Vergleich: Randschärfe an D700 - 4 Super WW Zooms

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AndyE

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(Update) Vergleich: Randschärfe an D700 - 4 Super WW Zooms

Update: Im Post 29 dieses Threads habe ich das AFS 12-24mm/4 an der D700 im FX Modus bei 18mm verglichen.

Nachdem diese Frage schon einige Male andiskutiert wurde.
Sind alte Objektive an der D700 (und FX Kameras überhaupt) noch sinnvoll verwendbar?

Ein Vergleich mußte somit her :D - Speziell für WW Zoom Objektive.

Vergleichskandidaten:
AF 18-35mm/3.5-4.5
AF 20-35mm/2.8
AFS 17-35mm/2.8
AFS 14-24mm/2.8

Aufbau:
Auf einer planen Holzplatte habe ich ein Plakat aus früheren Programmiertagen geklebt. Die Position der Kamera wurde mit einem Meßschuber und Winkel darauf vermessen, aus allen Richtungen im rechten Winkel auf das Poster zu schauen (Damit die Sensorebene so gut wie möglich parallel zum Poster verläuft). Abstand ca. 60cm (Poster - Sensorebene). Von links und rechts mit Halogenlicht beleuchtet. Ausser den Weißabgleich anpassen und einen 100% Crop rechts oben auszuschneiden (in NX2) wurde nichts gemacht - kein PP, keine Kontrastverstärkung, keine Nachschärfung.

Allgemeine Beobachtungen:
Obwohl alle 4 Objektive 20mm Brennweite an der gleichen Kamera vermelden, haben alle 4 Objektive deutlich unterschiedliche Abbildungsgrößen produziert.
Reihenfolge von am engsten zum am weitesten:
1) AFS 14-24 (mit deutlichem Abstand)
2) AFS 17-35
3) AF 20-35
4) AF 18-35 (mit wieder deutlichem Abstand)

Verzeichnungen:
Das 18-35 hat sehr deutliche Verzerrungen, das 20-35er noch leichte. Das 17-35 und 14-24 haben mit dem freien Auge geschätzt nicht wirklich sichtbare Verzeichnungen.


Schärfe:

Das ist das Poster. Der Ausschnitt kommt von rechts oben.
original.jpg


Alle Bildsequenzen sind von links nach rechts: AF 18-35mm, AF 20-35mm, AFS 17-35mm, AFS 14-24mm


Blende 8
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Blende 5.6
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Blende 4 (Ausnahme: AF 18-35mm = Blende 3.8)
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Blende 2.8 (Ausnahme: AF 18-35mm = Blende 3.8 = max. Öffnung)
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Zusammengefasst:
Bitte nicht vergessen - der gezeigte Ausschnitt ist das extremste Eck in diesem Bild - schlechter kann es nicht werden.
Das 14-24mm ist ein Klasse für sich. Kein Wunder, alle anderen sind mindestens 10 Jahre älter. Ab Blende 5.6 genügen das 17-35 und 20-35 den meisten Ansprüchen an Eckenschärfe, wobei das 17-35er ggü dem 20-35 zu weniger Verzeichnung neigt. Erstaunlich ist, daß das 20-35 verhältnismäßig von der Mitte aus gleichmäßiger Schärfe verliert als das 17-35er, daß wirklich schlagartig in den Ecken an Unschärfe zulegt. Das 18-35 sollte am besten einem anderen Verwendungszweck zugeführt werden.

Allerdings kann man es auch so betrachten daß bei diesen WW Objektiven, die typischen Landschaftsaufnahmen bei mittlerer Blende (und Stativ) erfolgen - da sind sie nicht so schlecht. Hat jemand vor, sich der Lichtstärke der beiden älteren WW Objektive zu bedienen und Aufnahmesituationen vorzufinden, wo der Rand sowieso im Dunklen absäuft, dann ist diese Schwäche vermutlich weniger von Belang. Werden mit dem 14-24er die technisch besseren Bilder gelingen? Zweifelslos. Gleichzeitig war ich zBsp froh, im Regenwald statt dessen das 17-35er draufgehabt zu haben, um locker im Minutentakt den Frontfilter abzuwischen - Soviel wäre mir beim 14-24 die bessere Randschärfe nicht wert gewesen.

Liebe Grüße,
Andy
 
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Falls jemand der Vergleich zu alten Festbrennweiten interessiert.

Hier sind noch die Werte vom AiS 20mm/2.8 an der D700. (Markteinführung 1985). Meines Erachtens eine erstaunliche Leistung.

Einziger Wermutstropfen: Bei Offenblende etwas Vignettierung, das allerdings mit Setting = 100 leicht im NX2 korrigiert werden kann.


Blende 2.8 (ohne Vignettierungskorrektur)
original.jpg


Blende 2.8 ( mit Vignettierungskorrektur = 100)
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Blende 4
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Blende 5.6
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Blende 8
original.jpg




Auf der Website: http://www.pbase.com/andrease/d700sharpnessww
gibt es noch Bilder vom AiS 28/2.8 und dem AiS 35mm/1.4 - Die Bildtiteln sind selbsterklärend.
Das 35mm/1.4 ist ab 2.8 in den äußßersten Ecken recht scharf, das Ais 28mm/2.8 ist ab Blende 2.8 ganz ordentlich. beide benötigen bei der jeweiligen Maximalblende (1.4 bzw. 2.8) eine Vignettierungskorrektur ( = problemlos)

LG, Andy
 
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Allerdings kann man es auch so betrachten daß bei diesen WW Objektiven, die typischen Landschaftsaufnahmen bei mittlerer Blende (und Stativ) erfolgen - da sind sie nicht so schlecht. Hat jemand vor, sich der Lichtstärke der beiden älteren WW Objektive zu bedienen und Aufnahmesituationen vorzufinden, wo der Rand sowieso im Dunklen absäuft, dann ist diese Schwäche vermutlich weniger von Belang.

Nicht nur das. Für echte Superweitwinkel gibt es eigentlich nur 2 sinnvolle Anwendungen:

1. Abbildung von Motiven mit extremer Raumwirkung. Um diese Motive sinnvoll darzustellen, braucht man Schärfentiefe von vorne bis hinten, es muss also stark abgeblendet werden. Die moderne Architektur liefert viele passende Motive, daher sollte das Objektiv möglichst verzeichnungsfrei abbilden. Wenn es in den Ecken erst ab Blende 8 scharf wird, ist das o.k.

2. Für Reporter bei Massenveranstaltungen. Da bekommt man oft nur dann ein brauchbares Bild, wenn man ganz vorne hinsteht und das Geschehen, um das es geht, mit einem Superweitwinkel einfängt. Je nach Lichtverhältnissen und Motiv wird man da schon mal mit offener Blende arbeiten wollen, und es ist natürlich von Vorteil, wenn das Bild bis in die Ecken scharf ist. Je nach Motiv kann Verzeichnung stören.

Für den Reporter, der von seinen Aufnahmen leben muss, ist das 14-24 also eine sehr interessante Optik. Otto Normalfotograf kann dies wesentlich gelassener sehen.

Gruß
Uwe
 
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Gleichzeitig war ich zBsp froh, im Regenwald statt dessen das 17-35er draufgehabt zu haben, um locker im Minutentakt den Frontfilter abzuwischen

Das ist das, was mir beim ersten Mal, als ich das 14-24 gesehen habe dachte, was ist eigentlich mit einem Filter vorn? Ich fotografiere normaler Weise ohne, aber es gibt z.B. die von Andy genannte oder auch bei einer Sturmflut an der Küste, wo son Filter nicht schlecht wäre...

Naja, bevor ich nen Superweitwinkel anschaffe, ist erstmal ein Normalzoom dran...
 
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Andy, vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag. M.E. sind die Daten des 18-35 aber 3.5-4.5, oder? Und bei Blende 8 scheint es (in der von Dir getesteten Disziplin "extreme Ränder-Schärfe" genauso gut oder geringfügig besser zu sein als das 17-35 oder sehe ich das falsch?
 
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Andy, vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag. M.E. sind die Daten des 18-35 aber 3.5-4.5, oder? Und bei Blende 8 scheint es (in der von Dir getesteten Disziplin "extreme Ränder-Schärfe" genauso gut oder geringfügig besser zu sein als das 17-35 oder sehe ich das falsch?

Christian,
Du hast recht. Das 18-35mm ist ein 3.5-4.5. War wohl schon zu spät. Ich werde es oben korrigieren.
Bei f8 ist es eigentlich gut, fällt dann aber sehr schnell ab. Was noch dazukommt ist die starke tonnenförmigen Verzeichnung, die auf den Snippets nicht sichtbar ist.

LG, Andy
 
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Vielen Dank für diesen sehr informativen Objektivvergleich, Andy. Ich nutze das 20-35 sehr gerne an DX und habe festgestellt, dass es bei kurzen Aufnahmeabständen nicht seine beste Leistung bringt. Ich bin deshalb auf Bilder mit dieser Optik an FX gespannt, die wirkliche Landschaftsaufnahmen zeigen. Aufgrund Deiner Tests könnte man fast geneigt sein zu sagen, dass sich die Mehrinvestition in ein 17-35 nicht lohnt - dann lieber gleich ein 14-24 mit den bereits beschriebenen Nachteilen (Größe, keine Filter)...

Die 20mm FB zeigt eine erstaunliche Leistung (selbst im Vergleich zum 14-24) und ist schön klein...
 
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Die 20mm FB zeigt eine erstaunliche Leistung (selbst im Vergleich zum 14-24) und ist schön klein...

Das Problem ist mE., dass das Kameragehäuse im Grunde zu groß ist und dadurch das Handling nicht so stimmig ist.

Eine FX-DSLR in der Größe einer D80 wäre da schon ein echter Gewinn und wird ja hoffentlich nächstes Jahr auch mal kommen als neue "Einsteiger-FX-Kamera".

Helmut
 
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Das Problem ist mE., dass das Kameragehäuse im Grunde zu groß ist und dadurch das Handling nicht so stimmig ist.

Stimmt nicht. Selbst mit einer D3 ist das Handling der kleinen Ai-S Brennweiten überragend gut.


Eine FX-DSLR in der Größe einer D80 wäre da schon ein echter Gewinn und wird ja hoffentlich nächstes Jahr auch mal kommen als neue "Einsteiger-FX-Kamera".

Träum weiter. Nikon wird im Einsteiger-Segment kein FX-Format bringen. Da hat DX alle Vorteile auf seiner Seite.
 
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Hallo Andy,

erst einmal vielen Dank für den Test!

Hast Du jeweils auch die anderen Ecken kontrolliert, um ggf.
den Einfluss eine dezentrierten Optik erkennen zu können, oder
sind Deine Linsen ausgesucht und über jeden Zweifel erhaben? ;)

MfG, Jürgen
 
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Stimmt nicht. Selbst mit einer D3 ist das Handling der kleinen Ai-S Brennweiten überragend gut.




Träum weiter. Nikon wird im Einsteiger-Segment kein FX-Format bringen. Da hat DX alle Vorteile auf seiner Seite.

Nun meine Aussage bezog sich eher auf die kleinen AF Nikkore, die ja auch noch leichter geworden sind. Die MF Nikkore sind mir diesbezüglich auch wesentlich lieber und z.B. auch die Zeiss ZF Linsen.

Ich werde mir dieses Statement mal auf Wiedervorlage legen und in 2 Jahren sprechen wir uns wieder.

Es geht weniger um einen preislich orientierte Aussage zur kleinen FX DSLR als um die Größe!

Hier sehe ich durchaus noch Entwicklungspotential und die darf dann ruhig bei UVP 1500 EUR liegen...

Helmut
 
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Hallo Andy,

danke für den super Vergleich.

Ich werden gegen Ende des Jahres in eine D700 investieren und überlege gerade, wie ich meine Objektivsammlung anpasse.

In der Überlegung waren auch das 17-35, aber auch die Festbrennweiten 18/2.8 und 20/2.8.

Heute habe ich bei ebay ein AF 20/2.8 D geschossen und freue mich über die Leistung Deines AiS 20/2.8. Vielleicht kann das AF-D ja mithalten. Ausschlaggebend war für mich die Handlichkeit. Und mein 12-24 DX habe ich auch überwiegend am "kurzen" Ende genutzt. Den Unterschied zwischen 18 und 20mm werde ich schon verkraften;)

Gruß aus HAnnover
Steffen
 
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Hallo Andy,

vielen Dank! Wieder mal ein Beitrag mit dem man was anfangen kann!!!

Du hast doch das gesamte Nikon-Sortiment, von der Entstehung der Steinkohle bis heute. Was mich noch brennend interessieren würde wäre die Leistung des 12-24 DX bei 18, 20 und 24mm in den Ecken offen und bei Blende8 bis 11, natürlich am vollen Format. Kannst Du das noch nachreichen? Kriegst auch nen Keks... :D

Liebe Grüße
Georg
 
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Vielen Dank für diesen sehr informativen Objektivvergleich, Andy. Ich nutze das 20-35 sehr gerne an DX und habe festgestellt, dass es bei kurzen Aufnahmeabständen nicht seine beste Leistung bringt. Ich bin deshalb auf Bilder mit dieser Optik an FX gespannt, die wirkliche Landschaftsaufnahmen zeigen. Aufgrund Deiner Tests könnte man fast geneigt sein zu sagen, dass sich die Mehrinvestition in ein 17-35 nicht lohnt - dann lieber gleich ein 14-24 mit den bereits beschriebenen Nachteilen (Größe, keine Filter)...

Die 20mm FB zeigt eine erstaunliche Leistung (selbst im Vergleich zum 14-24) und ist schön klein...

Ralph,

wenn Du schon das 20-35 hast, ist der Qualitätsmäßige Gewinn nicht mehr sooo groß (außer du brauchst dringend den 17-20mm Bereich). Entweder kannst Du die notwendige zusatzinvestition in einem anderen Bereich besser einsetzen. Falls Du dort gut bestückt bist, kannst Du ja noch immer auf eBay oder in Foren herumgucken :D

Das AiS 20mm/2.8 ist in Verbindung mit der D700 (kleiner als die D3) eine sehr nette Kombination. Ich wollte auch das AF 20mm/2.8 D testen, ob es schlechter/besser als die AiS version ist. Aber leider ist Fett auf die Blendenlamellen gekommen und die Belichtung hat nicht gepasst. Nach der Reinigung werde ich das u.U nachholen.

Das AiS 28mm/2.8 könnte nach den ersten Erlebnissen auch eine gute Ergänzung werden. Lass mir noch Zeit bis mehr Gelegenheiten hatte.

Tipp: Wer noch ein AiS 180mm/2.8 zu Hause hat, sollte es mal auf eine FX Kamera schrauben :)

LG, Andy
 
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Hallo Andy,

vielen Dank! Wieder mal ein Beitrag mit dem man was anfangen kann!!!

Du hast doch das gesamte Nikon-Sortiment, von der Entstehung der Steinkohle bis heute. Was mich noch brennend interessieren würde wäre die Leistung des 12-24 DX bei 18, 20 und 24mm in den Ecken offen und bei Blende8 bis 11, natürlich am vollen Format. Kannst Du das noch nachreichen? Kriegst auch nen Keks... :D

Liebe Grüße
Georg

Georg,
das 12-24mm habe ich bewußt aussen vor gelassen. Es ging mir ursprünglich um einen 20mm Vergleich, eine Brennweite, die mit dem 12-24er am FX Gehäuse nicht geht.

LG, Andy
 
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Hallo Andy,

danke für den super Vergleich.

Ich werden gegen Ende des Jahres in eine D700 investieren und überlege gerade, wie ich meine Objektivsammlung anpasse.

In der Überlegung waren auch das 17-35, aber auch die Festbrennweiten 18/2.8 und 20/2.8.

Heute habe ich bei ebay ein AF 20/2.8 D geschossen und freue mich über die Leistung Deines AiS 20/2.8. Vielleicht kann das AF-D ja mithalten. Ausschlaggebend war für mich die Handlichkeit. Und mein 12-24 DX habe ich auch überwiegend am "kurzen" Ende genutzt. Den Unterschied zwischen 18 und 20mm werde ich schon verkraften;)

Gruß aus HAnnover
Steffen

Glückwunsch zum Neuzugang.

Ich hatte mein AFS 20mm/2.8 schon auf der D700, aber die Blendenlamellen sind verklebt. ich muß sie erst reinigen lassen. Lt. Bjorn Roslett sind die beiden leicht unterschiedlich. Mal sehen.

LG, Andy
 
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Das Problem ist mE., dass das Kameragehäuse im Grunde zu groß ist und dadurch das Handling nicht so stimmig ist.

Eine FX-DSLR in der Größe einer D80 wäre da schon ein echter Gewinn und wird ja hoffentlich nächstes Jahr auch mal kommen als neue "Einsteiger-FX-Kamera".

Helmut
Helmut,
so unterscheiden sich die Anforderungen.

Ich persönlich komme mit den Gehäusen der Klasse D200,D300, D700 wesentlich besser zurecht als der D70/D70s/D80 Klasse. Die D700er ist übrigens der D80 wesentlich näher als der D3.

LG, Andy
 
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Hallo Andy,
hast Du das Zeiss 18 3,5 schon auf Deiner Liste? Da bin echt gespannt!
Gruß
Karl
 
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