann, dass diese mit Fotomodellen gestellt sind oder aber von den abgebildeten Personen genehmigt wurden. Im Hinblick auf die Diskussion zu den Persönlichkeitsrechten wäre das ein "Coup". Ich knüpfe mit diesen Überlegungen übrigens auch an die Ausführungen zum Thema "Mut des Fotografen" des Forumskollegen hooky69 mit seinen erstklassigen Fotos im "Elvis von der Platte" Thema an.

Wenn es hier so etwas wie das Hausrecht des Themenstellers gibt, das fortgesetzte Störfeuer unterbinden zu lassen, bitte ich die Forenmoderation, zu handeln.
 
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Und wer, meinst Du, soll deine Glaskugelfragen beantworten können?

Grüße, Christian
 
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