VR-Modul eines AF-S 70-200/2.8 zerlegt

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Beuteltier

Platin Mitglied - NF "proofed"
Platin
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Hallo Leute,

es ist mal wieder von einem erfolglosen Reparaturversuch zu berichten.

Ich habe ein AF-S 70-200/2.8G ED VR Nikkor angekauft, bei dem das VR-Modul einen "blöden" Fehler hat: Beim ersten Aktivieren des VR nach dem Einschalten der Kamera arbeitet der VR ein paar Sekunden lang zwar, schaltet sich dann aber ab und ist erst wieder erneut zur Arbeit zu bewegen, wenn man die Kamera für eine halbe Minute ausgeschaltet oder das Objektiv ab- und dann wieder an-montiert hat.

Weil ich interessiert daran war, so ein großes VR-Modul mal von innen zu sehen, habe ich es aus dem Objektivtubus ausgebaut und zerlegt.
Im Gegensatz zu den Schlitten der kleinen VR-Module der lichtschwächeren Zooms, die auf drei Kugeln gelagert sind, welche sich bei einem Stoß gerne von dannen machen und dann im Tubus herum geistern, ist der Schlitten der großen VR-Module auf drei grünen Silikongummizapfen gelagert, die durch einen Stoß nicht beschädigt werden oder verloren gehen können.
Ich konnte aber auch keine anderen Schäden sehen, die das vorzeitige Abschalten des VRs verursachen könnten, deshalb habe ich das VR-Modul wieder zusammen gebaut.

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Wie zu befürchten war, ist der Fehler immer noch da, es ist aber auch kein neuer hinzu gekommen, also habe ich wenigstens sauber und exakt gearbeitet... (y)
 
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Übrigens vermute ich, dass die zwei Bewegungssensoren auf der Hauptplatine (die rechteckigen Chips) schuld sind, die gegenüber liegenden zwei IR-LEDs sind ok.
 
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Deine Berichte sind immer wieder spannend wie ein Krimi zu lesen.
Trotzdem beschleicht mich das Gefühl der geplanten Obsoleszenz. Vor allem die Elektronik ist Segen und Fluch zugleich. Aber auch mit der mechanischen Qualität scheint es nicht weit her zu sein. Auch ich habe schon schlechte Erfahrungen mit kollabierenden Nikkoren gemacht.
 
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Gut, geplante Obsoleszenz ist es bei dem Zeitraum eher nicht, aber was sind schon 10 Jahre für ein Objektiv?

Aber mit dem ganzen Elektronik-Plunder fallen Dinge wie MTBF und Ersatzteilversorgung, genauer die
Versorgung mit proprietären Bauteilen (die nur für dieses Modell hergestellt worden sind) sehr schwer ins
Gewicht.
Auch die Reparierbarkeit elektronischer Schaltungen, welche auf Flexplatinen sitzen, dürfte eher mäßig bis nicht
vorhanden sein.

Grüße, Christian
 
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Hallo Christian!
... was sind schon 10 Jahre für ein Objektiv?
Für ein uraltes, rein manuelles, natürlich fast nichts.
Aber die heutigen Objektive mit ihrer ganzen Elektronik altern genauso schnell wie die heutigen Kameras.
Das tut mir selbst zwar auch weh, weil ich noch vom alten Schlag bin und lieber etwas nutze, was für die Ewigkeit gebaut wurde, aber leider ist die heutige Zeit viel schnelllebiger und ihre Produkte sind kurzlebiger...
 
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aber leider ist die heutige Zeit viel schnelllebiger und ihre Produkte sind kurzlebiger...
Wieso denn das?
Verglichen mit der Zeit 1890-1910 (Automobil, Luftfahrt, Fotografie, Kommunikation, Quantenmechanik, Relativitätstheorie etc.) geht’s z.Zt. doch sehr gemächlich voran, vor allem auch gemessen an Lebensqualität und Lebenserwartung ...
 
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Ich bin nicht reich genug um mir derart teuren Plunder zu kaufen, den ich nach 10 Jahren entsorgen muss. Ein Profi schreibt das Zeug ab, ich nicht. Meine alten mechanischen Nikkore sind teilweise 40 Jahre alt und funktionieren wie am ersten Tag. Selbst mein AF 4/300mm funktioniert tadellos. Das zwischenzeitlich gekaufte AF-S 2.8/300mm VR habe ich mit Verlust weiterverkauft weil der AF Motor hinüber war. Ich hatte weder Lust die Reparaturkosten zu tragen, noch das Risiko zu tragen, dass dann womöglich der VR oder was anderes eingeht. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass bei Nikon reparierte Objektive bald einer neuerlichen Reparatur bedürfen.
Mein AF-S 2.8/28-70mm war so ein hoffnungsloser Fall. Die berühmten Rollen waren defekt, nach der „Reparatur“ blieb der AF hängen, worauf der Tausch des AF Motors vorgeschlagen worden war. Ich überlies es einem Bastler; der diagnostizierte, dass sich eine Platine gelöst hatte. Eine geharnischte Beschwerde bei Nikon Traiskirchen wurde gar nicht einmal ignoriert, wie man in Österreich sagt.
Mein AF-S 16-85mm DX VR war schon neu kaputt, weil sich irgendeine Platine gelöst hatte. Das Ding kam mit so heftigen Backfokus zurück, dass ich es nochmals einschicken musste.
Die Blende meines AF 2.8/20mm war verölt. Als es zurück kam waren die Ecken komplett unscharf. Ein neuerlicher KV schlug einen kompletten Tausch des AF Antriebs vor.
Meine Nikon D600 musste 3x zum NPS bevor das Ölproblem gelöst wurde.
Auch die teuersten Teile sind zu Wegwerfprodukten verkommen.
 
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Ja, manchmal ist echt der Wurm drin.
Meine D800 war so eine mit dem Fokusproblem, 2 oder 3 mal eingeschickt, nur leichte Besserung. Einmal bekam ich die Aussage, dass man die äusseren Fokusfelder nicht nutzt. Für was sie dann da sind, konnte man mir aber nicht erklären.
Seltsam, bei meiner D850 funktionieren die äusseren Felder super.
Mein 16-80 DX war einseitig richtig matschig. Mehrfach schlug Nachbesserung fehl, erst nach Beschwerde wurde getauscht. Neue Linse war dann super.
Das kann ja alles passieren, mich ärgert nur, dass so offensichtliche Fehler häufig nicht erkennbar sein sollen, innerhalb der Toleranz liegen oder man nur sehr schwer mit einem Techniker über das Problem einer zig 1000€ teuren Anschaffung reden kann.

Sich nach einigen Jahren im Objektiv lösende Leiterplatten oder defekte Ultraschall AFs trotz recht seltener Benutzung erschrecken mich dann schon, vor allem wenn dann nach einigen Jahren nicht mal mehr Ersatzteile erhältlich sind.

Vielleicht sollte man einfach weniger Geld in das Hobby investieren.

Grüsse
Bernd
 
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Vielleicht sollte man einfach weniger Geld in das Hobby investieren.

Grüsse
Bernd

Das ist mein Weg! Was kaputt geht, ersetze ich nicht mehr. Außerdem fotografiere ich fast nur auf Reisen, auf denen ich den Krempel nicht mehr mitschleppen möchte. Meine Sony RX 100 VI produziert ganz wunderbare Bilder. In Fotobüchern merkt man kaum einen Unterschied zu FX. Angenehmer Nebeneffekt ist dass nicht einmal mehr eine Fototasche brauche. Und für Alles Andere reicht meine D600 nebst 4 Guten Objektiven dicke aus. Allerdings kaufe ich sicher keine DSLR mehr. Möge sie lange leben.
 
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Ich hatte damals so um 1996 auch Pech mit meiner neu gekauften SLR, der Nikon F50 im Kit mit dem 28-80mm Objektiv. Diese SLR machte auf dem Film einen dünnen Streifen, also wie ein Kratzer, immer in der selben Höhe. Alle Filme waren so mit diesem Fehler behaftet, den man auch auf den entwickelten Fotos sieht. Ich habe die Kamera dann reklamiert, nach 6 Wochen kam sie zurück, Fehler behoben, wohl ein Staubkorn, was den Streifen erzeugt hat. Nun denn, was so ein Staubkorn so alles anrichten kann :)
Man kann manchmal eben Pech haben, wie überall mittlerweile, und ein defektes Gerät erwischen. In unserer heutigen Zeit eher mehr wie weniger, das stimmt.
 
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