Verschlusszeitentests

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schammass

NF Mitglied
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Hallo Leute,

gestern baute ich mir einen Verschlusstester, und jetzt habe ich ein paar Daten, die ich Euch mitteilen möchte.

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Wie Ihr seht, handelt es sich um diverse FM2N sowie eine FE2, alle Kameras so rund um die 50-100 Euro.

Die vier F2 kommen noch nach.

Zur Auswertung: mir scheint, die 1/2000s und die 1/4000s tendieren zu Ausreißern, die jedoch v.a. erst bei der 1/4000s bildwirksam werden, wenn die Streuung bei 1/3 EV, dh über 33% liegt.

Das meiste liegt aber sehr eng an den Nominalwerten, innerhalb 10%iger Toleranz. Das ist auf dem Dia nicht mehr zu sehen.

Was mir an den FM2N auch auffiel, war, dass die 1/250s immer etwas länger ist als nominell, dafür aber noch gerade so in der Toleranz. Ich vermute, es handelt sich um die Standardbelichtungszeit der meisten Fotografen, die mit einem leichten Zoom oder mit dem 50er-Objektiv noch verwacklungsfrei fotografieren möchten. Ist es wahrscheinlich, dass die Zeit daher etwas ausgeleiert läuft?

Zu der FE2: bemerkenswert an diesem Schätzchen für 35 Schweizer Franken ist die Genauigkeit der Zeitensteuerung - aber auch nur im Elektronischen. Dort, wo mechanisch belichtet wird, mit M250, ist wiederum Streuung vorhanden.

-- Wie kam ich überhaupt darauf: ich arbeitete in den letzten Tagen einen Bestand von 350 Filmen auf, v.a TMAX100 in XTOL1+3 und HC110H, je 3x12 Filme gleichzeitig in 3 Kanalrohren, sowie - Killerapplikation: Fomapan 100@50 in Rodinal / R09 1+100, Rhythmus 30/30-5, 20°C, 14 Minuten ...

Die Bilder in HC110H kamen mir etwas dünn (1/3-1/2 EV) in den Schatten vor, was an vielerlei liegen kann: falsche ISO, Belichtungsmessung, Verschluss, Entwicklermenge absolut und relativ, Bewegung in der Flüssigkeit, Filmcharakter.

Ich fand heraus, dass die Negative trotzdem gut vergrößerbar sind, was dann wohl auf eine gute Belichtung + Entwicklung hinausläuft. Trotzdem schienen mir die Bilder mit der FE2, mit den F2'en und auch den beiden F3'en dichter als die der FM2N'en.

Womit man sich nicht alles beschäftigen kann ...

Jedenfalls möcht ich Euch raten: hütet Eure Analogen, es sind Schätzchen mit einer feinmechanischen Akkuratesse, die Ihr so niemals wieder finden werdet.

Und: belichtet Film! Entwickeln kann man auch in drei Wassereimern aus dem Baumarkt.

Gruss Euch allen.
 
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Dieser Verschlußzeitentester würd mich interessieren, hab ich doch auch n paar mechanische.
 
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Verschlusszeitentests 2. Teil

So, jetzt kommen drei von den F2'en.

Wie man sieht, reißen die 1/1000s und die 1/2000s regelmäßig aus.

Interessanter aber ist, dass die 1/125s hier viel stabiler gebildet wird als bei den FM2N.

Und auch hier gilt: am akkuratesten ist immer noch die FE2 ...

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Zur Frage des Verschlusstesters: diese liegt in einer einfachen Schaltung vor:

http://cameracollector.proboards.com/thread/8812/shutter-speed-tester

Also im Prinzip ein Fototransitor mit Kondensator und Widerstand. Mein Widerstand hat 2,2 kOhm, der Elko hat 0.33µF. Betrieben mit 4,5V, angeschlossen per Klinke ans Notebook / Soundcard, ausgewertet mit Audacity, bei einer Samplingrate von 384000 Samples pro Sekunde.

Gruss

PS: wie misst man die Zeiten bei der F3 / F4?
 
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AW: Verschlusszeitentests 2. Teil

Hallo!
wie misst man die Zeiten bei der F3 / F4?
DSLRs kann man mit so etwas nicht messen, weil dieser Testapparat am Filmfenster bei offener oder abgenommener Rückwand angebracht werden muss.
Aber wo soll ein Problem bei anderen SLRs sein?
 
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Danke für den link!!
Sehr interessante Auswertung.
Ich weiß ja, warum ich auf mechanische steh :hehe:
. . .
Und "sollten" meine F2s auch diese Abweichungen haben, was solls, wie oft brauch ich diese Zeiten schon.:fahne:
 
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Ich meine mal gelesen zu haben, dass es wohl bei den alten Kameras mehr oder minder normal ist, dass die ganz kurzen Zeiten abweichen.
 
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Also, danke für die Rückmeldungen!

Ich resümiere mal und antworte gesammelt.

Das Problem, Verschlusszeiten zu messen an der F3, F4 usw. ist, dass die F3 bei offener Rückwand anscheinend nur bis 1/80s belichtet, wegen des Filmtransportes, und dass die F4 gar nicht den Verschluss öffnet und die F5 auch nicht, meines Wissens, ebenso auch nicht die F6.

Was die Abweichungen im 1/1000 bis 1/2000-Bereich angeht, so brauchte ich diese Zeiten für ein TRIX400@1600-Projekt (XTOL 1+3) mit extremerem Tele (AI 4.5/300mm + TC300, dh. 600mm). Schon für das 300mm braucht man aus der Hand mindestens 1/1000s, damit nichts verwackelt. Bei mir hat's aber verwackelt, weil die reale Zeit zu lange war. Die F4 war dann meine Freundin ...

Dass die Zeiten insgesamt absolut gesehen daneben liegen, ist wohl war, aber sie liegen ja innerhalb der Toleranzen, grösstenteils. Ich finde es ziemlich bemerkenswert, dass sie durchschnittlich, bis auf die ganz kurzen Zeiten, meistens innerhalb der 10% Abweichung liegen, sehr oft sogar unter 5%. Das ist knallermässig, v.a. wenn man bedenkt, dass man erst ab 33%, dh. 1/3 EV, auf gutem (!) Diafilm überhaupt etwas sieht. Ich vermute, beim SW-Filmentwickeln sind solche Toleranzen schon aufgrund der Wasserhärte oder der Temperatur des Spiralenkunststoffs gegeben, von realexistierenden Thermometern oder exotischen Bewegungsrhythmen ohne Vorwässerung ganz zu schweigen. Oder von der Belichtungsmessungsmethode ...

Ich denke auch, dass es hier weniger um eine Alterungserscheinung geht als um eine Fertigungstoleranz. Denn die F2'en sind ja bei den akzeptablen Zeiten ("innerhalb") durchwegs enger am Nominalwert als die FM2N'en, und dabei wurde die F2 mit Ölschmierung konzipiert, während die FM2N'en ohne Öl bzw. Schmierstoffe auskommen.

Letztere Überlegung verleitet mich dazu, die FM2N trotz größerer Toleranzen als die zuverlässigere Kamera zu sehen, da die Toleranzen bei der F2 mit der Zeit wegen dier fester werdenden Schmierstoffe größer werden dürften - vielleicht ist das aber auch nur Korinthenkackerei, denn: die F2'en sind mittlerweile 40 Jahre alt, und laufen immer noch weitgehend akkurat. was soll sich daran ändern?

Man kann es drehen und wenden wie man will: Nikon scheint synonym für Zuverlässigkeit, no reliability issues! Auch wenn gewisse Mythen wie die von der FM2N als Spitze der Kameraentwicklung und Inbegriff der Präzision in allen Bedingungen relativiert werden.
 
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Hallo!
Das Problem, Verschlusszeiten zu messen an der F3, F4 usw. ist, dass die F3 bei offener Rückwand anscheinend nur bis 1/80s belichtet, wegen des Filmtransportes, und dass die F4 gar nicht den Verschluss öffnet und die F5 auch nicht, meines Wissens, ebenso auch nicht die F6.
Das ist ein generelles "Problem" für jeden, der solche "moderneren" SLRs ohne Film, z.B. vor einem Gebrauchtkauf, austesten will... :ja:
Man muss dann halt den Fühlstift im Kamerabody, der die Rückwand auf ihr "geschlossen sein" hin überwacht, hinein drücken, und den nicht vorhandenen Film beim Aufziehen des Verschlusses durch Drehen des Transportrades rechts neben dem Filmfenster simulieren. :up:
 
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so lange ich bei der 1s mit der Wanduhr eine Sekunde stoppen kann, die 1/30 deutlich "scha-lapp!" und die 125stel deutlich "klack!" macht und dabei der verschluss auf der gesamten Breite geöffnet wird, reicht das für mich.

aber hübsche Grafik.
 
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