Frage Wie wichtig ist der Bildstabilisator?

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Wellejan

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Hallo liebe Community,

Ich habe jetzt seit einiger Zeit schon meine liebgewonnene Z50 mit dem 16-50mm Kitobjektiv und dem 50mm f1.8 Porträtobjektiv und möchte nun meine Objektivsammlung erweitern.
Nach längerer Recherche und auch einem Test habe ich es jetzt auf das Nikkor Z 24mm f1.8 oder das 35mm f1.8 eingegrenzt, da mir die Lichtstärke wichtig ist.
Die Frage die sich mir stellt ist die, ob man bei Porträtfotografie im relativen Weitwinkelbereich (24mm) das Fehlen des Bildstabilisators bemerkt?
Ich fotografiere meistens aus der Hand und kann deswegen die tatsächlichen Auswirkungen des Fehlens des VR-Systems (da ja kein kamerainternes VR in der Z50 verbaut ist) nicht ermessen.
Werden die Aufnahmen ohne VR schneller verwackelt?
Verwischen die Aufnahmen bei wenig Licht schneller?
Werden Landschaftsaufnahmen (beim relativen Weitwinkel ja doch hin und wieder sinnvoll) unmöglich aus der Hand?
Für mich ist das Fotografieren (noch) nur ein Hobby und ich hoffe, dass Ihr mir da als Community bei der Entscheidung helfen könnt.

Beste Grüße und vielen Dank im Voraus,

Wellejan
 
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Ganz einfach willst du nur im Bereich 100 - 400 ASA und möglichst auch ohne Stativ arbeiten, da
möchte ich in vielen Fällen auf den Stabi nicht verzichten.
Fast 99% meiner hier gezeigten Aufnahmen mache ich ohne Stativ aber in vielen Fällen war ich um
den VR froh. Meine Regel ist immer noch Brennweite gleich Belichtungszeit (35er 1/25 bei ruhiger Hand ohne VR/Stabi) mit Stabi geht aber auch noch 1/2 bis 1/4 Sek.

Gruss
Wolfgang
 
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Wie es immer ist, ich sehe es genau anders herum und halte den Stabi in diesem weitwinkligen Bereich, zumal Portrait, für völlig verzichtbar.
Um sicher Bewegungsunschärfe des portraitierten Menschen zu vermeiden, brauchst du eine Verschlusszeit ab 1/125, und die hältst du, wenn du nicht ein persönliches Handycap diesbezüglich hast, problemlos.
Ich habe jahrelang mit dem Sigma 50-150 - umstabilisiert - schönste Portraits gemacht (mit APSC). Ab 100 mm hätte ich mir den Stabi dann doch gewünscht.

Edit meint noch, dass auch eine ggfs höhere ISO zum Erreichen der Verschlusszeit bei der Z50 ja kein Problem darstellt.
 
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Moin @Wellejan,

mit deinem 50mm-Objektiv kannst Du gut ausprobieren, wie weit Du mit der Belichtungszeit runter gehen kannst.
Es gibt auch Tipps, wie man die Kamera stabiler hält (Ellenbogen an den Körper) und wie man seinen Atem kontrolliert.

Die alte Faustformel Belichtungszeit=1/Brennweite zeigt, dass mit mehr Weitwinkel die Verwackelungsgefahr eher abnimmt.
Aber: Wenn Du mit einem Weitwinkel ein Objekt genauso groß abbildest, wie mit dem Normalobjektiv, dann ist das Verwackelungsrisiko unverändert.
 
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Werden Landschaftsaufnahmen ... unmöglich aus der Hand?
Für mich hatte die Kombination Kamera plus Fotograf immer fünf Beine, wovon zwei auf den Fotografen entfielen. Bei Landschaftsaufnahmen für mich schon alleine deshalb unverzichtbar, um die Kamera waagrecht einzustellen. Danach kommt eine sorgfältige Analyse des Bildausschnittes, inklusive (hoffentlich) Erkennung allfälliger störender Details, welche man durch einen etwas geänderten Aufnahmewinkel weg bekommen möchte. Fotografie im grellen Sonnenlicht zur Mittagszeit ist nicht ausgeschlossen, aber oft sind die interessanten Lichtstimmungen eher in den Tagesrandzeiten. Von der blauen Stunde, dem Nachthimmel oder dem beleuchteten Stadtpanorama ganz zu schweigen. Diese guten Motive möchte man nicht verderben, indem man die Empfindlichkeit in lichte Höhen drehen muss, um die "Freihandgrenze" nicht zu verlassen.
Bei der Größe und dem Gewicht des Statives sind bei Landschaftsfotografie mit moderaten Brennweiten die Anforderungen nicht so hoch wie bei der Fotografie mit langen Telebrennweiten. Da gilt eher "auch ein leichtes Stativ ist besser als kein Stativ".
 
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Von 1826 bis 1977 kam die Fotografie ohne Autofokus aus und auf die erste
Kamera mit Stabi mussten die Fotografen bis 1994 warten. Ohne Frage, in
den Jahren vor AF und Stabi wurden auch tolle Fotos geschossen, aber heute
möchte ich weder auf Stabi noch auf AF verzichten. Bei 24 mm ist ein Stabi
nicht unbedingt erforderlich, doch wie sagt man so schön auf Deutsch: It’s nice to have.

Grüße aus HB
Heiner
 
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@Wellejan - nimm deine Kamera mit dem 18-50 und schalte den VR aus. Dann wähle 24mm Brennweite und stelle die Kamera auf Blendenautomatik. Nun kannst du von 1/60tel bis 1/4tel Sekunde Belichtungszeit durch testen. Dann kannst du auf dem Monitor sehen wie sich eine Verwackelung auswirkt und wie sie aussieht.
 
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bassheiner
bassheiner kommentierte
Guter Vorschlag
 
Ich finde, man kann über das Thema viel theoretisieren und ausprobieren. Aber wenn ich in Ruhe zu Hause vielleicht noch eine 1/15 sec ruhig halten kann, mag es sein, dass ich auf einer anstrengenden Wandertour noch eine 1/125 sec verreiße. Kommt dazu, dass die Möglichkeit sich anzulehnen oder aufzustützen auch noch eine Menge bewirken kann. Ich möchte auf einen Stabi in meinem Standard- und Telezoom jedenfalls nicht verzichten. Er ist eine wertvolle Unterstützung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 
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Der Stabi wird oft überschätzt: Er kompensiert nur Unschärfen, die aus der Bewegung der Kamera (des Fotografen) resultieren. Dinge außerhalb der Kamera, die sich bewegen, wie Blätter, Tiere, Menschen, Fahnen im Wind und vieles andere werden auch mit Stabi unscharf, wenn die Belichtungszeit zu lang ist ;)
 
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Metalhead
Metalhead kommentierte
Letzteres ist klar, da hilft kein Stabi. Aber überschätzt ist dieser dann auch wieder nicht. Habe seit meiner Z6 mit IBIS noch nie so wenig auf die Belichtungszeit achten müssen gerade unter schlechteren Lichtverhältnissen. Selbst eine drittel oder gar halbe Sekunde bei ca. 50-70mm geht da noch. Und ich bin wirklich jemand, der rumwackelt beim Fotografieren, egal ob ich mich an alle Regeln diesbezüglich halte oder nicht. Von daher, es ist schon mehr als nur ein Nice-to-have.
 
Generell kann ich nicht sagen das ein Bildstabilisator ein muss ist.

Ein Bildstabilisator ist super wenn ich ein 400er freihändig halte - da habe ich ein ruhiges Sucherbild.

Brennweite: Wenn es um die Aufnahme geht dann macht ein Bildstabi ab 85mm durchaus Sinn. Bei 24mm finde ich ihn unnötig.
Motiv: Wenn das Motiv eher statisch ist und ich kein Stativ habe oder eine Laterne oder ähnliches wo ich die Kamera stabilisieren kann,
dann macht ein Stabi auch bei Brennweiten unter 50mm Sinn.
Action: Pogo tanzende Punks auf der Bühne mit wenig Licht. Da nützt der Stabi gar nichts. Ganz im Gegenteil, die nicht zu vermeindende
Bewegungsunschärfen werden durch den Stabi schön zerhackt

Resümee: Mit den Bildstabilisatort ist es wie mit dem Autofokus. Er kann sehr hilfreich sein wenn man weiß wann er wie funktioniert.
Wenn man aber denkt, ich habe den Stabi an und brauche auf nichts mehr zu achten, dann kann es auch schief gehen.
 
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Ein Stabi im WW Bereich erweitert die Möglichkeiten: Wenn keine Stativ dabei ist; wenn kein Stativ erlaubt ist; wenn ein Stativ unpraktisch ist.
Z. B. beim Stadtbummel während der Blauen Stunde, bei Wasserfällen, wenn man Wischeffekte haben will (und das Stativ...s.o.). Besonders deutlich bei sehr hochauflösenden Kameras und Objektiven - das Z 35mm geht an der Z7 gut mit einer 20stel Sekunde, an der Z fc würde ich eine 125stel oder kürzer wählen. Für alle anderen Fälle sehe ich es auch als unwichtig an.
 
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Die Frage die sich mir stellt ist die, ob man bei Porträtfotografie im relativen Weitwinkelbereich (24mm) das Fehlen des Bildstabilisators bemerkt?
....
Werden die Aufnahmen ohne VR schneller verwackelt?
Verwischen die Aufnahmen bei wenig Licht schneller?
Bei WW-Portraits wahrscheinlich eher nicht. Zumal man da ja auch normalerweise nicht die absolute, gnadenlose Bildschärfe anstrebt. Ansonsten aber tendentiell Ja.
Wie stark sich das auswirkt? Es kommt darauf an, wie lange Belichtungszeiten du einsetzen möchtest, wie sicher du lange Zeiten aus der Hand schießt, und – ich glaube das wurde hier noch gar nicht genannt – wie groß deine Bilder vergrößert werden. Und um mal ein konkretes Beispiel zu nennen: Ein Z7-Foto auf A2 vergrößert outet jeden noch so kleinen ungewollten Verwackler, ein D500-Foto in Monitorauflösung verzeiht erheblich mehr.
Natürlich kann man ohne VR/IBIS auskommen, ich mache die meisten meiner Bilder ohne, weil nicht alle meine Kamera/Objektiv-Kombis das bieten. Und früher haben Fotografen auch ohne VR/IBIS scharfe Bilder gemacht. VR/IBIS ist aber eine großartige technische Errungenschaft, kann Probleme lösen und erweitert damit den Einsatzbereich unserer Kameras.
 
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Dinge außerhalb der Kamera, die sich bewegen, wie Blätter, Tiere, Menschen, Fahnen im Wind und vieles andere werden auch mit Stabi unscharf, wenn die Belichtungszeit zu lang ist ;)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nennenswert viele Fotografen gibt, denen das nicht klar ist.
Ich kenne jedenfalls niemanden, der glaubt, z.B. Bewegungen bei schnellen Sportarten mit einem Stativ besser einfrieren zu können. Und ein Stativ ist ja nichts anderes als ein recht perfekter Stabi.
Der Stabi hilft bis zu einem gewissen Grad bei längeren Belichtungszeiten wenn man nicht ständig ein Stativ durch die Gegend schleppen will.
Nicht mehr aber eben auch nicht weniger.
 
2 Kommentare
Furby
Furby kommentierte
Eben, aber die die angesichts fehlenden IBISes bei Z50/Zfc fast heulen, scheinen das irgendwie zu glauben
 
kommentierte
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nennenswert viele Fotografen gibt, denen das nicht klar ist."
Es sind jene Fotografen, welche den Begriff wörtlich nehmen. Der Bildstabilisator stabilisiert das Bild, was sonst. Nein, tut er eben nicht. Er kompensiert Bewegungen der Kamera während der Belichtung durch gegenläufige Bewegung des Sensors und/oder einer Linsengruppe im Objektiv. Einem sich bewegenden Motiv fährt er nicht nach. Das ist für einen technischen Laien deutlich schwerer zu verstehen als "der Stabi macht alles scharf".
 
.

Mmh, sagen wir mal so:

Bei meinen DSLR habe ich keinen Stabilisator
und halte auch eine 1/60 mit dem 300er locker
aus der Hand – weil gewußt, wie …

Meine Taschenknispe P330 hat einen eingebaut;
den habe ich weiland ein- und nienausgeschaltet.
Offenbar tut er's, wenn ich mal unter eine 1/10
komme, weiß ich aber nicht – ist auch egal.


.
 
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Stativ und Bildstabilisator arbeiten aber gegeneinander - der Bildstabi versucht die nicht vorhandene Bewegung auszugleichen. Wenn ich mit dem Stativ fotografiere, dann schalte ich den Bildstabi aus.
 
3 Kommentare
Furby
Furby kommentierte
Man sollte immer die BDA des Objektivs lesen. Nikon empfielt bei den meisten Objektiven, die VR bei Benutzung auf dem Stativ auszuschalten. Es gibt aber auch einige neuere Teleobjektiven, bei denen Nikon ausdrücklich sagt, dass die VR auf dem Stativ an bleiben darf.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Es gibt ja verschiedene Stabis.
Bei VR Gen 1 hatte Nikon ausschalten empfohlen.
Bei VR Gen 2 nicht mehr.
Bei internem Stabi weiß ich nicht. (Muss nachlesen)

Eigentlich gibt es ja keinen Grund warum der Stabi gegen das Stativ arbeiten sollte wenn er schlau programmiert ist.

Es müsste der Kamera sogar möglich sein zu erkennen ob sie montiert ist oder gehalten wird. Dann könnte ein Stabi sogar ein spezielles „Stativprogramm“ abfahren!
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Habe nachgelesen Nikon empfiehlt für den internen Stabi OFF bei Tripodnutzung mit z-Linsen ohne VR.
Jedoch bei Nutzung mit neueren AFS-VR Linsen und Z-Linsen mit VR empfiehlt Nikon die Stellung VR-Normal an Kamera und Linse.

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