Warschau, Phönix der Hauptstädte

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Warschau (Warszawa) ist seit 1596 die Hauptstadt Polens und die flächenmäßig größte sowie mit über 1,75 Mio. Einwohnern bevölkerungsreichste Stadt des Landes. Als eines der wichtigsten Verkehrs-, Wirtschafts- und Handelszentren Mittel- und Osteuropas genießt Warschau große politische und kulturelle Bedeutung.

Beidseitig am Strom der Weichsel (pln. Wisla) in der Woiwodschaft Masowien gelegen, gliedert sich ihr Stadtgebiet in 18 Stadtbezirke, unter denen Srodmiescie (Stadtmitte) die Innenstadt ausmacht und das UNESCO-Welterbe der wiederaufgebauten Warschauer Altstadt beherbergt.


Wie der Eiffelturm in Paris ist in Warschau der Kultur- und Wissenschaftspalast (Palac Kultury i Nauki) unübersehbar. Wenn man am Hauptbahnhof Warszawa Centralna ankommt - einer der größten unterirdischen Bahnhöfe Europas - steht man direkt davor. Wie immer man zur Optik steht, die Sowjets haben damit die Polen mit einem gewaltigen Pracht-, Prunk- und Protzbau zwangsbeschenkt.

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Anfangs noch in Weiß, erscheint das Gebäude heute in Braun-Beige, zurückzuführen auf die jahrzehntelange Luftverschmutzung.
Im 30. Stockwerk vom Kultur- und Wissenschaftspalast (pln. Palac Kultury i Nauki) befinden sich in 114 Metern Höhe eine Aussichtsplattform und ein Panoramarestaurant.

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Als Tourist darf ich feststellten, dass diese Stadt ganz ausgezeichnet beschildert ist. Außerdem wird ein Warsaw Pass angeboten, in dem sehr (und nicht ganz so) interessante Sehenswürdigkeiten inkludiert sind. Eine Nutzungsdauer von 48 Stunden um 169,00 PLN (EUR 39,-) ist zwar kein Schnäppchen, aber durchaus vertretbar.

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Der Sächsische Garten (polnisch Ogrod Saski) ist ein Park in Warschau, errichtet an der Wende zum 18. Jahrhundert, und Teil der Sächsischen Achse. Der Garten schloss sich westlich an das im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörte Sächsische Palais an. Sein südwestlicher Rand schließt an das Grabmal des unbekannten Soldaten an, das in den 1920er Jahren in den Arkaden des Palais eingerichtet worden war. Am anderen Ende des Gartens beginnt das Warschauer Stadtviertel Za Zelazna Brama (Hinter dem Eisernen Tor).

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Der Plac marsz. Jozefa Pilsudskiego (Marschall-Jozef-Pilsudski-Platz) ist ein ursprünglich barocker Platz in Warschau vom Beginn des 18. Jahrhunderts. Er ist Teil der Sächsischen Achse. An der Nordseite wurde im Jahr 2003 das Metropolitan-Bürogebäude von Norman Foster errichtet.

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Kommentar
Hey Sven, nicht spoilern! Das wird die beste Info in diese Bericht.:ROFLMAO:



Hala Gwardii ist eine ehemalige Boxsporthalle, die jetzt als Drink & Food Market genutzt wird. Sie ist als Osthalle eine der beiden Mirow-Hallen (auch: Mirowskie-Hallen, polnisch Hale Mirowskie), zwei identische, hintereinanderliegende Markthallen vom Beginn des 20. Jahrhunderts.

Seit den 1980er Jahren werden die Hallen nicht mehr denkmalschützerischen Ansprüchen entsprechend erhalten. Die Ziegelfassaden mit ihrem reichen Schmuck verfallen. Historische Beleuchtungen, Fenster, Türen und sonstige Ausstattungselemente wurden und werden durch moderne Einheitsware ersetzt. Im Innen- wie Außenbereich wirken die Hallen schmutzig und unästhetisch.

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Gleich daneben ist die Westhalle Hala Mirowska, die als Marktplatz verschiedener Waren und Dienstleistungen dient.

Während der Kämpfe im Rahmen des Warschauer Aufstandes wurden in den Hallen von deutschen Einheiten Massenexekutionen an polnischen Zivilisten durchgeführt. Nach dem Krieg wieder aufgebaut, gehören sie heute zu den wenigen erhaltenen Vorkriegsgebäuden im Distrikt.
Hunderte von Einschusslöchern sind noch heute an den Mauern der Halle erkennbar.

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Das Tadeusz Kosciuszko-Denkmal (Pomnik Tadeusza Kosciuszki) beim 'Platz hinter dem Eisernen Tor' (Plac Za Zelazna Brama). Dahinter ist der Lubomirski-Palast, heute befindet sich hier der Sitz des Business Centre Clubs (BCC).

Was es mit dem Nationalhelden Andrzej Tadeusz Bonawentura Kosciuszko auf sich hat, ist bereits zu seinem Denkmal im Reisebericht zu Krakau erwähnt worden.

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Das Grabmal des Unbekannten Soldaten (polnisch Grob Nieznanego Zolnierza) ist eine nach dem Ersten Weltkrieg errichtete symbolische Grabstätte zum Gedenken an die im Kampf um die Freiheit Polens gefallenen polnischen unbekannten Soldaten. Das Grabmal befindet sich unter den Arkaden des ehemaligen Sächsischen Palais am Pilsudski-Platz.

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Das Warschauer Ghetto wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten für polnische und deutsche Juden errichtet und war das bei weitem größte Sammellager dieser Art. Es wurde Mitte 1940 im Stadtzentrum Warschaus, westlich der Altstadt im Stadtteil Wola zwischen Danziger Bahnhof und dem alten Hauptbahnhof Warszawa Glowna und dem Jüdischen Friedhof errichtet.

Es diente schließlich hauptsächlich als Sammellager für die Deportationen in das Vernichtungslager Treblinka der SS und war als solches Teil der organisierten Massenvernichtung, der sogenannten 'Endlösung der Judenfrage' (der Shoah).

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Kommentar
Der Warschauer Aufstand war die militärische Erhebung der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, kurz AK) gegen die deutsche Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg in Warschau vom 1. August bis zum 1. Oktober 1944. Von der polnischen Exilregierung in London im Rahmen der landesweiten Aktion Burza befohlen, war er die größte einzelne bewaffnete Erhebung gegen die deutschen Besatzer in Europa während des Zweiten Weltkrieges.

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Die Widerständler kämpften 63 Tage gegen die Besatzungstruppen, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulierten. Die deutschen Truppen begingen Massenmorde unter der Zivilbevölkerung, und die Stadt wurde nach dem Aufstand fast vollständig zerstört. Auf Befehl Stalins griff die auf der anderen Seite der Weichsel stehende Rote Armee - bis auf die 1. Polnische Armee - nicht in die Kämpfe ein, obwohl sie dazu in der Lage gewesen wäre.

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Die Straßenbahn Warschau (polnisch: Tramwaje Warszawskie) ist ein 120 Kilometer langes System, das ein Drittel der Stadtfläche der polnischen Hauptstadt erschließt und die Hälfte der Einwohner erreicht. Auf ihm verkehren 863 Straßenbahnen.

Links: Der Pesa Jazz Duo des Typs 128N, ein fünfteiliges Zweirichtungsfahrzeug, in Niederflurtechnik ausgeführter Straßenbahn-Gelenktriebwagen des Herstellers Pesa aus Bydgoszcz in Polen.
Rechts: Der Pesa Swing vom Typ 120Na ist ein fünfteiliger, zu 100 % niederfluriger Straßenbahn-Gelenktriebwagen - ebenfalls vom Hersteller PESA aus Bydgoszcz, Polen.

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Die katholische Kirche der Heiligen Anna (poln. Kosciol sw. Anny) in Warschau ist eine katholische Bernhardinerkirche an der Krakauer Vorstadt, dem nördlichsten Teil des Warschauer Königswegs. Der Kirchturm wurde 1578 im Stil des Manierismus hinzugefügt. Im Warschauer Aufstand von der Wehrmacht zunächst niedergebrannt, wurde die Kirche nach dem Krieg wieder aufgebaut.

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Das Warschauer Königsschloss (polnisch Zamek Krolewski w Warszawie) war bis zum 18. Jahrhundert der Sitz der polnischen Könige. Nach der vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durch die deutschen Streitkräfte und durch das Sprengkommando der Technischen Nothilfe wurde es von 1971 bis 1988 vor allem mithilfe US-amerikanischer Spendengelder wiederaufgebaut. 1980 wurde das Schloss als Teil der Warschauer Altstadt ins UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen.

Die Sigismundssäule im Herzen der Stadt am Schlossplatz gelegen ist das Wahrzeichen und das älteste weltliche Denkmal der polnischen Hauptstadt Warschau. Die barocke Säule wurde im Jahre 1644 von König Wladyslaw IV. Wasa zur Erinnerung an seinen Vater Zygmunt errichtet, der Warschau 1596 zur Hauptstadt erklärt hatte.

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Die Warschauer Altstadt ist das historische Zentrum der polnischen Hauptstadt. Sie wurde nach der völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1944 im Zeitraum von 1949 bis 1955 weitgehend originalgetreu wiederaufgebaut und am 2. September 1980 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen.

Der Schlossplatz (poln. Plac Zamkowy) befindet sich zwischen dem Warschauer Königsschloss und der Altstadt.

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Die Warschauer Seejungfrau (Syrenka Warszawska) entstammt einer der bekanntesten romantischen Legenden Polens.
Der Legende zufolge schwamm vor langer Zeit eine Meerjungfrau im Fluss Vistula in Richtung Warschau. Sie entschied sich, hier Rast zu machen. Die Fischer aus Warschau waren von ihrer Schönheit und ihrem Gesang ganz betört, und als sie später von einem reichen, bösen Kaufmann gefangen genommen wurde, eilte einer der Fischer herbei, um sie zu retten. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit schwor die Meerjungfrau, alle Fischer und damit auch alle Bewohner Warschaus zu beschützen.

Die Seejungfrau ist seit dem 16. Jahrhundert im Wappen von Warschau vertreten, und auch in der Stadt selbst gibt es viele Darstellungen von ihr. Dieses Denkmal steht am Marktplatz der Altstadt.

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Der Barbakan von Warschau, ein dem Tor einer Stadtmauer vorgelagertes Verteidigungswerk in Form einer runden Bastei.

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Ausblick vom 30. Stock des Kultur- und Wissenschaftspalast (pln. Palac Kultury i Nauki) auf Warsaw Towers, Intercontinental und Warsaw Financial Centre (Warszawskie Centrum Finansowe).

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Im Kultur- und Wissenschaftspalast (pln. Palac Kultury i Nauki) innen mit einer Deckenleuchte von unten.

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Dieses farbenfrohe Gebäude am der Außenseite der Stadtmauer beim Barbakan ist ein mietbares Apartment.

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Denkmal für Marie Sklodowska Curie (1867-1934), eine Physikerin und Chemikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich lebte und wirkte. Sie untersuchte die 1896 von Henri Becquerel beobachtete Strahlung von Uranverbindungen und prägte für diese das Wort 'radioaktiv'. Im Rahmen ihrer Forschungen, für die ihr 1903 ein anteiliger Nobelpreis für Physik und 1911 der Nobelpreis für Chemie zugesprochen wurde, entdeckte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre Curie die chemischen Elemente Polonium und Radium. Marie Curie ist die einzige Frau unter den vier Personen, denen bisher mehrfach ein Nobelpreis verliehen wurde, und neben Linus Pauling die einzige Person, die Nobelpreise auf zwei unterschiedlichen Fachgebieten erhielt.

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Mit dem Warschau Pass wird auch die Möglichkeit zum Hop on/off Bus angeboten. Natürlich fährt der die allerwichtigsten Stationen an, wobei die meisten (zu) nah und in Fußweite erreichbar sind. Eine Nutzung erschien mir daher von vornherein nicht sinnvoll. Nachdem ich zustätzlich erfahren habe, dass es nur einen Bus pro Route gibt, der laut Timetable nur alle 2-3 Stunden an jeder Station vorbeikommt, schied diese Transportmöglichkeit endgültig aus. Ich habe auch während meines Aufenthalts keinen einzigen Sightseeingbus auf den Straßen gesehen.

Macht aber nix, der öffentliche Linienbusverkehr ist ausgezeichnet, engmaschig und topmodern. Monitore im Bus zeigen die gesamte Strecke, die aktuelle Position, die Fahrzeiten zu den nächsten Haltestellen, Umsteigemöglichkeiten und vieles mehr. Mit der Linie 116 kommt man ebenso zu allen Hotspots und das alle paar Minuten. Und das beste, Tagestickets für Bus und U-Bahn sind beim Warschau-Pass (nach Aufpreis von 10 PLN/Tag) ebenso inkludert.

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Das Nationalstadion PGE Narodowy auf der anderen Uferseite der Weichsel ist ebenso im Warszawa Pass dabei und ich überdenke mein Zeitkontingent, ob sich auch in dieser Stadt einen Stadiontour ausgehen könnte.

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Das Teatr Wielki (deutsch Großes Theater) ist das größte Theater in Warschau. Es beherbergt die Nationaloper (Opera Narodowa) und das Nationaltheater (Teatr Narodowy) Polens und wurde in den Jahren 1825-1833 nach Plänen des italienischen Architekten Antonio Corazzi errichtet. Das Gebäude wurde von der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs bis auf Reste der Fassade zerstört. Der Neubau der Nationaloper wurde am 19. November 1965 eingeweiht.

Die Fassadenbreite beträgt 196 m, das Gebäudevolumen ca. 500.000 m³. Im Jahre 2002 wurde die Hauptfassade des Theatergebäudes mit einer bronzenen Quadriga gekrönt. Die Quadriga war schon im 19. Jahrhundert vom Antonio Corazzi vorgesehen, wurde aber erst im 21. Jahrhundert verwirklicht.

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Das Adam-Mickiewicz-Denkmal (Pomnik Adama Mickiewicza) steht am Warschauer Königsweg neben der 'Karmeliterkirche der Maria-Himmelfahrt und St. Joseph ihres Bräutigams' (Kosciol Wniebowziecia Najswietszej Maryi Panny i sw. Jozefa Oblubienca).

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Der Warschauer Präsidentenpalast von 1643 (polnisch Palac Prezydencki; auch Palac Koniecpolskich, Palac Lubomirskich, Palac Radziwillow oder Palac Namiestnikowski) ist ein Stadtschloss in der Krakauer Vorstadt am Königsweg.

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Der Königsweg (auch Königstrakt, polnisch Trakt Krolewski) beginnt am Warschauer Königsschloss, führt in südlicher Richtung und ist eine der längsten Repräsentationsstraßen der Welt. Ursprünglich wurde damit die etwa 4 Kilometer lange Strecke bis zum königlichen Lazienki-Park bezeichnet, später bis zum Belvedere-Palast. Neuerdings wird auch die Weiterführung bis zum 10 Kilometer entfernt liegenden Wilanow-Palast von König Jan III. Sobieski eingeschlossen.

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Das Adam-Mickiewicz-Denkmal (Pomnik Adama Mickiewicza) wurde am 24. Dezember 1898, zum hundertsten Geburtstag des größten polnischen Dichterfürsten der Romantik - Adam Mickiewicz, an der Krakauer Vorstadt in Warschau aufgestellt. 1942 wurde das Denkmal von der deutschen Wehrmacht zerstört und nach Hamburg gebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dessen Überreste, Kopf und Torso, nach Polen zurückgebracht.

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Bei der Belagerung von Warschau im September 1939 zerstörte die deutsche Luftwaffe das Warschauer Königsschloss durch Bombenangriffe weitgehend. Danach plünderten Wehrmachtsangehörige unter der Aufsicht von Dagobert Frey die Kunstschätze. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 ließ Heinrich Himmler das Schloss sowie große Teile der polnischen Hauptstadt planmäßig sprengen.

Blick auf den Schlossplatz in Warschau, mit Schloss (rechts) und Sigismundssäule (links).

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Das Denkmal für Fryderyk Chopin wurde zu Ehren des in der Nähe Warschaus in Zelazowa Wola geborenen Komponisten und Pianisten 1908 von Waclaw Szymanowski geschaffen. Das monumentale Jugendstildenkmal wurde jedoch erst 1926 aufgestellt. Es stellt den klavierspielenden Chopin unter einer vom Wind gebeugten masowischen Weide dar. Das Denkmal wurde bereits zu Beginn der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1958 rekonstruiert. Heute finden unter dem Denkmal um den Chopin-See sonntäglich Klavierkonzerte um 12 und 16 Uhr statt, die für alle Besucher das Lazienki-Parks offenstehen.

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Der Kopiec Powstania Warszawskiego (deutsch: 'Hügel des Warschauer Aufstandes') ist ein aufgeschütteter Erdhügel in Warschau, der mit einem Monument auf dem Gipfel an den Warschauer Aufstand von 1944 gegen die deutsche Besatzungsmacht erinnert.
Seit die Treppe seit 2004 zum Hügel führt, ist sie die längste Treppe in Warschau. Sie hat 400 Stufen und 40 Treppenabsätze. Sie wird von mehreren Hundert kleinen Holzkreuzen gesäumt.

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1944 wurde an dieser Stelle mit Trümmerschutt von den zahlreichen Ruinen des zerstörten Warschaus ein Erdhügel aufgeschüttet. Danach war der Hügel über mehrere Jahre in Vergessenheit geraten und vernachlässigt worden, bis im Jahr 2004 aus Anlass des 60. Jahrestages des Warschauer Aufstandes das obere Ende des Hügels aufgeräumt und eine Treppe gebaut wurde, um einen angenehmeren Zugang von der Bartycka-Straße zu ermöglichen.

Auf der Ebene ist ein mehrere Meter hohes Denkmal installiert. Die Form auf dem Sockel stellt die Kotwica (auf Polnisch auch Znak Polski Walczacej genannt, auf deutsch: 'Zeichen des kämpfenden Polens') dar und ist ein Symbol des Polnischen Untergrundstaates.

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Meerjungfraustatue an der Weichsel, im Hintergrund das Nationalstadion.

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Die Universitätsbibliothek Warschau ist eine Bücher- und Zeitschriftensammlung und wurde 1816 für die Lehrenden und Studierenden der Universität Warschau gegründet. Auf dem Dach wurde nach Plänen der Landschaftsarchitektin Irena Bajerska ein botanischer Garten mit einer Fläche von 1,5 ha angelegt und am 12. Juni 2002 eröffnet. Es ist einer der größten Dachgärten in Europa, der jedoch nur über eine Treppenanlage erreichbar und damit nicht barrierefrei ist.

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Von hier bietet sich ein weiter Blick über Warschau und über die Weichsel bis hin zum Stadion Narodowy. Auch der Kulturpalast hebt sich aus dem Stadtbild heraus. Aber das tut er - ähnlich dem Eiffelturm in Paris - von jeder Stelle der Stadt aus.

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wieder einmal ein sehr interessanter und informativer Reisebericht. Danke, so etwas lese ich immer wieder gerne.
 
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Schöne Bilder von Warschau!

Hast Du noch meine Alma Mater da? Politechnika Warszawska hat auch ein schönes Hauptgebäude ;) Leider das Gebäude vom Wydział Elektryczny ist aber nicht mehr so schön.
 
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Der Kultur- und Wissenschaftspalast (pln. Palac Kultury i Nauki, abgekürzt PKiN) ist ein zwischen 1952 und 1955 auf Anordnung Josef Stalins im Baustil des Sozialistischen Klassizismus errichteter 237 Meter hoher Wolkenkratzer im Zentrum von Warschau. In den ersten Jahren seiner Fertigstellung war das damals 'Stalinpalast' genannte Gebäude, nach dem Hauptgebäude der Lomonossow-Universität in Moskau mit 240 Metern, das zweithöchste Gebäude Europas und ist heute das höchste in Polen.

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In der Zeit der Volksrepublik Polen war der Palast vor allem ein Ort zum repräsentieren und einladen: Das beste Restaurant der Stadt war dort, die Elite Polens, der Staatspartei Polska Zjednoczona Partia Robotnicza, der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, sowie der Warschauer Pakt trafen sich dort. Am 13. April 1967 traten mit den Rolling Stones, die im Rahmen ihrer Europa-Tournee unterwegs waren, eine der ersten weltbekannten Rockbands hinter dem Eisernen Vorhang auf. Der Auftritt in der im Palast befindlichen Kongresshalle unterschied sich von den bisherigen Konzerten der Rolling Stones: 3.000 der 5.000 Karten gingen kostenfrei an Parteifunktionäre und deren Familien und so spielten die Rolling Stones, statt vor kreischenden Teenies, mehrheitlich vor krawattetragenden älteren Herren.

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Als Symbol der totalitären Unterdrückung zunächst unbeliebt bis verhasst und von den Warschauerinnen und Warschauer verspottet, dass der schönste Blick auf Warschau, der vom Kulturpalast sei, weil man von dort ebendiesen nicht sehen muss, ist der Palast zwar nicht gänzlich unumstritten, jedoch durch seine innere Umgestaltung und Historie bei vielen Einwohnern und Touristen beliebt und zählt zu den Wahrzeichen Warschaus. Heute beherbergt der Kulturpalast in seinen 3.288 Räumen 8 Kinosäle, 4 Theater und 3 Museen, eine Schwimmhalle sowie eine Hochschule für Fotografie; dazu gibt es des öfteren Modeschauen, Messen oder Konzerte in der angrenzenden Kongresshalle.

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Statuette von Jan Karski beim POLIN Muzeum Historii Zydow Polskich.
Jan Karski, eigentlich Jan Kozielewski (1914-2000), war ein polnischer Offizier und Kurier der Polnischen Heimatarmee. Der Jurist und Diplomat zählte u. a. neben Witold Pilecki zu den wichtigsten Zeugen des Holocaust.
Eine weitere Statuette ist in Krakau und ebenfalls im diesbezüglichen Reisebericht zu finden.

Der Jugendliche im Hintergrund hat ein interessantes SchattenDoppelbild ermöglicht.

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Der Krasinski-Palast (polnisch Palac Krasinskich), auch Palast der Republik genannt, ist ein Barockschloss aus dem 17. Jahrhundert. Das Schloss wurde von Tylman van Gameren für die Magnatenfamilie Krasinski von 1677 bis 1683 errichtet. Die Krasinskis legten westlich des Schlosses einen großen barocken Garten an.

Nach dem Warschauer Aufstand 1944 zerstörte die deutsche Wehrmacht den Palast. In der Nachkriegszeit nach den Gemälden von Bernardo Bellotto wieder aufgebaut, dient das Palais inzwischen als Teil der Nationalbibliothek.

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Der Krasinski-Platz (polnisch Plac Krasinskich) ist ein Platz in der Warschauer Neustadt im Bezirk Srodmiescie (Stadtmitte). Er verbindet die vier Straßen Ulica Dluga, Ulica Miodowa, Ulica Swietojerska und Ulica Bonifraterska.

An dem Platz liegen der namensgebenden Krasinski-Palast im Westen, das Gebäude des Obersten Gerichts (Gmach Sadu Najwyzszego) im Norden (das Gebäude überbaut dort die Straße) und Osten sowie von der Feld-Kathedrale der polnischen Armee (Katedra polowa Wojska Polskiego) im Südosten. Außerdem befindet sich das 1989 errichtete Denkmal des Warschauer Aufstandes auf dem Platz.

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Das Denkmal des Warschauer Aufstandes (polnisch Pomnik Powstania Warszawskiego) erinnert an die Kämpfer des Warschauer Aufstandes von 1944. Es wurde auf dem Krasinski-Platz vor dem Gebäude des Obersten Gerichts erbaut und am 1. August 1989 enthüllt.

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Ich muss zugeben, das Warschau nach Danzig, Krakau und Breslau nicht unbedingt auf meiner Wunschliste stand. Das ändert sich gerade. Danke für diesen schönen Reisebericht mit tollen Bildern
 
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Auf dem Kulturpalast befindet sich übrigens eine Radio-Sendeantenne.
Die würde früher gerne auch mal dazu genutzt,
ausländische Sender zu
stören, was zur Folge hatte, daß dann die Stromversorgung im Palast
heftig in die Knie ging – vorzugsweise mitten im Konzert.


Drinnen gibt's jede Menge weißen Marmor und roten Plüsch, was seinen
ganz eigenen Reiz hat, wenn man denn sozialistische Opulenz mag.
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Hast Du noch meine Alma Mater da? Politechnika Warszawska hat auch ein schönes Hauptgebäude

Da hat mal wieder keiner darauf hingewiesen und das wäre kaum ein Umweg gewesen. Schade.
Das TU-Gelände müsste sogar auf meinem zweiten Bild hinter dem Marriott zu sehen sein.
Die Dachterrasse von der Universitätsbibliothek wird dafür mehrfach empfohlen.


Denkmal für Nikolaus Kopernikus (Pomnik Mikolaja Kopernika) vor dem Staszic-Palast (Palac Staszica), Sitz der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Polskiej Akademii Nauk).

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Die katholische Basilika des Heiligen Kreuzes (Bazylika Swietego Krzyza) ist an der Krakauer Vorstadt an ihrem Südende und Übergang zur Neuen Welt. Die Heilig-Kreuz-Basilika wurde 1510 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Die Kirche brannte bereits in den ersten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs nach dem Bombardement durch die Luftwaffe aus und wurde während des Warschauer Aufstands von der Wehrmacht am 6. September 1944 in die Luft gesprengt. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1945 bis 1953.

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Visitantinnen-Kirche (Kosciol Wizytek) und ein Denkmal für Stefan Wyszynski (Pomnik kard. Wyszynskiego).

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Die bronzene Quadriga auf der Hauptfassade des Theatergebäudes Teatr Wielki bei Nacht.

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Das Hotel Bristol wurde zur Jahrhundertwende an Warschaus Prachtstraße Krakowskie Przedmiescie errichtet. Es gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Hotels in der Stadt und ist heute ein luxuriöses 5-Sterne-Hotel der Marriott-Gruppe. Seit dem 1. Juli 1965 ist das Gebäude in das Warschauer Denkmalschutz-Register (Nr. 698) eingetragen.

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Die Ehrenwache vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten unter den Arkaden des ehemaligen Sächsischen Palais am Pilsudski-Platz hat um 23 Uhr ihre Wachablöse. Trotzdem ich genau auf ihrer Zugangsroute stand (sie kamen von hinten), waren sie so nett mich nicht über den Haufen zu marschieren.
In London hätten sie mich weggeschrieen und fortgerempelt.

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Der Pilsudski Platz (plac Marszalka Jozefa Pilsudskiego) mit - von vorn nach hinten - dem Päpstlichen Kreuz (Krzyz Papieski), dem Smolensker Katastrophendenkmal, die Zacheta Kunstgalerie (Galeria Sztuki Zacheta), die Lutherische Dreifaltigkeitskirche (Kosciol Ewangelicko - Augsburski Swietej Trojcy) und - benebelt - der Kultur- und Wissenschaftspalast (Palac Kultury i Nauki).

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Sehr schön Bilder. Spontan habe ich gestern ein Reisebüro in Nürnberg (Polenreisen) angeschrieben. :) Die bieten mehrere Warschaureisen an.
 
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Alexanderkirche - Kosciol Sw. Aleksandra

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Die katholische Kirche des Heiligen Alexander (poln. Kosciól sw. Aleksandra) in Warschau ist eine katholische Pfarrkirche auf dem Platz der Drei Kreuze, dem zentralen Teil des Warschauer Königswegs zwischen der Neuen Welt und den Ujazdowski Alleen.

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Die Kirche wurde in den Jahren 1818 bis 1826 im Stil des Klassizismus auf Initiative von Zar Alexander I. von Chrystian Piotr Aigner erbaut. Der Bau wurde zum großen Teil von Jozef Zajaczek und einer öffentlichen Sammlung finanziert.

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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche von Józef Pius Dziekonski im Stil der Neorenaissance mit Zügen der Neugotik umgebaut.

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Die Kirche wurde während des Warschauer Aufstands von der Wehrmacht zunächst bombardiert, nach dem Krieg aber im ursprünglichen Stil von Aigner wieder aufgebaut.

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Allerheiligenkirche - Kosciol Wszystkich Swietych

Die katholische Kirche Aller Heiligen (poln. Kosciól Wszystkich Swietych) in Warschau ist eine katholische Pfarrkirche am Plac Grzybowski.

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Die Kirche wurde von 1861 bis 1883 von Enrico Marconi im Stil der Neorenaissance errichtete. Die Kirche wurde beim Beginn des Zweiten Weltkriegs von der Luftwaffe bei der Bombardierung beschädigt. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich die Kirche zunächst auf dem Gebiet des Jüdischen Ghettos.

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Sie wurde nach der 'Großen Aktion' der SS aus dem Ghetto ausgegliedert, bei der Niederschlagung des Warschauer Ghettoaufstands 1943 von der SS stark beschädigt und erneut im Zuge des Warschauer Aufstands zerstört. Während des Warschauer Ghettos wurde die Kirche von Katholiken jüdischer Abstammung genutzt.

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Unter anderem fand Ludwik Hirszfeld in der Kirche Unterschlupf. Nach dem Krieg erhielt die Kirche die Auszeichnung House of Life. Die Kirche wurde nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstruiert.

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Als Papst Johannes Paul II. 1987 eine Messe in der Kirche feierte, war auch Mutter Teresa anwesend.

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Das Frederic-Chopin-Museum in Warschau (polnisch Muzeum Fryderyka Chopina w Warszawie) ist ein 1955 gegründetes Personenmuseum mit Sitz im Ostrogski-Palast (Zamek Ostrogskich w Warszawie). Es ist ausschließlich dem Leben und Werk Frédéric Chopins gewidmet.

Chopins letztes Klavier: Pleyel-Flügel Nr. 14810.

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Die Sammlungen des Museums bestehen aus etwa 7000 Objekten, u. a. Handschriften, Briefe, Lichtbilder, Juwelen und Grafiken. Ein Teil der Sammlungen wurde 1999 in die Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbe eingetragen. Die Ausstellung im Ostrogski-Palast zeigt nur einen Teil dieser Exponate. Am 1. März 2010 wurde eine neu gestaltete multimediale Ausstellung eröffnet.

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Die Ausstellungsräume befinden sich auf fünf Ebenen, die Besucher können die Reihenfolge der Besichtigung selbst bestimmen.

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Der Ostrogski-Palast wurde nach Entwurf des Architekten Tylman van Gameren in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet und befindet sich in der Tamka-Straße 41 im Stadtteil Powisle.

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Die Feldkathedrale der polnischen Armee Jungfrau Maria Königin Polens (polnisch Katedra polowa Wojska Polskiego NMP Krolowej Polski) in Warschau ist die katholische Militärkathedrale der polnischen Armee. Die Bischofskirche des polnischen Militärordinariats steht an der ul. Dluga unweit des Krasinski-Platzes.

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Die Kirche wurde 1642 von König Ladislaus IV. Vasa für die Piaristen gestiftet und 1651 von diesen übernommen. Die Kirche wurde während der Schlacht bei Warschau im Jahre 1656 von den Schweden geplündert und niedergebrannt.

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Bereits König Johann II. Kasimir fasste den Beschluss, die Kirche wieder aufzubauen. Sie konnte jedoch erst 1701 nach dem Wiederaufbau durch Giacomo Giuseppe Fontana wieder geweiht werden. Die Altarbilder schufen Szymon Czechowicz und Johann Gottlieb Plersch.

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Seit 1834 wurde der Bau als orthodoxe Kirche genutzt und entsprechend in den Jahren 1835-1837 mit Turmkuppeln im russisch-byzantinischen Stil durch Antonio Corazzi und Andrzej Golonski umgebaut. Nach der Besetzung Warschaus durch die Achsenmächte im Ersten Weltkrieg wurde die Kirche 1916 der römisch-katholischen Kirche zurückgegeben.

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In den Jahren 1923-1927 erfolgte der Rückbau im klassizistischen Stil durch Oskar Sosnowski. Die Kirche wurde während des Zweiten Weltkriegs wesentlich beschädigt und bis 1960 von Leon Suzin wieder aufgebaut. 1991 wurde sie der polnischen Armee übergeben.

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