Wolfgang Strassl fotografiert Fahrgäste in Londoner U-Bahn - "kopflos"

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Ich kann mit den Bildern auch nichts anfangen. :oops:
Mich in die U-Bahn zu setzen, um meinem Gegenüber in den Schritt zu fotografieren, wäre mir eindeutig zu blöd.:rolleyes:
 
Kommentar
Was heutzutage oftmals als Kunst bezeichnet wird, hat seine Grundlage nur darin, dass einer etwas macht, was "neu" ist, was also noch kein anderer gemacht hat.

Ich würde jedenfalls keine "enthaupteten" Menschen in Serie fotografieren.

Gruß
Hans

Tja, so ist da mit der Kunst - :talk: - Fettbloecke oder bepflasterte Badewannen haben mir auch nie was gesagt.
Aber das ist das Wesen der Kunst - in meinen Augen - sie provoziert manchmal - und muss - und soll - auch nicht jedem gefallen.
Van Gogh war zu seiner Zeit auch nicht sehr populaer - heute finden wir ihn klasse.
Die U-Bahn Strecke hat was, die Bilder sind gut gemacht.
 
Kommentar
Ob es nun richtig ist, dass die Zeit á la Bild titelt und dann von Demütigung und Bedrängnis spricht, weiß ich nicht.
Gewiß gibt es Schmuddelbuben, aber in jedem Fotografen gleich einen aufdringlichen Widerling zu sehen und die Situation so zu interpretieren,
führt dazu, dass Street, Kinderfotografie und dergl. - wie hier in der Zeit - auch in unberechtigten Fällen als kriminell eingestuft wird.

Angst- und Panikmache bringt die Begegnung erst zu möglicherweise falschen Reaktionen und zur Eskalation.
Der Rat zu einem ruhigen und besonnenen Klärungsgespräch hätte mir besser gefallen.
 
Kommentar
Im Zusammenhang mit den Arbeiten meines mittlerweile leider verstorbenen Freundes
und Wegbegleiters ar/gee Gleim fiel mir einmal auf, daß ich zahllose seiner fotografierten
Banalitäten (nicht abwertend gemeint!) ebenfalls gesehen hatte. Ausschnitte aus Gebäuden,
bestimmte Häuser, bestimmte Strassenkonstellationen.

Ich hatte all das ebenfalls gesehen und mental abgespeichert, sonst hätte ich diese teils
sehr engen Ausschnitte nicht so treffsicher wiedererkennen können.

Der Unterschied jedoch war, daß er diesen Dingen die Ehre erwies sie zu einem Bild
werden zu lassen.

Der Gedanke, daß eine Person geehrt wird wenn jemand eine Situation festhält,
sie vielleicht sogar zu einer Ikone veredelt, der fehlt hier völlig.
Das liegt im vorliegenden Fall sicher auch an der hinterhältigen Vorgehensweise
des Autors, aber ganz allgemein scheint der Aberglaube daß eine Fotografie
die Seele rauben könnte nicht aus der Welt zu schaffen zu sein.

Früher war man stolz fotografiert zu werden, wieso fühlt man sich heute angegriffen?
Und wieso fühlt man sich von einem auf einigen Abstand gemachten Foto bedroht,
liefert der ganzen Welt aber Bilder aus dem eigenen Badezimmer in Nahaufnahme?
 
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Früher war man stolz fotografiert zu werden, wieso fühlt man sich heute angegriffen?
Und wieso fühlt man sich von einem auf einigen Abstand gemachten Foto bedroht,
liefert der ganzen Welt aber Bilder aus dem eigenen Badezimmer in Nahaufnahme?
Was mir vor allem nicht in den Kopf möchte: Früher war man, wenn ein Foto von einem erstellt und veröffentlicht
worden ist, weit aus mehr exponiert (aus der Masse herausgehoben) als heute. - Zugegeben, heute kann ein Foto
dank Internet der gesamten Welt dargeboten werden. - Nur, wer guckt da hin?
Die allermeisten Fotos gehen heutzutage doch in der großen Masse der gemachten (und veröffentlichten) Fotos
völlig unter. Und da 99,999 Prozent aller Fotos eher belanglos sind, sind sie auch für 99,999 Prozent aller potentiellen
Betrachter uninteressant.

Das Gefühl mancher Leute geht jedoch in die genau entgegengesetzte Richtung, indem sie glauben, daß 99,999
Prozent aller Fotos für 99,999 Prozent aller Menschen interessant wären und von ihnen angesehen werden.
Oder sie befürchten, daß ausgerechnet dieses eine Foto von ihnen zu den 0,001 Prozent aller Fotos gehört, an denen
99,999 Prozent aller potentiellen Betrachter (oder auch eine Minderheit von 0,001 Prozent) Interesse haben. Das ist
aber nur dann wahrscheinlich, wenn an dem Foto "etwas dran" ist im Sinne einer Grenzüberschreitung (Hose
heruntergerutscht, eingenässt oder ähnlich). Frühestens dann müßte der Abgelichtete sich Sorgen machen.

Außerdem geht heute die - gefühlte - allgemeine Meinung davon aus, daß jeder jedes von ihm erstellte Foto sofort
per Internet veröffentlichen würde. Ich gehe dagegen davon aus, daß der allergrößte Teil aller Fotos als Dateileichen
auf irgendwelchen Speichermedien Schimmel ansetzt und spätestens mit dem Ableben des Speicherchips oder der
Festplatte ins Nirvana eingeht.

Grüße, Christian
 
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