Moin,
Es gibt sogar in diesem Forum einen Jägerkollegen von Dir, der vor kurzem hier die Auffassung vertrat, dass Wölfe in Deutschland nichts zu suchen haben...
Moin,
und deswegen sind gleich alle Jaeger Arschloecher?
Auch dieser Jaegerkollege weiss um die harten Strafen die ihn erwarten, wenn er einen Wolf wildert. Die Trophaeenjaeger wissen, dass es intelligenter ist einen Wolf im Ausland auf einer Reise zu schiessen als zu Hause.
In Niedersachsen gibt es eine Initiative um gewappnet zu sein fuer den Fall, dass Woelfe wieder heimisch werden, Sichtungen werden koordiniert gesammelt und mit Jaegern kooperiert. Selbst bei denen gibt es Befuerworter fuer eine Rueckkehr und Disziplin unter Kollegen keine Woelfe zu schiessen, da man hofft, so der Wildschweinexplosion Herr werden zu koennen. Die sind naemlich durch den kuenstlichen Ueberschuss an Rueckzugsmoeglichkeiten und Nahrungsueberangebot eine Plage geworden, waehrend natuerlicher Raum fuer anderes Wild komplett vernichtete wird. Und wer macht was dagegen? Jaeger, Randstreifen werden begruent, Benjeshecken errichtet und ich kenne vier Gemeinden in denen die Jaeger die Behoerden dazu gebracht haben, die illegale Landnahme von Landwirten zu unterbieten, die einfach Gemeindewege ueberpfluegen.
Dieses Fingerzeigen und "die boesen" Jaeger bringt doch nichts. Ein Diskurs ist nur moeglich, wenn man unvoreingenommen aufeinander zugeht. Im Uebrigen brauchen wir Fotografen nicht gross mit dem Finger auf andere zeigen, es gibt genug Gegenden auf der Welt wo man in Nationalparks gleich mit "IHR Fotografen" angesprochen wird, weil einige Leute meinen sich fuer ein Bild wie Hans Arsch benehmen zu duerfen. Hier wurde letztes Jahr ein Grizzly erschossen, der hatte keine natuerliche Hemmschwelle mehr vor Menschen, den habe ich allein vier Mal von Fotografen belagert gesehen. Stativ gepackt, raus aus dem Auto und drauf los.
Es ist doch gut, dass die Wiederkehr ueberall ein derart breites Medieninteresse findet. Immer mehr Aufklaerungsarbeit von unzaehligen Menschen die sich aus verschiedensten Gruenden fuer eine Rueckkehr der Tiere einsetzt, das Bild des nimmersatten Killers als Maerchen widerlegen und Energie und Geld dafuer ausgeben, ehrenamtlich.
Nicht immer gleich so pessimistisch sein. Dabei darf man die Intelligenz der Tiere nicht vergessen, viele Jaeger haben wie ich das Glueck mal einen sichten zu koennen, in der Regel bekommen sie die Tiere gar nicht zu Gesicht. Die wittern den Menschen und umgehen ihn einfach.
Freuen wir uns doch einfach mal ueber die vermehrten Sichtungen. Es ist doch nicht so, dass nur 5 Woelfe in Deutschland leben. Sichtungen wie diese auf Usedom bekommen doch in erster Linie Beachtung, weil alte Reviere neuentdeckt werden und die Tiere ueber den ueblichen Raum hinaus wandern. Wenn ein Wolf auf Usedom gesehen wird, heisst das nicht gleich, dass er geschossen wird. Es leben schon seit Jahren mehrere Tiere in Deutschland, durch Strassenverkehr kommen weitaus mehr Tiere ums Leben als durch Jaegerhand.
Also Tim, ich hoffe du sammelst schon mal ein paar Informationen ueber alte Wechsel, Beutereviere, Spuren lesen kann ich selber und packst mir einen Korb und ein rotes Tuch zurecht, im August gehen wir Woelfe suchen auf Usedom :winkgrin: