Wie erkläre ich einem Kind, warum der Schnee grau ist?

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Aufzynden

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Moin, moin,

mein elfjähriger ist mit seiner D80 aktiv am Knipsen. Am Sonntag hat er einige interessante Bilder gemacht - unter anderem auch folgendes:
Schneebedeckte Eisalster
3171179688_8d3dcc5068.jpg


Ich finde dieses Bild ist ein gutes Beispiel für die interne Verarbeitung der Bilddaten. Wie erkläre ich nun möglichst kindgerecht, warum der Schnee grau ist?

Bitte um Erklärungsvorschläge! Danke im Voraus!

Herzliche Grüße
Stefan
 
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Ich würde es so versuchen:

Moderne D-SLR sind mit intelligenter Elektronik vollgepackt. Leider kann sich die Elektronik nicht vorstellen, das ein Bild komplett weiß sein soll. Da sie nun "verwirrt" ist belichtet sie einfach den Wert für eine Graukarte
 
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Hallo Stefan,

das ist bestimmt nicht einfach zu erklären. Versuch es doch mal wenn du ihm eine Graukarte zeigst, und sag ihm das die Belichtungsmessung besonder bei weißen Flächen versucht genau dieses Grau zu erzeugen, da sie darauf geeicht ist, die Welt in einem 18 Prozentigem Grau wieder zu geben. Deshalb muss man bei viel Weiß im Bild die Belichtungsmessung austrikxen und mittels Belichtungskorrektur zu einer Überbelichtung zwingen um das Weiß so darzustellen wie "wir" es wahrnehmen.
 
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Damit das Bild nicht viel zu hell oder zu dunkel wird zielt der Belichtungsmesser in die Mitte und stellt die Belichtung immer so ein, dass jedes Bild im Durchschnitt grau wird.

Gruss

Martin
 
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Der Schnee ist eigentlich weiss. (Oder sollte es sein)


Höchstens das Bild wird grau da , die Kamera schlechter als unser Auge ist.
Zeig ihm ein Bild mit +1 und erkläre was die Kamera bei Automatik falsch macht.

Gruss
Peter

Abgesehen davon kommts noch aufs Alter an um einen Bezug zum Titel zu nehmen.
 
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Ich würde es so probieren:
"Grau ist eigentlich keine andere Farbe, es ist sozusagen ein dunkleres Weiss.-Wenn du das nun nicht glaubst, dann halten wir meine Graukarte (ersatzweise ein mit einer hellgrauen Fläche bedrucktes Blatt Papier) mal dicht vor eine helle Lampe. Siehst du, mit viel Licht beschienen, wird aus dem Grau Weiss. Es ist also eine Frage der Helligkeit. Die Kamera misst die Helligkeit des vom Schnee zurückgeworfenen Lichtes. Da auf "normalen" Fotos meistens helle und dunkle Objekte zu sehen sind, stellt sie ihre Belichtung nun so ein, dass es für beides (hell und dunkel) eingermassen passt. Die Kamera kann aber nicht wissen, dass nur heller Schnee auf dem Bild ist. Sie weiss ja nicht, das Schnee Schnee ist, sie kann ja nur hell und dunkel messen. deswegen regelt sie irrtümlicherweise ihre Belichtung so, dass der eigentlich sehr helle Schnee ein bisschen dunkler und damit grau aussieht. Das bedeutet, dein Schneebild ist unterbelichtet. Wenn du der Kamera mit der Belichtungskorrektur jetzt sagst, dass etwas mehr Licht auf den Sensor soll, wird der Schnee auch wieder weiss!"

gruss,

Peter
 
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Faustregel merken:

weiß länger belichten sonst wirds zu dunkel = grau;

schwarz kürzer belichten sonst wirds zu hell = grau

Grüßle!
Peter
 
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Moin, moin,

mein elfjähriger ist mit seiner D80 aktiv am Knipsen. Am Sonntag hat er einige interessante Bilder gemacht ... Wie erkläre ich nun möglichst kindgerecht, warum der Schnee grau ist?
Das hätte mir als Elfjährigem niemand erklären müssen. Damals in der Zwickauer Steinkohlen- und Kokereiregion hätte ich solchen Schnee sogar als ziemlich hell empfunden :hehe:
 
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also 11jährige sind ja verstandesmäßig schon auf gehobenem niveau. für gewöhnlich beginnt in diesem alter ja der erste naturwissenschaftliche unterricht. ich hatte zwischen 10-12 meine astronomische phase und konnte damals die zum verständnis meines 2"-refraktors nötigen optischen grundlagen mit leichtigkeit verstehen.

aber auch hier dann nochmal die erklärung:

was beim fotografen als ernsthafte depressive verstimmung gesehen wird, ist für den belichtungsmesser deiner kamera der normalzustand: er sieht die welt grau in grau. praktisch eine einzige graukarte, deshalb kann man mittels einer solchen auch die richtige belichtung bestimmen. er kennt also nichts anderes und versucht, alles so zu belichten, dass ein schönes mittelhelles grau dabei herauskommt. in den meisten fällen liegt er damit erstaunlich richtig. wenn nun aber der bildinhalt ganz überwiegend und erheblich davon abweicht, resultiert aus diesem verhalten eine fehlbelichtung. der schneehase wird in seiner natürlichen umgebung ebenso grau dargestellt wie die schwarze katze im kohlenkeller, der belichtungsmesser ist ja zu doof, um die wahren verhältnisse zu erkennen. in diesen fällen muss also die schneelandschaft mit einer deutlichen korrektur nach oben und der keller mit einer solchen nach unten belichtet werden.
 
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also 11jährige sind ja verstandesmäßig schon auf gehobenem niveau. für gewöhnlich beginnt in diesem alter ja der erste naturwissenschaftliche unterricht. ich hatte zwischen 10-12 meine astronomische phase und konnte damals die zum verständnis meines 2"-refraktors nötigen optischen grundlagen mit leichtigkeit verstehen.

Wie erkläre ich einem Kind ...
Wie erkläre ich einem 11 jährig hoch interessiertem Kind das optische Grundlagen mit Leichtigkeit versteht .... ?

Es kommt natürlich sehr auf den Zuhörer an.

Versuchen wir es einmal anders: Wie erklär ich meiner Frau, dass der Schnee grau abgebildet wird. Wie lange hört sie meinen Erklärungen zu ?


Einfacher wärs nach Comabird: Warum ist der Schnee gelb ? :D


Gruss
Peter
 
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da ich den guten stefan "aufzynden" seit jahren kenne, bin ich mir sicher, dass sein sohn ihm intellektuell in nichts nachstehen wird. ;)
 
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da ich den guten stefan "aufzynden" seit jahren kenne, bin ich mir sicher, dass sein sohn ihm intellektuell in nichts nachstehen wird. ;)

Dann ist der Thread ja vollkommen überflüssig.;)

Ich verstand die Frage als allgemein wie ich sie mit Kindern (bin kein Profi) immer wieder erlebe. Einfache Erklärungen ,die zudem richtig sind, ist meist eine schwierige Angelegenheit.
Noch etwas: Die Intelligenz wird meistens von der Mutter vererbt, sagt man.

Warum nur bei den Söhnen?
Das hat damit zu tun, dass Männer nur ein X-Chromosom haben, und dieses kommt immer von der Mutter. Seit kurzem weiss man, dass viele der Gene, die mit Hirnfunktion und vielleicht mit Intelligenz zu tun haben, auf dem X-Chromosom sind. Also läuft das Argument folgendermassen: Da Frauen je ein X-Chromosom an die Tochter und den Sohn vererben, geben sie mehr «Intelligenzgene» weiter. Männer vererben kein X an ihre Söhne.

Gruss
Peter
 
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Mein Sohn zieht mit einem Handbelichtungsmesser und einer alten Schraubleica durch die Gegend. Wenn er bequem ist nimmt er die FE - da ist die Objektivauswahl auch großer. Ich es so versucht:

Unsere Augen sind Anpassungskünstler. Wenn wir am Tage in einem Raum sitzen und nach draußen sehen, können wir alle Details erkennen. Wandert unser Blick auf dem Boden vor dem Fenster, wo die Katze liegt, können wir alles sehen. Der Film oder der Sensor kann das nicht. Wenn wir wieder den Blick aus dem Fenster nehmen und die Augen so eng zukneifen wie es nur geht und wir kaum noch was sehen, dann sehen wir was der Film oder Sensor abbildet. Leider kann der Belichtungsmesser nun gar nicht sehen der ist Blind. Da alles irgendwie festgelegt ist (rote Ampeln - Schule mit sechs usw), hat man festgelgt dass man immer eine graue Fläche fotografiert (Straßenbelag - grüne Wiese). Da aber der Belichtungsmesser nicht sehen kann, er ist bekanntlich blind misst er den Schnee - denkt er wäre grau (dieser Depp) und belichtet falsch.

Jetzt könnte man versuchen zu zeigen wie das mit der Belichtungskorektur geht - vergiss es. Schalte den Spotbelichtungsmesser ein und lass Deinen Sohn was graues suchen. Aber Vorsicht, der wird ein Fuchs in Sachen Belichtung und nach einem Jahr zeigt er Dir wie das geht.
 
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Das mit der Karte würde ich gerne mal aufgreifen.
Angenommen, ich steh im Wald, will was fotografieren, sagen wir mal ne schöne Kurve im Bachlauf oder so. Wo stelle ich die Graukarte auf? AM Bach, oder halt ich sie einfach vor die Kamera (die Frage bezieht sich sowohl auf die Belichtungsmessung als auch auf den Weissabgleich)
 
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