Erinnert das nicht ein wenig an das das Ei des Kolumbus? Ein Fotograf legt ein Werk vor
und sofort bestreiten Andere dessen künstlerische Existenzberechtigung, weil das
handwerklich nicht anspruchsvoll genug sei ..., viel zu einfach sei ... und überhaupt, das
könne man ja auch.
Er verwendet eine Bildsprache die an Banalität kaum zu übertreffen ist.
Fotografie ist ein technisches Medium, daher beschreibe ich die technische
Entstehung der Bilder. Das erklärt jedoch nur das Ergebnis, Technik ist ja
kein Selbstzweck.
Der Unterschied zu dem was andere Talente vielleicht "auch" können bleibt: Er hat es getan.
Wer einen Haufen in die Ecke setzt und stolz darauf zeigt hat auch etwas getan.
Deswegen ist das keineswegs zwingend Kunst.
Ein Düsseldorfer Künstler, den ich näher kenne hat mal gesagt:
"Es kommt nicht darauf an, ob in einem Bild was drin ist.
Ich muss dem Käufer nur weismachen daß da was ist."
So war es schon bei Beuys und vielen anderen Künstlern.
Auf Joseph traf das obige Zitat auch zu......
Unter Werner Schmalenbach hätte Beuys nie in der Düsseldorfer
Kunstsammlung am Grabbeplatz gehangen.
Über die gerade im Zusammenhang mit dem Thema "Respekt" geäußerten
Beschimpfungen der Person kann ich mich allerdings nur wundern. Dass die
Bilder im Einzelfalle einen schon recht entlarvenden Charakter haben, hatte
ich eingangs ja schon geschrieben.
"Entlarvend" wäre etwas, das einem Menschen die Larve (Maske) herunterreisst,
seine Geheimnisse und sein Innerstes zur Schau stellt - gegen seinen Willen.
Schon Deine Formulierung belegt die unbestreitbare Verletzung der Persönlichkeitsrechte.
Ob dadurch aber wirklich Persönlichkeitsrechte der anonymisert abgebildeten
Personen verletzt werden, daran habe ich Zweifel.
Ich nicht.
Aus meiner Sicht knüpfen die Bilder an die Tradition der seriellen und
dokumentarischen Fotografie in Deutschland an, über deren künstlerische
Bedeutung wir sicherlich nicht diskutieren müssen.
Du meinst "Banale Grande" à la Becher und Epigonen?
Darüber ist schon oft diskutiert worden, und es gibt sowohl die
kniefälligen Bewunderer, wie auch diejenigen, die deren Wert eher
in wissenschaftlicher Dokumentation der Industriegeschichte sehen.
Bewahrung der Geschichte für die Nachwelt, aber Reproduktion.