Was mich (echt) bei EVIL Nikons nervt und warum ich DSLR wohl treu bleibe ...

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shovelhead

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Electronic Viewfinder Interchangeable Lens (damit wir das geklärt hätten).

ich bin - vorsichtig gesprochen - technikaffin und habe die Z-Serie mit schwitzigen Händen erwartet. Endlich grossartige Technik in einem kleinen Format, endlich unbegrenzt kurze Verschlusszeiten dank Electronic Shutter, endlich dank dem genannten, elektronischen Verschluss auch blitzen bei 1/1000 ohne HSS Leistungsverlust. Einhörner galoppieren Regenbogen hinunter und aus dem Wasserhahn im Garten fliesst eiskaltes IPA.

Isses nich' geworden, oder? Den Grössenvorteil der Gehäuse fressen die neuen Objektive auf, wenn ich mit FX und 24-70 2.8 durch die Weltgschichte stolpere bringt der Umstieg auf eine Z wenig Entlastung am Gurt, und dass 50er Festbrennweiten inzwischen die Grösse einer Kaffeedose erreicht haben, ist in meinen trüben Augen auch kein Fortschritt. Ja, Alle Tests sagen, dass die neuen Z-Objektive einen deutlichen Qualitätssprung gegenüber den AF-S Nikkoren gemacht haben. Aber sieht man den in A2 Vergrösserungen (40 * 60 cm)? 99% meiner Drucke sind nur A3 (30 * 40 cm), alle fünf Jahre mache ich mal ein Bild in 60 * 90 cm ... und selbst da ist mir bisher noch keine Imperfektion aufgefallen.

Jüngst habe ich mich in Saarbrücken auf zwei Workshops mit anderen Photographen ausgetascht, und EVILs waren deutlich in der Überzahl. Da wurde mir dann erklärt, dass blitztechnisch keine Revolution stattgefunden hat und der grösste Fortschritt die sofort im Sucher sichtbare Tiefenschärfe wäre. Um den Preis, nicht mehr das Motiv zu sehen, sondern nur noch seine Abbildung auf einem Monitor. Das schien die Nikon und Fuji-Fraktion weniger zu stören als die Sony-User, aber Alle gaben zu, dass es "nie wirklich das Selbe" sei.

Womit wir beim - tatsächlich für mich - wichtigsten Punkt angekommen wären: bei der aktuellen Photosession, beim Shooting (gibt es noch mehr Fremdworte für "während der Aufnahmen"?) fühle ich mich mit meiner vertrauten Kamera eigentlich ganz wohl. Da fehlt mir nix und da brauche ich auch nix Neues. Mit dem vorhandenen Material richtig umgehen ist viel wichtiger, als mit neuem Material herumprobieren. Der "haben wollen Anfall" kommt eher, wenn man gerade mal drei Wochen nicht photographiert.

Was bleibt also? Ein besserer und schnellerer AF? Auch gegenüber der D850? (um mal irgendeine beliebige Kamera zu nennen) ... Neeee, der Leidensdruck ist derzeit nicht so hoch und gerade die D850 macht mich momentan viel mehr an, als eine Z7. Ich kann mit meinem System vermutlich moch seeehr lange arbeiten, ohne zum dritten Mal meinen Objektivpark umzuwerfen.

Nur: wie lange kann (und will) es sich Nikon leisten, in einem rückläufigen Markt zwei Systeme (mit direkt konkurierenden Kameras Z6/D750 und Z7/D850) anzubieten? Über kurz oder lang wird ein System dem Rotstift zum Opfer fallen müssen.
 
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Ich schließe mich da auch an. Schönreden kann man seine technikaffine Ader ja und damit die Anschaffung rechtfertigen aber mir macht EVIL schlicht keinen Spaß und meine 850ger hat alles was ich benötige und was den "Qualitätssprung" angeht - ich bevorzuge, wie auch die Abgebildeten, eher eine gewisse Weichheit und brauche es einfach nicht bis auf den Porengrund sehen zu wollen. Das einzig "scharfe" ist immer noch die persönliche Ausstrahlung der Abgebildeten.
Und leider finde ich meine Arbeitsweise und Befriedigung im elektronischen Sucherbild nicht wieder vom Energiehunger mal ganz abgesehen.
Vielleicht ja im nächsten Leben ;-))
 
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sehr schön beschrieben Stefan. Du bist mit Deiner Meinung nicht alleine.

Die neuen Spiegellosen machen mich neugierig, aber der "haben wollen" Effekt setzt bis jetzt nicht ein.
 
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sehr schön beschrieben Stefan. Du bist mit Deiner Meinung nicht alleine.

Die neuen Spiegellosen machen mich neugierig, aber der "haben wollen" Effekt setzt bis jetzt nicht ein.


So ist es.

Bin nicht immer so pingelig, allein das " wohl " irritiert mich etwas ...
 
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Bin nicht immer so pingelig, allein das " wohl " irritiert mich etwas ...

Nur der Wechsel ist beständig. Ich sehe mich aber kurzfristig nicht wechseln, mittelfristig eher auf eine D850 schwenken. Weiss der Henker, was ich mir in fünf oder 15 Jahren um den Hals hänge ....
 
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Nur: wie lange kann (und will) es sich Nikon leisten, in einem rückläufigen Markt zwei Systeme (mit direkt konkurierenden Kameras Z6/D750 und Z7/D850) anzubieten? Über kurz oder lang wird ein System dem Rotstift zum Opfer fallen müssen.
Das ist wohl die Kardinalfrage schlechthin und die Antwort prägen überwiegend die Verkaufs- und Margeergebnisse.

Selber bin ich mit DSLR zufrieden und werde in absehbarer Zeit garantiert nicht wechseln, denn DSLM bietet mir keinen gewichtigen Vorteil. Bereits am Monitor vor der Aufnahme das Ergebnis zu sehen, ist für mich langweilig, fordert mich nicht und würde mich unrund machen; ja raubt mir sogar eines der letzten Stücke an Spannung beim Fotografieren.

Fotografie ist zu einem guten Teil Handwerk und einem handwerklich gefertigten Werkstück darf man ruhig die Imperfektionen ansehen. CNC-gefertigte Teile z.B. jedoch sind für mich "kalt".
 
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Womit wir beim - tatsächlich für mich - wichtigsten Punkt angekommen wären: bei der aktuellen Photosession, beim Shooting (gibt es noch mehr Fremdworte für "während der Aufnahmen"?) fühle ich mich mit meiner vertrauten Kamera eigentlich ganz wohl. Da fehlt mir nix und da brauche ich auch nix Neues. Mit dem vorhandenen Material richtig umgehen ist viel wichtiger, als mit neuem Material herumprobieren. Der "haben wollen Anfall" kommt eher, wenn man gerade mal drei Wochen nicht photographiert.

Verstehe ich alles, geht mir ähnlich... wird aber an der Stelle haken, an der Du eine Z länger als eine halbe Stunde in Hand nehmen wirst, vielleicht mit dem Z 35/1,8.

Ich hatte das Vergnügen und das war es wirklich, nach 10 Minuten hatte ich mich an den Sucher gewöhnt (die Bedienung unterscheidet sich ja kaum von jeder anderen Nikon, das ist sofort vertraut).

Doch, die Faktoren, die wirklich für die Zs sprechen, betreffen den AF: Die AF-Genauigkeit, der Eye-AF, die Verteilung der AF-Felder trotz Vollformatsensor (die D500 kann da ja ähnlich gut, hat aber den kleineren Sensor). Dazu kommt noch die Offenblendtauglichkeit der Z-Objektive (falls man das braucht). Das alles zusammen ist, ähm, geil.

Dennoch werde/würde ich auch erst dann (zusätzlich) eine Z kaufen, wenn ich hier größere Bargeldbestände rumliegen habe, die Adapterei ist nicht so der Hit - und die Z-Objektive sind einfach arschteuer. Und das ist der eigentliche Grund, der (noch) gegen die Zs spricht.
 
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Doch, die Faktoren, die wirklich für die Zs sprechen, betreffen den AF: Die AF-Genauigkeit, der Eye-AF, die Verteilung der AF-Felder trotz Vollformatsensor
Das ist echt der Knackpunkt. Ich sehe das derzeit, weil meine Z6 den Boden geküsst hat. Die Reparatur dauert leider ein wenig, die D800 hat keinen EYE-AF. Und seit ich mit dem gearbeitet habe und live sehen konnte, wie Offenblende freistellen kann OHNE dass die paar Millimeter Schärfentiefe zum Megaproblem ausarten (meine Augen sind schon sehr schlecht), arbeite ich bei Portraits und auch Veranstaltungen ungern ohne. Einen Termin habe ich deshalb in diesem Jahr abgesagt. Da muss ich im nächsten Jahr ran...
 
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Ich schließe mich da auch an. (...)
Und leider finde ich meine Arbeitsweise und Befriedigung im elektronischen Sucherbild nicht wieder vom Energiehunger mal ganz abgesehen.
Vielleicht ja im nächsten Leben ;-))

Schließe mich an, wenngleich auch im Besitz der Z6, die jedoch nur Familienmitglieder nutzen.
Das ist mir alles viel zu künstlich.
Meine Aversion gegen EVIL wird auch bleiben, da ich nicht an ein weiteres Leben als Mensch glaube und das was aus mir erwächst nicht fotografiert. ;-)
 
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Man kann nicht alles haben. Weder Z noch F sind perfekt. Eine Z mit 14-30 und 24-70 ist, auch wenn das SWW gerade von Nasim Mansurov zerrissen wird, eine fast ideale Kombi (ideal wäre sie, wenn zweites ein 24-85 gleicher Abbildungsqualität wäre). Auch die beiden Z-Festbrennweiten 35 und 50 sind ein Traum.

Frage ist, was im Telebereich wird: So, wie sich WW mit geringem Auflagenmaß deutlich kleiner und leichter konstruieren lassen, werden normalerweise, wenn Nikon nicht trickst, den Gesetzen der Physik folgend, die Tele ein wenig größer und schwerer. Hier bin ich gespannt, was Nikon zaubert, wenn das Z 70-200 S kommt, das als Prototyp schon da ist: Wie schnell und präzise ist der AF, wie hoch ist der Preis. Der Knaller wäre, wenn ein 1,4er Telekonverter mitkäme, jedoch ausgehend von Nikons innovativ-Beweglichkeit eher unwahrscheinlich. Für diesen Bereich bin ich froh, dass ich noch meine D750 und D500 habe.

Beim Thema Sucher muss man das Ganze differenzierter sehen: Bei gutem Licht ist der Prismensucher der DSLR um Welten überlegen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber in den Bereichen, in denen man mit dem Spiegelreflexsucher fast nichts mehr anfangen kann, läuft der elektronische Sucher zur Höchstform auf.

Und wenn es wirklich klein und leicht sein soll: Eine kleine DX Spiegelreflex-Kamera und die Holy-MINI-Trinity Af-P DX 10-20, 18-55 und 70-300 mm.

Eine für alles gibt es auch nach Einführung der Spiegellosen noch nicht.
 
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Was bleibt also? Ein besserer und schnellerer AF? Auch gegenüber der D850? (um mal irgendeine beliebige Kamera zu nennen) ... Neeee, der Leidensdruck ist derzeit nicht so hoch und gerade die D850 macht mich momentan viel mehr an, als eine Z7. Ich kann mit meinem System vermutlich moch seeehr lange arbeiten, ohne zum dritten Mal meinen Objektivpark umzuwerfen.

Bei Nikon F war man ja immer schon gut aufgehoben - jeweils ausgehend vom jeweiligen Stand der Technik.

In den letzten Jahren konnte man auch hier im Forum den Eindruck gewinnen, dass Nikons völlig veraltet sind und man mit Spiegel überhaupt keine Bilder mehr machen kann. Das war teilweise sehr nervig.

Die Vorteile der Spiegellosen lagen schon auf der Hand, ich konnte aber einem Systemwechsel gottseidank immer widerstehen.

Nun - nachdem ich eine der ersten Z ergattern konnte habe ich mich haben mich die neuen Möglichkeiten (Wysiwyg, Fokuspeaking, dunkle Innenräume um nur die für mich wichtigsten zu nennen) schon überzeugt. Aber: das ganz normal gewohnte fotografieren ist nicht einfacher geworden.

Neulich Segelausflug auf dem Bodensee mit 4 Booten. Man plaudert, trinkt ein Gläschen Sekt. Will ein Foto machen, weil man grad ne schöne Konstellation der begleitenden Boote vor Augen hat. Schnell die Kamera hoch und - schwarz. Bis der Sucher aktiv ist, ist das Motiv weg. Ja, man kann die Energiesparfunktionen anders einstellen, man kann schon beim Kameragreifen den Auslöser antippen. Aber, bin ich eine Laborratte, die den richtigen Weg durchs Labyrinth finden muss, um Leckerli zu bekommen? Das hat mich schon geärgert - um nur ein Beispiel zu nennen. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ein technisches Gerät sollte immer so einfach wie ein Bleistift zu bedienen sein. :)

Andererseits ist die Z für die Fotos, die ich beruflich mache schon ein ziemlicher Fortschritt. Dokumentation unserer Arbeit auf meist schlecht beleuchteten Baustellen. Da kommt die Kombi Wysiwyg und Fokuspeaking voll zum Zuge und das war vorher schwerer ...

Mal sehen. Nächste WOche fotografiere ich für unseren Verband auf der großen Fachtagung. Bin da sehr auf den Eye-AF gespannt in Verbindung mit den 70-200/2.8 und dem 105/1.5. Als Backup geht aber die D850 auf jeden Fall auch mit.

Im Herbst bin ich sehr auf den Venedig-Workshop gespannt. Vor zwei Jahren war ein Teilnehmer mit seiner neuen Sony dabei und gar nix gescheites hinbekommen. Habe damals noch sehr über die Walkmänner gelästert.

Summasummarum hast Du aber schon recht ...
 
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Bereits am Monitor vor der Aufnahme das Ergebnis zu sehen,

Das ist etwas was ich wohl noch nicht bei DSLM entdecken konnte. Nach dem Erwerb einer Sony A6300 mit 16-50 OSS Kitobjektiv für schlappe 666.-€ als hyperleichte Reisekombi sehe ich das ganze nur als sinnvoll wegen des geringen Gewichtes. Das heraufbeschworene Ergebnis der Aufnahme kann man jetzt in vier Versionen begutachten, vor der Aufnahme durch den Sucher oder das Display, nach der Aufname auch auf dem Display, und danach auf dem PC Monitor.
In der Regel ist die Kamera nur das Mittel zum Zweck und nach zigtausenden in meinem Kopf abgespeicherten Aufnahmen weiss ich im Grunde vorher wie das Bild wird.
Möchte ich richtig fotografieren und das herumspielen mal sein lassen, nehme ich meine D810 mit dem acht Jahre alten AF-S 24-70 2.8 G und freue mich an der Auflösung und dem Gefühl eine richtige Kamera in der Hand zu halten und ich werde nicht zigtausend Euro in ein neues System investieren. Aber vielleicht reisst mich der Fortschritt doch noch mit oder ich bekomme das GAS. Der Mensch neigt nun mal zum Selbsbetrug. Wehe mir.
 
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