Welches Farbprofil kommt der Realität am nächsten?

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rolandus

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Hallo,

hatte bei der dunklen Jahreszeit nun einige Bitzserien mit meiner neuen D90 in Innenräumen hinter mir und mich gelegentlich über die blassen Farben gewundert (sogar auch Hauttöne).

Jetzt habe ich mal einen "Test" gemacht:
Farbkarte im alten Buch zur D80 (Data Becker) mit Weißabgleich "Blitz" und SB-900 abfotografiert und dann die Bilder mit dem Buch verglichen.

Die Einstellungen (am 18-200er) waren "standard" Sättigung 0, +1, +2 sowie "vivid" Sättigung 0 u. +1.

Beim Vergleichen habe ich zusätzlich noch meine völlig "ahnungslose" Frau herangezogen und wir kamen auf das gleiche Ergebnis:

Das Profil "standard" wirkte zu blass, auch bei Sättigung +1. Bei +2 waren die Farben zwar noch kräftiger, jedoch waren die Töne nicht gut getroffen.
Am nächsten kamen die Farben bei "vivid" Sättigung 0 rüber - wenn auch hier nicht absolut identisch mit dem Original, bei +1 waren die Farben teilweise zu kräftig oder zu hell.

Klar, ich weiß, dies sind keine realen "Testbedingungen" - Blitzlicht, Bilder mit dem Buch unter Leselampe verglichen, der Monitor ist nicht kalibriert usw. ;)

Deshalb meine Frage an euch:

Welches Farbprofil kommt eurer Erfahrung nach am nächsten an die Realtät heran?
Damit meine ich also out of the cam als jpg - es ist klar, dass man mit "neutral" in NEF und anschließender Bildbearbeitung fast alles erreichen kann.
Mir geht es darum, die Bilder ofc farblich möglichst dem Original getreu abzubilden - ohne Nachbearbeitung am PC.

Welche Einstellungen nutzt ihr dazu?

Würde mich über zahlreiche Kommentare sehr freuen...

Gruß Roland
 
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Die Frage ist falsch. Es ist nicht so das ein Farbprofil bessere oder realere Farben darstellt. Der Unterschied ist der "Umfang", also wie groß das Farbspektrum ist. sRGB z.B. ist ein recht kleiner, begrenzter Farbraum, AdobeRGB oder PhotoPro ist deutlich größer. Der Bereich wo sich beide Farbräume decken (und das ist zwischen sRGB und Adobe RGB ca 80%) sind die Farben ganz genau identisch. Die Farben sind genau die gleichen.

Wo man Unterschiede sieht sind Farben die außerhalb eines Farbraums liegen. Die werden dann in den kleinen Farbraum gequetscht und entsprechen dann nicht mehr dem was sie eigentlich sind.

sRGB zeigt also die Farben nicht weniger real, sondern kann einfach nicht alle Farben darstellen. Einen Farbraum zu nehmen der alles umfasst ist allerdings nicht immer die beste Lösung. Warum das so ist kann man in einem guten Buch zum Thema Farbmanagement nachlesen.
 
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Roland ging es meine ich wohl eher um die Bildoptimierungsoption, weniger um den Farbraum. Also die Frage, ob Standard, Neutral oder Brilliant mit den Optionen für Schärfe, Kontrast, Sättigung und Farbton.

Ich glaube nicht, dass dazu eine allgemeingültige Empfehlung gegeben werden kann, die für alle Aufnahmesituationen und Geschmäcker passt. Wenn Du in NEF fotografierst, ist das auch nicht so wichtig, dann kannst Du alle Varianten per Software durchspielen und die Bearbeitung so ausrichten, wie es nach Deinem Geschmack am besten passt.

Gruß
Suermel
 
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Es gilt zu beachten, daß Nikon unter Farbraum nicht die reine Zuordnung von Farben in ein mathematisches System versteht wie es sein sollte. Es ist auch immer mit einer Interpretation der Farbinformationen verbunden. Offensichtlich ist das bei Ia und IIIa, die zwar beide auf dem sRGB Farbraum beruhen, aber trotzdem einen anderen Farbeindruck wiedergeben.

Bei der D80 war es laut dem recht guten Test von imaging-resource so, daß die Wahl von AdobeRGB den realen Farben am nächsten kam ohne weitere Änderung der Parameter. Hier gilt es aber zwei Sachen zu berücksichtigen: der Kamerainterne Monitor kann das Farbprofil nicht interpretieren und zeigt die blassere, sättigungsverschobene sRGB Interpretation an. Dies wird einem (zweite Sache) auch mit jedem Bildbetrachter passieren der Adobe RGB nicht unterstützt. Faststone z.B. kann das mit aktiviertem CMS.

Das einfachste für die Betrachtung am PC-Monitor, der eh nur sRGB kann: in AdobeRGB aufnehmen und in der Batchverarbeitung in sRGB konvertieren für die Betrachtung am PC und im Internet sowie zur Weitergabe an andere. Immer in Hinterkopf halten: es geht bei der Wahl von AdobeRGB dann nicht um den größeren Farbraum, sondern nur um die Nutzung des damit bei Nikon verbundenen Farbschemas.

Gruß
Christian

PS: das war so bei der D80, bei der D90 müsste man das noch testen, gehe aber davon aus das es hier auch so ist.
 
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Meine Lösung sieht so aus: Ich fotografiere immer in NEF und fast immer mit der "Standard" Bildoptimierung. Bei der Entwicklung der Bilder am Computer entscheide ich von Fall zu Fall, ob eine andere Bildoptimierung dem gewünschten Ergebnis näher kommt. Das setzt natürlich CNX vorauss - oder doch zumindest Lightroom bzw ACR wo es mittlerweile simulierte Nikon-Optimierungen gibt (nicht schlecht, aber natürlich nicht das Original).
 
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Hallo,

hatte bei der dunklen Jahreszeit nun einige Bitzserien mit meiner neuen D90 in Innenräumen hinter mir und mich gelegentlich über die blassen Farben gewundert (sogar auch Hauttöne).

Würde mich über zahlreiche Kommentare sehr freuen...

Gruß Roland

Hallo Roland,

ich glaube du solltest dir mal Gedanken machen, wie du dein Blitzlicht weicher bekommst. Ein Blitz ist eben mal von Haus aus keine natürliche Lichtquelle, sondern eine extrem harte punktförmige Lichtquelle noch dazu genau aus der Kameraperspektive. Indirektes Blitzen, sofern weisse Decke vorhanden, oder größere Blitzreflektoren, entfesseltes Blitzen etc. sind ein paaar Stichwörter für die Suchfunktion.

Gruß

Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ja, die Fachbücher rollen zu Weihnachten an.

Das ist aber ein anderer Thread - ich habe ja gerade deshalb auch Streuscheibe bzw. Bouncer genutzt, und natürlich auch das indirekte Blitzen.

Generell geht es mir hier nicht so um das fundierte Fachwissen - dennoch vielen Dank für die Kommentare - sondern mehr um die Einstellungen in der Praxis.

Ich gehöre zu denjenigen, die aus der Kompaktklasse kommen und sich die DSLR nur wegen des schnelleren AF, der Rauscharmut und der Bildqualität gekauft haben.

Ich mache ca. 10-30.000 Bilder pro Jahr, alle fein säuberlich sortiert auf der Platte zum Anschauen am Monitor, zum Verschicken per Mail, brennen auf CD usw., weniger für hochwertige Ausdrucke bzw. professioneller Bildbearbeitung.

Dennoch möchte ich natürlich, dass die Farben einigermaßen mit der Realität übereinstimmen. Auf dem letzten Weihnachtsmarkt hatte ich bei den Lichtern alle Weißabgleiche durch, nicht einer hat so richtig gepasst. Hätte ich dort mal lieber mit den Farbprofilen gespielt.

Und deshalb war meine Frage, wie ihr die Cam bei Fotos out of the Cam (jpg) einstellt.

Gruß Roland
 
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Ich mache ca. 10-30.000 Bilder pro Jahr, alle fein säuberlich sortiert auf der Platte zum Anschauen am Monitor, zum Verschicken per Mail, brennen auf CD usw., weniger für hochwertige Ausdrucke bzw. professioneller Bildbearbeitung.

Dennoch möchte ich natürlich, dass die Farben einigermaßen mit der Realität übereinstimmen.

Roland, das Sehen und getreue Reproduzieren der Realität ist eine sehr subjektive Angelegenheit, wie schon gesagt wurde. Mit Jpegs ou of Cam ist das, was du für dich persönlich als mit der Realität übereinstimmend ansiehst, noch viel schwerer zu erreichen. Und solange du keinen kalibirierten Monitor benutzt, wird es vollends zur Lotterie.

Den Weissabgleich wirst du aber mit Rumspielen an den "Farbprofilen" (du meinst bestimmt die Bildoptimierungen) auch nicht hinbekommen. Weihnachtsmärkte sind typische Mischlichtsituationen, die nur ganz schwer in den Griff zu bekommen sind, mit Jpeg noch weniger.

Kleine Frage noch: Machst du deine Jpegs in RGB oder sRGB? Falls es RGB ist, stell mal um, du wirst vermutlich überrascht sein.
 
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Kleine Frage noch: Machst du deine Jpegs in RGB oder sRGB? Falls es RGB ist, stell mal um, du wirst vermutlich überrascht sein.

Bei der D90 gibt es meines Wissens nur sRGB (standard-Einstellung) oder Adobe.
Habe meine auf sRGB belassen.

Gruß Roland
 
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Bei der D90 gibt es meines Wissens nur sRGB (standard-Einstellung) oder Adobe.
Habe meine auf sRGB belassen.

Gruß Roland

ich habe mit den einstellungen auch schon rumgespielt. es macht für mich, zumindest am monitor, keinen schitbaren unterschied in welchem modus man fotografiert hat.

ps: falls sich jemand gedanken darüber macht warum die dateinamen der gemachten fotos mit einem unterstrich "_" beginnen .... die im adobe modus aufgenommenen fotos werden so gekennzeichnet.;)
 
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Also ich sehe da schon Unterschiede, aber es ist sicher schon alles sehr subjektiv. ;)

Jedenfalls danke ich euch zunächst für die Denkanstöße und wenn die Sonne mal wieder rauskommen sollte, werde ich mal sehen, ob "vivid" hier nicht vielleicht doch wieder zuviel des Guten wird.

Weiß vielleicht jemand noch von euch, ob die Kontrastanhebung in "Vivid" (gegenüber Standard) auch zum Zuge kommt, wenn das Aktive Lighting aktiviert ist?
Oder steuert Aktive Lighting den Kontrast in allen Farbprofilen gleich?

Gruß Roland
 
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Ich stelle in NX oft auf DXMode2oder3 und komme damit oft gut an mein persönliches Empfinden hin. Neutral ist zu flau, Standard finde ich bei Hauttönen oft nicht optimal, vivid zu lebhaft. Leider habe ich noch keinen Weg gefunden, die DXModes mit NX in die Kamera zu laden. Geht das überhaupt?

Uli
 
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Leider habe ich noch keinen Weg gefunden, die DXModes mit NX in die Kamera zu laden. Geht das überhaupt?

Ja, auf D3, D700 und D300 geht es. Hier findest du die Optimierungen, wie es geht steht auch dabei.
Alternativ auf der Nikon Global homepage "optional picture control download" in die Suchmaske eingeben, dann findest du es auch.
 
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