Wie unscharf muss es wirklich sein (Menschenphotographie)

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Die Unschärfe muss also einen weiteren Bereich betreffen und darf nicht einem simplen Bedienungsfehler entstammen.
Ja, Soft Fokus ist alles andere als ein Bedienfehler. Auf ein an sich (technisch) perfektes Bild wird der Effekt "Soft Fokus" absichtlich angewendet, um einen luftig duftigen, sphärischen, träumerischen Eindruck zu erzielen. Das Bild wäre ohne den Effekt also knackscharf.
Zum "Wie" gibt es viele Möglichkeiten: Weichzeichnerfilter vor dem Objektiv (gekaufte oder die berühmte Vaseline), Objektive mit "Charakter", optische Fehler eines Objektivs werden noch zusätzlich übertrieben, zerkratzte Linsen, selbst gebastelte Linsen, Licht in das Objektiv fallen lassen und was einem sonst noch so alles einfällt. Soft Fokus ist eine klassische Spielwiese für Bastelfreunde und eine gute Möglichkeit, Objektive zu ruwinieren.
 
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Ja, Soft Fokus ist alles andere als ein Bedienfehler. Auf ein an sich (technisch) perfektes Bild wird der Effekt "Soft Fokus" absichtlich angewendet, um einen luftig duftigen, sphärischen, träumerischen Eindruck zu erzielen
So hätte ich es auch formulieren wollen nur fehlten mir die Worte.

Ich denke mit all den unbegrenzten EBV Mitteln von heute, dass ich anstreben würde
1. den Fokuspunkt exakt zu setzen,
2. Schärfeverlauf/ Blende nach Gusto einzustellen und erst die
3. Bildverarbeitung zu nutzen um Soft Fokus oder Glättung von Unreinheiten zu erreichen.
 
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Nix da: Birgit Kos im Pepita Mantel oder Nadja Auermann nackt am Strand sind nicht mit Soft-Fokus oder Vaseline modifizierte Aufnahmen ... die sehen aus, als wären sie mit einer Holga gemacht worden. Es sind tolle Portraits mit Tiefe und man baut sofort einen Bezug auf - dass sie eben technisch katastrophal sind (nach Foren-Massstäben) bemerkt man eigentlich gar nicht
 
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Wie gesagt: Das konnte er auch. Und das tat den Bildern keinen Abbruch.

Bei meinem Satz ging es nicht um Lindbergh. Es war eher eine allgemeine Feststellung und die gilt sowohl für den Fotografen als auch für die Diskutanten. In den Foren tummeln sich doch haufenweise Menschen, die Fotos nur nach technischen Merkmalen beurteilen (können) und die künstlerische Aussage (falls vorhanden) im Zweifel gar nicht erfassen. Das führt seitens der Fotografen zu belanglosen, aber knackescharfen Fotos und bei den Diskutanten auf eine dogmatische und mantra-artige Diskussion über Technik und Schärfe.

Künstlerisch bringt das keinen weiter und vergrault die Leute, die die Fotografie als Medium für ihre Schaffenskraft und ihre Kreativität sehen. Ich bin selbst eher Rationalist und weiß, dass meine Bilder keine Kunstwerke sind. Aber ich mache das aus Spaß an der Fotografie, aus Spaß an der Interaktion mit Menschen und als Ausgleich für die Seele. Den Spaß verliere ich, wenn ein Oberlehrer mir vom Sofa aus erzählen will, dass ich das Bild mit Blende 5,6 statt mit Blende 4,5 hätte machen sollen und dass das verwendete Objektiv mit Anfangsblende 1.8 im Vergleich zum Objektiv von xyz mit 1.4 sowieso Amateurkram ist. Bilder zeigen diese Leute kaum selbst und falls doch sind sie selbst i.d.R. extrem kritikunfähig.

Jetzt können wir hier im Forum die Peoplefotografen an einer Hand abzählen. Aber wenn sich mal einer an das Thema traut, fallen die Oberlehrer wie Heuschrecken über das Bild her. Für die meisten war es das dann mit Bilder zeigen. Das finde ich sehr bedauerlich.

Andererseits wünsche ich mir mehr bei einigen hier mehr Reflektion und Selbstkritik. Wenn man sich die diversen "Zeigt her Eure besten... Bilder" Threads ansieht, dann ist das Niveau bei den meisten in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Einige wenige halten die Qualität hoch, die wenigen guten Bilder versinken aber in der Masse der belanglosen Schnappschüsse.

Wobei: Masse? Das Forum besteht seit einiger Zeit gefühlt nur noch aus den 30 gleichen Nasen. Viele inspirierende Mitglieder sind verschwunden und mit jedem dieser Leute verschwindet gefühlt ein Teil der Vielfalt und der Kreativität. Sie wird ersetzt durch Dogmatismus und Besserwisserei. Womit wir wieder beim Anfang meines Posts wären...

Damit will ich auch aufhören zu meckern :)
 
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Danke so recht aus meinem Herzen geschrieben. Einer der Gründe, warum ich mich kaum noch hinreissen lasse hier mich in irgendeiner Weise einzubringen.
Denn das sind die Raster, an denen sich unkreatives festhalten läßt, statt zu sagen "Schön, dass Du da bist!" und nicht "Mit welchem Auto bist Du denn gekommen? Mit dem xy wärst Du auch 2,4 Sekunden schneller hier gewesen..." ;-))

Gut Licht...
 
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Damit will ich auch aufhören zu meckern :)

Gut gemeckert!
Wir reden nur noch über Technik, über Kameras die noch keiner in der Hand hatte und streitet darüber wie sie sein muß, wie toll
sie sein wird. Und kommt sich dabei, wie bei der D50, so in die Haare das der Amdin das Theme kurzzeitig sogar gesperrt hat.

Eigentlich sollte es doch hier um Fotos gehen.
 
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In den Foren tummeln sich doch haufenweise Menschen, die Fotos
nur nach technischen Merkmalen beurteilen (können) und die
künstlerische Aussage (falls vorhanden) im Zweifel gar nicht erfassen.

Viel schlimmer finde ich die verbreitete Ansicht daß ein Foto entweder
gut oder technisch sauber sein könne - aber auf keinen Fall beides zugleich.

Ich hab auf der damals vom Kuhlmann organisierten Minikina mal
ein Showshooting mit Hedler Lampen gemacht.
Hab mit der leeren Bühne angefangen, hab jede Lampe einzeln
aufgestellt, hab erklärt was das Ergebnis sein soll, welchen Beitrag
jede einzelne Lampe im Ergebnis liefern wird, wie ich das einmesse
und warum genau so. Ich habe dabei auch jede Zwischenfrage beantwortet.

Das Publikum war also so detailliert wie nur möglich über jeden
einzelnen Entscheidungspunkt im kreativen Prozess informiert.

Nachdem das Licht stand, kam mein Model auf die Bühne, professionelles
Make-Up und Haarstyling, in einem schicken Kleid von Anja Gockel.
Ich hab keine zehn Bilder gemacht, die per Wireless File Transmitter
sofort zu einem Rechner neben der Bühne gefunkt wurden. Da zog ein
Assistent das Logo von Anja Gockel drauf und schickte es an einen
Großformatdrucker.

Keine drei Minuten nach dem Schuss hielt ich also in 60x90cm das
Ergebnis in den Händen.

Die erste Rückfrage aus dem Publikum war, wie ich das denn mit
der Bearbeitung so schnell hingekriegt hätte.
Logo draufziehen? Das sind doch nur drei Klicks?

Nein, ganz allgemein. Man könne so ein Bild doch nicht ohne
Bearbeitung fotografieren.

Da fällt einem dann nichts mehr ein. Sie hatten es gerade noch
gesehen, wie ich das gemacht hatte, aber es konnte nicht sein was
nicht sein durfte.

Wenn sich das erst mal im Kopf festgesetzt hat, daß das angeblich
nicht geht, versuchen sie es nicht mal mehr. Sie geben sich mit
fortschreitend weniger zufrieden und verschlimmbessern das Ganze
dann in Photoshop.

Eine sehr unbefriedigende Situation.
 
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Damit will ich auch aufhören zu meckern :)
... (y)


Moin
dann will ich mal weitermachen....

dieses Unscharf gedödel...ist pippifax und die Vergleichen hinken auf ganzer Linie

das man die Obergurus benennt und versucht > was zu finden ist erstmal OK...
immerhin lernen wir alle davon, das es die gibt!

Nachmachen wird aber nicht gelingen dnen...wer hat den Oberguru denn mal bei seiner Arbeit beobachtet ?
es gibt eben Fotografen die es IMMER richtig machen...die müssen nicht mal nachdenken
udn was in deren Köfpfen abgeht...kann man weder kaufen noch nachmachen.

aber Unschärfe zur Kunst machen geht ja garnicht, das ist Forenwunsch der nicht aufgeht....
ähnliches hatten wie neulich mit "was ist ein Schnappschuß"....passt in die gleichen Schublade....
genauso wie immer sauteure Linsen über 3-4-5-10K zu kafen und...
man hinterher nix davon im Bild sehen kann

macht man weiter so...man hat ja sonst nix zu tun :cool:
Mfg gpo
 
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...
Jetzt können wir hier im Forum die Peoplefotografen an einer Hand abzählen. Aber wenn sich mal einer an das Thema traut, fallen die Oberlehrer wie Heuschrecken über das Bild her. Für die meisten war es das dann mit Bilder zeigen. Das finde ich sehr bedauerlich. ...

Naja, es ist für mich etwas anderes, als - auch Peoplefotograf - ab und zu Bilder zu zeigen, oder mit gebuchten Models zu " arbeiten ".

Manchem fällt es nicht leicht, Menschen auf der Straße zu fotografieren (zu den Zusammenhängen hatte ich im thread über Elvis geschrieben).
Und ich könnte mich bei georderten Personen, egal, ob Weib, ob Mann, nicht entspannen und empfand, wenn versucht, nur Stress.

Bei der Kritik der Oberlehrer gibt es dann leider auch gefühlte Vorprogrammierungen. So kann ich oft/meist vorher sagen, wem mein Bild, oder Beitrag nicht gefällt und wer sich freut. Das hängt nach meiner unmaßgeblichen Erfahrung nicht so sehr vom Beitrag ab, als von der Person und der Akzeptanz - leider (ich versuche, das zu vermeiden - gelingt oft schon ganz gut).
 
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Naja, es ist für mich etwas anderes, als - auch Peoplefotograf - ab und zu Bilder zu zeigen, oder mit gebuchten Models zu " arbeiten ".

Beides hat seine Berechtigung, beides kann man gut oder schlecht machen. Ich habe erst zweimal ein Model "gebucht" im Sinne von "bezahlt". Der Rest war nach dem "Time for Print (tfp)" Schema. Jeder bringt seine Zeit ein und freut sich an den Ergebnissen. Hier im Forum habe ich, glaube ich, noch nie Bilder von Menschen gezeigt, für die ich bezahlt wurde oder für die ich Models gebucht habe. Das war dann Kundeneigentum.

Mir geht es darum, dass sauber Kritik gegeben und genommen wird - inhaltlich wertvoll. Du weißt, dass meine Bilder häufig junge, gutaussehende Damen zeigen. Bei den meisten dieser Bilder fehlt Persönlichkeit, um als Portrait gelten zu können. Sie sind Fassade und in 90% der Fälle ist das auch so gewollt. Da wird dann das Label "Fashion" oder "Lifestyle" drauf geklebt und alles ist fein. Die Models wollen das so, ich will das so. Manchmal belanglos, aber häufig das Ergebnis eines netten Nachmittags. In der Regel sind die Mädels zufrieden und ich habe ein oder zwei Bilder, die ich trotz aller Umstände für zeigenswert halte. Wenn mir nun jemand sagt, dass ihn das Bild nicht anspricht, kann ich das 100% verstehen. Noch besser, wenn es dazu eine Erläuterung gibt wie z.B. "wirk unnatürlich", "zu gestellt" oder "keine Seele im Bild". Wenn mir jemand sagt, dass das Bild Shyze ist, weil ich mit der Z6 fotografiert habe und mit der a7r MarkIV besser dran gewesen wäre, dann steige ich aus.

Die Serie mit Elvis in Köln hat mich beeindruckt. Das ist für mich Portraitfotografie at its best. Auch wenn der Kollege Elvis sehr kameraerfahren ist, sieht man doch die Interaktion zwischen den Beteiligten. Da ist Nähe und Emotion. Leider sieht man das hier sehr selten, weil es tatsächlich Überwindung kostet, fremde Menschen auf der Straße anzusprechen.
 
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... (y)


Moin
dann will ich mal weitermachen....

dieses Unscharf gedödel...ist pippifax und die Vergleichen hinken auf ganzer Linie

das man die Obergurus benennt und versucht > was zu finden ist erstmal OK...
immerhin lernen wir alle davon, das es die gibt!

Nachmachen wird aber nicht gelingen dnen...wer hat den Oberguru denn mal bei seiner Arbeit beobachtet ?
es gibt eben Fotografen die es IMMER richtig machen...die müssen nicht mal nachdenken
udn was in deren Köfpfen abgeht...kann man weder kaufen noch nachmachen.

aber Unschärfe zur Kunst machen geht ja garnicht, das ist Forenwunsch der nicht aufgeht....
ähnliches hatten wie neulich mit "was ist ein Schnappschuß"....passt in die gleichen Schublade....
genauso wie immer sauteure Linsen über 3-4-5-10K zu kafen und...
man hinterher nix davon im Bild sehen kann

macht man weiter so...man hat ja sonst nix zu tun :cool:
Mfg gpo

Moin,

grundsätzlich ist das zu nach meinem Dafürhalten zu 100% richtig, nicht das Nachmachen/Kopieren/Imitieren, sondern die Bewertung der technischen Qualität, insbesondere (aber nicht nur) beim gestalteten Bild, sei es draußen oder im Studio oder sonstwo.

Allerdings keine Regel ohne Ausnahme und die sehe ich da durchaus - unter den echten Könnern unter den "Knipsern". Ein von mir geliebtes Beispiel sind die Reportagebilder von Ara Güler. Mehrfach habe ich seine Ausstellungen besucht, besitze seine Bildbände und bewundere seine Bilder, seine Nähe zu den Menschen sehr. Seine Bilder, großformatig an die Wand gebracht, genügen nur in seltenen Fällen den auch schon zur Zeit ihrer Entstehung existierenden technischen Möglichkeiten, und schon garnicht den technischen Ansprüchen heutiger LEICA-Jünger - und das obwohl Ara Güler wohl viel und oft mit der M-Leica gearbeitet hat. Mit einem Wort, die meistens seiner Bilder sind technischer Murks. Beurteilt ausschließlich nach technischen Gesichtspunkten wie Lage der Schärfeebene, gewählte Tärfenschiefe und Verwackelungsfreiheit der Bilder - sehr grobkörning sind sie oft auch noch - gehörte wohl das meiste in den Papierkorb ... aber seine Bilder sind ein Traum, berühren mich an einem Punkt, den nur wenige andere Photographen mit ihren Bildern erreichen. Sie sprechen mich viel mehr an als das Meiste was mir heute gestochen scharf und vierfarbig über den Weg läuft.

Klar, er hat sicher seine Bilder im Sucher gestaltet, aber die Intention und ihre Resultate sind völlig andere als bei Portraits, Landschaften, Architektur oder eben Akten. Daher ist ein Vergleich mit den oben angesprochenen Bildern nicht eben einfach, aber trotzdem spielt auch hier die Technik ihre Rolle. Geht auch nicht anders, Photographie ist letztlich von der Technik abhängig. Sehr viel mehr als die Malerei.

Barbara Klemm hat sinngemäß einmal gesagt: "Es kommt auf den Bildinhalt an, die Technik ist nicht so wichtig!" ... und kaum einer wird ihr die Kompetenz einer großen Photographin absprechen - natürlich in ihrem Metier, der Reportage.

Freundliche Grüße

Wolfgang

p.s.: vielleicht noch ein erklärendes Wort: als wissenschaftlich - technischer Photograph, dessen Arbeit über Jahrzehnte von technischer Präzision bestimmt war und bestrebt, in der Dunkelkammer mit dem Punktlichtvergrößerer auch das allerletzte feine Detail aus großformatigen SW-Negativen zu holen, ist es mir ziemlich schwer gefallen zu der oben beschriebenen Einsicht zu kommen. Es hat Jahre gebraucht ...
 
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Andererseits wünsche ich mir mehr bei einigen hier mehr Reflektion und Selbstkritik. Wenn man sich die diversen "Zeigt her Eure besten... Bilder" Threads ansieht, dann ist das Niveau bei den meisten in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken

Ja. Reflektion findet vermutlich ab einem Gewissen Kamerapreis nicht mehr statt. Nur beim "Niveau" bin ich nicht so ganz bei dir: es gibt immer noch 10% interessante Photos, 80% naja so Bilder eben und 10% .... kommen von Forumsmitgliedern "mit besonders grossem Entwicklungspotential". Ich glaube insgesamt ist die Zahl gesunken, die Anteile sind aber gleich geblieben.

Bilder zeigen diese Leute kaum selbst und falls doch sind sie selbst i.d.R. extrem kritikunfähig.

Ja. Ich könnte aus dem Kopf einige Namen nennen und es fällt auf, dass Die immer Alles über das allerbeste Material wissen. Gern auch vollkommen themenfremd. Wenn zB die Frage nach dem Besten 105er Makro aufkäme, wüsste ich schon jetzt, wer dann wahrscheinlich von einem 150-600 Fremdhersteller Objektiv schwärmt und zur eigentlichen Frage absolut NICHTS zu sagen hat. Diese Typen sind aber nicht in der Mehrheit. Und vielleicht finden die uns sogar genauso blöde wie wir sie .... Leben und leben lassen
 
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Ein mittlerweile lange pensionierter Kollege hat früher oft neben
mir gestanden, als ich noch tagesaktuell für Agenturen und
Lokalpresse gearbeitet habe. Wir haben uns so gut verstanden,
daß wir oft Bilder zusammen gebaut haben, Leute positionierten,
uns die Regie teilten. Unsere Bilder waren trotzdem immer recht
verschieden, weil jeder persönlich etwas anderes einbrachte.

Ich schätze ihn auch heute noch als Zeitungsfotograf............. aaaaber:
Eines Tages drückte er mir ein paar Abzüge in die Hand mit der Bitte
sie jemandem auf einem Termin zu geben, zu dem er verhindert war.

Ich hab mich selten so sehr erschreckt wie an diesem Tag.
Die Bilder hatten katastrophale technische Mängel, das war der blanke
Ausschuss, da passte nichts. Nachdem ich langsam (sehr langsam!)
meine Fassung zurückgewonnen hatte, habe ich überlegt wie das
möglich sein konnte.

Die Antwort war am Ende sehr einfach. Die Bildgestaltung stimmte
grundsätzlich, und alles was Technik anging, verlor sich im 30er Raster
und den eher kleinen Formaten der Lokalpresse.

Das Medium rettete ihn über den Tag.

Einen echten Abzug - gar noch in großen Formaten - hatte er so
gut wie nie zeigen müssen, das war a priori gar nicht vorgesehen.

An der Stelle kommen wir dann auch den technischen Mängeln der
Bilder von Peter Lindbergh und Ara Güler näher.

Ara Güler war genau wie mein alter und immer noch sehr
geschätzter Kollege Zeitungsmann. Schwarzweiss, 30er Raster,
das war seine Welt. Peter Lindbergh hat zwar redaktionell für
Glossies gearbeitet, aber selbst guter Druck hat auf DIN A4+ seine
Grenzen. Sie haben viele ihrer wichtigsten Werke im analogen
Zeitalter gemacht, mit dem was Film und Optik damals hergaben.

Die wurden niemals auch nur annähernd so groß gedruckt wie
sie heute in den Museen hängen, und das war auch nie das Ziel.

Vielleicht sollte man den Bildern die Ehre erweisen sie so in die
Museen zu hängen wie sie ursprünglich gedacht und konzipiert
waren. Größer ist keineswegs immer besser.
 
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