Was rechtfertigt den Preis der einstelligen Kameras?

huckabuck

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Ich habe das nie so ganz verstanden, warum die einstellige D-Serie so massiv viel Geld kostet? Die aktuelle D6 liegt bei 6000 Euro, mein Auto hat weniger gekostet. Was ist da drin an Technik, dass z.B. eine D850 so viel weniger kostet? Und wo liegt der Vorteil, dass Leute soviel ausgeben, jenseits von Abschreibungsmöglichkeiten für Selbstständige?
 
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Ich habe eine sehr gute Armbanduhr für 150.-
Ein zuverlässiges "Werkzeug" seit über 12 Jahren
Was rechtfertigt den 10, 20 30-fachen Preis anderer Uhren, die ebenfalls nur die Zeit anzeigen und nur machmal ein wenig "dichter" sind?

Die einstellige ist nunmal das "nonplusultra" Gerät und wird dazu in geringeren Stückzahlen verkauft...
 
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Der Preis ist letztlich eine Vereinbarung zwischen Verkäufer und Käufer.
Geht man nach Material-, Arbeits- und Entwicklungskosten, ist der verlangte
Preis mit Sicherheit viel zu hoch. Sind einem Käufer die in dieses Gerät gesetzten
Erwartungen aber tatsächlich soviel Wert, bezahlt er halt diesen Preis.
Das schöne an der Geschichte ... niemand wird zum Kauf einer einstelligen Nikon gezwungen.
 
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Hallo,
du vergleichst deinen gebrauchten Kleinwagen mit einer Oberklasse Kamera. Ein Oberklasse Auto kostet doch auch ab sagen wir mal 80.000 Euro aufwärts, was ist da an Technik drin, was diesen Preis rechtfertigt.
Die Haptik einer Einstelligen ist schon echt super. Der Verschluss soll doppelt so lange halten als z.B. bei einer D850 200.000 / 400.000 Auslösungen.
Aber, ich gebe dir recht, als Hobbyfotograf würde / kann ich mir aber auch keine D6 neu kaufen. Gut gebracht für die Hälfte ist dann aber schon in Ordnung. Das Hauptproblem ist, dass Kameras deutlich schneller an Wert verlieren als Objektive, dies haben diese allerdings mit Autos gemeinsam.
Ist einfach meine Sicht der Dinge.
 
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Ich habe das nie so ganz verstanden, warum die einstellige D-Serie so massiv viel Geld kostet? Die aktuelle D6 liegt bei 6000 Euro, mein Auto hat weniger gekostet. Was ist da drin an Technik, dass z.B. eine D850 so viel weniger kostet? Und wo liegt der Vorteil, dass Leute soviel ausgeben, jenseits von Abschreibungsmöglichkeiten für Selbstständige?

Nikon verkauft vielleicht ca 20-40 T (persönliche Schätzung) von der D6 und nicht ein paar Hunderttausend wie von der D90. Entsprechend wurden die Entwicklungs-, Fertigungs- und Vertriebs- und Verwaltungskosten auf die geringe Stückzahl umgelegt.

Außerdem sind diese Kameras auf höhere Belastungen ausgelegt (z.B. der Verschluss auf 400 T Auslösungen) und entsprechend robust und haltbar. Ich habe eine D3 und für Veranstaltungen (was zur Zeit leider ausfällt) würde ich keine andere Kamera nehmen wollen. Bei Sport (und gutem Licht) ziehe ich die D3 meiner D750 immer vor. Wenn man das einem Nikon MA erzählt, erhält man zur Antwort: Die D3 ist ja auch eine Profi Kamera.
 
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vielleicht ca 20-40 T (persönliche Schätzung) von der D6

von der D5 wurden rund 25'000 hergestellt und einen erstaunlich grossen Anteil davon kaufen Agenturen in Hunderter- oder gar Tausender-Paketen zu Preisen, die weit unterhalb irgendeiner Listen-Empfehlung liegen. Den zahlen nur die (eher seltenen) Privatkunden, die bei der D5 etwa 30% ausgemacht haben sollen
 
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Ich verstehe die Logik des freien Marktes aber nicht immer die Argumente der Käufer.
 
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Der eine hat mit € 50.000.- pro Monat wenig Geld, der andere ist mit € 5.000.- wohlhabend, noch andere würden sich freuen, € 500.- zu haben.

In einem Reisebericht hieß es, die Menschen in Bulgarien haben teils wenig, aber lachen mehr als viele " gutsituierte " in München.

Mit 15 Jahren wollte ich die Welt verändern ...
Woanders wird gesagt, ich weiß nicht, wie ich die Kinder satt bekomme, hier sagt man, dass man sich auch " mal was gönnen muss " ... - isso.
 
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von der D5 wurden rund 25'000 hergestellt und einen erstaunlich grossen Anteil davon kaufen Agenturen in Hunderter- oder gar Tausender-Paketen zu Preisen, die weit unterhalb irgendeiner Listen-Empfehlung liegen. Den zahlen nur die (eher seltenen) Privatkunden, die bei der D5 etwa 30% ausgemacht haben sollen
Ich bin immer wieder erstaunt, welches Insiderwissen öffentlich kundgetan wird. Von Nikon hast Du das aber nicht, oder?;)
 
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shovelhead
shovelhead kommentierte
Wir hatten das Thema mit den Stückzahlen irgendwann Anfang des Jahres und sind dabei auf einen Artikel gestossen (PetaPixel ?) der Stückzahlen anhand von "bereinigten" Seriennummern nachvollzogen hat. Bereinigt, weil nicht alle Seriennummern durchlaufend vergeben werden. Die D5 wurde extrem lange gebaut (es kam nach zwei Jahren keine D5s oder so) und kam auf rund 25'000 Exemplare.
 
nikcook
nikcook kommentierte
Da hat einmal einer ganz Schlauer bei DPReview gemeint, er könne die Daten, welche Roland von Photosynthesis, auf seiner Seite zur Information zur Verfügung stellt, zu einer Verkaufsstatistik umfunktionieren, indem er die Differenzen der Serienummern aufaddiert. Der Betreiber von Photografix hat diesen Unsinn übernommen.



M.E. eine Milchmädchenrechnung.

Einfach die Seite von Roland lesen. Eine Verkaufszahlenstatistik war und ist nicht seine Intension. Wenn es Sinn machen würde, hätte er doch längst eine Spalte "Stück verkauft" eingefügt.

Roland ist auf die Informationen von Nikon Besitzern, die ihm diese freundlicherweise zur Verfügung stellen, angewiesen! Wie viele Nikon User kennen diese Seite überhaupt?

Bei der D5 gibt es diverse Nummernkreise nach Verkaufsregionen und Ausführung. Wer sagt uns, dass die Daten von Roland bezüglich Regionen/Ausführung vollständig sind? Ich denke, dass Nikon die vielen Nummerkreise eingeführt hat, damit man eben nicht so einfach Verkaufszahlen errechnen kann, wobei ich da eher an die Mitbewerber denke.
 
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nikcook
nikcook kommentierte
Für solche Fragen kann Photosynthesis sehr hilfreich sein:


Und dafür ist die Seite von Roland auch gedacht, denke ich. :)
 
Wenn man das einem Nikon MA erzählt, erhält man zur Antwort: Die D3 ist ja auch eine Profi Kamera.

Was soll der sonst sagen? Dafür wird er von Nikon bezahlt. Für Sport und Action ev. noch Reportage sind die Einstelligen nach wie vor beliebt.
Im Studiobereich sind aber fast alle Profis, die ich kenne mit irgendeinem hochauflösenden Gehäuse unterwegs. Oder gar MF.
 
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Ich habe das nie so ganz verstanden, warum die einstellige D-Serie so massiv viel Geld kostet? Die aktuelle D6 liegt bei 6000 Euro,
da hast du aber eine günstige Quelle, mein Händler will dafür 7299 :(
 
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VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Er meint vermutlich nicht bretto sondern nutto.
 
F
fwolf15 kommentierte
Dachte ich auch erst, aber da gibt's trotzdem noch ne Differenz
 
Ich habe das nie so ganz verstanden, warum die einstellige D-Serie so massiv viel Geld kostet? Die aktuelle D6 liegt bei 6000 Euro, mein Auto hat weniger gekostet. Was ist da drin an Technik, dass z.B. eine D850 so viel weniger kostet? Und wo liegt der Vorteil, dass Leute soviel ausgeben, jenseits von Abschreibungsmöglichkeiten für Selbstständige?

Angebot und Nachfrage. Solange Käufer bereit sind, diesen Preis zu zahlen, wird er auch verlangt.
 
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Wir hatten das Thema mit den Stückzahlen irgendwann Anfang des Jahres und sind dabei auf einen Artikel gestossen (PetaPixel ?) der Stückzahlen anhand von "bereinigten" Seriennummern nachvollzogen hat. Bereinigt, weil nicht alle Seriennummern durchlaufend vergeben werden. Die D5 wurde extrem lange gebaut (es kam nach zwei Jahren keine D5s oder so) und kam auf rund 25'000 Exemplare.
Die Stückzahlen, mag sein. Mir ging es eher um die Paketgeschäfte mit den sagenhaften Nachlässen. Wäre doch interessant, wenn man sich da dranhängen könnte. In der Bauwirtschaft gibt es so etwas für Maschinen, Fahrzeuge und Geräte ... (Nur ein Tipp am Rande, falls Häuschen hier vorbeischaut). :)
 
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shovelhead
shovelhead kommentierte
Naja, wenn Du mehrere hundert Kameras im Jahr abnimmst, kaufst Du die nicht bei einem lokalen Fotofritzen - dann bekommst du die entweder von der lokalen oder der kontinentalen Distribution - und zu Preisen zu denen jemand einkauft, der mehrere hunderttausend oder gar Millionen Umsatz pro Jahr mit Nikon macht. Ausserdem wird es kein Risiko geben, dass plötzlich die Neupreise einbrechen weil Jemand günstig einkauft und die Kameras dann verschleudert. Die Agenturen lutschen die Dinger aus und verkaufen fast nie Gebrauchtware an Privatleute. Wenn die Kameras aussortiert werden, gehen sie in ganzen Chargen an Wiederverkäufer.

Nix für ungut, aber Avis kauft seine VW Golfs auch nicht von VW Müller in der Meierstrasse, und am Ende der Nutzungszeit setz Avis ebenso keine Kleinanzeigen ins Dingskirchener Wochenblatt ...

Jetzt kommt der spekulative Teil: ich glaube (!) die Chance dass man sich an den Deal von AP oder Reuters oder XYZ "dranhängen" kann ist ähnlich hoch wie die Chance, sich an den Neuwagenankauf von Avis oder Europcar hängen zu können.
 
N
Nicname kommentierte
Paketgeschäfte, wie ich sie aus dieser Branche kenne, funktionieren anders (PN).
 
Moin,
wir wissen doch, dass die Luxusmodelle die weniger luxuriösen mitfinanzieren, damit bei denen die Marge einigermaßen stimmen und das Unternehmen in der Gesamtbilanz gute Gewinne erzielen kann. Das gilt für Cameras ebenso wie für Luxuslimousinen der Extraklasse. Ich hätte auch andere Produkte wie Kaffeeautomaten etc. nennen können. So etwas nennt man Mischfinanzierung. Aber trotz des überhöhten Preises: Qualität und Leistungsmerkmale sind auf jeden Fall deutlich unterschieden - wenn auch in Bezug auf die Preisdifferenz überbezahlt. Wenn dazu kommt, dass bestimmte Leistungsmerkmale nur gering nachgefragt sind, das Klientel aber bereit ist, diese Sonderleistung auch gesondert zu vergüten... Drittes Argument für eine gesonderte Preisgestaltung ist die Befriedigung narzisstischer Bedürfnisse. Eine Rolex ist aus physikalischer Sicht (in Bezug auf die Ganggenauigkeit) nicht besser als eine Luxusuhr aus Glashütte. Aber mindestens 3 Mal so teuer. Aber eben eine Rolex...
Das wären meine Gedanken zur Preisgestaltung von besonderen Konsumgütern.
Gruß Emc2
 
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horstnet
horstnet kommentierte
Sofern die Luxusuhr von Lange stammt, stimmt noch nicht mal dieser Vergleich;)
 
Soweit ich mich an die 1990er erinnern kann, waren die Canon 1 und die Nikon F5 damals auch um die 3-4000 DM zu kaufen. Und damals hat auch eine Bretzel beim Bäcker nur ca. 50 Pfennig gekostet. Nun kostet diese eben 80 Euro-Cent, und die einstelligen Kameras ebenfalls etwas mehr. Das hat etwas mit der Inflation und gestiegenen Kaufkraft zu tun. Ebenfalls werden von den Einstelligen eben keine million Stück gebaut, sondern eben nur ein kleiner Teil, was schon in den Threads festgehalten wurde. Das gilt auch für die sehr teuren Festbrennweiten ab 200mm, diese werden eben teilweise mit Hand montiert, und sorgfältiger geprüft, wie die Massenware.
Das alles schlägt sich auf den Preis nieder, und ist m.E. auch gerechtfertigt. Wie es auch schon Ferdinand Porsche treffend (ähnlich) geäussert hat: "Niemand braucht unsere Autos, aber jeder will sie haben".
 
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Wer das Teil gewerblich nutzt, die Umsatzsteuer verrechnet und den Netto-Kaufpreis abschreiben kann, für den kostet das Teil effektiv vielleicht noch 800€/a. Dafür bekommt er dann ein top Werkzeug, quasi die Hilti unter den Knipsapparaten.

Man möge aber bitte hochwertige Nikonwerkzeuge nicht mit Produkten von LVMH vergleichen. ;)
 
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Ich habe das nie so ganz verstanden, warum die einstellige D-Serie so massiv viel Geld kostet? Die aktuelle D6 liegt bei 6000 Euro, mein Auto hat weniger gekostet. Was ist da drin an Technik, dass z.B. eine D850 so viel weniger kostet? Und wo liegt der Vorteil, dass Leute soviel ausgeben, jenseits von Abschreibungsmöglichkeiten für Selbstständige?
Wir sind jetzt wieder im Reich der gespielten Ahnungslosigkeit.
Ich würde an deiner Stelle einfach mal mit einer arbeiten, dann erübrigen sich solche polemischen Threads.
 
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Die Preisgestaltung hat mit objektiven Fakten, hier der technischen Produktqualität einer D6 im Vergleich zu anderen Kameras, nur sehr bedingt etwas zu tun. Höhere Herstellungskosten einer D6 stellen allenfalls die Preisuntergrenze dar. Welchen Preis Nikon damit am Markt erzielen möchte, hängt mit verkäuferischen Zielen und Strategien des Unternehmens zusammen.

Aus Kundensicht ist die Frage nach der Produktqualität und des von ihm empfundenen Preisniveaus jedoch sehr berechtigt und keinesfalls als Majestätsbeleidigung abzutun.

Der alte Verkaufsprofi Goldmann hat Unternehmen mal ins Stammbuch geschrieben: Verkaufen fängt erst dann an, wenn der Kunde sagt, "der Preis ist mir zu teuer".
 
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Moin,
ich vergaß gestern zu erwähnen, dass es um so teurer wird, je näher man sich an das aktuell technisch Machbare traut. Am Anfang stehen die Entwicklungs- und Fertigungskosten in einem relativ ungünstigen Verhältnis zum technischen Mehrgewinn. Und der Lichtschachtsucher hat schon recht: für gutes und stabiles Werkzeug (gleich welcher Art) ist es durchaus lohnenswert, zu sparen und was Gscheites zu bekommen. Vor langer Zeit kaufte ich mal vor lauter Gier und Geiz ein "preiswertes" Tonbandgerät. Hätte ich doch nur ein halbes Jahr länger gespart und den um 50 % höherer Preis akzeptiert! Die Kenner kennen sich aus: Grundig Tonbandgerät gegen dasjenige von Braun....
Gruß Emc2
 
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Das technisch Machbare wird aber in Sachen Elektronik ziemlich schnell erweitert. Die Langfristigkeit relativiert sich da etwas. Wobei die Fortschritte inzwsichen doch sehr überschaubar sind. Da kann man ohne große Qualitätseinbußen getrost eine Generation dazwischen auslassen. Persönliche must-have features mal außen vor gelassen.
 
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