Nur eins vorweg, ich bin da auch kein Fachmann, der die Mathematik hinter der Panoramaerstellung völlig durchschaut oder jedes Pixel peeped ;-) Ich verwende verfügbare Software als Werkzeuge, die mich bei der Erstellung von Panoramen unterstützen soll. Schließlich will ich ja nicht alle Bildpunkte selbst ausrechnen ;-)
Ich verwende aber schon seit vielen Jahren entsprechende Softwarewerkzeuge zur Panoramaerstellung. Meist "einfache" zylindrisch abgewickelte Bilder, die ohne extra Software zum Anschauen auf einem Server auskommen. Dies Bilder können dennoch auch gerne mal volle 360 gradansichten zeigen, oft aber ist es ganz einfach sehr viel weniger.
Angefangen hatte ich mit ersten Gehversuchen von Hugin, später leistete ich mir sogar Realviz Stitcher Pro und probierte auch immer wieder andere Software aus. Heute erstelle ich meine Panos fast ausschließlich mit der aktuellen Version von Hugin. An dieser genialen Software kann man sehr schön die wirkliche Weiterentwicklung der Panoramasoftwares der letzten Jahre nachvollziehen. Anfangs noch fast unbrauchbar und absturzfreudig, häufig mit seltsamen Ergebnissen, heute ein solides, stabiles und sehr gutes Werkzeug!
Bei kommerzieller Software wäre tatsächlich heute AutopanoPro mein Favorit. Es kommt, ähnlich wie Hugin mit ein paar kleinen Korrekturen, mit einem speziellen Panorama von mir gut zurecht. Ohne Nodalpunktadapter und sogar mit der Abweichung von einigen Metern zum Nodalpunkt, nahm ich ein Panorama vom Maintower in Frankfurt auf. Und zwar die kamera immer auf das umlaufende Glasgeländer aufgesetzt, immer einige Meter weiter entlanglaufend und jeweils neue Fotos aufgenommen. Jeder der sich mit Panos beschäftigt sllten sich jetzt auf Grund der sich stark verschiebenden Blickwinkel, vor allem im Nahbereich zu den nächst stehenden Hochhäusern die Nackenhaare stellen. Ich war auch zunächst skeptisch ob das was werden würde. Aber es klappt erstaunlich gut. Einzig die Bereiche, in denen man entweder das Geländer nicht weiter verfolgen kann, der wo es einen angebauten Bereich an den Maintower gibt, entstehen Probleme oder "Geisterbilder" mit Teilen des Gländers oder anderen Dingen. Beides aber lässt sich per Photoshop in den Griff bekommen.
In Hugin selbst z.B. kann man sehr schön Bilder aussortieren, mit deren Verwendung zuviele Bilder für eine Überschneidung das Programm irritieren und Rechenfehler provozieren. Den Rest der Bilder kann man sehr schön auf gerade noch notwendige Übergangsbereiche beschneiden und im Ergebnis erhält man ein wirklich tolles Gesamtpanorama mit nur wenigen noch sichtbaren Fehlern. Man kann die Automatik zunächst darauf ansetzen Verknüpfungspunkte zu finden, meist funktioniert das auch recht gut, Feinarbeit sollte man aber denoch investieren um dies Punkte zu kontrollieren. Sinn macht es auch Punkte, die häugig auf homogenere Flächen gesetzt sind, an Stellen mit eindeutigeren Konturen, wie Haus- bzw Dachecken oder andere kleinere Strukturen zu versetzen. Mit etwas Detailarbeit kommen ausserordentlich gute Ergebnisse heraus.
Um mich noch an meinen "Vorschreiber" anzuhängen. Ja, sogar mit vielen sich bewegenden menschen gefüllte Hallen eetc. lassen sich in den Griff bekommen. Aktuelle Software kann offensichtlich mit an den Übergängen enststehenden "Ghosts" umgehen und sie erkennen und maskieren. Kommt es dabei noch nicht zum gewünschten Ergebnis, kann man manuell eingreifen. Auch Hugin enthällt mittlerweile recht gute maskierungsfunktionen. Wenngleich sich nicht so komfortabel zu bedienen sind, wie z.B. in Autopano.
Die Verarbeitung der selben Bilder verursachte noch vor einigen Jahren ein ziemliches Chaos in Hugin, bis hin zu vielen Abstürzen, heute stellt das aber kaum mehr ein Problem dar. Ein Test mit den gleichen Problembildern in AutopanoPro Giga brachte kaum bessere Ergebnisse hervor. Diese Programmversion hat ja extra eine erweiterte Bearbeitung und Korrektur von mehreren Blickpunkten eingebaut.
Lange Rede, kurzer Sinn ;-) Auch wenn ich mich immer wieder dabei erwische den Kauf von Autopano in Betracht zu ziehen, sehe ich nur wenig Handlungsbedarf, da Hugin ein wirklich fantastisches Werkzeug geworden ist. Im Prinzip ähneln sich viele kommerzielle Programme ganz einfach darin, daß sie auf die grundlegenden Tools zurückgreifen, die auch in Huf´gin Verwendung finden. AutopanoPro beispielsweise ist ein hervorrragendes Werkzeug, mit einigen Vorteilen für den Arbeitsablauf gegenüber Hugin. Ich würde aber wirklich, vor allem auch für Anfänger, empfehlen sich mit Hugin zu befassen. Man kann dabei sehr viel lernen und über die Panoramaerstellung erfahren und erhält alleine schon mit den automatischen Assistenten ansehnliche Ergebnisse
Und auch noch einen kleinen Hardwaretipp: Ein 21:9 Monitor ist wirklich klasse zur Bearbeitung von Panoramas geeignet
PS.: Ich hätte gerne eine Verkleinerung des Frankfurtpanoramas in diesen Beitrag eingebunden, jedoch geht das offenbar nicht direkt von der eigenen Festplatte aus. Vielleicht habe ich da ja auch etwas übersehen ;-)