Ich hab das Video zufällig auch schon gesehen, und der Mann hat recht. Ich verstehe zwar seine Taktik beim Fotografieren der Straßenbahn nicht, schließlich ist das Bild gelungen, aber nicht sehr schwer in der technischen Umsetzung, aber egal. Die Kernaussage des Videos ist ja, das passende Kamerasystem zu nehmen, und nicht unnötig viel Geld auszugeben. Und sich durch G.A.S. nicht am Fotografieren hindern zu lassen. Das wäre in den meisten Fällen noch die Schlimmste.
Als Nikon-Jünger finde ich die Z8 ja auch geil, und ja, zum Zeitpunkt meines Z7 II-Kaufs hätte ich die vielleicht auch genommen. Aber fehlen tut mir nix. Was die Z8 besser kann, brauche ich nicht. Meine Z6en kommen allmählich in die Jahre, aber mit einer Kamera, für die man noch höchstens 600 Euro (eher weniger) bekommt, kann man sich in Extremlagen austoben. Das ist ein Gefühl der Freiheit. Auch wenn mancher Einsteiger das für arrogant hält, weil er sich diesen Betrag für die Wunschkamera hart erarbeiten muss. Auch ein berechtigter Blickwinkel.
Manchmal muss man sich auch vor Augen halten, dass man für die richtige Kamera schwärmt, die durchaus die eigene Arbeitsweise unterstützen kann, doch man lässt sich am Ende nicht darauf ein. Ich schlawensele seit einiger Zeit um die Leica D-Lux 8 herum. Das ist eine wunderbare Kamera, die meiner Fern-Einschätzung nach trotz rotem Punkt jeden Cent wert ist. Einfach geniales Konzept. Die erste Edel-Kompakte, mit der ich mich anfreunden könnte. Den Preis könnte ich finanzieren, wenn ich mich von meiner Z fc und meiner D500 trennen würde. Liegen beide die meister Zeit nur herum, aber die Z fc wäre für die Momente, wo ich die D-Lux nehmen würde, auch ganz gut geeignet. Und meistens schnappe ich mir am Ende meine Z6 mit ner kleinen Linse, weil ich damit vergleichsweise kompromissarm unterwegs bin. Wenn ich konsequent wäre, müsste ich die D500 und die Z fc verkaufen, ohne anschließend die D-Lux anzuschaffen.
Zum Glück gibt es auch Hobbys wie das Armbanduhren sammeln. Hierfür teures Geld ausgeben ist noch viel bekloppter als für den Fotokram, das tröstet einen. Allerdings haben viele Uhren auch nicht den üblen Wertverfall einer Kamera.