Frage Ungewöhnliche gelbe Farbfehler - was tun?

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SlayeRR

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Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage an euch. Das Bild ist heute aus meiner Z7 rausgekommen. Das Objektiv war 24-70/f4. Ich merkte auch früher, dass das objektiv
ziemlich heftige CAs produzieren kann, auch abgeblendet. Aber so was habe ich noch nicht gesehen. CAs lassen sich in meiner Raw Power einfach
korrigieren, aber das lässt sich so einfach nicht ändern.

Kann jemand bitte sagen was das ist? Ist die Linse eine Gurke?
Danke im Voraus.

NZ7_0392-web.jpg
 
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Ich sehe auf dem Foto hier auch nix,
da müsste man wohl eine 100%-Sicht ermöglichen.

Grundsätzlich ist zu fragen, ob die von dir bemängelten Farbfehler auch in den JPGs out of camera zu sehen sind,
da die Kamera-internen Korrekturen von Abbildungsfehlern des Objektives in NEFs nur zur Anwendung kommen, wenn man sie mit dem CNX-D von NIKON öffnet.
 
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Christian B.
Christian B. kommentierte
Die Korrekturen werden auch in Lightroom angewendet.
 
Moin,
neben einem Hardware-kalibrierten Monitor unbedingt empfehlenswert: Datacolor SpyderCheckR (oder ein anderer Produzent mit einer ähnlichen Software). Eine Farbtafel mit definierten Farben wird photographiert und an Hand dieser Aufnahme wird ein HSL-Referenz-Grundeinstellung - zumindest für Photoshop CameraRaw - erstellt. Bevor es an die eigentliche Bildbearbeitung geht, wird vorab diese Farbdarstellung der Camera-Lichtsituation realisiert. Erst danach erfolgt die eigentliche RAW-Entwicklung. Ich habe Farbreferenzen für "Tageslicht (5.600 °K)" sowie - für meine Macro-Aufnahmen - "Hochfrequenz-Leuchtstofflampen + Lichtzelt" angefertigt und bekomme über diesen Weg ziemlich konstante und der subjektiven Realität entsprechende Farbwiedergaben.
Camerainterne Abbildungsfehler (ISO-Rauschen, chromatische Aberration, sphärische Aberration) korrigiere ich ausschließlich mit DxO Photolab; dies ist mein erster Schritt in meinen Bildbearbeitungs-Workflow.
Gruß Emc2
 
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Danke für die Antworten,
und ja, mein iMac ist kalibriert und der Fehler ist auch in NEF zu sehen.
Ein Problem mit der Kalibrirung kann man doch ausschließen, weil fehlerhaft nur ein Teil des Bildes ist - der Himmel zwischen den Bäumen ist gelb.
Grüße
 
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Das soll der Fehler sein? Gelbstichiger Himmel?

Da ist ja gar kein Himmel bei dem nicht noch unscharfe Zweige mit im Mix sind.

Ich kann da weiterhin keinen Fehler sehen außer bei der Belichtung.
Der “Himmel“ ist vermutlich ausgefressen, d.h. einzelne Farbkanäle sind übergelaufen also stimmt die Farbe in Kombination aller Farbkanäle nicht mehr.

Somit eher ein User-Error als ein Kamerafehler.
 
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Knapper belichtet wäre für den Himmel die Lösung gewesen. Ich hätte hier wahrscheinlich ein HDR gemacht, eine Aufnahme auf den Himmel belichtet und eine für die dunklen Bereiche.
 
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Das 4/24-70S ist eines der besten 24-70 auf dem Markt und definitiv keine Gurke. Das Bild ist eine ziemlich extreme Situation. Aus dem Dunklen ins Helle. Schwarzer Weg, grünes Blätterdach. Es spricht für den Dynamikumfang der Z, dass der Himmel nicht total ausgefressen ist. Es spricht auch für den automatischen Weißabgleich der Z, dass die Blätter nicht zu kühl geworden sind. Die Z hat die Weißabgleich-Situation im Schatten erkannt und zutreffend als bildbestimmend gewichtet. Für den im Hintergrund befindlichen Himmel außerhalb der Schatten ist die Einstellung wahrscheinlich zu warm/gelb. Das ist in bestimmten Situationen so: Ein Foto kann immer nur einen Weißabgleich haben. Wenn das Licht im Bild unterschiedliche Farbtemperaturen hat, gibt es bei mindestens einer der Lichtquellen einen Farbstich. Das kann passieren, wenn man Tageslicht und Kunstlicht mischt oder eben auch, wenn Teile eines Bildes im Schatten liegen (kühles Licht), Teile in der Sonne (warmes Licht). Das muss man entweder bewusst nutzen oder mit einem Kompromiss auszugleichen versuchen. Hier finde ich es übrigens überhaupt nicht so schlimm. Es ist aber definitiv weder eine Fehler der Kamera noch des Objektives, sondern einfach der Situation geschuldet.
 
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ich empfehle hier einen Fotokurs für Einsteiger, bei dem die Themen Motivkontrast, bzw Dynamik, sowie Eingangs-und Ausgangsdynamik verständlich erklärt werden.
 
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Moin,
eine weitere Option zur Korrektur der Farbverschiebung: Tonwertspreizung aller drei RGB-Kanäle. Mit diesem Schritt habe ich bei Unterwasseraufnahmen sehr gute Ergebnisse bekommen: Der Blaustich, bedingt durch das Fehlen von Rot, wurde weitgehend kompensiert.
Gruß Emc2
 
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Es braucht imho nicht gleich einen kompletten Fotokurs, wenn jemand hier eine Frage zu seinem Bild stellt. Dafür sind wir ja schließlich da.

Ich hätte hier wie @Thomas Ferber schon beschrieben hat, knapper belichtet und lieber hinterher die Schatten hochgezogen oder eben gleich ein Bild mit zwei Belichtungen gemacht und das hinterher übereinandergelegt. Letzteres wiederum wird nur ordentlich mit Stativ, damit der Bildausschnitt 100% übereinstimmt.

Wer sich nicht so intensiv mit Bildbearbeitung auseinandersetzen mag, was absolut okay ist, der probiert bei der Aufnahme aus der Hand Belichtungen von -0,3 und -0,7 aus, so dass die Lichter im Himmel nicht ausgefressen sind, nimmt nachher das bessere Bild und zieht dort nur kurz die Regler für die Schatten hoch.

Dass es sich nicht um einen Objektivfehler handelt, haben wir ja erklärt. Und auch mit der (natürlich immer wichtigen) Kalibrierung hat das nichts zu tun.
 
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Um den oberen Teil des Bildes abzudunkeln, hätte ich evtl. ein Grauverlaufsfilter benutzt.

Gruß
Hans
 
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Ich glaube eher, dass es weniger ein Problem, des Dynamikumfangs ist, denn das führt zu rein weissen Flächen wenn man im Histogramm rechts anschlägt. Nach meiner Erfahrung mit solchen Situationen wirken die jungen hellgrünen Blätter wie ein Farbfilter wo das Licht teils "gefiltert" teils reflektiert wird und einen Farbstich erzeugt. Mit freien Auge ist das nicht wahrzunehmen weil unser AUTO-WB im Kopf das richtig darstellt , der Sensor aber anders aufnimmt.

Aufgefallen ist mir das Problem erstmals als ich vor vielen Jahren im Frühling Apfelblüten fotografiert habe. Obwohl die alle schneeweiß sind, war ein Teil wie erwartetet weiss und der andere aber eindeutig gelblich. Nach einigem probieren und beobachten, ist mir aufgefallen, dass nur jene Blüten gelb waren, die kein direktes Sonnenlicht bekamen sondern das Licht durch die Blätter fiel. Sobald ich die Blätter wegnahm, waren sie auf den Bildern wieder weiß. Das konnte ich bei kleineren Lichtarealen zwischen dem Junggrün von Buchen, die ich gegen den Himmel fotografiert habe, nachvollziehen.

Das fällt nicht auf wenn man knapper belichtet und der Himmel dann blau ist. Insofern muss man trotzdem bei der Belichtung ansetzen wenn man nicht die Perspektive ändern will oder kann. Das könntest du im NEF testen wenn es nicht komplett ausgefressen ist.
 
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Hallo, danke für zahlreiche Antworten. Bei näherem Betrachen des Bildes stellte ich tatsächlich fest, dass der gelber Himmel gar kein Himmel ist, sondern ein sich im Gegenlicht quasi aufgelöster Baum!
Ich komme eigentlich von Fujifilm, und ich meine, dass ich mit Fuji Objektiven so ein Effekt noch nie hatte, deshalb war meine hier.
Auf jeden Fall war das wahrscheinlich eine Fehlbelichtung meinerseits. Ich weiß nicht ob man hier mit knapper Belichtung das Problem beseitigen kann, ich werde morgen die Situation rekonstruieren und anders belichten bzw. mit anderer Kamera vergleichen.
 
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T
Tom.S kommentierte
Ich verwende neben Nikon auch das Fuji X-System und da ist es nicht unerwartet das gleiche.
 
Da in den Exif-Daten keine weiterführenden Infos stehen, rate ich mal. Du hast bei der Belichtung die Matrix-Messung gewählt und das AF-Messfeld auf das mittlere Messfeld gelegt. Da der Bildinhalt dort recht dunkel ist, korrigiert die Kamera die Belichtung nach oben.

Nun hast Du z. B. die Möglichkeit, wie von AnjaC schon geschrieben, mit der Belichtungskorrektur die Belichtung zu verringern.
Eine weitere Möglichkeit ist die Funktion Active D-Lighting. Das ist einfach ausgedrückt, eine Anhebung der Tiefen und eine Absenkung der Lichter, um in Situationen mit hohem Dynamikumfang, wie auf dem Foto, ein Ausfressen der Lichter zu vermeiden. Schaut man sich das Histogramm an, ist am rechten Anschlag eine deutliche Spitze zu sehen.

Active D-Lighting hat allerdings einen Haken. Die korrekte Anwendung bei der späteren Bildbearbeitung funktioniert meines Wissens nur mit Nikons hauseigenen Programmen, z. B NX Studio oder Capture NX-D.
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
ADL ist recht einfach: Bei der Aufnahme wird um 1/3 bis 2/3 gegenüber der "normalen" Belichtungsmessung unterbelichtet, um die Spitzlichter nicht ausfressen zu lassen (das funktioniert aber genauso gut, wenn man einfach eine entsprechende manuelle Belichtungskorrektur einstellt) - bei der NEF-Entwicklung werden dann die Schatten nach dem bei der ADL-Belichtungsmessung errechneten Wert aufgehellt. Das kann man auch selbst in anderen RAW-Konvertern machen.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Es gibt doch was besseres als ADL:
die Belichtungsmessung mit Spitzlichtschutz (Highlight weighted Metering). Damit wäre das nicht passiert!
 
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