Wiederaufbau der V2 Rakete im HTI

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Klaus Harms

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Heute war der grosse Tag, an dem die demontierte V2 auf dem Gelände des HTI wieder zusammengebaut und für die Besucher wieder aufgestellt wurde.

Im Rahmen eines Pressetermins konnten wir diesem Ereignis beiwohnen und die Präzisionsarbeit bewundern.

Die nachstehenden Bilder sind die ersten, die im Netz und den öffentlichen Medien gezeigt werden.

Viel Spass dabei im nachfolgenden Bilderposting.
 
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Aggregat 4 (A4) war die Typenbezeichnung der ersten voll funktionsfähigen Großrakete.

Bekannt wurde diese Boden-Boden-Rakete unter dem ihr von Joseph Goebbels im Oktober 1944 gegebenen Propagandanamen Vergeltungswaffe 2, kurz „V2“; die Abschusseinheiten von Wehrmacht und SS nannten sie schlicht das Gerät. Die A4-Rakete wurde in der Zeit des Nationalsozialismus als ballistische Artillerie-Rakete großer Reichweite konzipiert und gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in großer Zahl eingesetzt.

Sie gilt außerdem als erstes von Menschen konstruiertes Objekt, das die Grenze zum Weltraum (nach Definition der FAI mehr als 100 km) durchstieß.

(Quelle: Wikipedia)

Einen Nachbau dieser Waffe können Besucher im HTI in Peenemünde jetzt wieder besichtigen.

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Auf gehts...


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Das Mittelteil am Haken...


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Vorbereitungen für den Aufsatz...


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In luftiger Höhe...


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Anpassung und...


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Genauigkeit...


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Wenige Zentimeter...


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Jetzt den kopf einziehen...


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Passt...


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Die Spitze der Rakete...


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schützend eingepackt in eine Wolldecke...


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wartet auf Freigabe...


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Der wichtigste Mann ist der Kranführer, der Millimeterarbeit leistet...


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Passt auch!


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Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Wir danken der Museumsleitung des HTI für ihre Unterstützung und die Einladung zu diesem Event!
 
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Drollig, sieht aus wie die Mondrakete bei Tim und Struppi und gar nicht wie eine gemeine Tötungsmaschine.

War ein Original nicht mehr aufzutreiben, da es sich um einen Nachbau handelt ?

Grüße
Roland
 
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Drollig, sieht aus wie die Mondrakete bei Tim und Struppi und gar nicht wie eine gemeine Tötungsmaschine.

Könnte sein, dass ihm ehemalige Kriegsmaschinerie als Vorlage gedient hat(?)
Laut meinen Versionen der Tim & Struppi Comics, hat Hergé die Geschichten mit der Mondrakete nach dem Weltkrieg veröffentlicht: "Objectif Lune" (c) 1953 & "On a marché sur la Lune" (c) 1954.

Was mich aber vielmehr interessiert: Wie sind die Monteure denn eigentlich aus der fertig zusammen gebauten V2 (im HTI) wieder heraus gekommen?

Viele Grüsse,
Ralf
 
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Hallo Klaus,

vielen Dank für das Zeigen der interessanten Bilder!

Wirklich schade, dass das Teil nicht zu wissenschaftlichen/friedlichen Zwecken
konstruiert wurde. So bleibt einem der aufkeimende Stolz auf die deutsche
Ingenieurskunst, mit schalem Beigeschmack, im Halse stecken.

MfG, Jürgen
 
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Gebe zu das ich mir die Rakete nicht so groß vorgestellt habe. Habe zwar auch schon einige Bilder oder Berichte gelesen aber so in einem direkten und auch farbigen Vergleich muss ich sagen ist schon ein ganz schöner Brummer.

Vor kurzem gab es auch, ich glaube bei NTV, einen Bericht über von Braun und die Raketenentwicklung.

Schöne Dokumentation von Euch.
 
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Als Ergänzung- einer der Ingenieure, der für eine der Startrampen und Tests verantwortlich war, hatte dies und Kriegsende sowie Übersiedlung/Übernahme durch die Aliierten in einem Buch verarbeitet. Wenn ich jetzt nur wüßte, wo es liegt oder ob ich verliehen habe ...

Jock-l
 
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Hallo Klaus,
vielen Dank für das Zeigen der interessanten Bilder!

jep, danke Klaus


Wirklich schade, dass das Teil nicht zu wissenschaftlichen/friedlichen Zwecken
konstruiert wurde.

die meisten Erfindungen sind nicht fuer wissenschaftlichen/friedlichen Zwecken entwickelt worden


So bleibt einem der aufkeimende Stolz auf die deutsche
Ingenieurskunst, mit schalem Beigeschmack, im Halse stecken.

aber WIR koennen das jetzt nicht mehr aendern ...... aber Recht hast du ......
 
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Erstmahl hallo, ich bin neu hier !

Schöne Bilder, nur möchte ich eine Kleinigkeit korrigieren. Ich hoffe das dis nun nicht all zu spitzfindig erscheint, aber es handelt sich bei der auf dem Freigelände des HTI ausgestellten Exponates nicht um ein Nachbau des A4 ( Aggregat 4 ) sondern um ein 1:1 Model das äußerlich optisch annähernd authentisch ist .

Es soll das A4 Exemplar des A4 der Baureihe A darstellen das am 3.10.1942 erfolgreich gestartet werden konnte. Die Bezeichnung V2 ist soweit auch nicht korrekt das erst die Baureihe B das Seriengerät war das später als V2 zu traurigen Ruhm gelangte . Eine wissenschaftliche Nutzung des A4 wurde am 8.7.1942 besprochen und ein endsprechendes Projekt beauftragt. Ausgeführt wurde die Entwicklungsarbeit von der Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft Friedrichshafen am Bodensee.
Dieses Datum dürfte man als die Geburtsstunde der „Forschungsmethodik extraterrestrische Physik" ansehen. Ein Datum das zu unrecht in der Geschichte völlig untergeht !
Leiter des Projektes war Prof. Erich Regener , ursprünglich als Professor für Experimentalphysik an der Technischen Universität Stuttgart, wurde dort im Herbst 1937 auf grund seiner Jüdischen Abstammung nach 17 jähriger Tätigkeit entlassen. Darauf hin gründete Prof. Regener und seinen Mitarbeitern Alfred Ehmert und Walter Rau ein Privates Institut. Anfang Dezember 1937 bezog die „Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre“ das gerade frei gewordene Einfamilienhaus der Freifrau Marianne v. Weizsäcker in Friedrichshafen. Aus finanziellen und auch Politischen gründen war Regener aber bereits nach kurzer Zeit gezwungen sein Institut in eine Dachorganisation zu integrieren. Daher wurde am 1.April 1938 die Forschungsstelle, in die Keiser Wilhelm Gesellschaft integriert.
Der Beschluss der Aufnahme wurde vom Senat der Keiser Wilhelm Gesellschaft aber erst am 30.Mai 1938 gebilligt. Dieses Datum gilt heute als Offizieller Gründungstag des Max Plank- Institut für Aeronomie !
Am 22. November 1944 hatte Wernher von Braun die Durchführung der Messflüge mit der "Regener-Tonne" angewiesen. Zur Nutzlast gehörten ein UV- Spektrograph zur Vermessung des Sonnenspektrums, Baro- und Thermograph, Ionenmesser, Luftdichte-Interferonmeter und ein Galvanometer. Da man davon ausging, das vernünftige Messungen nur durch einen Langsamen Flug möglich seien, entwarf man einen Behälter der nach erreichen der geforderten Höhe abgesprengt wurde und dann in einem langsamen Sinkflug an einem Fallschirm dem Messgeräten ermöglichen sollte die Messungen vornehmen zu können. Der dazu notwendige Fallschirm wurde von Prof . Regener in Zusammenarbeit mit Prof. Erwin Madelung an der Versuchsanstalt „Graf Zeppelin „ in Stuttgart entwickelt. Der Fallschirm wird noch im Januar 1945 in der 30 Meter hohen Halle am Prüfstand VII getestet, kurz darauf auch während eines A4- flugs. Die dabei mitgeführte leere "Regener-Tonne", war lediglich mit Funksender und fluoreszierendem Farbbeutel ausgestattet. Diese trennte sich während des Fluges einwandfrei ab und wassert anschließend in der Ostsee. Dieses Experiment war wohl die erste zerstörungsfreie Rückführung eines Rumflugkörpers der es über die Stratosphäre hinaus geschafft hatte. Leider kam es bis zum Kriegsende zu keinem Praxisversuch der Messkapsel mehr, da die Wissenschaftler 1945 evakuiert werden mussten. Die Versuche mit der Regenertonne wurden nach dem Krieg in den USA weitergeführt.


Gruß Thomas Kliebenschedel
 
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Spannende Serie, Klaus. Ist das Teil jetzt eigentlich einsatzfähig oder nur ein (antriebsloses) Modell?
 
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Spannende Serie, Klaus. Ist das Teil jetzt eigentlich einsatzfähig oder nur ein (antriebsloses) Modell?

Soweit ich weiß, sind die letzten Motoren vor der Übernahme der Gebiete durch die Sowjets von den Amerikanern abtransportiert wurden. Zumindest eine V2 wurde danach in den USA gestartet. Ich kann mir nicht vorstellen, das man den Motor nach alten Plänen nachgebaut hat.

Ich finde es schon erstaunlich, daß deutsche Ingenieure vor mehr als 60 Jahren an Raketen, Düsenflugzeugen und Atombomben gebastelt haben, was erst heute einige zweifelhafte Staaten zustande bringen wollen.

Gruß
Knut
 
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In Peenemünde waren die Amerikaner nicht, aber im Mittelwerk bei Niedersachswerfen Landkreis Nordhausen. Die Amerikaner haben bis Kriegsende mehr als 100 A4 Raketen erbeutet und davon einen großen Teil in der USA getestet. Von den Brennkammern gab es nach dem Krieg noch mehrere Tausend, wobei heute sich mit Sicherheit noch über 100 im Mittelwerk befinden. Ein Nachbau währe insoweit unsinnig da durchaus noch einige zu haben sind. Ein A4 Triebwerk wurde aber im Rahmen eines Wettbewerbes dennoch nachgebaut und erfolgreich getestet. http://www.v2werk-oberraderach.de/Neues.htm

Gruß Thomas Kliebenschedel
 
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Nein, David, nicht einsatzfähig, sondern ein Nachbau vom Original. Innen ist das Teil leer und wenig spannend.

Aber ich dachte, die V2 aus Büchern und Erzählungen zu kennen und war doch recht überrascht, welche Dimension diese Rakete gehabt hat.

Spannende Serie, Klaus. Ist das Teil jetzt eigentlich einsatzfähig oder nur ein (antriebsloses) Modell?
 
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Warum hat Kollege "Thomas Kliebenschedel" bei Anzahl der Beiträge eine Null?

Sein Wissen über dieses Teil ist beeindruckend.

Gruß
Knut
 
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Danke für den Hinweis. Ich sehe gerade, dass Beiträge in diesem Forum bei der Beitragszahl der Mitglieder nicht berücksichtigt werden.

Wurde geändert.
 
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