Was ist denn da jetzt der Unterschied zu meiner Digitalkamera?

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auch durch wiederholung wird die unsägliche behauptung, dass man mit analogfotografie gezwungen wird sorgfältiger zu arbeiten, nicht richtiger.

Gezwungenermaßen sicher nicht, da gebe ich dir recht. Meine Erfahrung ist aber, dass ich analog eher bewusst fotografiere (oder es ansonsten einfach lasse), während ich digital auch mal aus Spaß einfach drauf los knipse. Ich fürchte, dass das jetzt mehr über mich, als über das analoge oder digitale Fotografieren an sich aussagt, aber ich denke, dass dieses Verhalten nicht nur bei mir auftritt. Das sind halt auch ganz einfach gewisse menschliche "Schwächen", die dazu führen. Selbst wenn ich es unterlassen kann, so schaue ich mir bei digitalen Aufnahmen halt doch noch oftmals das Ergebnis samt Histogramm auf dem Schirm an. Bei der analogen Fotografie geht das nicht - selbst wenn ich wollte. Das führt bei mir manchmal fast zu einem erleichterten Gefühl und lässt mich schneller wieder auf die nächste Aufnahme konzentrieren. So wird meine Aufmerksamkeit ganz automatisch auf die Inhalte des Fotografierens (Motivwahl, Standort, gewünschte Wirkung, Bildgestaltung) gelenkt und weg von der technik (ISO, Belichtung, Autofokus, Nachbearbeitung, etc.).

Wie gesagt, man kann digital genau so fotografieren, wie man es analog mach muss und ich versuche auch, meine Erfahrungen, die ich mit der analogen Fotografie mache, auf die digitale umzusetzen. Aber der Unterschied liegt halt manchmal im Detail - hier zwischen "kann" und "muss".
 
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Ich fotografiere gerne analog da mir schon die alten mechanischen Kameras besser gefallen. Auch fotografiere ich mit SW Film entspannter, da die Belichtung nicht so kritisch ist. Der Mythos des bewussteren Fotografierens kommt wahrscheinlich durch die Ressourcenbeschränkung, ein Film hat halt nur 36 Bilder und keine 500++.

Analog? Digital? Egal!

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Der Mythos des bewussteren Fotografierens kommt wahrscheinlich durch die Ressourcenbeschränkung, ein Film hat halt nur 36 Bilder und keine 500++.

Für mich ist es auch eine Frage des Bewußtseins. Ich habe das Wort "Fotoshooting" nie gemocht. Aber ganz viele denken, daß viele Bilder herunterrattern (digital - analog - egal) etwas mit Professionalität zu tun hat. Es hat aber was mit Unaufmerksamkeit, Unachtsamkeit und Respektlosigkeit gegenüber dem Material (und sich selbst gegenüber) zu tun. Ich habe früher in der Werbung mit Großformat gearbeitet (4/5 und 13/18) und meist nur 2 oder 3 Belichtungen gemacht. Die erste wurde entwickelt, die zweite evt. korrigiert, und die dritte blieb als Reserve bei mir. Dann haben manche ADs oder Artbuyer gefragt, ob ich nicht mehr Belichtungen hätte. Meine Antwort war: Dieses ist die richtige!
Ich weiß aber, daß die meisten Kollegen ganze Belichtungsreihen gemacht haben.
 
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Wenn ich bei dem Motiv bleibe: Ich hätte es 2/3 Blenden unterbelichtet und dann die Schatten hochgezogen. In CNX2 geht das sehr gut. Der Kontrast ist aber eigentlich zu hoch. Ich habe bei zu hohen Kontrasten (in der Sinar) ein Stückchen weißes Papier in den Balgen gelegt und damit den Kontrast gebrochen (Streulichteffekt). Das geht wohl in der Kleinen nicht so...


Der Film wäre noch deutlich stärker überfordert. Mach doch mal einen direkten Vergleich unter solchen Bedingungen.

Einspruch: meinen Erfahrungen zufolge neigen Digitalaufnahmen dazu, bei den Spitzlichtern "auszufressen", bei den dunklen Stellen hat man aber oft noch Zeichnung. Bei Bei Analog (Negativfilm) ist die Tendenz umgekehrt: hier "saufen" die dunklen Stellen gerne ab.

Nachtaufnahmen mit Digital haben fast an keiner Stelle "schwarze" Stellen, wirken m.E. aber unwirklich.

MfG Hermann
 
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Einspruch: meinen Erfahrungen zufolge neigen Digitalaufnahmen dazu, bei den Spitzlichtern "auszufressen", bei den dunklen Stellen hat man aber oft noch Zeichnung.

Na, deshalb habe ich doch schon weiter unten empfohlen, das Bild 2/3 Blenden unterzubelichten!
 
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Dieser Fehler wird immer wieder gemacht.

Pablito,

ohne Dir und _Deiner_ Bildästhetik zu nahe treten zu wollen:

"Was bietet die Fotografie uns? Was können wir noch fotografieren? Ich glaube, gibt noch vieles zu entdecken. Ich glaube, es fehlt uns eines: mehr Unbefangenheit. Glauben wir doch einmall nicht mehr den Fotovereinsobleuten, die ein Farbfoto um so höher loben, je weniger und je 'harmonischere' Farben es zeigt - während vor der Tür eine kräftige Woge von Pop und Beat und ungebrochener Farbigkeit vorüberrauscht; glauben wir doch endlich einmal nicht mehr, daß die einen zu 'ewigen Knipsern' verdammt sind, während die anderen, die immer strebend sich bemühen, in die höheren Regionen der Fotografie gelangen. Vielleicht ist dies alles ganz falsch. (...)"

Kurt Dieter Solf, Fotografie, Frankfurt 1971, p. 13.

1971, wohlgemerkt. Die Woge von Pop und Beat ist gottseidank über uns hinweggerauscht, aber das Hohelied auf die Unbefangenheit summe ich gerne mit.

Schönen Gruß

Hans
 
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aber das Hohelied auf die Unbefangenheit summe ich gerne mit.

Wer moechte sich denn anmassen, die Bilder Anderer zu beurteilen?

Hier:

http://www.subworld.at/fotos.html?p=100878

damit gewinn ich vermutlich keine Jury und keine Mitgliedschaft im Fotoclub, aber genau so wollte ich es und genau so habe ich es umgesetzt, bis bei mir die seelische Lichtwaage gruen gezeigt hatte. Weil es in mir etwas angeruehrt hatte. Und nur das zaehlt in meiner Fotografie.

Histogramm, goldener Schnitt und Printfaehigkeit auf Papiersorte Normal interessieren mich nur als Orientierungspunkte, sind aber nicht mein Endziel. Und ich bin froh, dass es so ist.

Nichts gegen Bildbesprechungen, aber sobald der Dozentenfinger gehoben wird, pack ich meine Kamera und geh :hehe:
 
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...
Es gibt natuerlich noch weitere Unterschiede zwischen analoger und digitaler Aufnahme, ich bin gespannt, auf welche wir in der Analogen Werkstatt gemeinsam draufkommen :up:...

Hallo Andreas,

möglichweise bin ich jetzt etwas entfernt von den letzten Wortmeldungen - aber dafür wieder bei Deinem Anfang.

Für Anfänger empfinde ich persönlich die "Digitale" Welt als einfacher - da die "Lernkurve" steiler verläuft - das beobachte ich bei meinem Sohn (D50 User ).
Da wir sehr oft einfach mal was ausprobieren und darüber diskutieren können - und das fast in Echtzeit.

Für mich persönlich bedeutet Digital zur Zeit "Experimente" - meine Lieblingskamera ist jedoch immer noch eine "Analoge" - sie puscht mich immer wieder zu den Basics zurück.

Ich habe bei Analog immer den Anspruch die Bildgestalltung im kompletten Bild zu realisieren - bei den ganzen Diskussionen in der Digital Welt geht das meiner Ansicht nach etwas unter.

Was ich auch feststelle ist das bei Digital die Bilder sehr viel mit der "Softwareupgrades" verbessert werden - oft geht somit die "Natürlichkeit" verloren.

Wie seht IHR das ?

Gruß
Raimund
 
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Hallo zusammen,
nun für mich macht es keinen sonderlichen unterschied ob ich analog /F3 und F4
oder digital /D1 und Fuji S1Pro fotografiere.
Ich versuche immer "bewusst" zu fotografieren. Wenn ich analog für ein "shooting" z.B. 3 Filme gebraucht habe, mache ich heute für ein ähnliches "shooting" digital auch nicht mehr als 110 Aufnahmen.
Aber ich kenne Leute die "Früher" mit einem 36er ein ganzes Jahr ausgekommen sind und heute mit ihrer "Ritsch-Ratsch-Digi" auf einmal im Urlaub oder zu Weihnachten 500 Aufnahmen machen.
Ich versuche immer Klasse statt Masse.
LG
Kurt
 
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Da ist auch kein Unterschied, behaupte ich.

Wie Kurt schon richtig schreibt.. - "was mache ich hier eigentlich?", diese Frage kommt früher oder später unweigerlich wenn ich ernsthaft fotografieren will.
Da macht es keinen Unterschied ob ich mein Fleisch auf dem Lagerfeuer oder dem Herd brate. Klar, das Lagerfeuer bietet mehr Romantik. Aber wohl keiner von Euch würde auf die Idee kommen in den heimischen vier Wänden ein Lagerfeuer anzuzünden.

Wenn ich mir heute über den digitalen Workflow nicht genügend Gedanken mache wird mich das Ergebnis kaum vom Stuhl hauen.
Das ist mit analog nicht anders. Dieses Forum beweist es ja auch.
Es geht darum gewisse Abläufe zu verinnerlichen um sich beim fotografieren ganz auf das Bild zu konzentrieren...! Das kommt nunmal nicht von heute auf morgen. Und beim einen geht es etwas schneller als beim anderen.
Da gibt es für mich nicht die Frage ob analog oder digital. Diese Entwicklung ist gewiss nicht aufzuhalten. Und dennoch werden wir von Zeit zu Zeit immer mal wieder unsere Fleischstücke nehmen und rausgehen um die Romantik zu geniessen die wir zu Hause am Herd eben nicht haben.

So habe ich mir jetzt den Traum von einer FM2n erfüllt. Der begleitet mich schon seit mindestens 20 Jahren. Ob ich mit ihr auch Filme belichten werde?
Nun, mal sehen... ;)
 
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Für Anfänger empfinde ich persönlich die "Digitale" Welt als einfacher - da die "Lernkurve" steiler verläuft - das beobachte ich bei meinem Sohn (D50 User ).

Ich verbinde digital mit Photoshop, da ich nur RAW fotografiere und da ist die meiste Arbeit dann am Rechner zu machen.

Photoshop fuer Fotografen (nach Einstieg ueber Photoshop Elements) war fuer mich ein steiler und langer Weg, bis ich zu meinem Workflow fand. Zentnerweise Buecher gelesen, ausprobiert, geraetselt, entdeckt, Rueckschlaege etc. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich die Duka so beschaeftigt haette beim Einstieg, das kann allerdings daran gelegen haben, dass mich mein Vater schon sehr frueh "am V-Geraet einschulte" ;)

Heute mach ich das Meiste hybrid, also Aufnahme auf Film, dann Scanner und ebenso Photoshop.

Fuer mich ist die Fotografie technisch nur dann komplett, wenn ich beide Wege (digital und analog) gehe. Jeder Weg hat seine Anforderungen und damit Reize, was zB mit RAW heute moeglich ist, waere einem in der Duka nur nach acht Stunden Arbeit ohne Pause und Lueftung als Vision eingefahren ... :hehe::hehe: Analog wiederum ist fuer mich eine eigene Bildsprache, die ich digital niemals perfekt emulieren koennte.
 
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