Welche Leica M Linsen sind empfehlenswert und dennoch bezahlbar?

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pixelschubser2006

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Tach! Für entspannte Spaziergänge habe ich gerne mein 7Artist 1,4/35 auf der Z6. Die Linse macht irre viel Freude, kann aber beim besten Willen keine Highend Performance bieten. Aber die kompakte und supersolide Bauform erinnert an Leica M. Deshalb ist mir die Idee gekommen, mich mal bei Leica M Optiken umzusehen, da sie wohl gut an die Z adaptierbar sind und durch die Bank eine sehr hohe Leistung bieten.
Daher nun die Frage: Welche Leica M Optiken sind noch irgendwie bezahlbar und dennoch performant? Da gerade Leica gerne mal Charakter in seine Linsen "packt", wäre ein entsprechender Kommentar auch hilfreich. Die Brennweiten und Lichtstärken sollten eher moderat sein, alles andere ist eh nicht bezahlbar. Generell sind die Preisunterschiede extrem. Ich habe z.B. ein Summicron 2,0 90 6-Bit für 1200 Euro gesehen... wobei die "6 Bit" für mich wohl egal sein dürften und lediglich ein Hinweis auf Alter und Modellgeneration sein soll. Jedenfalls suche ich im Bereich 28 / 35 / 50 / 90 mm Empfehlungen für Optiken mit für Leica Verhältnisse gutem Preis-Leistungsverhältnis. Moderne und preiswerte Linsen wären auch willkommen (auch native für Nikon Z), aber da scheint es ja nur Extremes zu geben.
Jedenfalls ist es für mich sehr verlockend, statt der Schlepperei zwei Z6 mit nem Weitwinkel und kompakten Tele dabei zu haben.
 
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Nun, ich habe mal so einige Alternativen angesehen, sehe mich aber in meinem Plan bestärkt. Wenn Voigtländer nicht so auf extremes Retro-Design setzen würde (Den Begriff „Steampunk“ finde ich ganz passend…) und vor allem für mich interessante Brennweiten hätte, dann… hammse aber nicht.
Samyang ist für mich ebenfalls keine Alternative. Die haben zwar eine Linse, die grundsätzlich interessant erscheint (1,4/85), aber solange es dazu keine fundierten Tests gibt, die eine vernünftige Qualität bescheinigen, ist das für mich nicht relevant.
Adaptierte SLR-Linsen scheiden völlig aus. Erstens weil das Grössentechnisch in die entgegengesetzte Richtung geht, zweitens weil ich davon den Schrank voll habe. Und auch sagen kann: Die sind qualitativ enttäuschend. Ich habe nach ersten desaströsen Test nochmal das Nikkor 1,8/50 Pencake-AIS mit Fokushilfe probiert. Katastrophe! Bei Offenblende total matschig, bei 5,6 erst brauchbar.
Mir ist inzwischen klar, dass die Ansicht, der Markt wäre voll von Spitzenlinsen, ein Mythos ist. Ein Grossteil von dem, was da herumschwirrt, eignet sich höchstens für Hamiltons zärtliche Cousinen.
Es sind am Ende wohl Leica M-Linsen, die die wohltuende Ausnahme bilden, aber dazu sind sie ja auch absurd teuer genug. Und sie profitieren von den günstigen Bedingungen für hohe Qualität. Aber selbst dort muss man genau hinsehen, um wirklich zu bekommen, was man will.
Für mich ist auch klar: Wenn Nikon kompakte Z-Linsen herausbringt, ist das technisch die mit Abstand beste Lösung und von höchster optischer Leistung. Aber das dauert wohl noch. Solange gehe ich ein wenig fremd ;-)
 
5 Kommentare
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Es sind am Ende wohl Leica M-Linsen, die die wohltuende Ausnahme bilden, aber dazu sind sie ja auch absurd teuer genug.

Keine Frage, sie sind absurd teuer.... aber, wenn man gute Objektive mit einem entsprechenden Marktwert kauft, kann man sie in ein paar Jahren auch wieder zu einem ähnlichen Preis verkaufen. Man hat quasi keinen Wertverlust (vielleicht so gar noch einen kleinen Gewinn), hat also nur eine größere Geldsumme im Objektiv "geparkt".
 
pixelschubser2006
pixelschubser2006 kommentierte
Das ist tatsächlich ein Aspekt, den ich positiv beäuge. Selbst die R-Linsen haben ihre Talfahrt erstmal hinter sich. Wobei deren Renaissance wohl auf den Adapter-Hype an moderne DSLR zurückzuführen ist, und von dem Thema hört man auch nix mehr. Das M-System ist davon aber unberührt. Dessen Preisentwicklung kennt nur die „Rolex-Kurve“: Deutlich bergauf!
 
lesitzki
lesitzki kommentierte
@pixelschubser2006 - Warum fährst du nicht nach Dortmund, Essen, Düsseldorf oder Köln zu einen der größeren Fotogeschäfte und schraubst die gebrauchten M-Objektive vor deiner Z. Dann weist du ob sie passend sind für dich. Das ist sicherer als sich auf "hören sagen-Aussagen" aus den Foren zu verlassen. Du kannst auch das Leica Forum aufsuchen und dich dann mit Usern treffen. Da findest du sehr viele im Ruhrgebiet.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Leica R-Objektive werden gerade speziell von Filmern zu wirklich absurden
Preisen gekauft. Die Objektive verlieren praktisch immer im Vergleich mit
modernen Konstruktionen, aber genau darum geht es.

Man versucht "cinematisch" zu filmen und macht dazu einiges an Kapriolen
um die Bildqualität zu versauen. Alte Objektive, Anamorphoten, Pro Mist
oder Black Mist Filter (Weichzeichner), extreme Breitbildformate....

Das funktioniert nur selten, meist sieht es eher gewollt als gekonnt aus.
Ist ein bißchen wie analoges Fotografieren, Lomographie und Co.
Viel Effekthascherei, wenige Ringeltäubchen mit Bildern die daraus
etwas ziehen.

Mit Leica M-Objektiven setzt Du noch mal einen drauf. Wegen der
kürzeren Schnittweite des M-Systems und der meist kleineren
Hinterlinsendurchmesser bekommst Du speziell in den Bildecken
und an den Rändern jede Menge Grütze, weil das mit den Mikrolinsen
moderner Sensoren kollidiert.

Quasi Hipstamatic in Hardware.
 
nikcook
nikcook kommentierte
gelöscht
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Leica M-Objektiven setzt Du noch mal einen drauf. Wegen der
kürzeren Schnittweite des M-Systems und der meist kleineren
Hinterlinsendurchmesser bekommst Du speziell in den Bildecken
und an den Rändern jede Menge Grütze, weil das mit den Mikrolinsen
moderner Sensoren kollidiert.


Selbst an meiner X-T2 ausprobiert. Trotz kleinerem Sensor war das Ergebnis recht ernüchternd.
 
1 Kommentar
hooky69
hooky69 kommentierte
das kann ich überhaupt nicht bestätigen, die M Linsen funktionieren hervoragend, selbst bis zum Rand. Ich konnte noch keine Grütze entdecken. besonders am APS-C Sensor nicht.
 
Ok... Danke für das etwas ernüchternde Feedback. Da muss ich meine Pläne wohl überdenken. Fotogeschäfte ansteuern... ja, das muss ich wohl mal machen. Hier gibt es nur leider im Umkreis von 50 Kilometern nix mehr ernstzunehmendes. Also steht wohl mal ne Fahrt nach Köln an...
 
2 Kommentare
häuschen
häuschen kommentierte
Es hat schon seinen Grund, weshalb die aktuellen Objektive so riesig sind. Aber die Bildmitte der M-Linsen ist immer super :p
Nach Deiner Aussage, Du habest schon alles mögliche ausprobiert und nur Matsch produziert, begann ich auch zu zweifeln.

Der M-Fotograf setzt, allein schon des Messuchers wegen, bei Offenblende häufig den Fokus auf die Bildmitte. Ich persönlich verwende fast gar keine Blendenöffnungen >5.6. Wer die Mona Lisa mit Offenblende reproduzieren will, sollte zum Otus greifen und keinen Wert auf Schnuckeligkeit legen. Am Ende macht ein kleines Obketiv an einer „großen“ Kamera, wie der Z6 auch gar nicht so viel Sinn.

Vielleicht greifst Du einfach zu den aktuellen Z-Festbrennweiten und vergisst den Traum vom überragenden Miniobjektiv.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Köln dürfte mit Gregor und Lambertin tatsächlich das einzig sinnvolle Ziel sein.
Goertz in Düsseldorf hat dichtgemacht wegen Rente und Mangel an Nachfolgern,
Foto Koch hat kaum noch Second Hand, Leistenschneider hat selten Leica M im Fenster.
 
Mir würde noch Minolta einfallen, dazu nur das 50/1.4 .. ist aber auch weich bei offenblende, aber was will man von einem 40 Jahre alten Objektiv erwarten?
Es ist besser als das Voigtländer Ultron 50 1.8.
Laowa hängt in der Macro-Weitwinkel-ecke fest
Zeiss ist auch eher Spezialgebiet, weniger scharf dafür eigener Character und kompakt? Adapter notwendig
 
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Mit Leica M-Objektiven setzt Du noch mal einen drauf. Wegen der
kürzeren Schnittweite des M-Systems und der meist kleineren
Hinterlinsendurchmesser bekommst Du speziell in den Bildecken
und an den Rändern jede Menge Grütze, weil das mit den Mikrolinsen
moderner Sensoren kollidiert.

Verallgemeinerungen sind immer plakativ und werbewirksam, aber nur selten in dieser Breite zutreffend. Man muss da schon ein bisschen differenzieren, wenn der Rat an pixelschubser2006 ernsthaft bleiben soll. Dafür sind die Objektive einfach zu unterschiedlich. Es mag M-Objektive geben, die an der Z speziell im Randbereich nicht überzeugen. Ich hatte auch einige im Fundus, speziell im Superweitwinkelbereich, die ich nach dem Wechsel zur Z7 abgegeben habe. Es überzeugt aber auch nicht jedes F-Objektiv an einer Z7. Verallgemeinernd für alle M-Objektive stimmt das so schlicht nicht. Das kann ich für die Exemplare, die bei mir nach dem Durchprobieren übrig geblieben sind, mit haufenweise Beispielbildern belegen. Meine Kunden würden mir die Bilder um die Ohren hauen, wenn die "jede Menge Grütze an den Rändern" hätten. Lächerlich.
Zu berücksichtigen ist aber bei allen Kauf-Überlegungen, dass proprietäre Z-Objektive in der Regel zwar recht groß sind und vielleicht auch nicht so sexy aussehen wie M-Objektive oder die guten alten F-Goldring-Objektive, in Sachen Handling und Bildqualität jedoch am ehesten No-Brainer sind. Einfach, weil Z-Kameras und Z-Objektive am besten aufeinander abgestimmt sind.
 
5 Kommentare
häuschen
häuschen kommentierte
Am Ende sind wir im Grunde auch wieder beim Thema Pixelpeeping und Auflösung.

Wer druckt denn hier seit Erscheinen der >36MP auch drei Mal so groß, wie einst, als er eine D700 benutzte? Wer ist so klug und nutzt die 50%-Ansicht, wo er einst noch auf 100% vergrößerte? Und welche der von der Mehrheit von uns gemachten Bilder sind es wert, am Rand so genau betrachtet zu werden?
 
lesitzki
lesitzki kommentierte
Zitat: Zurück zu den Leica Objektiven - lass es - du wirst enttäuscht sein.

Aus diesen Grund habe ich das weiter oben geschrieben. Mit einem guten Gewissen kann man nur Macroobjektive empfehlen. Die halten auch einem Pixelpeeper stand. Gut die Brennweitenauswahl ist eingeschränkt und so richtig Lichtstark sind sie auch nicht. Irgendwas ist immer.
 
T
Tom.S kommentierte
Wie ich meine D850 bekommen habe, war ich heilfroh nun auch mit den einfacheren Zooms eine bessere Auflösung erzielen zu können und daher auch etwas mehr Reserven bei Vergrößerungen zu haben..
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Dann sagen wir es so: Ich hab noch kein M-Objektiv in der Hand gehabt,
das mich an modernen Digitalkameras überzeugt hat, speziell nicht
offenblendig. Abgeblendet ist eigentlich fast jede Linse irgendwie akzeptabel,
aber wer eine gweisse Lichtstärke bezahlt, will sie sicher auch ab und an
verwenden können ohne allzu große Abstriche am Bild zu machen.
 
Lichtschachtsucher
Lichtschachtsucher kommentierte
Ich habe zwar nur ein Leica R 35-70 3.5 aber auch da würde ich sagen dass es für Digitalkameras nur bedingt geeignet ist. Ein Schönwetter Objektiv, sogar an einer Olympus 20 MP MFT.
Der Adapter war ein Fehlkauf.
 
Welche Leica M Optiken sind noch irgendwie bezahlbar und dennoch performant?
Ich werfe noch ein paar Exoten in den Ring, ohne Bewertung, da ich für diese Objektivklasse keine Verwendung habe.

Es gibt neben TTArtisan noch viele andere chinesische Anbieter, welche sich an Leica M Objektiven abarbeiten. Einer davon ist Kipon, besser als Adapterhersteller bekannt. Die haben eine Objektivserie unter dem Namen Kipon Iberit für Leica M, welche es aber - optisch baugleich - auch unter dem Namen Kipon Elegant mit Fixanschlüssen für Nikon Z und Canon RS gibt. Sozusagen Leica Objektive mit fix angebautem Adapter. Irgendwelche mechanischen oder elektronischen Übertragungsfunktionen gibt es nicht. Was es sehr wohl gibt, ist die durch die Beschränkung auf moderate Lichtstärken sehr kompakte Bauform. Auch handelt es sich hier um komplette Objektivserien und nicht um Einzelschüsse mit ein oder zwei Brennweiten.

Beliebt bei den Chinesen ist auch das 50mm Noctilux, da gibt es neben TTArtisan auch Varianten von Hyperprime und von Zhongyi Mitakon. Wobei ein 50mm f/0.95 natürlich eine eigene Kategorie von "kompakt" ist. Das Mitakon gibt es auch mit anderen Anschlüssen, ich bin mir aber nicht sicher, ob die mit der M Variante baugleich sind.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kommentar
Der FoMa Test ist ja ganz nett, aber hier würden mich mal Fotos interessieren. Außerdem grenzt die Auswahl der Probanden an Leichenschändung. Zumindest bei Nikon ist die ausgesuchte Linse am Markt völlig bedeutungslos, viel interessanter wären das 2,8/28 AIS oder AI gewesen. Letzteres vor allem, weil es außer im Nahbereich ähnlich gut wie das legendäre AIS sein soll, aber erheblich günstiger. Bei den den anderen Herstellern kann man wohl auch von ältesten Konstruktionen ausgehen. 3,5er sind nicht die Krone der Schöpfung. Aber das war letztlich auch das Ziel des Testes. Insofern alles ok.
 
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Das 2,8/28mm AIS CRC bildet an der Z6 hervorragend ab, ist trotz Adapter noch eine kompakte Einheit und lässt sich prima bedienen.
 
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