Wie verwende ich den circ. Pol Filter richtig?

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grex

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Hallo!

So, in ein paar Tagen gehts los auf die Seychellen :)
Um dort auch richtig schöne Bilder zu machen, habe ich mir auch einen Hoya circ. Pol Filter zugelegt.

Nun klärt mich bitte doch auf, wie genau ich diese richtig verwende.
Auf was ist zu achten, was sollte ich auf gar keinen Fall machen....(Sonnenwinstrahlung, Brennweite, ...)??

Wie bekomme ich wirklich Bilder in Super Farbe hin?

Habe auch schon paar Testschüsse gemacht, es kommt mir aber so vor, als wenn die Bilder alle einwenig weniger farbenintensiv und bräunlicher, also ohne den Pol Filter.


Danke Euch schon vielmals für Eure Hilfe!!!!!


Gruß
Grex
 
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Ich zitiere mal aus meinem eigenen Script:

Polarisationsfilter:

Zu einer guten Fotoausrüstung gehört in jeden Fall ein Polarisationsfilter - kurz Polfilter genannt. Dieses Filter ist in der Lage eine bestimmte Polarisationsrichtung des Lichtes durchzulassen und andere zu sperren.

Dies ist besonders interessant, weil in der Natur sehr häufig polarisiertes Licht vorkommt, das vor allem durch Doppelbrechung und Reflexion polarisiert wird. Man findet polarisiertes Licht z. B. bei Reflexionen auf Wasser, Glas, Pflanzenblättern usw.. Auch der blaue Himmel strahlt durch die Wassermoleküle in der Luft polarisiertes Licht ab. Mit dem Polfilter kann man diese Reflexionen gezielt ausschalten. So kann man spiegelnde Glas-, und Wasseroberflächen durchsichtig machen, Dunst eliminieren, den Himmel in tiefes blau und Gras und Blätter in sattes grün tauchen ohne dessen natürlichen Farben zu verändern! Der Polfilter wird somit zum wahren Farbenkünstler.

Die Wirkung des Filters ist bei Spiegelungen in 45°-Richtung zur Oberfläche und bei Landschaftsaufnahmen in 90°-Richtung zur Sonne am stärksten. Direkt mit, oder gegen die Sonne ist die Wirkung kaum spürbar. Völlig machtlos ist der Polfilter allerdings bei Metalloberflächen, da Metall Licht nicht polarisiert. Polfilter gibt es in den Ausführungen „linear“ und „zirkular“.

AF-Kameras benötigen die etwas teurere zirkulare Ausführung, damit das AF-System nicht durch mögliche „Innenpolarisation“ gestört wird. Da der Filter bei seiner Anwendung zur vollen Wirkung in die richtige Position gedreht werden muss, sollte man bei Objektiven mit drehender Frontlinse immer zuerst scharf stellen und dann erst den Polfilter drehen. Bei Sucherkameras können Polfilter daher in der Regel nicht verwendet werden. Die überragenden Eigenschaften des Polfilters gibt es allerdings nicht kostenlos: Der Filter reduziert die Lichtstärke eines Objektives um bis zu zwei Blendenstufen (!) und gute Polarisationsfilter sind bei größeren Öffnungen nicht gerade preiswert.
 
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Horst S. schrieb:
... und gute Polarisationsfilter sind bei größeren Öffnungen nicht gerade preiswert.

Hallo,

was kostet ein guter Polfilter (72mm)?
Welche Hersteller kommen in Frage?

gruß Roland
 
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Grex,

lass' ihn weg – schau', dass Du noch einen Verlaufsfilter kriegst (Hoya oder so), das bringt Drama in den Himmel und gut ist's.

Polfilter sind nicht so einfach zu verwenden, wie man immer liest (draufschrauben, drehen). Die nehmen eine Menge raus aus dem Bild.

Rät,
Kai

Und: eine gute Zeit dort!!
 
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HI Kai,

danke für Deinen Rat. Habe den Filter nun aber schon gekauft (Hoya, 72mm, €59,-). Welchen Verlaufsfilter meinst Du genau?


Gruß
Gregor
 
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Horst S. schreibt: (...) Mit dem Polfilter kann man diese Reflexionen gezielt ausschalten."

Danke Horst für den Beitrag.

"gezielt": Dies heisst für die Praxis, mit dem Polfilter nicht einfach alle Reflexionen ausschalten, sondern manchmal nur einen Teil. Dies lässt sich im Sucher einer Spiegelreflexkamera leicht beurteilten. Es empfiehlt sich also, mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Ent-Spiegelung zu machen.

Gruss

wdoenni
 
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grex schrieb:
HI Kai,

danke für Deinen Rat. Habe den Filter nun aber schon gekauft (Hoya, 72mm, €59,-). Welchen Verlaufsfilter meinst Du genau?


Gruß
Gregor

Nun mal keine Panik, der Polfilter passt, wenn du blauen Himmel tiefer blau kriegen willst. Das Anwenden ist ganz einfach:
Guck dass du weder direkt auch die Sonne zufotografierst. Und auch, dass sie nicht genau im Rücken ist. Dann funktioniert es nicht. Die Richtung, in die du fotografierst, sollte einen Winkel zur Sonne haben, der eben nicht nah an 0 oder 180 Grad ist. Also tiefstehende Sonne von der Seite, oder Sonne, die hoch steht, du fotografierst aber waagrecht. Das sind Situationen, wo es funzt.

Dann einfach vorne dran drehn. Der blaue Teil des Himmels muss dann irgendwann dunkler und dramatischer werden (die Wolken bleiben gleich hell). Genauso wie eine zu starke Spiegelung auf dem Meer dann bei einer bestimmten Drehung fast weg ist.

Bei maximaler Wirkung hab ich auch immer eine leichte Verschiebung der Farben zu warm festgestellt, ausserdem werden die Farben was satter. Macht aber nicht viel aus. Und bei bewökltem Himmel, da funzt das natürlich nicht mit dne schönen Farben.

Grüsse,
Sebastian
 
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Hallo zusammen,

ich stehe noch kurz vor dem Erwerb eines Polfilters für meine D200 mit Kit Objektiv. Die Frage stellt sich mir ebenfalls, welchen Hersteller ich wählen sollte. Hoya wurde ja weiter oben schon genannt. Doch taugen die doch wesentlich günstigeren Hama Polfilter etwas. Was würdet ihr mir empfehlen?

Viele Grüße
Michael
 
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mporemski schrieb:
Hallo zusammen,

ich stehe noch kurz vor dem Erwerb eines Polfilters für meine D200 mit Kit Objektiv. Die Frage stellt sich mir ebenfalls, welchen Hersteller ich wählen sollte. Hoya wurde ja weiter oben schon genannt. Doch taugen die doch wesentlich günstigeren Hama Polfilter etwas. Was würdet ihr mir empfehlen?

Viele Grüße
Michael

schau mal hier:
http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/showthread.php?t=36889

Gruß
Gerhard
 
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Moinsen Auch!
Ich halte nicht allzu viel von den 'günstigen' Filterherstellern ala Hama, Hoya und co.
Der Filterproduzent meines Vertrauens ist nach einigen versuchen klar und eindeutig B&W. 1A verabeitete, excellent vergütete Filter in vertrauenserweckend solider Metallfassung.
Wer wert legt auf gute Objektive sollte deren Leistung nicht durch einen biligen Filter mindern.

Um etwas Geld zu sparen kann es sinnvoll sein einen Grossen Filter zu kaufen (77mm) und für die kleineren Objektive entsprechende Filteradapter.

Als Grauverlauf sind die Schraubfilter nur bedingt brauchbar, weil deren verlauf immer mittig im Bild beginnt und somit nicht immer der Bildkkomposition gerecht wird.
Ich will mir demnächst mal die Grauverlaufsfilter von Cokin anschauen, das System scheint mir da recht sinnvoll zu sein.
 
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Und noch was wichtiges:
Polfilter arbeiten Winkelabhängig. Deshalb ist bei Objektiven mit grossem Bildwinkel (gemeinhin als Weitwinkel bekannt) vorsicht geboten: der Polfilter wirkt dann nicht gleichmässig über das ganze Bild sondern liefert einen dunklen streifen in der Mitte.
so bis ca 28mm Brennweite sollte es noch akzeptaben sein, kleinere Brennweiten werden kritisch.
 
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grex schrieb:
....die Bilder alle einwenig weniger farbenintensiv und bräunlicher, also ohne den Pol Filter....

Könnte mir gut vorstellen, dass der automatische Farbabgleich gegen die Polfilterwirkung gearbeitet hat und es von daher zu schlechteren Farben kommt.
Hast du RAW-Dateien? Wenn ja kannst du mal am Weißabgleich drehen.
Gruß
Matthias
 
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Ich hänge mich hier mal an... mein grösstes Problem ist es im Sucher der D70(s) zu erkennen, wann der Polfilter seine maximale Wirkung hat. Ich bemerke eine Verschiebung der Farben von bläulich zu gelblich, aber über die jeweilige Filterwirkung bin ich mir nicht im Klaren. Gibt es da untrüglich Hinweise auf die man achten kann?

(ich hab eine Sonnenbrille mit polarisierten Gläsern, daher weiss ich welcher Effekt eintritt, und erst dadurch bin ich überhaupt auf den Polfilter gekommen... aber durch den Sucher ist das etwas schwieriger, finde ich)
 
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Und noch was wichtiges:
Polfilter arbeiten Winkelabhängig. Deshalb ist bei Objektiven mit grossem Bildwinkel (gemeinhin als Weitwinkel bekannt) vorsicht geboten: der Polfilter wirkt dann nicht gleichmässig über das ganze Bild sondern liefert einen dunklen streifen in der Mitte.
so bis ca 28mm Brennweite sollte es noch akzeptaben sein, kleinere Brennweiten werden kritisch.
Das habe ich jetzt schon des Öfteren mal so gelesen, aber beigebracht hat so ein Bild noch Niemand, soviel ich weiß.
Die beschriebene "Winkelabhängigkeit" des Polfilters bezieht sich doch nicht auf die Brennweite des Objetives, sondern auf den Winkel, in welchem das zu fotografierende Objekt zur Filterebene steht und somit in welchem Winkel die Reflexe auftreten. Hier zeigt der Pol dann bei ca. 40-45° seine optimale Wirkung.
Habe selber noch nicht bemerkt, dass beim Durchblick durch einen Polfilter tatsächlich Unterschiede der Filterwirkung in Abhängigkeit des Blickwinkels auftreten - also ob ich im Lot durch den Filter schaue oder leicht von der Seite. Und das müßte ja der Fall sein, wenn eine unterschiedliche Brennweite des Objektives Auswirkung auf dessen Wirkung hätte.
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Aber möglichst mit Beispiel und physikalischer Erklärung ;)
Dass der Himmel bei Weitwinkelaufnahmen mit Ansteigen und Abfallen der Polarisationswirkung eine unterschiedliche Helligkeit zeigt, ist wiederum auch nicht dem Weitwinkel an sich anzulasten, als vielmehr dem Winkel der Sonneneinstrahlung. Durch das Weitwinkel habe ich halt einen größeren Bereich Himmel im Bild und somit fallen diese Verläufe auf. Keineswegs aber sollte es doch so sein, dass ich dann in der Mitte einen dunklen Streifen habe, wie beschrieben?!
 
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Hallo Bundspecht,

Buntspecht schrieb:
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Es gibt da einige verschiedene Winkelabhängigkeiten, die man nicht durcheinander bringen sollte. Zum einen ist es der Winkel zwischen der optischen Achse und der Normalen auf die spiegelnde Fläche. Diese ist materialabhängig und sollte idealerweise so um die 40 bis 45° betragen. Dann ist da auch der Winkel zwischen der Richtung zur Sonne und der optischen Achse. Dieser sollte bei Naturaufnahmen möglichst um die 90° sein, damit das polarisierte Licht der Reflexionen der Luftfeuchte eliminiert wird. Den Effekt sieht man durchaus sehr gut bei ordentlichen Weitwinkel in Form einer Art negativer Vignettierung am Rande des Bildes. Das 12-24/4.0 hat (beispielsweise) bei 12mm einen Öffnungswinkel von 99°. Wenn in Richtung der optischen Achse der optimale 90° Winkel zur Sonne eingehalten wird, dann besteht an den Rändern des Bildes ein Winkel von 45° bzw. 135°. Und da arbeitet der Polfilter sichtbar schlechter.

Viele Grüße
HaPe
 
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Danke HaPe!

Beide Winkelabhängikeiten sind bekannt - das ist richtig. Die Sonnenstellung hat natürlich eine Wirkung. Hängt aber indirekt doch wieder mit der optimalen Wirkung des Pols bei 40-45° Reflexen zusammen.
Dadurch entstehen ja auch die Farbverläufe im Himmel, da ja auch nicht in einer Ebene vorliegt, sondern gewissermaßen in einer der Erdkrümmung entsprechende Anordnung des "reflektierenden (oder in diesem Falle eher streuenden) Materials" (Luftfeuchte, etc.).
Wenn ich mir das aus physiklischer Sicht anschaue, dann findet aber doch hinter dem Polfilter keine wirkliche Streuung statt. Das Licht gelangt quasi senkrecht auf die Sensorebene. Das sollte beim einem Weitwinkel ja nicht anders sein, als bei großer Brennweite. Oder habe ich gerade einen Knoten im Hirn?
Ich erkenne diese Abhängigkeit von der optischen Achse in der Praxis nicht so recht - so kann ich auch schräg von hinten durch den Pol schauen und erkenne keine wesentliche Abschwächung der Filterwirkung! Zufall?
Deswegen wäre ich für eine Erklärung dankbar, wie das passieren soll?

Leider reichen meine banalen Grundkenntnisse in Physik nicht aus, um dieses hier zu verstehen.
Dann wäre ich wahrscheinlich schlauer :D

Zum Glück funzt der Pol bei mir problemlos, und ich habe die Probleme bei der Einstellung nicht,
so dass ich mir andererseits aber auch nicht das Hirn darüber zermatern muß :)
 
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Re: AW: Wie verwende ich den circ. Pol Filter richtig?

Versuchen wir es mal:

Also, Himmelslicht (das "Blaue", Wolken sind anders) ist nicht durch Reflexion polarisiert, sondern durch Streuung, "und zwar überwiegend senkrecht zu der Ebene, die durch die Sonne, den Beobachter und und seine Blickrichtung festgelegt ist." (habe ich aus Gerthsen: Physik, Springer Lehrbuch.)

Der springende Punkt ist die Blickrichtung: so ein WW umfaßt eine ganze Menge Blickrichtungen, der Grund, warum der Himmel im WW nicht uniform abzudunkeln ist per Polfilter. Mit obigem Satz im Kopf und mit Tele+Pol kann man mal kontrollieren, wie weit die Polarisation sich dreht (ist nicht viel, aber bei "steilen" Polfiltern merklich).

Jetzt gibt es drei Anwendungsfälle:

die einen wollen den Himmel abdunkeln (z.B. weiße Vögel gegen Himmel), da muß man den Polfilter senkrecht zu der Richtung drehen, wie von mir oben erwähnt.

Die anderen wollen grüneres Gras, d.h. das vom Halm re-flektierte Himmelslicht unterdrücken - die gucken beim Filterdrehen nicht auf den Himmel, sondern auf's Gras :kuh:

Dann gibt's noch die Reflexunterdrücker, die eben den Studioscheinwerfer nicht auf der Motorhaube sehen wollen (vorsicht: Autos sind aus Metall, aber Autolack nicht :dizzy: )

Im Digitalzeitalter sind Polfilter m.E. nicht soo wichtig, aufhellen und abdunkeln macht PS, und kleine, störende Reflexe lassen sich oft wegretuschieren.

Schöne Fotos!
Phillip
 
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Ich kann die hier gemachten Aussagen über die Qualität eines Polfilters im Verhältnis zum Preis oder gar der "Marke" überhaupt nicht nachvollziehen.
Qualität ist für mich in diesem speziellen Fall die erzielte Wirkung. Die bringt mir
ein im "Sofortkauf" erstandener Filter einer "Handelsmarke", sprich ein "Billig"-Teil
für 10,50 €. Wenn ich mit Freunden unterwegs bin, die durchweg auch Polfilter haben - ich muss meinen immer abschrauben und verleihen ....
Die erzielte Wirkung ist teilweise so extrem, da wäre an ein Ersetzen durch Nachbearbeiten per Software a la PhotoShop nicht zu denken.




Jörg
 
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Nun mal ein beispiel der beschriebenen 'Winkelabhaängigkeit und der daraus resultierenden eingeschränkten nutzbarkeit eines Polfilters im weitwinkelbereich.



der dunkle Streifen ist die Folge des Polfilters am Sigma 10-20 EX bei 10 mm.

abgesehen davon ist es auch sonst kein schönes Bild und auch das Sigma habe ich mittlerweile zurückgegeben, die Farbsäume und die mangelnde Schärfe haben mir nicht gefallen.
 
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