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Wolfgang Steiner
Guest
Abend allerseits,
immer kurz vor Reiseantritt stelle ich mir die verschiedensten Fragen.
Ein davon lautete diesmal: Wohin soll ich all die Daten welche auf meinem 8-wöchigen Trip (Nepal, Süd Afrika, Namibia, Zimbabwe, Botswana, Seychellen) anfallen werden abspeichern? Nach meiner ersten Schätzung geht es sicher um rund ein bis max. 1,5 Terrabyte daten welche gesichert werden müssen (dies aber nur nebenbei). Diese Frage wäre früher nie in dieser Form aufgetreten, da ich mir einfach einen Laptop samt externer Festplatte oder ähnliches mitgenommen hätte. Diesmal bin ich aber schon ohne Laptop mit extrem viel Übergepäck unterwegs und muss deshalb (auch wegen der Stromproblematik) auf den Laptop verzichten.
Die Lösung sind, um es kurz zu machen, meine beiden PD70X Imagetanks a' 120GB plus 10 Stk 120 GB 2,5" Festplatten welche ich unterwegs tauschen kann.
Da es aber einen Unterschied macht ob man pro augenommenem Bild 11,4 MB oder 19,3 MB Speicherplatz braucht, fragte ich mich, wie verlustfrei die komprimierten NEF's meiner Nikon D2xs wohl wirklich wären. Der Unterschied ist gewaltig, braucht das unkomprimierte NEF doch um 41% weniger Speicherplatz! Im Internet findet man zwar einige theoretische Berichte darüber, aber so wirklich überzeugen konnten mich diese Thesen nicht. Immerhin wird ja zugegeben, das die vorhandenen 12 Bit auf 10 oder 8 Bit reduziert werden, was aber angeblich optisch für uns Menschen nicht zu erkennen ist.
Stimmt dies tatsächlich?
Nun mal ganz ehrlich....
Hat sich jemand hier im Forum schon mal die Mühe gemacht seine Kamera mit einem hervorragenden Objektiv auf Stativ gestellt und anschließend in den beiden Modis ein und das selbe Foto gemacht (kurz hintereinander versteht sich)? Ich vor meinem heutigen Test noch nie.
Problem dabei ist natürlich, dass es einiger Dinge Bedarf, will man die mit Sicherheit extrem geringen Unterschiede (so überhaupt vorhanden) auf einem Monitor sichtbar machen zu können. Dabei gilt es zu bedenken das unsere Monitore "so schlecht" sind, dass selbst wenn ein Unterschied da wäre, man ihn wahrscheinlich gar nicht visualisieren könnte, dachte ich mir vorher. Des weiteren gibt es das Problem des Objektivs sowie des Motivkontrastes. Denn überträgt das Objektiv nicht genügend Linienpaare scharf, ist es Essig mit vergleichen. Genauso muss das abgebildete Objekt extrem Kontrastreich sein,aber immer noch genügend Zeichnung in der Tiefen und hellen bereichen aufweisen. Und zwar im unbearbeiteten Original!!
Dazu kommt noch das etwaige Fokusdifferenzen zwischen den beiden Aufnahmen oder geringste Erschütterungen die beiden Aufnahmen unvergleichbar machen könnten. Ich ging deshalb extrem vorsichtig zu Werke und stelle manuell scharf und verriegelte den Auftofukus dann vor der ersten Aufnahme. Auf das beide Aufnahmen absolut ident werden würden.
Das Ergebnis erstaunte mich doch eingermaßen. Denn ehrlich gesagt hatte ich mir erwartet keine Unterschiede feststellen zu können (bei einer ehrlichen objektiven Beurteilung). Natürlich sprechen wir hier nicht von Differenzen im Prozentbereich, dass ist schon klar, aber auch die Darstellung auf 1200% ist wichtig, geht es doch hier um die Beurteilung wie "GLEICH" die Aufnahmen tatsächlich sind.
Testaufbau und Ablauf:
Ich wählte die Fassade des mir gegenüberliegenden Hauses (wie schon so oft), stellte mein schweres Gitzo Stativ innerhalb meines Dachgeschoßzimmers bei geöffnetem Fenster auf und montierte meine Nikon D2xs samt dem extrem hochauflösenden Nikkor AF 85mm f/1.4.
Das 84mm f/1.4 wählte ich bewusst aus, da es meiner Ansicht nach das Objektiv mit dem höchsten Auflösungsvermögen auf mittlere Distanzen ist (das andere Haus ist etwa 15m entfernt). Das weitere tat die gerade tief stehende Sonne plus der extrem hellen Fassade mit den dunklen Nadelbäumen davor dazu. Die Kontraste waren zum Aufnahmezeitpunkt so extrem hoch, dass ich eine Bleichtungsreihe über 5 Blenden machen musste um eine Aufnahme zu erhalten welche in den hellsten bereichen noch ausreichend Zeichnung aufwies! Es war die Aufnahme mit -2.0EV. Ihr seht also es ist einges an Überlegung sowie Equpiment nötig um sichtbar machen zu können was Nikon uns hier an Qualität entgegenhält.
Bei der Beurteilung und dessen Visualisierung des Ergebnisses gibt es leider auch einige Hürden wie ich feststellen musste. Wer nun aber denkt das nach der konvertierung auf Tiff oder Jpg vom Vorsprung nichts erhalten bleibt, der irrt gewaltig! Hier gibt es bei der visuellen Beurteilung keinerlei Differenzen. Der "Verlust" wenn man ihn so bezeichnen möchte, spielt sich also durchaus im 8bit Bereich ab und nicht wie Nikon uns weis machen möchte darüber ab.
Das verkleinerte Original:
Aufnahmedetails:
Aufgenommen am 22.04.2007 um 16:02
Kamera: Nikon D2xs
Objektiv: Nikkor AF 85mm f/1.4
Zeitautomatik
Matrixmessung
Belichtungszeit: 1/2000 sec
Blende: f/4.0
Belichtungskorr.: -2.0 EV
Fokussteuerung: manuell
Langzeitbelichtung: aus
Scharfzeichnung intern: aus
Farbwiedergabe: II
Farbraum: Adobe RGB
Farbsättigung: normal
Weißabgleich: automatisch
Zur Ergänzung hier noch das Bild welches die D2xs samt Matrixmessung ohne Belichtungskorrektur vorschlägt:
Ist für meinen Geschmack um gut 1 Blende überbelichtet, aber bitte. Man erkennt hier sehr gut, welch extreme Kontraste hier vorhanden sind/waren. Alle Bilder sind, so nicht anders erwähnt in der höchst möglichen Qualität (max. 255Kb hier) als unbearbeitetes Jpg abgespeichert (die verkleinerten mit 900 Pixel Seitenlänge) und hochgeladen!
Für meinen Geschmack sieht die Variante mit - 1.0 EV am besten aus.
Leider ist sie für unseren Test aber ungeeignet, da in den hellen Bereichen immer noch zu wenig Zeichnung enthalten war. Dies aber nur zur Veranschaulichung.
Hier die Details zur Kontrolle vom verwendeten unkomprimierten NEF:
Hier nun der 100% Crop vom Detail:
Und nun der Screenshot bei der gegenüberstellung bei 1200%:
Es ist dies ein sehr kleiner Bereich des Ganzen, das ist schon klar, doch hier wird deutlich, wie sehr die angeblich Verlustfreie Komprimierung sehr wohl Farben verändert, respektive "verliert". Wie Euch vielleicht auffällt, habe ich diesmal der Objektivität wegen, die NEF's im Capture NX geöffnet, dort ohne jegliche Bearbeitung auf 1200% vergrößert und so einen Screenshot erstellt.
Damit mir nicht nachgesagt wird ich würde schummeln oder Nikon hier anschwärzen wollen habe ich die beiden Originalfiles hier
http://www.badongo.com/file/2831234
und hier:
http://www.badongo.com/file/2831348
für Euch zum Download gehostet.
Ihr könnt Euch also selbst ein Bild davon machen, wovon ich hier spreche.
Fazit:
Wer mit Kitlinsen und einer D40x bis D200 aus der Hand fotografiert und anschließend maximal auf A3 vergrößert wird nie mehr Qualität brauchen als die komprimierten NEF's bieten. Solltet ihr aber, so wie ich, Großvergrößerungen auf 100x200cm machen und eure Bilder einer intensiven Bearbeitung unterziehen wo es auf winzigste Details ankommt, kann optimale Qualität nicht schaden. Wozu sündhaft teure Optiken auf die D2xs schrauben, ein schweres Stativ mitschleppen, wenn man schon während der Aufnahme sichtbare Details herschenkt?
Hoffe es war wieder etwas interessantes für den einen oder anderen hier dabei. Schönen Sonntag Abend noch wünscht Euch euer voller Vorfreude auf seinen nächsten urlaub wartender
Wolfgang
PS.: Bei Fragen zum Thema bitte keine Scheu, ich beiße nicht.
immer kurz vor Reiseantritt stelle ich mir die verschiedensten Fragen.
Ein davon lautete diesmal: Wohin soll ich all die Daten welche auf meinem 8-wöchigen Trip (Nepal, Süd Afrika, Namibia, Zimbabwe, Botswana, Seychellen) anfallen werden abspeichern? Nach meiner ersten Schätzung geht es sicher um rund ein bis max. 1,5 Terrabyte daten welche gesichert werden müssen (dies aber nur nebenbei). Diese Frage wäre früher nie in dieser Form aufgetreten, da ich mir einfach einen Laptop samt externer Festplatte oder ähnliches mitgenommen hätte. Diesmal bin ich aber schon ohne Laptop mit extrem viel Übergepäck unterwegs und muss deshalb (auch wegen der Stromproblematik) auf den Laptop verzichten.
Die Lösung sind, um es kurz zu machen, meine beiden PD70X Imagetanks a' 120GB plus 10 Stk 120 GB 2,5" Festplatten welche ich unterwegs tauschen kann.
Da es aber einen Unterschied macht ob man pro augenommenem Bild 11,4 MB oder 19,3 MB Speicherplatz braucht, fragte ich mich, wie verlustfrei die komprimierten NEF's meiner Nikon D2xs wohl wirklich wären. Der Unterschied ist gewaltig, braucht das unkomprimierte NEF doch um 41% weniger Speicherplatz! Im Internet findet man zwar einige theoretische Berichte darüber, aber so wirklich überzeugen konnten mich diese Thesen nicht. Immerhin wird ja zugegeben, das die vorhandenen 12 Bit auf 10 oder 8 Bit reduziert werden, was aber angeblich optisch für uns Menschen nicht zu erkennen ist.
Stimmt dies tatsächlich?
Nun mal ganz ehrlich....
Hat sich jemand hier im Forum schon mal die Mühe gemacht seine Kamera mit einem hervorragenden Objektiv auf Stativ gestellt und anschließend in den beiden Modis ein und das selbe Foto gemacht (kurz hintereinander versteht sich)? Ich vor meinem heutigen Test noch nie.
Problem dabei ist natürlich, dass es einiger Dinge Bedarf, will man die mit Sicherheit extrem geringen Unterschiede (so überhaupt vorhanden) auf einem Monitor sichtbar machen zu können. Dabei gilt es zu bedenken das unsere Monitore "so schlecht" sind, dass selbst wenn ein Unterschied da wäre, man ihn wahrscheinlich gar nicht visualisieren könnte, dachte ich mir vorher. Des weiteren gibt es das Problem des Objektivs sowie des Motivkontrastes. Denn überträgt das Objektiv nicht genügend Linienpaare scharf, ist es Essig mit vergleichen. Genauso muss das abgebildete Objekt extrem Kontrastreich sein,aber immer noch genügend Zeichnung in der Tiefen und hellen bereichen aufweisen. Und zwar im unbearbeiteten Original!!
Dazu kommt noch das etwaige Fokusdifferenzen zwischen den beiden Aufnahmen oder geringste Erschütterungen die beiden Aufnahmen unvergleichbar machen könnten. Ich ging deshalb extrem vorsichtig zu Werke und stelle manuell scharf und verriegelte den Auftofukus dann vor der ersten Aufnahme. Auf das beide Aufnahmen absolut ident werden würden.
Das Ergebnis erstaunte mich doch eingermaßen. Denn ehrlich gesagt hatte ich mir erwartet keine Unterschiede feststellen zu können (bei einer ehrlichen objektiven Beurteilung). Natürlich sprechen wir hier nicht von Differenzen im Prozentbereich, dass ist schon klar, aber auch die Darstellung auf 1200% ist wichtig, geht es doch hier um die Beurteilung wie "GLEICH" die Aufnahmen tatsächlich sind.
Testaufbau und Ablauf:
Ich wählte die Fassade des mir gegenüberliegenden Hauses (wie schon so oft), stellte mein schweres Gitzo Stativ innerhalb meines Dachgeschoßzimmers bei geöffnetem Fenster auf und montierte meine Nikon D2xs samt dem extrem hochauflösenden Nikkor AF 85mm f/1.4.
Das 84mm f/1.4 wählte ich bewusst aus, da es meiner Ansicht nach das Objektiv mit dem höchsten Auflösungsvermögen auf mittlere Distanzen ist (das andere Haus ist etwa 15m entfernt). Das weitere tat die gerade tief stehende Sonne plus der extrem hellen Fassade mit den dunklen Nadelbäumen davor dazu. Die Kontraste waren zum Aufnahmezeitpunkt so extrem hoch, dass ich eine Bleichtungsreihe über 5 Blenden machen musste um eine Aufnahme zu erhalten welche in den hellsten bereichen noch ausreichend Zeichnung aufwies! Es war die Aufnahme mit -2.0EV. Ihr seht also es ist einges an Überlegung sowie Equpiment nötig um sichtbar machen zu können was Nikon uns hier an Qualität entgegenhält.
Bei der Beurteilung und dessen Visualisierung des Ergebnisses gibt es leider auch einige Hürden wie ich feststellen musste. Wer nun aber denkt das nach der konvertierung auf Tiff oder Jpg vom Vorsprung nichts erhalten bleibt, der irrt gewaltig! Hier gibt es bei der visuellen Beurteilung keinerlei Differenzen. Der "Verlust" wenn man ihn so bezeichnen möchte, spielt sich also durchaus im 8bit Bereich ab und nicht wie Nikon uns weis machen möchte darüber ab.
Das verkleinerte Original:
Aufnahmedetails:
Aufgenommen am 22.04.2007 um 16:02
Kamera: Nikon D2xs
Objektiv: Nikkor AF 85mm f/1.4
Zeitautomatik
Matrixmessung
Belichtungszeit: 1/2000 sec
Blende: f/4.0
Belichtungskorr.: -2.0 EV
Fokussteuerung: manuell
Langzeitbelichtung: aus
Scharfzeichnung intern: aus
Farbwiedergabe: II
Farbraum: Adobe RGB
Farbsättigung: normal
Weißabgleich: automatisch
Zur Ergänzung hier noch das Bild welches die D2xs samt Matrixmessung ohne Belichtungskorrektur vorschlägt:
Ist für meinen Geschmack um gut 1 Blende überbelichtet, aber bitte. Man erkennt hier sehr gut, welch extreme Kontraste hier vorhanden sind/waren. Alle Bilder sind, so nicht anders erwähnt in der höchst möglichen Qualität (max. 255Kb hier) als unbearbeitetes Jpg abgespeichert (die verkleinerten mit 900 Pixel Seitenlänge) und hochgeladen!
Für meinen Geschmack sieht die Variante mit - 1.0 EV am besten aus.
Leider ist sie für unseren Test aber ungeeignet, da in den hellen Bereichen immer noch zu wenig Zeichnung enthalten war. Dies aber nur zur Veranschaulichung.
Hier die Details zur Kontrolle vom verwendeten unkomprimierten NEF:
Hier nun der 100% Crop vom Detail:
Und nun der Screenshot bei der gegenüberstellung bei 1200%:
Es ist dies ein sehr kleiner Bereich des Ganzen, das ist schon klar, doch hier wird deutlich, wie sehr die angeblich Verlustfreie Komprimierung sehr wohl Farben verändert, respektive "verliert". Wie Euch vielleicht auffällt, habe ich diesmal der Objektivität wegen, die NEF's im Capture NX geöffnet, dort ohne jegliche Bearbeitung auf 1200% vergrößert und so einen Screenshot erstellt.
Damit mir nicht nachgesagt wird ich würde schummeln oder Nikon hier anschwärzen wollen habe ich die beiden Originalfiles hier
http://www.badongo.com/file/2831234
und hier:
http://www.badongo.com/file/2831348
für Euch zum Download gehostet.
Ihr könnt Euch also selbst ein Bild davon machen, wovon ich hier spreche.
Fazit:
Wer mit Kitlinsen und einer D40x bis D200 aus der Hand fotografiert und anschließend maximal auf A3 vergrößert wird nie mehr Qualität brauchen als die komprimierten NEF's bieten. Solltet ihr aber, so wie ich, Großvergrößerungen auf 100x200cm machen und eure Bilder einer intensiven Bearbeitung unterziehen wo es auf winzigste Details ankommt, kann optimale Qualität nicht schaden. Wozu sündhaft teure Optiken auf die D2xs schrauben, ein schweres Stativ mitschleppen, wenn man schon während der Aufnahme sichtbare Details herschenkt?
Hoffe es war wieder etwas interessantes für den einen oder anderen hier dabei. Schönen Sonntag Abend noch wünscht Euch euer voller Vorfreude auf seinen nächsten urlaub wartender
Wolfgang
PS.: Bei Fragen zum Thema bitte keine Scheu, ich beiße nicht.