Wer die Schärfeebene nach dem Knipsen verändern möchte

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AndyE

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.. der sollte sich die auf der Intel Developer Konfernz in Shanghai vorgestellte Lightfield (Lichtfeld) Kamera von Refocus Imaging ansehen.

Im Prinzip wird die optische Funktion des Objektivs (und des AF Moduls) durch Software ersetzt. Damit kann in einem Bild, nachträglich die Schärfebene verändert werden, bzw. auch die Tiefenschärfe vergrößert oder verkleinert werden.

In dem Video wird diese Technologie vorgestellt: http://blogs.intel.com/technology/2008/04/video_show_me_the_new_reality.php

Hier gibt es ein paar Bilder zum spielen: http://www.refocusimaging.com/gallery/people/
Nicht vergessen, es wurde jeweils nur ein Bild gemacht.

Soviel zum Thema, optische Gesetze können nicht verändert werden .... Software auf sehr leistungsfähiger Hardware machts möglich :)

LG, Andy
 
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Nüja, irgendwie bezweifle ich, daß die Software da aus unscharfem Zeux scharfes generiert. Wenn man sich die Demos anguckt, werden da einfach gewisse Zonen "entblurrt" (wie sagt man da auf Deutsch zu? Entschwommen?) ohne Rücksicht darauf, in welcher Schärfeebene sie wirklich liegen. Auf den ersten Blick schon sehr beeindruckend, auf den zweiten einfach nur das, was es ist - Softwarespielerei.

Interessant ist es, daß es allerdings bereits richtige, hardwarebasierte "defocus"-Kameras gibt, die das Motiv in verschiedenen Ebenen abtasten und einen richtigen "Schärfezoom", z.T. auch in 3D, erlauben.

Ahja, da hammer auch den Link:
http://graphics.stanford.edu/papers/lfcamera/

Gruß Erik
 
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Nüja, irgendwie bezweifle ich, daß die Software da aus unscharfem Zeux scharfes generiert. Wenn man sich die Demos anguckt, werden da einfach gewisse Zonen "entblurrt" (wie sagt man da auf Deutsch zu? Entschwommen?) ohne Rücksicht darauf, in welcher Schärfeebene sie wirklich liegen. (...)
Gruß Erik

Nein, nein, das ist kein Bildbearbeitungseffekt. Ich hab vor Jahren schon mal was darüber gelesen. Es werden quasi Mikrobilder aus verschiedenen Winkeln aufgenommen, sodass Entfernungsinformationen und Winkelinformationen gespeichert werden können. Daraus kann man nachträglich mit Software ein Blld generieren, dass variablen Fokus aufweist.
Wenn das wirklich sauber umgesetzt wird, ist das eine geniale Technik. Denn es ist eben eine andere Art, Bildinformationen aufzunehmen, nicht nur später wieder zu verarbeiten.

Viele Grüße

Martin
 
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Oh toll, werden wir dann in Zukunft anstatt "Ich hab es mal in SW versucht ..." auch noch "Ich habe die Schärfeebene mal ein wenig verschoben ..." zu lesen bekommen? Das wird bestimmt interessant, denn wer vorher schon nicht weiß was er will, der wird es in Zukunft hinterher also noch schwerer haben. Da freue ich mich schon drauf. Jeder quält sich wo er kann.

Grüße
-- Rüdiger
 
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Also ich finde das wäre schon eine nette Sache, wenn ich die Schärfeebene und die Schärfentiefe nach dem Fotografieren teilweise ändern könnte. :D

Aber die Datenmengen die da auf einem zu kommen, werden wohl gigantisch sein. Da muss ja für jedes Pixel eine Tiefeninformation mit gespeichert werden. Anders wirds wohl nicht gehen oder es ist halt so ne Art Pseudotiefenschärfe, wo ein durchgängig scharfes Bild aufgenommen wird und wie bei Photoshop durch maskieren weichgezeichnet.

Ich glaube eher das ist alles nur Marketing blablub. Aber schaun wir mal, was in den nächsten Jahrzehnten auf uns zukommt.

LG
I.Deniz
 
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Wahrscheinlich eine Art Serienbildmodus, bei dem der Fokus während des Ablaufens von einem Anschlag zum anderen (oder einem Teilabschnitt) durchgedreht wird, um dann anschließend - ähnlich wie bei einer Belichtungsreihe - das gewünschte Resultat herauszusuchen, und zwar nicht manuell, sondern mit einer Software, die die Bilder nicht nebeneinander zeigt, sondern dem Benutzer erlaubt, sich von vorne nach hinten "durchzuschieben", was dann wie ein Verschieben der Schärfeebene wirkt.

Mit einem den HDR/DRI/HDRI-Methoden ähnlichen Verfahren ließe sich aus den so gewonnenen Bildern theoretisch ein Bild mit unendlicher Tiefenschärfe oder gar mehreren verschiedenen Schärfeebenen errechnen (Vordergrund scharf, Hintergrund scharf, dazwischen unscharf :eek:).

Interessant ...
 
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Nüja, irgendwie bezweifle ich, daß die Software da aus unscharfem Zeux scharfes generiert. Wenn man sich die Demos anguckt, werden da einfach gewisse Zonen "entblurrt" (wie sagt man da auf Deutsch zu? Entschwommen?) ohne Rücksicht darauf, in welcher Schärfeebene sie wirklich liegen. Auf den ersten Blick schon sehr beeindruckend, auf den zweiten einfach nur das, was es ist - Softwarespielerei.

Interessant ist es, daß es allerdings bereits richtige, hardwarebasierte "defocus"-Kameras gibt, die das Motiv in verschiedenen Ebenen abtasten und einen richtigen "Schärfezoom", z.T. auch in 3D, erlauben.

Ahja, da hammer auch den Link:
http://graphics.stanford.edu/papers/lfcamera/

Gruß Erik

Erik,
Die Refocuskamera ist der kommerzielle Ableger des Projektes auf der Stanford Uni. Die Originalidee wurde 1992 am MIT geboren.

Es ist keine Softwarespielerei - ein System aus Mikrospiegeln zeichnet den Verlauf der Lichtstrahlen auf, nicht ein Abbild in einer Ebene.

Die Softwarespielerei (die massiv Hardware benötigt) ist die Analyse der Richtungsvektoren. Da wird nichts entblurrt, es wird die 3-dimensionalität der Objekte festgehalten.

LG, Andy
 
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Ich wollte es auch gerade posten, hab es hier auf einer amerikanischen Website gesehen.

Das ist ja alles toll und interessant, irgendwo auch erstaunlich was moeglich ist, aber wo ist der praktische Nutzen? Im Internet sicherlich eine tolle Spielerei, aber ich fotografiere eigentlich um mir meine Bilder an die Wand zu haengen, da sehe ich dann keinen Nutzen oder eine Revolution. Es sei denn, ich haeng mir die Wander voller Flatscreens mit je einer Maus zum durchfahren der verschiedenen Schaerfebereiche. Aber fuer die Kohle kann ich mir auch einen FX-Body mit Tilt-Shift-Objektiv kaufen und habe ein Bild welches von vorne bis hinten scharf ist. Oder ich fotografiere mit Offenblende und stelle den entsprechenden Bereich den ich scharf haben moechte scharf.
 
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Das ist ja alles toll und interessant, irgendwo auch erstaunlich was moeglich ist, aber wo ist der praktische Nutzen?
Obwohl ja die "Erfinder" auf den Amateurmarkt wollen, was wirtschaftlich nachzuvollziehen ist, wird und ist der tatsächliche Nutzen eher im technisch-wissenschaftlichen und dokumentarischen Bereichen der Fotografie zu suchen sein. Vielleicht wird sich eine bestimmte Anwendung auch in der künstlerisch-bildmäßigen Lichtbildnerei herauskristallisieren, aber den Hauptanwendungszweck sehe ich nicht dort.

Mit den Fokus-Stacking Programmen war/ist ja der Sachverhalt ähnlich: Massiv eingesetzt werden diese Möglichkeiten vor allem in der Lichtmikroskopie und ähnlichen Anwendungen.

Über dem Tellerrand der Blümchenbilder gibts schon noch Fotografie jenseits Tante Ernas Geburtstag.
 
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Oh toll, werden wir dann in Zukunft anstatt "Ich hab es mal in SW versucht ..." auch noch "Ich habe die Schärfeebene mal ein wenig verschoben ..." zu lesen bekommen? Das wird bestimmt interessant, denn wer vorher schon nicht weiß was er will, der wird es in Zukunft hinterher also noch schwerer haben. Da freue ich mich schon drauf. Jeder quält sich wo er kann.
Es wird nicht lange dauern, dann werden Landschaftsfotografen auf 3D-Satelliten Aufnahmen von Google-Earth Zugriff haben und mittels einer Foto-Applikation daheim am Rechner die Toskana oder jeden beliebigen anderen Ort dieser Erde aus jedem erdenklichen Blickwinkel realitätsnah "fotografieren" können. Frei wählbar sind dann Wetter, Uhrzeit, Jahreszeit, eben alles, was sich in der Fotodatenbank über die Jahr so an verwertbaren Bildinformationen angesammelt hat. Sehr praktisch. Man könnte das dann SIM-Nikon für SIM-Earth nennen.

:rolleyes:
 
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Dinge, die die Welt nicht braucht. Hat mMn nichts mit Fortschrittfeindlichkeit zu tun.

Irgendwann gibt man mal "leistungsfähiger Software" verschiedene Daten ein - etwa: Sonnenuntergang, hübsches Mädchen, Strand,
Schärfe auf dem Girl, Farbe des Himmels, des Strandes . . .

Heraus kommt ein Standartgemanschtes Bild, das quer Allem ist, was individuellem Versuchen, Können und erfrischendem Unvermögen entspringt.
Heute schon Wirklichkeit im Film: künstliche Schauspieler spielen in künstlichen Umgebungen sonderbare Storys.

Grüßle!
Peter
 
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Dinge, die die Welt nicht braucht. Hat mMn nichts mit Fortschrittfeindlichkeit zu tun.

Ein Ding, das Du vielleicht nicht brauchst. Ich finde es faszinierend und ich bin mir sicher, dass sich dafür Anwendungen und Anwender finden werden, und sei es irgendwelche interaktiven Effekte.


Gruß, Matthias
 
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Im Spiegel ist ein ausführlicher Artikel und ein Video zu finden.

Meiner Meinung nach kann diese Technologie die Consumer-Fotografie revolutionieren, da sie nicht nur das ganze Thema Belichtungszeit und Blende abdeckt, sondern auch noch das Thema 3D. Ich bin sehr gespannt auf das erste Gerät.
 
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Manch Einer hier, würde noch mit der Keule nach Futter jagen......denn alles was dann gekommen ist, wäre ja unnütz.....Dinge die die Welt nicht braucht!

Warum stemmen sich einige immer gegen Neues???

Und dann wieder ein typischer Kommentar: Ich lad mal einen Film in meine F-xxx. Als wär das der Weisheit letzter Schluss.
 
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Manch Einer hier, würde noch mit der Keule nach Futter jagen......denn alles was dann gekommen ist, wäre ja unnütz.....Dinge die die Welt nicht braucht!

Warum stemmen sich einige immer gegen Neues???

Und dann wieder ein typischer Kommentar: Ich lad mal einen Film in meine F-xxx. Als wär das der Weisheit letzter Schluss.

Hallo Christian,

naja, also vorausgesetzt daß das tatsächlich alles so funktioniert wie beschrieben, dann könnte es daran liegen, daß es sich bei dieser Technik (zumindest für mich) nicht mehr wirklich um Fotografie handelt. Ich stemme mich keinesfalls gegen Neues und wer's mag kann's auch dann gerne nutzen, aber:

Zur Fotografie gehört für mich, daß ich mir vor dem Auslösen Gedanken mache, wie das Bild aussehen soll, dann Belichtungszeit und Blende entsprechend wähle, auf das fokussiere, was ich scharf haben möchte und dann eben auslöse. Für mich ist ein Foto eine "Momentaufnahme". Wenn ich dann etwas falsch gemacht habe, ist das Bild Schrott, aber das ist dann halt so.

Wenn ich bei der neuen Technik einfach so "draufhalten" kann und das Bild dann erst am Computer entsteht, dann fehlt für mich der Anreiz, das Bild auch tatsächlich zu machen, es hat dann irgendwie keine "Seele".

So, und jetzt dürft Ihr mich für einen Spinner halten :dizzy:

Grüsse
Peter
 
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Ich setz noch einen drauf und würde mir wünschen, dass Nikon das System vorerst nicht einbaut. Dann würde es ein entsprechendes Forum geben in denen die Freaks ihre gemorphten Bilder zeigen - und die anderen Freaks, die wie im letzten Jahrhundert fotografieren, könnten das im NFF.
 
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Wenn ich bei der neuen Technik einfach so "draufhalten" kann und das Bild dann erst am Computer entsteht, dann fehlt für mich der Anreiz, das Bild auch tatsächlich zu machen, es hat dann irgendwie keine "Seele".

Ich versteh Euch nicht! Das soll doch nicht das fokussieren ersetzen oder auch nur ermöglichen, das erst später zu tun. Für mich ist das einfach eine andere Methode, einen Bildeindruck festzuhalten, im Prinzip so ähnlich wie Video oder 3D oder aus der Audiowelt Surround, Kunstkopfaufnahmen, Wellenfeldsynthese. Die Existenz dieser Methoden hat doch schließlich auch nicht das gute alte Stereo verdrängt, sondern erweitert und ergänzt. Wellenfeldsynthese eignet sich prima für interaktive Anwendungen, die Lichtfeldkamera bestimmt auch. Und einige Anwendungen werden sich erst ergeben, wenn die Aufzeichnungs-Methode erstmal zuverlässig nutzbar ist. Ich bin gespannt, fotografieren werde ich trotzdem weitgehend weiter wie bisher.


Gruß, Matthias
 
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