Welche Bildauflösung für optimale Druckergebnisse?

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AnjaC

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Ein wichtiges Kriterium​

Titelgrafik: Drucker vor schwarzem Hintergrund mit umfließenden bunten Farben.

Wenn du optimale Druckergebnisse deiner Bilder erreichen möchtest, ist ein wichtiges Kriterium (von mehreren) die passende Bildauflösung. Schon bei der Aufnahme und später in der Bildbearbeitung sind dabei bestimmte Faktoren zu beachten. Ansonsten stellt sich beim ausgedruckten Bildmaterial eine minderwertige Qualität ein und es ist im schlimmsten Fall „ein Fall für die Tonne“ – plus: du hast Geld zum Fenster herausgeschmissen.

Adäquate Parameter für die Bildauflösung​

Um qualitativ hochwertige Ergebnisse beim Drucken von Bildern zu erhalten, ist im Offset- und Digitaldruck eine Bildauflösung von mindestens 300 dpi erforderlich. Dabei werden 300 Rasterpunkte pro Zoll ausgedruckt, was für optimale Ergebnisse sorgt. Die Abkürzung dpi steht für dots per inch, die Begriffsbezeichnung lässt sich auf deutsch in Punkte pro Zoll übersetzen. Dieser Wert ist ein Indikator dafür, wie fein das Bild aufgelöst ist. Je feiner die Auflösung ist, desto besser ist der entstehende Druck. Wenn die Bildauflösung auf weniger als 300 dpi eingestellt wird, verschlechtert sich das Druckergebnis. Deswegen ist es wichtig, auf die Auflösung zu achten. Für den Druck sollten die verwendeten Fotos immer in der originalen Bildgröße zum Einsatz kommen.

Druckraster.jpg

Postscript-Druckraster (mikroskopische Vergrößerung eines Druckes). Original uploaded by ZachariasK (Transfered by Natr), Copyrighted free use, via Wikimedia Commons, Link

Die unterste Grenze für eine gute Auflösung beträgt 150 dpi. Ausnahme: bei großformatigen Drucken in Plakatform oder als Banner kann sie auch geringer sein. Der Grund dafür: Sehr große Druckerzeugnisse werden in den meisten Fällen nicht aus nächster Nähe, sondern aus einer gewissen Entfernung betrachtet. Deshalb fällt die reduzierte Bildauflösung beim Anschauen nicht weiter auf. Vorteil einer geringeren Auflösung ist logischerweise die entsprechend kleinere Dateigröße. Das macht den Upload der Druckdaten einfacher und schneller. Klingt prima, dennoch kann imho eine schnelle Datenübermittlung kein entscheidendes Kriterium für die Wahl der Bildauflösung sein, denn….

Schon beim Fotografieren die richtigen Weichen stellen​

Schon vor der Aufnahme ist es empfehlenswert, die höchste Auflösung und beste Qualität einzustellen, zu der deine Kamera fähig ist. Kamerainterne Automatiken wie die Scharfzeichnung solltest du entweder deaktivieren oder einen möglichst geringen Wert wählen. Je weniger die Kamera mit ihren Algorithmen dein Foto „bearbeitet“, desto mehr Spielraum (ja, ggf. auch mehr Mühe und Zeitaufwand, ich weiß…) hast du später in der Bildbearbeitung. Mit dem Volumen heutiger Speicherkarten sollte die Dateigröße eines Fotos jedenfalls kein entscheidendes Kriterium mehr sein, um die Auflösung herunterzuregeln oder deine Bilder sonstwie schon in der Kamera zu komprimieren.

Was gilt für Bilder mit Text oder Grafiken?​

Wenn du deine Bilder durch eines oder mehrere der folgenden Elemente ergänzt werden, ist eine höhere Auflösung anzuraten:
  • Strichbilder
  • Filigrane Grafiken
  • Texte mit geringer Schriftgröße
  • Zeichnungen
Hier ist ein Wert von 1200 dpi empfehlenswert, da es bei diesen Elementen wenig fließende Übergänge, dafür aber harte Kanten bei den Farben gibt. Eine zu geringe Auflösung erzeugt bei solchen Bildern häufig den sogenannten Sägezahneffekt, der das Druckergebnis verschlechtert.

Wikipixel.png

CC BY-SA 3.0, Link

Bei Grafiken ist das Arbeiten mit Vektoren das Mittel der Wahl. Vektoren sind (vereinfacht gesagt) eine mathematische Beschreibung des zu druckenden Bildobjekts und kommen vor allem bei der Gestaltung und dem Abspeichern von einfachen Grafiken wie Icons, Logos und Symbolen zum Einsatz. Da sich Vektorgrafiken ohne Qualitätsverlust skalieren lassen, verändert sich ihre Auflösung nicht durch das Vergrößern oder Verkleinern.

Die Auflösung passt, der Druck ist trotzdem schlecht?​

Ja, das kann passieren. Deshalb schrieb ich ganz am Anfang, dass die Auflösung eines von mehreren wichtigen Kriterien ist.

Woran kann es also noch liegen, dass dein Bild trotz 300 dpi mit enttäuschendem Druckergebnis zurückkommt?
  • Das Foto ist unscharf aufgenommen worden (verschwommen, verwackelt)
  • Der Fokus sitzt nicht dort, wo du ihn haben wolltest
  • Du hast das Bild zu stark beschnitten und damit zu sehr verkleinert – aus einer Briefmarke macht auch der beste Drucker leider kein leinwandgroßes Plakat.
  • Bildauswahl und/oder Bildbearbeitung waren nicht ideal
  • Dein Monitor ist nicht kalibriert (z.B. wenn die Farben nicht stimmen)
  • Du hast keine Softproof-Ansicht gemacht und daher nicht gewusst, wie das Druckergebnis aussehen wird
Grundsätzlich ist für uns alle Farbmanagement ein großes Thema. In der Community arbeiten wir daher seit Jahren eng mit unseren Partnern EIZO und Datacolor zusammen, die viel Wissen und Hilfsmittel für uns parat haben. Frage auch einfach mal in der Community nach. Das gesammelte Schwarmwissen hilft ganz individuell weiter, z.B. in diesem Forum:

 
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