Hallo !
Das mit der Bildkritik ist halt so eine Sache. Denke ich habe mir schon im "alten" Forum dazu die Finger wundgeschrieben. Aber man kann nie genug darüber reden!
Das Hauptproblem ist eben, das Bildkritik unmöglich wird, ohne den Verwendungszweck, den Kontext in dem ein gemachtes Bild steht mitzuberücksichtigen. Und da Dieses zumeist nicht machbar ist beschränkt sich das was sich "Bildkritik" nennt, entweder auf rein technische Kriterien ( Scharf-unscharf , weiß der Kuckuk was - Gelle Patrick
) oder auf sinnlos als Maßstab der Kritik und Bewertung angewandte formale Gestaltungskriterien ( Stichwort: Goldener Schnitt ) die so odere so zutreffen können oder auch nicht. Nicht umsonst !!!! gibt es in Bilderburgen wie der FC kaum das was sich der Fotografierende Amateur ( oder Semiprofi oder Sonstwer ) unter "konstruktiver Kritik" so vorstellt. Was soll auch zu mehr oder minder schönen, aber ansonst für den Betrachter der nicht weiß zu welchem Zweck das Foto geschossen wurde, sinnleeren Bildern noch angemerkt werden? Und genau deswegen, denke ich, hält sich der Traffic in der Bildgalerie in Grenzen.
Die andere Seite der Kaffeeuntertasse ( oder wars eine Medaillie? *gg*) sind Foren, im Usenet als fürchterlichstes Beispiel d.r.f. zu nennen, in dem sich eine Kaste von "Regulars" eingenistet hat, die anscheinend ihre gebeutelte Psyche am niederprügeln aller die nicht ihrer Klasse in diesem Klassensytem angehören, aufrichten müssen. Also da freut sich wer über seine neue D70, stellt ein eigentlich ganz ordentliches Bild zur "[BK]" und bekommt kurz und lapidar mindestens 5 Antwortpostings mit so umfangreichen Bildkritiken wie: "->Müll", "->Tonne" "...kannste schreddern" etc.pp. Wüsste eigentlich nicht wem damit geholfen sein soll. Übrigens beginnt diese Gesellschaft sich in Einzelexemplaren gerade in der FC einzunisten und macht sich einen heillosen Spaß harmlose Knipser niederzumachen mit deftigen Anmerkungen. Wem ist damit gedient eigentlich? Was soll das? ( Nebenbei: Ein Mitglied dieser "Kaste" übt sich hin und wieder hier auch an Webmasterkritik *ggg*).
Bleibt über daß unter Bildkritik entweder zufällig treffende oder unzutreffende formale technische oder gestalterische Kriterien angewandt werden, am "schönen Foto" entlanggehandelt ohne zu wissen was das eigentlich sein soll, oder bei näherer Bekanntschaft der Probanden ( durchaus auch nur aus den Netz ) eine Verhandlung von Beziehungen. Zu einer der beiden Kategorien gehört, nebenbei bemerkt auch der oft unsägliche akademische Müll, den studierte Kunstwissenschafter über Werke der klassischen oder modernen bildenden Kunst absondern. Das ödeste was mir in meinem Leben in dieser hinsicht vorgekommen ist,war ein "Bilderabend", als ich mich bei einem Fotoklub als damals interessierter Gast befand. Nicht umsonst ist es gerade diese Klientel die sich z.B.jedes jahr, man kann die Uhr danach stellen, an der Auswahl der Siegerbilder für den PressPhotoAward reiben, daß einem hören und sehen vergeht.
Ich habe aber auch keine wirkliche Lösung für dieses Dilemma parat. Es ist halt für mich ein Unterschied, ob ich Bilder auswähle für eine von mir gestaltete Webseite mit Bildgallerie, die an ein ganz bestimmtes Zielpublikum gerichtet ist, oder ob ich nun aus den 300 geschossenen Photos eines für eine Fotoschau in einem Webforum aussuchen sollte. Es sind eben unterschiedliche Kriterien die für die eine oder andere Auswahl zu treffen sind. Die "Schönen" für die Bildkritik sind aber meiner Erfahrung nach genau diejenigen Bilder, die dann jahrelang im Diakasten vor sich hinschlummern oder auf irgendwelchen Datenträgern verstauben. Ob das Foto nun mit "super" oder "mangelhaft" bewertet wurde ist dann völlig belanglos geworden.
Ich sehe daher durchaus in der Bildgallerie hier eine Möglichkeit seine Bilder vorzustellen, bin aber was ernsthafte oder kontruktive Auseinandersetzung darüber betrifft skeptisch. Entweder wird es bösartig, schulterklopfend oder es läuft sich tot. Viel Platz ist da nicht mehr dazwischen.
just my 2cents