Warum die D60 keinen AF Motor hat

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pulsedriver

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Hallo zusammen,

eines vorne weg:

Bitte hier nicht hinschreiben, dass es schade ist, dass der AF Motor fehlt, dass ihr nicht umsteigen wollt, das Objektiv x-y/z mit AF-S fehlt oder was auch immer. Bitte hier nur zum Thema "Nikons Strategie" schreiben

Man könnte ganz kurz sagen: Tja, weil die D40x auch keinen hatte und die D60 ihr Nachfolger ist. Richtig. Aber der Satz erhält verdammt viel zwischen seiner einen Zeile.

Heute beim NZZ lesen ist es mir aufgefallen. Für die Nicht-Schweizer: Die NZZ(Neue Zürcher Zeitung) ist die Zeitung in der Schweiz, welche vom sehr marktwirschaftlich orientierten Publikum gelesen wird. Also eine Klientel, die eher mehr Geld als im Durchschnitt zur Verfügung hat.

Die D60 wird gestern offiziell vorgestellt. Und heute ist ein 1-seitiges farbiges Inserat im Wirtschaftsteil der NZZ, Nikon wirbt für die D60!

Was heisst das?

Nikon hatte bis jetzt einige Kundengruppen:
  • SLR Neulinge, die erstmal schnuppern wollen
  • Alte Nikon SLR Stammkunden, die ab und zu was dazukaufen, beschränktes Budget
  • Leute mit wenig Geld (z.B. Studenten), die für ihr Geld was möglichst Gutes brauchten, weil sie damit arbeiten müssen
  • Anspruchsvolle Amateure und Profis mit hohem Budget
Die letzte Zielgruppe will ich hier mal ignorieren, ihre Bedürfnisse befriedigen D300 und D3.

Was ist passiert? Nikon geht wohlinzwischen davon aus, dass Zeilgruppe 2 und 3 nicht mehr die gewinnträchtigsten sind. Also muss eine neue Zielgruppe her, zumal Zielgruppe 1 nicht beliebig gross ist (irgendwann hat jeder eine) und zudem vom Gebrauchtmarkt bedrängt wird.

Und Nikon hat die neue Zeilgruppe gefunden. ich nenne sie IPOD-Zielgruppe. Also Leute, die gerne

  • schöne Dinge haben, mit nachhaltig erkennabrem, Design, das seinen Grundcharakter über die Produktegenerationen nur langsam ändert, d.h. hoher Wiedererkennungfaktor
  • das Neuste haben und regelmässig sich ganze Sets neu kaufen
  • das Geld dazu haben
  • Die Dinge sind nicht billig, aber auch nicht super teuer, sodass man sie eben ohne grosses Nachdenken bald wieder ersetzt
Diese Zielgruppe will Nikon vermehrt ansprechen. Dafür braucht man nicht die besten Features, sondern durchschnittliche Ausstattung, einfache Bedienung, hervorragende haptik und tolles Design.

Haptik: Das hat neben Nikon nur Leica im Griff (plus Klone wie z.B. Panasonic). Die sind für die IPOD Zielgruppe aber viel zu teuer. Daher: Keine Konkurenz für Nikon

Design: Das hat Nikon schon ganz gut im Griff, Nikon kameras sehn gut aus (Canon kameras finde ich auch pothässlich - darf das sagen, hab selber eine).

Ausstattung. Die D60 soll fast so viel wie die neue 450D kosten. Die 450D bietet aber dem Fotografen mehr Möglichkeiten und mehr Kompatibilität für günstige Lösungen

Einfache Bedienung: Nikon betont das auffällig! Selbst die Werbung nennt vorallem die MP Zahl, die Komaktheit udn die einfache Bedienung.

Ordentliche Qualität. Ja, wissen wir von der D40x.

Zudem: Der Prodkutzyklus ist verdammt kurz, selbst für DSLR Verhältnisse. Die D40x war nur kurz am markt. Verbesserungne sind da, aber nicht so umwerfend, wie sonst bei grossem Modellnummer Wechsel (D200 ==> D300), sondern eher häppchenweise.

D.h: Alles deutet darauf hin, dass Nikon der IPOD Hersteller unter den DSLR Anbietern werden will (neben einem nach wie vor vorahndenen Segment für Profis und anspruchsvolle Amateure).

Zielgruppe 2 und 3 werden rausgeworfen, die IPOD Zielgruppe kommt dazu.

So: Zielgruppe 1 wird beim kauf nicht drauf achten, ob ein AF Motor drinne ist, das werden die Käufer erst merken, wenn sie zur ehemaligen Zielgruppe 2 rübergewechselt sind (bitte noch ein 50/1.8 dazu....).

die neue IPOD Zielgruppe braucht alles, nur keinen AF Motor.

D.h. in Nikons neuen Zielgruppen gibt es niemanden mehr, der einen AF Motor braucht. Also kann er raus, ermöglich noch kmpakteres Design für die IPOD Zielgruppe.

Das Wegfallen von zeilgruppe 2 und 3 heisst, dass Nikon keine günstige kompatible DSLR mehr anbeiten muss. Und das wieder heisst: Der D80 nachfolger wird sich and er vierten Zeilgruppe orientieren und evtl noch einen Teil von ehemaligen Gruppe 2 und 3 abdecken - die mit dem etwas höheren Budget.
Die D90 wird deshalb wohl nach wie vor kompatibel sein. Aber wie die D300 nochmal eher teurer werdne als ihr Vorgänger. Rauskommen wird also eine abgespeckte D300, die vermutlich 150 bis 200 Euro mehr ksoten wird als die D80 gekostet hat. Denn der Preis der D60 ist recht hochangesetzt, sodass ein merkbar höherer D90 Preis kein Loch hinterlassen wird. Eine D80 kann man in der Schweiz im Moment für rund 700 Euro holen, d.h. ihr Nachfolger wird auf etwa 850 bis 900 Euro kommen (und das erst,w enn der ersteAnsturm vorbei ist). Woraus ich schliesse: Wer jetzt auf die D90 wartet, sollte nachdenken: Die D80 ist einiges billiger, die D200 jetzt noch zu haben udn kaum teurer, aber eine echte Semi-Pro kamera.


Grüsse,
Sebastian
 
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Die D60 hat, so glaube ich wie die D40 keinen integrierten AF-Motor weil dass einige Vorteile für Anfänger bringt:
Der Vorteil ist, dass die Kamera dadurch leichter, kleiner und günstiger wird.
Der Nachteil ist natürlich dass es noch nicht sehr viele AF-S Objektive bzw. Objektive mit einem integrierten Motor gibt.-Aber dass wird schon noch kommen!
Ich denke, dass die nur leicht veränderte D40 jetzt den Namen D60 trägt um die Kunden auf etwas neues aufmerksam zu machen.
 
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Interessante Überlegungen pulsdriver :up:
Ich glaube, dass an Deinen Aussagen viel Wahres dran ist...
...ich habe sogar die Befürchtung, dass es schon recht bald keine Nikon Kamera unter 1000 EUR mit AF-Motor mehr geben wird.
Vielleicht gibt es auch gar keine Kamera mehr unter 1000 EUR mit AF-Motor, wenn sich Deine - nicht ganz abwegige - Vermutung bewahrheitet, dass die D90 teurer werden wird....
 
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Ich denke, das die D40x nie recht aus dem Schatten der wohl sehr
erfolgreichen D40 herausgetreten ist, es war halt immer die Cam
mit dem Anhängsel X. Wie auch hier im Forum nachzuvollziehen,
wird immer die Frage nach der Notwendigkeit der MPix und der X gestellt.
Hier macht die D60 einen Schnitt! Das wichtigste Update der neuen
Serie ist weder der Schüttelsensor noch der Spiegelspoiler mit Luft-
hutze sondern der neue Namen. Der vermittelt das gute Gefühl
etwas neues, hochwertigeres wie die Einsteigercam oder deren
X Update zu kaufen.

Ich glaube schon, das die D60 gut gehen wird und hätte ich nicht
gerade eine X gekauft, würde ich mich durchaus für die D60 entscheiden.

Viele Grüße

gerhard
 
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Sebastin hat IMHO schon recht, das größte Kaufvolumen am Markt wird heute von den ausgewachsenen Consumer Kids beherrscht und das sind nicht die, welche auf langjährige Kompatibilität wert legen, sondern das Produkt des Begehrens muss in erster Linie trendy sein.
In einem Jahr kauft er sowieso was neues und das nur dann von der selben Firma wenn sie noch 'in' ist, sonst wirds eh ganz was anderes.
Die Attribute gutes Design, klein, leicht, einfach zu bedienen gehen hier sich vor 'Rückwärtskompatibilität'.
 
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Ich denke sie hat keinen weil Nikon keinen eingebaut hat.
Da ich bei Nikon auf der Konsumentenseite sitze mache ich mir auch keine großen Gedanken über deren Zielgruppenanalysen. Ich nehme Neuerscheinungen wahr und entscheide dann, ob das Angebot der Firma für mich und meine Bedürfnisse interessant ist oder nicht.
Da Neuerscheinungen im Moment im gesamten Segment erfolgen denke ich, dass Nikon eine breit aufgestellte Firma mit guten Zukunftsaussichten ist und ich noch lange mit Nikonneuerungen rechnen kann, die auch für mich interessant sind, auch wenn es die D60 nicht ist.
 
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der preis ist für die d90- zielgruppe ist doch zweitrangig (nach deinen ausführungen ), also kommt die d80 weniger in frage eher die d200. da in dieser zielgruppe auch altkunden mit d80 sind, die sich damals schon die frage gestellt haben dürften d80 oder d200 werden die also auch jetzt keine d200 oder 300 wollen, sondern darauf spekulieren dass die d90 sehr dicht an der d300 ist und für ihre zwecke der ambitionierten amateurfotografie vollkommen ausreichend. und evtl. sind in der zielgruppe auch noch die meisten technikfreaks, die dann natürlich auch das neue modell wollen mit [spekulatius an] 12,x mp, live view, auto. staubentfernung, matrixmessungII, cmos- sensor, aktiv d-lighning und und und - wo ich so schreibe - hoffentlich kommt das teil bald, die kohle liegt schon bereit! :winkgrin::D
 
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DSLRs sind IN und Nikon hat für die Einstieger die idealen Produkte. Die D40(x) und jetzt auch die D60 sind darauf ausgelegt es dem Benutzter so einfach wie möglich zu machen. Ich selber habe auch eine D40 und ich mag die "Kleine". Das Konzept und die Bedienung ist genial.
Ein nicht zu vernachlässigender Teil der Käufer wird auch angefixt und wechselt in Deine Gruppe 4 und holt sich nach relativ kurzer Zeit eine D80 oder sogar D300.
Die Strategie von Nikon geht also voll auf.
Ich sehe das ganze eher positiv, denn parallel zu dieser Strategie läuft ja auch noch eine "Großoffensive" im Profi- und Semiprofibereich (D3, D300, neue Profilinsen, neue TS-Linsen, ...).
Nikon ist sehr gut aufgestellt und so aktiv wie lange nicht mehr und das kommt uns allen zu gute. Konkurrenz belebt das Geschäft.
 
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Hallo,

eines sollten wir nicht vergessen bei aller betrachtung von Firmen Strategien, alle diese Vorgehensweisen müssen dazu dienen Umsätze und daraus Gewinne zu erzielen.

Nikon kann z.b. sehr preisgünstige DSLRs wie eine D40 problemlos auf den Markt bringen Canon zur Zeit nicht weil was würde ein Canon Käufer einer hochpreisigen Kompaktkamera wohl denken wenn er für vergleichbares Geld eine DSLR bekommen könnte.

Die langjährigen Kunden sind eine schöne Sache aber davon das die Leute irgentwann mal was gekauft haben kann keiner leben, eine ähnliche Situation hatten wir schon Ende der 90er Jahre als neue SLRs mit Autofocus immer Preisgünstiger wurden.

Jetzt erleben wir das die DSLR immer mehr Kunden schmackhaft gemacht wird und dieses geht nur über neue Konzepte im Vertrieb und ob die Bilder die damit gemacht werden gut sind oder nicht, dafür ist nicht der Hersteller verantwortlich.

Es werden keine Zielgruppen "rausgeworfen" aber wenn die Zielgruppe wenig kauft ist Sie irgentwann keine Zielgruppe mehr und wenn man dann keine neuen Käuferschichten erschlossen hat bekommt man ein Problem.

Als in den 60er und 70er Jahren die Japaner allen voran Nikon auf den Markt traten holten Sie unseren Traditionsfirmen kiloweise die Butter von Brot weil Sie gute Produkte für bezahlbare Preise anboten und heute ist es ähnlich wenn die Kamerahersteller nicht neue auch junge Leute ansprechen mit Argumenten die für diese griffig sind haben Sie bald ein Problem.

Vor einiger Zeit merkte ich mal wieder wie groß die Schwellenangst vor der DSLR Technik ist als ein junger Mann der mich fragte: Welche Kamera ich ihm empfehlen könnte? Darauf und nachdem er mir verschiedene Modelle nannte sagte ich Ihm das eine "kleine DSLR" nur ca. 100-200€ teurer sei als die Modelle nach denen er mich fragte.
Darauf meinte er das DSRLs wohl eher was für "Profis" wären und er nicht wüßte wie er diese bedienen sollte.
Als ich Ihm dan mitteilte das viele DSLRs auch einen Automatikmodus ähnlich wie die Kompaktkameras haben, war er etwas überrascht. Viele junge Menschen heute haben schon etwas Erfahrung mit dem Bilder machen durch Kompaktkameras und Fotohandys und immer mehr von Ihnen sind mit der Qualität der Bilder nicht mehr zufrieden hier ist eine wirkliche Zielgruppe aber diese begeistert man nicht durch aufzählung von Ellenlangen technischen Details und der Lehre von Blende, Belichtungszeit und Tiefenschärfe.

Sondern durch einfache und anschauliche Beispiele.

Gruss

Patrick
 
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Ich denke, das die D40x nie recht aus dem Schatten der wohl sehr
erfolgreichen D40 herausgetreten ist, es war halt immer die Cam
mit dem Anhängsel X. Wie auch hier im Forum nachzuvollziehen,
wird immer die Frage nach der Notwendigkeit der MPix und der X gestellt.
Hier macht die D60 einen Schnitt! Das wichtigste Update der neuen
Serie ist weder der Schüttelsensor noch der Spiegelspoiler mit Luft-
hutze sondern der neue Namen. Der vermittelt das gute Gefühl
etwas neues, hochwertigeres wie die Einsteigercam oder deren
X Update zu kaufen.

Der Einschätzung kann ich mich im wesentlichen anschließen, ich denke, dass für viele der geringe Unterschied zwischen D40 und D40x eher verwirrend war (ich erinnere mich, dass man mal festgestellt hat, dass die Leute im Supermarkt beim Joghurt grübelnd stehen blieben und ohne was zu kaufen weitergingen, wenn es zu viele ähnliche Sorten gab) und die D60 hier deutlich von der D40 abgesetzt wird, gleichzeitig kann Nikon mit der Sensorreinigung - ob sie jetzt sinnvoll ist oder nicht - der Konkurrenz Paroli bieten...
Übrigens war heute auch in der Süddeutschen Zeitung eine ganzseitige Anzeige mit der D60, offenbar nutzt man die Neue auch für offensives Marketing....
 
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Ich denke das Nikon nur so die Möglichkeit hat eine günstige DSLR auf den Markt zu bringen. Und Leute, wie ich, denen eine kleine kompakte Digicam nicht mehr reicht, schauen sich dann nach einer DSLR um. Da Nikon bei z.B. bei der D40 den AF im Body weglässt ist diese halt sehr kompakt. Und da kommt eine D40 mit ihrem kleinen Body genau richtig für die, die von einer Mini-Knipse auf DSLR wechseln wollen. Wenn ich genug Erfahrung gesammelt habe in Punkto Fotografie könnte ich mir dann auch eine D300 in meinen Händen ganz gut vorstellen.
 
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Viele schreiben mir zurück: "Das ist, weil die DSLR Einsteiger, die von der Kompaktknipse aufsteigen, das nicht brauchen".

Ja, Leute, das stimmt, nur leider hört ihr auf weiterzureden, wo ich das ganz fertig sage:

Die IPOD Generation braucht es auch nicht. Und jede Zeilgruppe, die es brauchen könnte, hat Nikon vor die Tür gestellt.

Vor 2 jahren

  • konnte ein Student mit wenig Budget die D50 holen, hatte topaktuelle Bildqualität mit alten, sorgsam ausgewählten AF Linsen
  • konnten die F50 bis F80 und auch ein grosser Teil der F401 bis F801 Besitzer (die schon AF Optiken hatten), ebenfalls mit weniger als 500 Euro (D50) ihre Ausrüstung zur DSLR Ausrüstung machen, ebenfalls mit aktueller Bildqualität
In Sachen Bildqualität bringt jede DSLR Generation nochmal ordentliche Fortschritte (bisher). Nun können beide Gruppen bei Nikon nichts Passnedes mehr finden, heute sind beim Billigheimer nicht mehr 400 Euro dafür fällig, sondern 700 (D80). Und der Nachfolger wird sich eher an 1000 Euro orientieren, d.h. es wird noch schlimmer. Sagt mal jemandem, der lange auf die D50 hätte sraen müssen: "Dann gib halt 1000 Euro aus oder lebe mit der alten Bildqualität".

Grüsse,
Sebastian
 
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  • Eine 500 €-Kamera die Stangen-AF kann hat Nikon nicht mehr im Programm, korrekt.
  • Die D80 kostet unwesentlich mehr als die D70s die längste Zeit gekostet hat.
  • Eine D90 in der 1.000 €-Klasse anzusiedeln ist reine Spekulation.
  • Eine D90 bedeutet nicht zwingend das Aus für die D80.
  • Auf Spekulationsbasis kann man auch von einem AF-S 1.8/50mm im Laufe dieses Jahres ausgehen.

Gruß
Dirk
 
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... gleichzeitig kann Nikon mit der Sensorreinigung - ob sie jetzt sinnvoll ist oder nicht - der Konkurrenz Paroli bieten...


Da sehe ich ein Problem, wenn ich mir die Highlights der 450D
anschaue: Liveview (Wird gerade Kompaktaufsteiger ansprechen),
3" Display und die werbewirksamen 12Mpix. Da sieht die dritte
Auflage der D40 etwas blass aus...

Vor 2 jahren

konnte ein Student mit wenig Budget die D50 holen, hatte topaktuelle Bildqualität mit alten, sorgsam ausgewählten AF Linsen
konnten die F50 bis F80 und auch ein grosser Teil der F401 bis F801 Besitzer (die schon AF Optiken hatten), ebenfalls mit weniger als 500 Euro (D50) ihre Ausrüstung zur DSLR Ausrüstung machen, ebenfalls mit aktueller Bildqualität

In drei Jahren wird wieder ein Student auf die Idee mit der DSLR kommen,
war aber zu Zeiten der StangenAFs erst 16, kennt das gar nicht mehr und
wird sich halt am reichhaltigen Pool der SWM und HSMs bedienen.

Eigentlich wundert mich, daß keiner mehr der alten Blendenkupplung mit
dem Metallblättchen am Blendenring nachtrauert oder funktioniert die
Blendenautomatik der alten Objektive noch an der D50?


Viele Grüße

gerhard
 
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Ich sehe dem ganzen etwas gelassener entgegen. Über die Tatsache, dass Nikon sich mit der Einführung der D60 oder auch der D40 eine neue Zielgruppe geschaffen hat, habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, jedoch über die Strategie, die Nikon mit dem Weglassen eines AF Motors verfolgt:

1) Kommende Objektivgenerationen werden wohl ausschließlich nur noch mit integrierten AF-S Antrieben gebaut werden. Ein großer Teil des Käuferkreises der D60 sind Einsteiger, die bisher noch keine Grundausstattung an Objektiven besitzen. Für diese Leute ist es nicht tragisch, wenn sie non AF-S Optiken, die garnicht vorhanden sind, nicht oder nur eingeschränkt an der Kamera betreiben können.

2) Kosten-, Gewichts- und Baugrößenersparnis. Mechanik wiegt mehr, braucht mehr Platz und kostet mittlerweile mehr als Elektronik.

3) Letzter und wahrscheinlich auch wichtigster Punkt aus Sicht von Nikon, der indirekt im Zusammenhang zu 1) steht: Den Gebrauchtmarkt verdrängen. Das nicht/eingeschränkt nutzen können von alten Objektiven schafft eine neue Käuferschicht für die neue Technik. Hilfreich für Nikon ist dabei noch, dass ein großer Teil des Klientels nicht auf einen AF verzichten möchte. Die Wahl des Objektives steht also fest.
 
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Nikon hat schon mal einen ähnlichen Radikalschnitt gemacht, als die AF-Kameras für Einsteiger Belichtungsmessung nur noch mit AF-Objektiven boten. Es begann mit der F-401, damals hat es keinen Fan wirklich interessiert. Erst als die ansonsten sehr interessante F-80 auf den Markt kam, gab es einen großen Aufschrei, der zunächst wirkungslos blieb. Immerhin hat sich Nikon dann ein sehr gutes Konzept zur Unterstützung von non-AF-Objektiven einfallen lassen, das mit der D2 eingeführt wurde, aber erst in der Preisklasse ab D200 aufwärts zur Verfügung steht.

Ein ähnlicher Fall sind die G-Objektive. Auch das neue AF-S 60 mm Micro ist ein solches. Diese Art von "Fortschritt" ist für die echten Fans viel schlimmer als eine D60. Der Fan, der ein neues Gehäuse zu seinen alten Objektiven braucht, kann eine D300 kaufen. Aber wo bekommt er ab jetzt ein gutes, neues Objektiv für seine alten Gehäuse? Bei Carl Zeiss ja, aber nur, wenn er bereit ist, komplett auf AF zu verzichten.

Trotzdem ist die D60 richtig und wichtig für Nikon. Ein Hersteller, der überleben will, muss gute und preisgünstige Angebote für Einsteiger im Programm haben. Wenn er dies nicht hat, geht es ihm wie Leica und Contax. Wenn er seine alten Fans vernachlässigt oder gar vor den Kopf stößt, kann es ihm gehen wie Canon: die hatten nach dem Wechsel von FD auf EF zunächst ein echtes Problem. Nicht nur wegen des neuen, inkompatiblen Bajonettanschlusses, sondern auch, weil die ersten EOS-Modelle alles andere als großartig waren. Ohne das Geschäft mit den Druckern und Kopierern hätte Canon wohl alt ausgesehen. Heute sind sie die Größten.

Gruß
Uwe
 
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ich glaube der Punkt mit den verringerten Kosten ist der Hauptfaktor. Die Käufergruppe die eine der "Einsteiger" SLRs kauft interessiert sich nicht für die alten AF Objektive und haben mit der alten Zeit auch nichts zu tun.

Genauso wie damals die Leute sich nicht mehr für die alten MF Objektive interessiert haben als der AF etabliert war.

Die neuen AF-S Kit-Objektive sind auch so billig das es für diese Kunden keinen Grund gibt alte Objektive zu kaufen. Diese Kunden gehen in den Laden suchen sich ein Kamerakit aus und kaufen dann nie mehr ein Objektiv. Wer dann von der Fotografie gepackt wird und es ernsthafter betreibt wird dann ohnehin zur D80 oder D200/300 Klasse aufsteigen.

Wir alten Säcke fotografieren seit 20 jahren mit Nikon und finden die alten MF Objektive klasse. Wir sind Geschichte. Wie sehen das fehlen eines AF Motors. Ein Neueinsteiger hat weder alte Objektive noch noch irgendein Hintergrundwissen. Was es für die D60 an Objektiven gibt ist für die mehr als Ausreichend. Denen fehlt ganz und gar nichts. Also $20 bei der Produktion gespart durch weglassen unnötiger Elemente.
 
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Die IPOD Generation braucht es auch nicht. Und jede Zeilgruppe, die es brauchen könnte, hat Nikon vor die Tür gestellt.
Hallo Sebastian,

so eng würde ich es nicht sehen. Wenn ich mich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis umsehe und nur diejenigen betrachte, die sich überhaupt eine SLR-Kamera kaufen würden oder gekauft haben, gibt es zwei Gruppen:

Die einen, welche glauben mit einer SLR-Kamera gegenüber einer Kompaktknipse (technisch) bessere Bilder machen zu können und die andere, welche hobbymäßig oder berufsmäßig eine Fotoausrüstung besitzen. Die erste Gruppe ist mit den Kit-Objektiven voll und ganz zufrieden und würden auch nicht in andere Objektive oder weiteres Zubehör (außer vielleicht noch einen externen Blitz) investieren. Diese Gruppe macht auch keine Bildbearbeitung und schaut sich die Bilder am PC-Monitor, mit dem TV an oder lässt ich 10x15 Prints anfertigen. Somit ist die D40 hier vollkommen ausreichend und die ideale Kamera. Es braucht hier keine D40X oder D60, es sei dann man möchte mehr MPix als der Nachbar...

Die zweite Gruppe (z. B. unser Fotostammtisch) hat einen vollkommen anderen Anspruch. Sie wollen mehr und investieren auch mehr. Sie wissen das nicht die Kamera das teuerste an einer SLR-Ausrüstung ist und die Bilder macht und differenzieren genau die Modelle bezüglich ihrem Budget oder ihren Ansprüchen. Zu analogen Zeiten war das nicht anderes: Eine F6 kostete zig mal so viel wie eine F80, wobei ein Amateur mit der F80 bereits buchstäblich alle Vögel abschießen konnte - wenn der Verschluss sich öffnet, ist da nur noch das Licht, die Linsen und der Film. Große teuere Modelle werden in dieser Gruppe auch aus reiner Freude am Hobby oder an der Technik gekauft, oder weil man sie beruflich einfach braucht.

Zwischen der ersten Gruppe und der zweiten Gruppe gibt es irgendwie nichts, also fehlt dort auch keine Kamera.

Das die Modelle immer teurer werden liegt auch an den Kunden selbst, welche einen ständig steigenden technischen Anspruch haben. Wenn der rote Erzrivale das in die Kameras baut, muss die eigene Marke das auch einbauen, egal ob man es wirklich braucht oder nicht. Eine Woche nachdem eine Kamera wie die D300 vorgestellt wurde, die für den Preis fantastische Funktionen bietet und professionellen Ansprüchen genügt, werden bereits Wunschlisten für den Nachfolger gepostet.

Aber dies findet man in jedem Produktsegment, sie es bei PCs, oder Automobilbau oder sonstwo. Alle wollen das tollste, neueste und das beste, nur kosten darf es nichts.
 
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