Frage Uralt-Kamera gegen D7200

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Am interessantesten finde ich, dass das alte Foto keine stürzenden Linien aufweist. Alle senkrechten Linien sind exakt parallel.
Was ist daran besonders? Das habe ich vor 25 Jahren in der s/w-Dunkelkammer schon erzeugt. Man kippt einfach den Fotopapierhalter unter dem Vergrößerer etwas, blendet das Vergrößerungsobjektiv hinreichend stark ab, und voilà, das Bild ist frei von stürzenden Linien.
Mit einer damals verwendeten Balgenkamera war das sowieso schon bei der Aufnahme kein Problem, einfach shiften und fertig. Auf dem Stativ standen die ja sowieso...
 
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(ein Shift-Objektiv besitze ich z. B. gar nicht)
Hast Du ein Ultraweitwinkel? Hier hast Du mal eine sinnvolle Anwendung dafür (die meisten nehmen es ja eh' nur für viel zu viel drauf-Bilder, statt für eine darauf abgestellte Bildgestaltung): Kamera gerade halten (darauf sollte man sowieso immer achten), evtl. etwas erhöht, unteren Bildteil wegschneiden. Ein Shiftobjektiv macht nichts anderes.
 
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Hätte ich das alte Foto vorher gekannt, hätte ich mir gewiß einen Ausdruck mitgenommen und hätte es - im Rahmen meiner Möglichkeiten (ein Shift-Objektiv besitze ich z. B. gar nicht) - nachgestellt.

Klarer Fall und kein Zweifel, daß das Original eine für das Motiv perfekte Bildgestaltung hat. Meine Bilder sind hingegen Touristen-Knipsbilder in Reinform ;-).

Beim nächsten mal, wird ein paar Monate dauern, bis ich mal wieder dort bin, stelle ich das Meydenbauer-Original perfektestens nach, versprochen ;-).

Hallo Departure69,
das wird sicherlich spannend, wir sind da natürlich gespannt auf die Ergebnisse.

Ich denke die Diskussion zeigt, dass es sehr interessant ist, sich mit solch alten Bilder zu beschäftigen. Es liegen so viele Erkenntnisse darin.
Sinngemäß meinte Fritz Pölking einmal, dass ein gutes Bild gerne 45 Minuten dauert. Dieses Zitat fiel mir ein bei dieser historischen Aufnahme.

Gruß
Matthias
 
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Hast Du ein Ultraweitwinkel? Hier hast Du mal eine sinnvolle Anwendung dafür (die meisten nehmen es ja eh' nur für viel zu viel drauf-Bilder, statt für eine darauf abgestellte Bildgestaltung): Kamera gerade halten (darauf sollte man sowieso immer achten), evtl. etwas erhöht, unteren Bildteil wegschneiden. Ein Shiftobjektiv macht nichts anderes.

Ja, witzigerweise müßte das Paket mit dem AF-P 10-20mm genau heute eintreffen. Der erhöhte Standpunkt ist aber eher schwierig, da müßte man ja einen Stuhl, eine kleine Stehleiter oder ähnliches dabei haben. Ich bin zwar groß von Gestalt (1,96 m), aber Du siehst ja, daß dies allein nicht half, stürzende Linien zu vermeiden, eine leichte Kameraneigung nach oben war für das Motiv notwendig.

Wie dem auch sei, wenn's mal wieder soweit ist, werde ich das 10-20 dabei haben und für einen erhöhten Aufnahmestandpunkt laß' ich mir dann was einfallen.


Viele Grüße
 
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Heutzutage kann man mit einem Weitwinkel-Objektiv ohne großen Aufwand ähnliche Aufnahmen machen wie Anno Dazumal.

Hier die Bayerische Staatskanzlei mit dem Kuppelbau des ehemaligen Armeemuseums am Hofgarten in München:

picture.php

Nikon Df mit Zeiss Distagon 21mm f/1:2.8 ZF.2
f/16, 1/100s, ISO 100
Gruß
Hans
 
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Der erhöhte Standpunkt
Hierbei geht es nur um ein paar mm-cm, nicht um eine Leiter oder gar Gerüstbau.
Es geht darum, dass wenn ein Bildteil nicht ganz drauf ist so wie man die Kamera gerade hält und da wo man gerade steht, zB. eine Kirchturmspitze, die Kamera eben nicht zu kippen, sondern sich mal etwas zu strecken, oder auch mal einen Schritt zu bewegen.
 
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… Kamera gerade halten (darauf sollte man sowieso immer achten), evtl. etwas erhöht, unteren Bildteil wegschneiden. Ein Shiftobjektiv macht nichts anderes.


Da staunt der Laie und der Kenner wundert sich!


Die technischen Erklärungen, warum das purer
Unsinn ist, mögen bittschön andere liefern.

Wenn's nicht so traurig wäre, würde ich lachen.


.
 
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Eine Aufnahme mit einem Shiftobjektiv ist schlicht ein Crop aus einem größeren Bild.
Das hingegen ist technisch gesehen Quark. Es bedarf eines verschiebbaren Objektivs mit großem Bildkreis, um eine Shiftaufnahme zu erzeugen, aber das ist dann mitnichten einfach nur ein Crop im Sinne, wie das hier in Foren begrifflich verwendet wird. Man kann den Shifteffekt in gewissen Grenzen so erzeugen, klar.
 
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Was ist daran besonders? Das habe ich vor 25 Jahren in der s/w-Dunkelkammer schon erzeugt. Man kippt einfach den Fotopapierhalter unter dem Vergrößerer etwas, blendet das Vergrößerungsobjektiv hinreichend stark ab, und voilà, das Bild ist frei von stürzenden Linien.
Mit einer damals verwendeten Balgenkamera war das sowieso schon bei der Aufnahme kein Problem, einfach shiften und fertig. Auf dem Stativ standen die ja sowieso...

Christoph, besonders ist daran vielleicht nichts, aber was mir beim
Vergleich beider Fotos als gravierender Unterschied sofort ins Auge
stach, waren die exakt senkrechten Linien des alten Fotos … abgesehen
von den Drähten, die wohl um 1900 noch nicht gespannt waren.

Grüße aus HB
Heiner
 
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Es bedarf eines verschiebbaren Objektivs mit großem Bildkreis, um
die Brennweite zu erhalten und Bildfehler zu verringern, da ein Shiftobjektiv natürlich darauf optimiert ist, auch und gerade an den Rändern ordentlich zu liefern.
Wie helfen nun technische Spitzfindigkeiten um die Bauweise eines Shiftobjektivs einem Einsteiger, der keines hat, stürzende Linien zu vermeiden?

Wenn er weiter in diese Art der Fotografie eintauchen will, kann er sich immer noch eine Fachkamera kaufen und den Notnagel Shiftobjektiv weit hinter sich lassen.
 
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Christoph, besonders ist daran vielleicht nichts, aber was mir beim Vergleich beider Fotos als gravierender Unterschied sofort ins Auge
stach, waren die exakt senkrechten Linien des alten Fotos …
Naja, die Fotografen damals haben eben Wert auf sorgfältige Bildgestaltung gelegt. Zeit hatten sie genug, Fotografieren war vor 120 Jahren pure Entschleunigung (könnte man heute als Anti-Stress-Programm anbieten...). Heute wird viel im Vorbeigehen geknipst und dann auch in der Nachbearbeitung (so sie überhaupt stattfindet) wenig Mühe auf ein perfektes Ergebnis verwendet. Das ist schade.
 
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die Brennweite zu erhalten und Bildfehler zu verringern, da ein Shiftobjektiv natürlich darauf optimiert ist, auch und gerade an den Rändern ordentlich zu liefern.
Wie helfen nun technische Spitzfindigkeiten um die Bauweise eines Shiftobjektivs einem Einsteiger, der keines hat, stürzende Linien zu vermeiden?
Die Nichtberücksichtigung der meist signifikanten Randunschärfen von UWW-Objektiven wird den Einsteiger wohl ratlos ob des "unscharfen" Bildes zurücklassen, welches er mit einem Shiftobjektiv scharf hinbekommen hätte. Er sollte sich dieser Limitierung einfach bewusst sein - geht, aber eben mit Nachteil x, y und z.
 
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Ja, witzigerweise müßte das Paket mit dem AF-P 10-20mm genau heute eintreffen. Der erhöhte Standpunkt ist aber eher schwierig, da müßte man ja einen Stuhl, eine kleine Stehleiter oder ähnliches dabei haben. Ich bin zwar groß von Gestalt (1,96 m), aber Du siehst ja, daß dies allein nicht half, stürzende Linien zu vermeiden, eine leichte Kameraneigung nach oben war für das Motiv notwendig.

Wie dem auch sei, wenn's mal wieder soweit ist, werde ich das 10-20 dabei haben und für einen erhöhten Aufnahmestandpunkt laß' ich mir dann was einfallen.


Viele Grüße

Mit dem AF-P Nikkor 10-20mm VR hast du gewiss eine gute Wahl für Aufnahmen mit deiner D7200 getroffen.

Mit Hilfe dieses Ultra-Weitwinkelobjektivs wirst du in vielen Fällen gar keinen erhöhten Standpunkt einnehmen müssen - es wird meist genügen, die Kamera so weit abzusenken, bis der zu fotografierende Turm fast an die Oberseite des Bildes stößt und zudem die Objekte an den Rändern links und rechts senkrecht stehen.

Ich besitze zwar zwei (ältere) Nikon Shift-Objektive, verwende sie aber kaum mehr, da ich mit dem 21er Weitwinkel an FX meist gut zurecht komme. Das wären mit deinem neuen Objektiv ca. 14mm, aber du kannst ja den Winkel noch bis 10mm erweitern.
Und den Rest kann ja dann noch Lightroom erledigen.

Für deinen künftigen Aufnahmen von hohen Häusern und Kirchtürmen wünsche ich dir viel Erfolg.

Gruß
Hans
 
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Die Nichtberücksichtigung der meist signifikanten Randunschärfen von UWW-Objektiven wird den Einsteiger wohl ratlos ob des "unscharfen" Bildes zurücklassen, welches er mit einem Shiftobjektiv scharf hinbekommen hätte. Er sollte sich dieser Limitierung einfach bewusst sein - geht, aber eben mit Nachteil x, y und z.

Und abblenden hilft da auch nicht? Mir ist zwar klar, daß bei völlig geschlossener Blende dann schon wieder sog. Beugungsunschärfen zu erwarten sind, aber Blendenwerte zw. 5,6 und 11 (im Gegensatz zur Offenblende) müßten da doch etwas bewirken, oder nicht?

Viele Grüße
 
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Bei hohen Gebäuden in der Stadt nehme ich oft Blende 11, in besonderen Fällen sogar Blende 16, wie im Foto weiter oben.
Dann werden auch die Bildränder sowie ggfs. ein Objekt im Vordergrund scharf.
Bei Blende 16 kann aber schon die Beugung zuschlagen und die allgemeine Schärfe wieder vermindern.

Gruß
Hans
 
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Bei hohen Gebäuden in der Stadt nehme ich oft Blende 11, in besonderen Fällen sogar Blende 16, wie im Foto weiter oben.
Dann werden auch die Bildränder sowie ggffs. ein Objekt im Vordergrund scharf.
Bei Blende 16 kann aber schon die Beugung zuschlagen und die allgemeine Schärfe wieder vermindern.

Gruß
Hans

DAS wollte ich hören. Vielen Dank. :)
 
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Und abblenden hilft da auch nicht? Mir ist zwar klar, daß bei völlig geschlossener Blende dann schon wieder sog. Beugungsunschärfen zu erwarten sind, aber Blendenwerte zw. 5,6 und 11 (im Gegensatz zur Offenblende) müßten da doch etwas bewirken, oder nicht?
Kommt etwas aufs Objektiv an. Die volle Schärfe der Mitte bekommt man sicherlich bei keinem auch am Rand hin, weil sich da meist diverse Bildfehler bemerkbar machen, ausserdem natürlich optisch bedingte Verzerrungen.
 
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