Was kann der neue Ektar wirklich besser?

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

pulsedriver

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Hallo zusammen,

Kodak hat ja vor kurzem den Ektar angekündigt. Feinkörnig, mit saten Farben, viel Belichtungsspielraum,....

Doch was davon ist wirklich eine Verbesserung? Und was nicht?

Hab mir mal die technische Doku bei Kodak angeschaut und mit den Portras vergleichen.

Das grosse Plus: Weniger körnig!
Die Körnigkeitszahlen Ektar bei KB entsprechen denen eines ISO 400 Filmes mit 6x6, der auf gleiche Grösse ausbelichtet wurde. Oder, um im KB Format zu bleiben: Nochmal die 1.5-fache verbesserung wie der Scritt vom Porta 400 zum 160 runter.

Höhere Auflösung? Pustekuchen: Weniger!

MTF50 schon bei 55lp/mm (blau und grün) bzw 35lp/mm (rot)
Zum Vergleich:

160 VC: 70lp/mm bzw 40 lp/mm (rot)
400 VC: 75lp/mm (blau), 65lp/mm(grün) bzw 40 lp/mm (rot)
800: 70 lp/mm (blau), 55lp/mm(grün), 30lp/mm (rot)

OK, alles nicht so genau, sondern einfach aus dem Diagramm abgelesen. Trotzdem: Der neue spielt da auf Niveau Porta 800!

Breiter Belichtungsbereich? Nun, die Dichekurve geht von ca. -2.3 bis + 1.3. Sind 12 Blenden. Was können die alten?

160 VC: -2.5 bis 1.0. Etwa gleich.
400 VC: -3 bis 0.7. Etwa gleich.
800: -3.3 bis 0.3. Auch etwa gleich.
800 Push 1: -3.6 bis +0.3, gibt 'ne Blende mehr

Also nichts Neues, hält das Niveau der Portras.

Was mir in den praktischen Auswirkungen noch unklar ist, sind die Spektralempfindlichkeitkurven. Bisher ging's bei 640 nm kräftig runter, das passiert jetzt erst bei 670! Dafür scheint grün deutlich weniger empfindlich zu sein?
 
Anzeigen
Hallo Sebastian,

ich habe Probefilme von der Photokina mitgebracht. Ich werde den Film testen, und dann bin ich schlauer. Datenblätter interessieren mich erst einmal weniger.
Die ausgestellten Bilder auf der Photokina sahen zumindest schon verflucht gut aus. Extrem feinkörnig ist der Film wirklich. Die Farbwiedergabe gefiel mir.
Von meinen geliebten Dias wird mich aber auch dieser Film nicht weg bekommen :D. Farbnegativ ist bei mir immer nur Ergänzung für bestimmte Zwecke.

Tschüß,
Balou
 
Kommentar
Ich werde ihn selbstverständlich auch probieren. Grade beim Scannen wird sich das deutlich schwächere Korn auf jeden Fall positiv bemekrbar machen - erst recht wenn ich an eher kornbetonende Scanner wie die Coolscan Reihe denke. Und die nakten Zahlen lassen erwarten, dass der Unterschied beim Korn sehr gross wird.


Grüsse,
Sebastian
 
Kommentar
Weiss man schon wo sich der Ektar preislich befinden wird?

Das wird mir ziemlich egal sein. Sicher nicht um Welten von den Portas weg. Und da zahle ich umgerechnet um die 7 Euro für 1 Kleinbild Film. Mittelformat (120er) was weniger. Ob der neue nun 6.50 oder 8 Euro kostet, macht nicht so 'nen grossren Unterschied.
 
Kommentar
Testaufnahmen mit dem Kodak Ektar 100 zur Kenntnis

Hallo,
ich habe auf der Photokina auch einen Probefilm bekommen, den ich ein paar Tage später bei herbstlichen Wetter dann belichtet habe.

Die nachfolgenden Aufnahme ist mit einem CoolScan V direkt vom Negativ digitalisiert worden.
Der Scan erfolgte mit 4000 ppi, die Gesamtaufnahme ist zur besseren Übersicht herunterskaliert worden.
Die Ausschnitte sind 1:1 aus dem Originalscan entnommen, eine Bearbeitung bzw. automatische Farbkorrektur erfolgte nicht.

Erster Eindruck:
Der Film liefert schöne Farben bei sehr geringem Korn!

Belichtungsinfo:

1/500, Blende 4-5,6, ISO=100, Spotmessung auf neutral-grauen Bereich, mit Graukarte kontrolliert

Zuerst die Gesamtansicht:

1680_3535323833623062.jpg


Ausschnitt 1:

1680_6132636233626538.jpg


Ausschnitt 2:

1680_3264393331356133.jpg


Ausschnitt 3:

1680_3161353164633835.jpg


Ausschnitt 4:

400_6435646238353239.jpg


Ausschnitt 5:

1680_3766666666343536.jpg



Ausschnitt 6:

400_3939346462343663.jpg


Dieser Film hat mich sehr überzeugt!
Ich denke, da werden einige Ektare durch die Kamera laufen ...

Vergleich zu den früheren Ektaren:
Außer dem Namen keine Gemeinsamkeiten mehr, vor allem die Kratzempfindlichkeit des Ektar 25 ist nicht mehr zu befürchten!

Anmerkung:
Wegen der etwas besseren Auflösung ist der Probefilm mit Leica-Equiment belichtet worden.
Die Probe mit Nikon-Equipment folgt demnächst und wird hier auch gezeigt werden!

 
Kommentar

Hallo Roland,

ich bin noch nicht dazu gekommen, ihn zu testen. Habe derzeit extrem viel um die Ohren.
Ich teste neue Filme immer systematisch, jeden Film nach exakt den gleichen Kriterien und dem gleichen Testaufbau: Auflösung, Schärfe, Feinkörnigkeit, Farbwiedergabe, Belichtungsspielraum etc.

So komme ich zu verlässlichen Aussagen, gerade beim Vergleich unterschiedlicher Filme zueinander. Aber diese Tests sind natürlich zeitaufwendig. Ich weiß nicht, wann ich dazu kommen werde. Da ich auf der Photokina "nur" zwei Probefilme bekommen habe (überhaupt kein Vorwurf gegen Kodak, ganz im Gegenteil), möchte ich die nicht einfach so verknipsen, sondern für einen aussagekräftigen Vergleichstest mit den Portras und Fuji PRO Filmen verwenden.

Viele Grüße,
Balou
 
Kommentar
Diese Profifoto Beilagen sind gemein. Wisst ihr, wieso ich mit Mittelformat angefangen habe? Richtig: Da lag doch vor 1 oder 2 Jahren mal ein Portra 400 bei - Rollfilm 120.

Geh aber heute gleich am Kiosk schaun, ob das in der Schweiz auch so ist, wenn ja, kann ich sie ja mal wieder kaufen.
 
Kommentar
Ja, auch die CH Ausgabe (für 15 Franken, das sind 10 Euro!!) hat den Film dabei.

Hab auch gleich den Test gelesen. Das liest sich sehr spannend, grade auch was das Scannen anbelangt. Macht richtig Lust auf mehr - bis am Schluss der Marleting-Hammer kommt und den Film bei mir vorerst zu reinen Nischenprodukt degradiert: Nur Kleinbild. Bitte, was soll das? Sag doch keiner, dass es technisch nicht möglich ist, denselben Film auch für Rollfim oder gar Planfilm zu konfektionieren. Ist 'ne reine Marketing-Schikane.

ISO 100 zwingt oft zum Stativ. Der Wunsch nach höchster Auflösung sowieso. D.h. auf 1 oder 2 kg mehr Kameraausrüstung komtm es kaum an (über mehr reden wir nicht, wenn man mit einen bescheidenen bis mittleren Brennweitenangebot ohne lange Tele zurecht kommt). Wenn ich jetzt mit dem Wunsch nach hochauflösenden Bildern losziehe, was nehme ich wohl mit? Die F4 mit einem neuen Ektar 100? Oder die Pentax 645N mit dem Portra 160 VC? Die Antwort ist schnell gefundne (sofern ich mich nicht gar entscheide, doch die Pentax 67II mitzunehmen).

Also, Weckruf an die Kodak Marketing Leute:

ROLLFILM!

sorry, musste so laut sein, sonst wachen die nicht auf ;)

Bleibt es bei "nur Kleinbild", dann wird er bei mir folgendes Nischendasein führen: Ist halt auch immer einer dabei in der Fototasche, wenn ich nur mit Kleinbild unterwegs bin, falls ich unterwegs plötzlich entscheide, dass ich doch sehr hohe Auflösung brauche, was vielleicht 1 oder 2mal im Jahr vorkommt.

Mit analogem MF bin ich kein Exote mehr, seitdem man solche Kamersaets (Body plus 1 bis 3 Linsen) für unter 1000 Euro nachgeworfen bekommt (sofern man sich für ein System entscheidet, für das es keine Digibacks gibt). So, wie viele durch die guten Preise inzwischen von der kompakten digitalen (oder Bridge) auf die DSLR aufgestiegen sind, ahben sich sehr viele analogen Fotografen eben inzwischen auch was für den Rollfilm zugetan.
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten