@Miez,
Du liegst leider ein bißchen (
) falsch.
Wenn sich eine Profi-Kamera über den Wechselsucher definiert (warum?), würde das bedeuten, daß Canon mit Ausnahme der F1 noch nie eine Profi-Kamera gebaut hat. :shock: Aber schau mal, welche Kameras unsere Profis denn in der Hand haben? Könnte es sein, daß es überwiegend Canon-Kameras ohne Wechselsucher sind? :evil: (Dieselbe Aussage könnte z.B. auch für Leica gelten).
Sorry. Das kann es nicht sein.
Eine Profikamera definiert sich auch nicht dadurch, ob sie einen abnehmbaren Booster hat oder ob dieser fest angebaut ist. Siehe Canon 1V, siehe Nikon F4, F3, F2, F. :evil: Ob man den fest angebauten Booster besser findet oder die Wechselmöglichkeit kann man im übrigen durchaus sehr unterschiedlich beurteilen. Ich z.B. bin über den schnellen Motor der F5 ganz froh, wenn ich hinter dem Stativ sitze und schnelle Serienbildaufnahmen von Vögeln mache. Wenn ich aber auf eine längere Wanderung mit erheblichen Steigungen usw. gehe, wäre ich ganz froh, wenn ich die Kamera etwas erleichtern könnte, insbesondere um solche Dinge, die ich auf einer Wanderung nicht brauche (z.B. 8 Bilder/s). Jetzt weiche ich immer auf die F100 oder die F90X aus. :shock: Insofern sehe ich die Möglichkeit, die F6 flexibel mit und ohne MB-40 zu benutzen als Positivum.
Lustig, daß Du in diesem Zusammenhang angeblich fehlende Stabilität monierst. Hast Du die F6 mit MB-40 einmal in der Hand gehabt? Und wie ist es mit dem Wechselsucher - warum ist das Stabilitätskriterium da kein Argument für Dich? Ich habe bei Regen schon manchmal um meine F5 gefürchtet, wegen des Wechselsuchers. :evil:
Weitere Fortschritte der F6 gegenüber der F5:
Wie Du sagst: Besseres AF-Modul
Helleres, übersichtlicheres Sucherbild.
Anzeige des aktiven AF-Feldes durch rotes Aufleuchten, statt durch gelbe Pfeilchen an Stellen, wo man sich nicht erwartet.
Möglichkeit der Verriegelung des Meßfeldwählers.
Praxisgerechtere Spiegelvorauslösung.
Möglichkeit der Eingabe von Blende und Brennweite von non-CPU-Objektiven, mit denen dann Matrixmessung funktioniert.
Möglichkeit, die Kamera sehr individuell mittels LCD-Monitor zu konfigurieren.
Einbelichtung der Bilddaten auf den Filmsteg ohne teures Zubehör (Multifunktionsrückwand bei der F5).
Modernste Blitztechnik (das kann man wegen mangelnder Abwärtskompatibilität auch kritsch sehen).
Die F6 führt die Grundkonzeption der F5 mit den Verbesserung, die durch die später entwickelte F100 und die D2H/X gekommen sind weiter. Sie ist eine hervorragende Optimierung der F5
- natürlich ist ein Quantensprung wie zwischen F3 und F4 oder F4 und F5 nicht vorhanden.
Sie ist aber deutlich mehr als eine "edle F100" - sie ist eindeutig eine echte "F" mit voller Profistablität (vergleich mal die Gewichte von F5, F6 und F100!) und kompletter Ausstattung. (Nichts gegen die F100, aber wo hat z.B. die F100 ihre Spiegelvorauslösung, Ihren Okularverschluß usw.?).
M.E. die beste analoge Nikon, die je gebaut wurde. Und wenn man dann tatsächlich mal den Sucher für eine bestimmte Aufgabe wechseln muß (Hand aufs Herz - wie häufig tut man das wirklich?), dann kann man dafür sicher auch die F5, die F4, die F3, die F2 oder die F nehmen (denn das dürften ja regelmäßig keine fotografischen Aufgaben mit Geschwindigkeitsbedarf sein).
Gruß
Christian