Frage wie entferne ich Klebereste an Negativstreifen

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knuffy46

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Ich bin dabei, meine alten Farbnegativfilme zu digitalisieren. Dabei muss ich bei alten Filmen den damals üblichen Papierstreifen der Entwicklngsanstalten entfernen. Das klappt beim 135er ohne Probleme, er lässt sich einfach abziehen. Probleme habe ich mit einigen 126er Filmen, dort bleiben am Negativstreifen Klebereste haften, die verhindern, dass ich den Streifen in eine Negativablage einsortiere. Durch die Klebereste würde er in der Ablage festkleben und nicht sich nicht ohne Gewalt herausnehmen lassen. Wie kann ich diese Klebereste entfernen, ohne das Negativ zu beschädigen?
Für Tipps und Tricks immer offen ...
Uwe
 
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Ich nenne mal hier Tetenal Graphic Arts Filmreiniger, Diamant Filmreiniger und Isohexan von Reflecta.
Erfahrungen in Richtung Kleberreste habe ich damit allerdings nicht.

Grüße - Bernhard
 
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Klebstoffreste lassen sich normalerweise gut mit Wundbenzin vom Film entfernen ohne dass das Triazetat des Schichtträgers angelöst wird. Trotzdem bitte vorsichtig damit umgehen und mehrfach mit frischem, mit Benzin getränktem Tempo-Taschentuch die Stellen abwischen. Also nicht auf dem Film verteilen sondern vorsichtig abwischen, neue Taschentuchstelle und erneut abwischen. Solange bis die betreffende Stelle sauber ist. Keinesfalls das Filmstück im Benzin baden!

Vorsicht! Wundbenzin ist zwar weitgehend unbedenklich aber sehr leicht flüchtig und höchst brennbar! Kein Feuerzeugbenzin nehmen, da dieses Ölreste enthält die als Schlieren auf dem Film zurückbleiben. Grundsätzlich immer erst an einem unwichtigen Stück ausprobieren ob der Film das mitmacht. Ich kenne nicht alle Fabrikate sondern kann nur aus meinen eigenen Erfahrungen sprechen.

MfG Wolfgang
 
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Hallo Wolfgang,
bisher habe ich mich nicht getraut, mit Benzin jeglicher Art an einem Film zu arbeiten. Die Idee hatte ich aber schon. Gottseidank ist ein Film nur zur Hälfte belichtet, so dass ich genügend Raum zum testen und üben habe ...
Ich werde demnächst hier über meine Erfahrungen berichten ...
Und vielen Dank für die bisherigen Tipps (y)
Uwe
 
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Meine Erfahrungen beschränken sich auf die Entfernung von Etiketten von diversen Oberflächen und nicht speziell auf Filmsteifen, also Vorsicht beim Ausprobieren.

Wundbenzin. Siehe oben.

Alkohol. Nicht so effektiv wie Wundbenzin, aber bei geringen Resten geht es auch.

Abziehen mit einem Klebeband. Dieses über den Kleberest kleben und anreiben. Dann laaangsam abziehen. Hat man Glück, geht der Kleberest mit ab. Wenn ja, dann meist sehr sauber, weil der Klebstoff nicht angelöst, sondern trocken abgezogen wird. Dazu sollte dieser allerdings nicht beim Versuch, ihn mit dem Finger weg zu reiben, verschmiert worden sein. Das funktioniert nicht mit jedem Klebeband und nicht mit jeder Oberfläche. Also eher auf Metall und Kunststoff und natürlich nicht auf Papier oder Karton. Wie historisches Filmmaterial hier reagiert - 126 ist ja schon ein Weilchen her - entzieht sich meiner Erfahrung.

Die einzig umweltfreundliche Methode:
Viele Klebeetiketten aus Papier gehen ziemlich vollständig ab, wenn man beim Abziehen sehr langsam vorgeht. Wenn das Etikett irgendwo reißt und kleben bleibt, hebt man es mit einem geeigneten Gegenstand (Scheckkarte, nicht zu scharfes Messer) vorsichtig vom Untergrund ab und versucht diese Stelle mit einer Pinzette zu fassen und weiter abzuziehen. Ist ein wenig schwer zu beschreiben und selbst im Lockdown ein nervtötender Job, wenn es sich um eine große Anzahl an Filmstreifen handelt.

Nein, eine zweite umweltfreundliche Methode gäbe es noch, wenn es nur um Archivierung ginge. Die Papierstreifen so weit abschneiden, dass sie mit dem Film weniger als 6 cm breit sind. Dann passen sie in Archivhüllen für Format 120. Allerdings will man Filmstreifen meist nicht nur archivieren, sondern auch mal scannen und da muss der Papierstreifen doch wieder ab, weil alle Filmscanner und viele Flachbettscanner mit Filmoption entsprechende Negativhalter verwenden.
 
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Hallo zusammen,

der Tipp von P.Gnagflow mit dem Wundbenzin war die beste Lösung. Der 126er ist nur auf einer Seite perforiert und dort waren auch die Klebereste. Ich habe mich von einem Perforationsloch zum nächsten vorgearbeitet. Den Klebestreifen mit etwas mehr Wundbenzin und Wattestäbchen angelöst und mit einem frischen Taschentuch in Richtung Rand weggewischt. Nicht parallel zur Filmkante und immer eine neue Stelle von Taschentuch nutzen, da sonst anhaftender Restkleber erneut aufs Negativ übertragen wird. Ich hatte zum Glück einen komplett unbelichteten Negativstreifen zum üben. Und flinke Finger sollte man auch haben, das das Wundbenzin sonst ratzfatz verdunstet ist.
Die Filme sind nun in einer Negativhülle einsortiert und lassen sich problemlos raus- und reinschieben.

Danke für die Tipps
Uwe
 
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