Frage Wieviel Helferlein braucht man?

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936baby

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Überschrift des Themas hätte auch anders lauten können.
Aber nun zum Thema.
Bin kein Profi sondern Hobbyknippser, und dies seit Jahrzehnten.
Habe ich z.B. früher 10 Bilder gemacht war eines dabei, wo alles stimmte. Ich habe mich freuen können.
Jetzt habe ich das Tieraugenaf-Update auf meine Sony A7R3 aufgespielt. 10 Bilder des Hundes gemacht. Alle waren perfekt, nur in mir kam keine Freude mehr auf. Jeder der genügend Kohle hat kann solche Bilder machen.
Unsere Kameras bekommen immer mehr elektronischen Helfer. Man kann sich nicht mehr über ein gutes Bild freuen. Denn die Kamera hat es gemacht, nicht ich.
 
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Die klassische Bewegung und Gegenbewegung.
Zuerst schreien alle nach mehr "Helferlein", dann kommen andere und sagen: jetzt macht es aber keinen rechten Spass mehr, jetzt kann das ja jeder schafen, mit der richtigen Kamera...

Aber die Lösung ist doch einfach:
Wer die Helferlein nutzen will: Gut dass es diese gibt.

Wer diese nicht will, kann sie einfach abschalten und ganz old shool mit manuellem Focus arbeiten - so wie ich z.B. vor über 30 Jahren angefangen hab auch Sport und Actionfotos zu knipsen ;-)
 
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Sei froh hast du einen Hund der interessiert in die Kamera schaut.

Unsere Katze sieht prinzipiell weg - kneift die Augen zu oder blinzelt durch den Pelz.
Deine Sony A7R3 mit dem Tieraugenaf-Update würde da gar nie auslösen.
Wir haben Fotos von unserer Katze... nur eben siehe oben...
 
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Man kann sich nicht mehr über ein gutes Bild freuen. Denn die Kamera hat es gemacht, nicht ich.
Das sehe ich ganz und gar nicht so. Ich habe mich nie über die Tatsache gefreut, dass ein Bild scharf ist. Ich konnte mich nur freuen, wenn das Bild dem Betrachter etwas vermitteln konnte. Und das geschieht nicht über die technische Qualität.

DU gestaltest das Bild.
DU arrangierst die Farben.
DU entscheidest über den perfekten Zeitpunkt deiner Auslösung.

Die Kamera sorgt (nur) für technische Qualität, nicht für die Qualität des Bildinhalts.
 
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Die Kamera sorgt (nur) für technische Qualität, nicht für die Qualität des Bildinhalts.

Naja, wenn ich mir die Fotos von uns "Hobbyknipsern"hier in diesem Forum so anschaue ...
Ich würde mal sagen, dass sich die meisten damit in den 1980er und 1990er Jahren hätten eine goldene Nase verdienen können mit Veröffentlichungen im "Stern", National Geographic", "Time" usw. Verglichen mit damals ist die Qualität schon immens angestiegen. Und dafür sorgt letztendlich die Technik.
Heute ist damit in aller Regel kaum noch ein Euro zu verdienen. Die Messlatte für "gute Fotos" liegt viel höher. Aber es schaffen doch immer wieder mal welche diese zu überspringen und dabei auch die Technik der Kamera bestmöglichst zu nutzen.
 
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[...]
Unsere Katze sieht prinzipiell weg - kneift die Augen zu oder blinzelt durch den Pelz.
[...]
Wir haben Fotos von unserer Katze... nur eben siehe oben...

Och, da kannst du m.E. ganz optimistisch in die Zukunft sehen,
gemäß des Sony-Slogans „ It‘s not a camera, it´s a Sony“.
Mir wurde zugetragen, dass Sony z.Zt. die A7 irgendwas mit Zyklop-AF und Einzellererkennung ausstatten
will. Da werden popelige Katzenaugen, unabhängig ob geschlossen oder dich ansehend, in Zukunft sicher kein Problem
bei der angemessenen Ablichtung für dich darstellen, zumal Nikon sicher zeitversetzt dem Gimmick- Protagonisten
nacheifern werden wird oder aus ökonomischen Gründen nacheifern muß, oder so ...
Ich leg mich wieder hin und träum von alten Zeiten.
 
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Das sehe ich ganz und gar nicht so. Ich habe mich nie über die Tatsache gefreut, dass ein Bild scharf ist.

Da hat halt jeder so seine Ansichten. Wenn bei einem Bild mehr oder weniger alles stimmt, die Schärfe aber nicht gut ist, dann kommt das bei mir auch nicht in die Kränze. Inhalt hin oder her.
 
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Zitat
Wenn bei einem Bild mehr oder weniger alles stimmt, ...
Dann hast du bei zehnmal Abdrücken noch immer nicht zehn perfekte Bilder (siehe Startposting). Und es käme grundsätzlich aufs "mehr (alles stimmt)" und weniger aufs "weniger" an. ;)

Hättest du ein Bild vom Einsturz des Word Trade Centers gemacht, wäre es nach deiner These niemals gut (genug) gewesen. Hättest du Bilder aus den 1940ern oder gar von 1900, würdest du sie alle in die Tonne getreten haben. Eindes meiner liebsten Bücher ist eines, das Aufnahmen aus den USA von 1880 bis 1910 zeigt. Hauptsächlich Ureinwohner; auch Geronimo wurde damals bereits fotografiert. Ja, alle unscharf, aber von ungemein beeindruckender Kraft beseelt.

Aber, wie du schon sagtest, da hat jeder so seine Ansichten.
 
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Hättest du ein Bild vom Einsturz des Word Trade Centers gemacht, wäre es nach deiner These niemals gut (genug) gewesen. Hättest du Bilder aus den 1940ern oder gar von 1900, würdest du sie alle in die Tonne getreten haben. Eindes meiner liebsten Bücher ist eines, das Aufnahmen aus den USA von 1880 bis 1910 zeigt. Hauptsächlich Ureinwohner; auch Geronimo wurde damals bereits fotografiert. Ja, alle unscharf, aber von ungemein beeindruckender Kraft beseelt.

Jetzt reden wir von verschiedenen Dingen. Du kannst auch keinen Rennwagen aus den 1940ern mit einem heutigen vergleichen, wenn ich damals gelebt hätte, wären diese Fotos für mich auch «scharf» gewesen. ;)
Reportage- und Schnappschuss-Fotos gehören auch in diese Kategorie. Ich meinte eigentlich, wenn ich bewusst Fotos mache, dann muss die Schärfe für mich stimmen. Aber wie schon mehrfach erwähnt, hat da jeder seine eigenen Qualitätsansprüche.
 
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Naja, wenn ich mir die Fotos von uns "Hobbyknipsern"hier in diesem Forum so anschaue ...
Ich würde mal sagen, dass sich die meisten damit in den 1980er und 1990er Jahren hätten eine goldene Nase verdienen können mit Veröffentlichungen im "Stern", National Geographic", "Time" usw. Verglichen mit damals ist die Qualität schon immens angestiegen. Und dafür sorgt letztendlich die Technik.
(...)

Nicht, dass ich mir eine goldene Nase damit verdient hätte. Bilder „ooc“ (Jpeg) werden auch heute noch von renommierten Zeitschriften und Zeitungen wie Spiegel, Focus, Tageszeitungen (regional wie überregional) gern genommen, wenn sie zur jeweiligen Story passen. Das weiß ich aus eigener Hobby-Fotograf Erfahrung.
Es ist eine Mär, dass in den Redaktionen nur RAW von Profis angenommen werden. Hochglanzmagazine bilden da keine Ausnahme, auch NG nicht.
 
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Der animal eye af der Sony-Kameras ist vor allem auf Katzen- und Hundegesichter hin programmiert.

Wer also wieder 10 Aufnahmen machen möchte, um ein einziges gelungenes Tierfoto zu erhalten, der sollte einfach mal andere Tiere fotografieren, z. B. seltene Vögel... ;)

Gruß
Hans
 
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Tja, früher (Zeit unbestimmt ) war es mehr eine Kunst mit der zur Verfügung stehenden Technik manch anspruchsvolle Aufnahme für sich selbst zufriedenstellend hin zu bekommen.
Allein die ISO - Fähigkeiten heutiger Kameras erlauben mir heute Aufnahmen zu machen die ich früher nicht einmal im Ansatz so und ohne Stativ hin bekommen hätte.

Gruß, Stefan
 
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Und man kann gleich sehen, was man fabriziert hat.
In der Anfangszeit der Digitalfotografie - als ich noch analog unterwegs war - fand ich das mega-affig.
Ich fand auch, es sei eine Zumutung, seine Fotos selbst auf dem Computer bearbeiten zu sollen.
Heute sehe ich das komplett anders.
So habe ich schon mehrfach im Leben meinen Sinn völlig geändert, meine Meinung überarbeitet.
Ich bin eben manchmal doch flexibel...

Grüße, Christian
 
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Ich sehe es genau umgekehrt.
Die ganzen Helferlein befreien mich und ich kann mich auf die Bildgestaltung konzentrieren.
Nichts ist aergerlicher als ein Portrait bei dem der Fokus nicht auf der Pupille sitzt - also AF sei Dank.
Nach wie vor arbeite ich sehr viel auf M [wie Meister] und nicht P wie Profi :ironie:

Fotografieren ist fuer mich [oft] ein kreativer Akt - geht mit oder ohne Helferlein - mit D850 oder mit iPHONE.

Denn die wahren Bilder sind in deinem Kopf und sind sie nicht dann sind sie nirgendwo [frei nach Andre Heller]
 
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Es gibt Millionen technisch perfekter Fotos, davon auch ein paar in diesem Forum. Aber die allermeisten sind langweilig. Manche Fotografen missverstehen Fotografie als Dauertest ihrer Ausrüstung hinsichtlich deren technischer Leistung. Fotografie fängt meiner bescheidenen Meinung nach an, wenn man beim Betrachten von Fotos nicht über Schärfe und Rauschen diskutiert, sondern über Bildaussage und Komposition, über Farben und Kontraste, geometrische Figuren usw. Würde ich ein Bild von Ansel Adams oder Henri Cartier-Bresson hier hochladen, mehr als die Hälfte würde fragen, mit welcher Billigkamera und welcher Objektivgurke ich diesen verrauschten Mist geknipst hätte. Ich entsinne mich verrauschter Fotos mit ausgefressenen Lichtern aus Jazzkneipen in New Orleans: absolute Meisterwerke, die 99 Prozent der Leute mit heutigen Superkameras und den teuersten Objektiven nicht mal im Ansatz hinkriegen würden: rauschfrei aber langweilig. Auch weil sie sich und ihrer Umgebung beweisen müssen, mit welch tollem Gerät sie knipsen.
 
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Fotografie fängt meiner bescheidenen Meinung nach an, wenn man beim Betrachten von Fotos nicht über Schärfe und Rauschen diskutiert, sondern über Bildaussage und Komposition, über Farben und Kontraste, geometrische Figuren usw. Würde ich ein Bild von Ansel Adams oder Henri Cartier-Bresson hier hochladen, mehr als die Hälfte würde fragen, mit welcher Billigkamera und welcher Objektivgurke ich diesen verrauschten Mist geknipst hätte. Ich entsinne mich verrauschter Fotos mit ausgefressenen Lichtern aus Jazzkneipen in New Orleans: absolute Meisterwerke, die 99 Prozent der Leute mit heutigen Superkameras und den teuersten Objektiven nicht mal im Ansatz hinkriegen würden: rauschfrei aber langweilig. Auch weil sie sich und ihrer Umgebung beweisen müssen, mit welch tollem Gerät sie knipsen.

Du weist mit Recht darauf hin, dass in den Fotoforen viel zu viel über die "technische" Qualität von Kameras und Objektiven gesprochen wird, und viel zu wenig über die künstlerische Qualität von Fotos bzw. das kreative Können von Fotografen.

Aber das sind zwei Paar Stiefel, und die beiden Themen sollte man weder vermengen noch gegeneinander ausspielen, wie das nicht selten geschieht.

Hier geht es nun mal ausschließlich um die Fortschritte der Kameratechnik.

Auch ein Ansel Adams oder ein Henri Cartier-Bresson würde heute gewiss mit den aktuellen Kameras fotografieren und damit noch bessere Fotos machen als schon früher mit ihrer bescheidenen Ausstattung.

Andererseits wird ein schlechter Fotograf auch mit dem besten Equipment etwas bessere, aber keine großartigen Aufnahmen hinkriegen, so wie ein schlechter Koch auch mit der technisch modernsten Küchenausstattung noch lange kein 5-Sterne-Koch sein wird...

Gruß
Hans
 
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@Gianni33
Der Vergleich mit dem Koch ist ein ganz ausgezeichneter.
Das Problem liegt doch darin das viele Menschen heute gar nicht mehr die Unterschiede er-schmecken koennen aufgrund des Fertigfutters.
Und so sehe ich das heute in der Fotografie.
Viele -sehen- das Motiv nicht.

Sehen erfordert nicht nur Schulung [wie beim Kochen] - man kann es bis zu einem gewissen Maß lernen - aber vor allen Dingen - meine Sicht - Muße - Zeit lassen und sich auf die Situation ein-lassen.

Deswegen hab ich seit langem aufgehoert staendig die Kamera dabei zu haben und "drauf" zu halten.
Ich fahre-bike-laufe gezielt los mit Kamera und einem Satz Objektive und schaue ob ich was erkenne.
Oft komme ich zurueck ohne ein Bild.

Macht nichts - wenn ein einziges dabei ist freue ich mich.

Anselm Adams hat einige wie ich meine einige recht gute Aussagen getan:

Ask yourself: “Does this subject move me to feel, think and dream?

I believe there is nothing more disturbing than a sharp image of a fuzzy concept!

A great photograph is one that fully expresses what one feels, in the deepest sense, about what is being photographed.

Und diese hier war schon fast hellseherisch im Zeitalter der Smartphones die er ja gar nicht kannte.
The sheer ease with which we can produce a superficial image often leads to creative disaster.
 
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