Ich wette, daß alle Hersteller
die wahre Empfindlichkeit ihrer Sensoren (oder auch deren Nennempfindlichkeit) so eingerichtet haben,
daß 100 ISO bei DX ziemlich genau 100 ISO bei FX entsprechen.
Christian, mach Dir hier bitte nichts vor.
Wenn 100 ISO bei DX ziemlich genau 100 ISO bei FX entsprechen, dann ist das bereits ein ideales Gerät.
ISO ist eine Flächenempfindlichkeit und als solche hängt sie NATÜRLICH nicht von der Sensorgröße ab.
Die "Äquivalente ISO" ist aber keine Flächenempfindlichkeit, sondern eine auf die Vollformatsensorfläche umnormierte Empfindlichkeit. Und hängt damit von der Sensorgröße ab. Die äquivalente ISO bestimmt dabei das Rauschen auf Bildebene, genauer, die verwendbare Gesamtlichtmenge.
Wenn alle Kameras, ungeachtet der Sensorgröße, immer nur äquivalente Werte für Brennweite, Blendenwert und ISO anzeigen würden, könnten Fotografen ohne Kenntnis der Kameradetails (Sensorgröße) qualitativ vorab bekannte Ergebnisse produzieren, sei es Smartphone, APSC, Vollformat oder Mittelformat. Ganz ohne Umrechnen und die ständigen Diskussionen. Leider ist es dazu nicht gekommen. Was allerdings tatsächlich eher überraschend ist, denn bei der Blende hat sich eben dies etabliert: Statt der Blende in mm arbeiten Fotografen mit dem Quotienten Brennweite/Blende (dem Blendenwert). Vielleicht steht ja irgendwann einmal per Firmware-Upgrade auch die Option "äquivalente Einheiten" im Menü zur Auswahl. Denn im Ernst, wer fotografiert schon immer mit nur einen Sensorgröße, bei der Anzahl Kameras, die wir inzwischen so besitzen?
P.S.
Der Bildeindruck wird von 5 oder 4 Größen bestimmt:
- Belichtungszeit
- Brennweite
- Blendenwert
- ISO
- Sensorgröße
oder
- Äquivalente Belichtungszeit (Äquivalenzfaktor 1)
- Äquivalente Brennweite
- Äquivalenter Blendenwert
- Äquivalente ISO
Die Eleganz der äquivalenten Einheiten liegt in der Elimination einer Größe. Dass dies überhaupt möglich ist, erfordert eine genaue Betrachtung der physikalisch-optischen Gegebenheiten. Man findet, dass dies so ist. Daher ist die Äquivalenzrelation ein optisches Theorem und kein Gegenstand von meinungsbildenden Diskussionen.
P.S.2.
Man kann die Äquivalenzrelation noch auf Imagestacks ausweiten, bei vernachlässigbarem Delay zwischen Einzel-Frames. Dann ergibt sich oben auch bei der Belichtungszeit ein Äquivalenzfaktor ≠ 1.
P.S.3.
MuMn werden Systemkameras der ferneren Zukunft weder spiegellos noch DSLRs sein. Sondern Kamera-Bodies mit (potentiell mehreren) Mount(s) für Systemobjektive, die den Sensor bereits fest verbaut haben (sobald Sensoren kaum noch was kosten und sich auch technisch kaum mehr verändern). Die Sensorgröße wird dann der Optik optimal angepasst sein. Damit kann man als Fotograf aber nur noch vernünftig umgehen, wenn die Kamera-Bedienung in äquivalenten Einheiten arbeitet.