Wie SW-Negative digitalisieren

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Molly_1

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Hallo!

Aus eigener lokaler Berichterstattung habe ich zahlreiche SW-Negative von 1974 bis 2002 (danach nur noch digital). Nun habe ich mit 2 ehem. Kollegen der Mitbewerber gesprochen, die mir, nachdem sie jetzt in Rente gegangen sind, ihre Negativ-Archive für die Verarbeitung auf unserer Dorf-Homepage kostenlos zur Verfügung stellen. Wir wollen dort einen Link "Historische Fotos" einrichten, damit die unzähligen Fotos aus unserer Dorfgeschichte nicht in Archiven vergammeln, sondern der Bevölkerung zugänglich gemacht werden.

Nun geht es mir darum, welches für mich der vernünftigste Weg ist!

1. Ich habe einen SW-Vergrößerer. Ich könnte die Negative hiermit sichten und von den interessanten Fotos einen Abzug 13 x 18 erstellen. Diese müßte ich dann wieder einscannen und auf Webgröße verkleinern. Dieser Weg ist zwar umständlich, gleichzeitig hätte ich aber einen schönen 13x18-Abzug (die könnten dann auch mal ausgestellt werden).

2. Ich könnte mir von einem Bekannten dieses Gerät "Plustek Opticfilm 7600i" (auch für einen längeren Zeitraum) ausleihen, um damit die Negative ein zu scannen.

Dieser Weg scheint mit der schnellere und kostengünstigere zu sein, da mich der obige Papierabzug incl. Chemie sicher 50 Cent kosten wird.

Aber wie ist die Qualität?

Reicht diese für Web-Größe aus?

Hat Jemand dieses Gerät und kann mir zu oder abraten. Ich tendiere zwar zu der 1. Lösung, diese ist aber teuer und vor allem sehr zeitaufwändig. Wenn mich Jemand aus eigener Erfahrung zur 2. Variante ermuntern könnte, wäre mir das mehr als sympathisch - aber die Qualität müßte unbedingt stimmen!

Wer kann mir einen Rat geben?

Gruß
Molly
 
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Hi Molly,

zunächst empfehle ich die Lektüre dieses Testberichts.

Wie auch immer Du diesen Bericht interpretieren wirst:
Für Webbilder reicht das Teil definitiv auch bei reduzierter Auflösung aus.
Weil 1200 x 800 px exakt 0,96 MPx ergeben ...

Wenn Du halbwegs sauber arbeitest, kannst Du die Scans sogar ohne
Staub-Retusche einfach auf Web-Größe per Batch skalieren.

Sinnvoll ist für die Nachgeborenen eine erstklassige Verschlagwortung,
aber das wirst Du wohl wissen ...

Was nun den Workflow angelangt, so sehe ich zwei Möglichkeiten:
1) High-Res-Scan mit Option digitaler Reproduktion als großer Print
2) Low-Res-Scan direkt fürs Web


Zu 1):
Lange Scanzeit und erfordert viel Zeit für Retusche

Zu 2):
Relativ schnell, aber für nix anderes zu gebrauchen


Langer Rede kurzer Sinn:
Scan gleich Richtung Zielgröße und mache Prints in guter alter Handarbeit.


Beste Grüße,

Sven


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Hallo Sven!

Danke Dir für Deine schnelle Antwort! Habe mir den Test eben mal durch gelesen. Erschreckend sind ja die unglaublich hohen Datenmengen. Ich hatte einen anderen Vergleichstest gelesen, da wurde der Gerät mit einem Teil von Rollei verglichen (dort wird nicht gescannt, sondern abfotografiert), hier schnitt dieses Gerät besser ab.

Da ich das ganze Material ja auch sichten muß, empfiehlt sich dies einfach besser in dem SW-Vergrößerer. Es sollte ja auch immer das beste Bild sein, oft hat man ja 5-10 Bilder von der gleichen Szene gemacht, weil immer einer die Augen schlißet oder in der Nase bohrt. Ich denke, dass ich den mühsameren Weg gehen muß, dafür habe ich dann aber auch schöne Hochglanzprints!

Nach 30-jähriger anlagoer Zeit mit täglichem Entwickeln usw. hatte ich mir mit dem Kauf meiner ersten Digitalkamera 2002 geschworen, nie wieder eine Entwicklerschale zu bewegen - aber erstens kommt es anders.......

Danke nochmals
Molly
 
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Hallo Molly,

Ich würde dir auch zur analogen Lösung raten. Gute Erfahrungen habe ich mit einer Durchlaufenwicklungsmaschine Durst RCP 20 gemacht. Gebraucht habe ich meine für fünfzig Euro bekommen. Da kommen die belichteten Papiere hinten fertig entwickelt raus und müssen lediglich noch gewässert werden. Einziger Nachteil, Baryt geht damit leider nicht. PE-Papiere von AGFA und ILFORD brachten herrvorragende Ergebnisse plus rationellem Arbeitsablauf.

Falls du Negative ausschließlich für's Web Scannen willst, würde ein Flachbettscanner genügen. Bei meinem Epson passen zwei Negativstreifen in den Halter, so das man 12 Negative am Stück durchlaufen lassen kann. Bei den manuellen Filmscannern ist zwar mehr Qualität möglich aber jedes Negativ muss einzeln zugeführt werden.

Gruß

Stefan
 
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Ich würde auf alle Fälle, die Negative oder die daraus gemachten SW-Abzüge so einscannen, dass ich aus der Digitaldatei wieder ein Bild in dieser Größe ausgeben bzw. entwickeln lassen könnte.
Die Hauptarbeit bleibt immer das Sichten und Einscannen, ob dabei die Dateimengen etwas höher werden, dürfte bei den Festplattenpreisen von rund 50 Cent für ein Gigabyte (x 2 für die Sicherung) wohl kaum eine Rolle spielen. Höherwertige Scans lassen sich auch sauberer bearbeiten und die Verkleinerung auf Webgröße, stellt wohl nur das Abfallprodukt aus der Hauptarbeit dar.
Ich versehe alle Scans aus Negativfilmen oder Diapositive mit der Nummer im jeweiligen System. Das heißt etwa bei den Dias: 001_001 bis 999_100, das wäre vom 1 Magazin das Bild "1" und beim letzten Magazin das Bild "100" (nur 100er Magazine, ich habe allerdings nur rund 110). Die Bilder bekommen vielleicht auch noch diverse Kurzhinweise auf Ereignis etc. und werden zur Gänze mit Schlagworten versehen. Dieses System hat den Vorteil, dass ich ein Originalnegativ oder -positiv sofort finde, falls ich etwa den Scan höherwertig brauche oder auch nach weiteren Bildern suche.

Nebenbei bemerkt, habe ich viele alte Reproduktionen und auch alte Dokumentaraufnahmen und daher ist mir mein System sehr wichtig. Zur technischen Qualität der Negativsscans kann ich noch keine Ratschläge geben, denn meine SW-Negativarchiv wartet noch auf übrige Zeit, um mit einem Nikon Coolscann die Arbeit zu machen. Da hatte ich meine Filmstreifen (á 6 Aufnahme) durchnummeriert, so dass ein Bild z. Bsp. 213-04_.......... heißen wird.

Gruß
HaMac
 
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Hallo,

ich weiss nicht, was Dir an Ausrüstung zur Verfügung steht.

Ich möchte an dieser Stelle noch als weitere Alternative das Abfotografieren mittels DSLR und Macro bzw in meinem Fall mit Vergrösserungsobjektiv am Balgen wärmstens empfehlen.

Meine analogen Kleinbildbilder, die ich hier einstelle sind alle mit der D700 und einem Rodagon am Balgen digitalisiert. Man ist damit ziemlich flott, ein 36er Film ist in maximal 10 Minuten im Rechner und die Auflösung ist für die meisten Fälle mehr als ausreichend.

Ich verarbeite die Raw-Dateien dann per Stapelverarbeitung mit einem Standardscript in Photoshop.

Klappt wunderbar und die Ergebnisse sind meines Erachtens auch OK...




2012-03-18_Acros_100_Xtol_1+2-007 von Johannes Pe auf Flickr

Leica M2 mit 50er Skopar
Acros in Xtol 1+2
Nachbearbeitung nur Staub stempeln


Bei den Serien hier http://www.nikon-fotografie.de/vbul...eit-und-ne-m2-mit-ein-paar-rollen-neopan.html

und hier http://www.nikon-fotografie.de/vbul...83278-oberwesel-und-bacharach-mal-anders.html

sind alle KB Negative so verarbeitet. Mittelformat lässt sich ganz passabel mit einem einfachen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit (Canon 9000f) scannen​
 
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Hallo Stefan! Der Link funtioniert nicht! Welchen Epson Scanner meinst Du? Ich suche nämlich einen bezahlbaren, hochauflösenden Scanner für KB und 6x6 in Streifen.

Gruß Udo.
 
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Hallo Johannes!

Das Ergebnis ist ja absolut super, ich wäre froh, wenn ich zu solchen Ergebnissen kommen würde!

Welche Gerätschaften und Objektive müßte ich dazu den anschaffen?

Geht das auch mit einem meiner vorhandenen Objektive an der D300?

Was kostet so ein Balgengerät ca. und spielt die Herstellerfirma dabei eine Rolle?

Welche Lichtquelle nutzt Du dafür?

Gruß
Molly

P.S.: Dein Beispielbild hat mich wirklich heiß gemacht!
 
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Hallo,

das sollte mit der D300 ohne Probleme gehen.

Mein Setup ist folgendes:

D700

Adapter Nikon auf M42 ohne Linse

M42er Ring um ein bisschen Abstand zu bekommen

M42 Balgengerät (in meinem Fall Novoflex)

Adapter M39-M42

Rodenstock Rodagon 2,8/50

Negativhalter Novoflex


Ich habe vor kurzem den Novoflexbalgen für kleines Geld bei ebay bekommen. Der hat den Vorteil, das es auch zwischen Objektiv und Negativ ein geschlossener Balgen ist.

Die Dinger sind meistens ziemlich teuer. Vorher habe ich das große Pentacon Balgengerät mit Diakopiervorsatz verwendet.

Geht auch ohne Probleme, ich habe dann bloss vorne aus schwarzer Pappe eine Manschette gegen Streulicht druntergeklemmt.

Wenn Du sagst Vergrösserer, dann tut es unter Umständen auch die Negativbildbühne als Negativhalter und ein Macro an Zwischenringen und eine schwarze Manschette, so fing es bei mir an :D Ist halt etwas Bastelei bis man das alles ausgerichtet hat.

Als Lichtquelle nutze ich ein kleines Leuchtpult


Ob das Nun Nikon oder M42 ist eigentlich wurscht. Ich hatte von meinem Vater noch einiges an M42er Kleinkram, das macht das Basteln halt was einfacher....


Viel Spass beim Probieren :hehe:
 
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Gerät ausleihen ist natürlich auch gut
Hab einen Flachbettscanner mit durchlichteiheit, die sind auch billig geworden
Hatte früher en diascanner war echt teuer
 
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Hallo Stefan! Der Link funtioniert nicht! Welchen Epson Scanner meinst Du? Ich suche nämlich einen bezahlbaren, hochauflösenden Scanner für KB und 6x6 in Streifen.

Gruß Udo.

Ich habe noch einen älteren Epson Perfection 3200 Foto, hauptsächlich für Auflichtscans und Mittelformatnegative im Einsatz. Inzwischen gibt es bessere Geräte.

Der Link ist auch nicht von mir sondern wurde leider von der Forensoftware eingefügt. :mad:

Folge mal diesem http://www.filmscanner.info/EpsonPerfectionV700Photo.html Link.

Ein Test des aktuellen Epson V700 der, wohlgemerkt bei gemäßigten Ansprüchen, sowohl Mittelformat als auch Kleinbild scannt. Die in obigem Test gemessene Auflösung bei Kleinbildscans entspricht einer 7 Megapixel Digitalkamera. Also durchaus brauchbar aber eben keine Spitzenqualität. Der im Test erwähnte etwas geringe Dichteumfang kommt nur bei Dias zum tragen. Korrekt verarbeitete Negative sollten den Scanner diesbezüglich nicht überfordern.

Es können bis zu vier Filmstreifen von je 6 Bildern gescannt werden so dass man das nicht allzu schnelle Gerät mit 24 Negativen mal eine Zeitlang alleine lassen kann und die Zeit anderweitig zu nutzen. Für unter 500 Euro sicher eine lohenende Investition, wenn die Qualität genügt. Zudem hat man dann einen Top Auflichtscanner um auch Abzüge in bester Qualität zu digitalisieren. Du könntest also mit dem Gerät einen hochwertigen digitale Kontaktbogen und Scans für Webzwecke erstellen und dann die allerbesten Negative bequem anhand der Scans auswählen. Diese würde ich dann analog ausarbeiten um für Ausstellungen etc. eine optimale Präsentation zu bieten.

Auf die Schnelle zwei Testscans von meinem Epson 3200 die auch zeigen, wie behutsam ein Flachbettscanner mit dem Filmkorn eines in Rodinal entwickleten klassischen 400er SW-Films umgeht. Mit meinem Coolscan sehe ich da mehr Korn.



picture.php

Nikon F H auto 85/1,8 auf Kodak Tri X



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Ausschnitt 3200 dpi Scan

Der Epson Perfection 3200 Photo hat noch keine Staub und Kratzerkorrektur wie sich unten deutlich zeigt. Hier wäre manuelle Nacharbeit angesagt um die Fusseln zu eliminieren.

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Nikon F H auto 85/1,8 auf Kodak Tri X

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Ausschnitt 4800 dpi Scan

Die höhere Scanauflösung bringt keinen Auflösungsvorteil. 3200 dpi-Scans haben ca. 11 Megapixel und lassen sich gut bearbeiten. Alle Scans wurden behutsam in Photoshop nachgeschärft. Die Epson Software kann das zwar auch, aber natürlich nicht ganz so optimal wie die Unscharfmaskierung von PS.




Gruß
Stefan
 
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Hallo Stefan!
Die Ergebnisse sehen ja wirklich gut aus. Danke für die schnelle Reaktion und Grüße ins schöne Nürnberg.

Udo
 
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Hallo,
Wenn Du sagst Vergrösserer, dann tut es unter Umständen auch die Negativbildbühne als Negativhalter und ein Macro an Zwischenringen und eine schwarze Manschette, so fing es bei mir an :D Ist halt etwas Bastelei bis man das alles ausgerichtet hat.
Als Lichtquelle nutze ich ein kleines Leuchtpult

Viel Spass beim Probieren :hehe:


So mache ich das zur Zeit auch und finde die Ergebnisse ganz zufriedenstellend.
Wird das Ganze mit dem Balgen und V-Objektiv noch besser?

Jörg
 
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