Uebersicht zu S/W Filmen?

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Sito

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Hallo

ich hab jetzt ca. 3 Jahre recht intensiv digital mit der D70 fotografiert und dadurch (zumindest so halbwegs) gelernt, wie eine Spiegelreflexkamera funktioniert. Ich trage mich schon laenger mit dem Gedanken, mir eine analoge zuzulegen und wenn schon analog, dann auch MF und nicht einfach eine analoge D70 (wie die F80 oder so...)

Bevor ich allerdings in eine F3 oder aehnliches investiere, hab ich gedacht, arbeite ich mich ein bisschen in die Film-Materie ein und zwar mit einer Zenit 12XP, die ich vor ca. 8 jahren gekauft und nie benutzt habe...das Ding ist russischer Bauart und ausser der Belichtungsmessung ist alles manuell...

Nun hab ich aber gar keine Ahnung, welche Filme ich benutzen soll, klar, ISO ist natuerlich so aehnlich wie bei Digital, aber wie der Kontrast, Saturierung etc bei den verschiedenen Filmen ist, davon hab ich keine Ahnung...kennt jemand vielleicht eine Uebersicht dazu im Netz?

Anfangen will ich erstmal mit ein bisschen "Street-" Fotografie und dem 50mm Objektiv. Dazu wuerde ich gerne S/W benutzen, guter Kontrast und gerne auch mit einem etwas groeberen Korn...hat da jemand einen konkreten Tip?

Wenn das geht, haette ich die Bilder danach am liebsten auf Foto-CD, ausbelichten ist erstmal gar nicht noetig...

Bin fuer alle Tips dankbar!!!

Gruss

Lars

P.S. Weiss zufaellig jemand wie bei so einer recht rudimentaeren SLR wie der Zenit die Belichtungsmessung funktioniert? Matrix? Wohl eher nicht, oder?
 
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Hallo Lars,

zusammenfassend geht es also um SW auf Film, Du willst nicht selbst entwickeln und die Bilder sollen gescannt auf einer CD geliefert werden. Ich denke bei einem echten SW-Film kann man über Empfindlichkeit, Kontrast und Korn nur etwas aussagen wenn man auch den Entwickler kennt. Gut, einige Filme sind von Hause aus körniger als andere, allerdings hängt es doch vom Entwickler ab wie das Korn hinterher aussieht.

Ich sehe das immer wieder bei meinem Standardfilm, der HP5 hat auf 200 ASA belichtet und in Perceptol entwickelt ein sehr feines Korn bei recht hoher Schärfe (ohh, ein weiterer Parameter). Belichte ich den Film auf 640ASA und entwickle in Spur SLD, so wird das Korn schon bei 13x18 sehr deutlich.

Insofern ist es schierig da so ins Blaue eine Empfehlung auszusprechen. Wenn es dann auch noch darum geht die Negative gescannt auf einer CD zu bekommen, dann würde ich denken, dass Du besser und günstiger mit einem monochromen C41er fährst. Ich habe sowohl den Kodak BW400CN als auch den Ilforn XP2 ausprobiert und beide liefern gute Ergebnisse. Vielleicht lässt sich der BW400CN etwas besser scannen. Dafür hat der XP2 keine Orangemaske und lässt sich somit besser im SW-Labor verarbeiten (kürzere Belichtungszeiten, ...)

Grüße
-- Rüdiger
 
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ok, ich seh schon, es gibt viel zu lernen...und probieren geht wohl mal wieder ueber studieren :D
 
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Sito schrieb:
ok, ich seh schon, es gibt viel zu lernen...
Nun, die meisten Möglichkeiten eröffnen sich natürlich, indem Du die Filme selbst entwickelst. Dadurch kannst Du nahezu alle Parameter nach Deinem Geschmack beeinflussen. Ansonsten bist Du halt stark abhängig von Deinem Labor und deren Wahl des Entwicklers. Vielleicht findest Du auch ein Fachlabor mit denen Du den Modus Operandi für Deine Filme besprechen kannst, aber das wird dann auch schnell recht teuer.

Sito schrieb:
... und probieren geht wohl mal wieder ueber studieren :D
Eine Schlussfolgerung mit der ich mich jeder Zeit anfreunden kann. Gerade beim Lesen von Internetforen stelle ich mir häufig die Frage, warum probiert man das nicht einfach selber aus?

Bei mir gab es auch eine Testphase - welcher Film und welcher Entwickler passt dazu usw. Und irgendwann kommt man dann bei seinen persönlichen Präferenzen an und das Testen hat ein Ende. OK, bei so manchem hat das Testen kein Ende, aber es will ja auch nicht jeder Photographieren.

Bei mir ist es der HP5 (gerade im Mittelformat) zusammen mit zwei verschiedenen Entwicklern. So brauche ich nur einen Filmtyp einzustecken und vor Ort entscheide ich, ob ich Empfindlichkeit auf Kosten des Korns brauche oder nicht. Aber da es sich dabei um persönliche Vorlieben handelt, konnte auch nur ich sie für mich herausfinden.

Grüße
-- Rüdiger
 
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sicher, Du hast natuerlich voellig Recht, das selbst Ausprobieren kann man durch nichts ersetzen, aber ein paar erste Anhaltspunkte bevor man seine ersten Filmrollen kauft, koennen natuerlich auch nicht schaden...

Selbst entwickeln kommt wohl erstmal nicht in Frage, hauptsaechlich aus Platzgruenden...ich koennte mich hoechstens mal umschauen, ob einer der lokalen Camera-Clubs eine Dunkelkammer betreibt...
 
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Sito schrieb:
sicher, Du hast natuerlich voellig Recht, das selbst Ausprobieren kann man durch nichts ersetzen, aber ein paar erste Anhaltspunkte bevor man seine ersten Filmrollen kauft, koennen natuerlich auch nicht schaden...
Da habe ich auch nicht an Dich gedacht ;)

Sito schrieb:
... Selbst entwickeln kommt wohl erstmal nicht in Frage, hauptsaechlich aus Platzgruenden...ich koennte mich hoechstens mal umschauen, ob einer der lokalen Camera-Clubs eine Dunkelkammer betreibt...
Für das Entwickeln der Filme brauchst Du nicht viel Platz und nur das Einspulen der Filme braucht einen dunklen Raum, der ganze Rest kann dann wieder bei Tageslicht passieren. Solltest Du keinen dunklen Raum haben, dann tut es auch ein Wechselsack. Nur, was machst Du dann mit den Negativen? Entweder Du hast wirklich Zugriff auf eine Dunkelkammer, scannst die Negative selbst oder Du bringst sie zum Labor um sie scannen bzw Vergrößern zu lassen. Egal wie, die wichtigsten (weil nicht mehr veränderbaren) Parameter hast Du dann selbst bestimmt.

Grüße
-- Rüdiger
 
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Hallo Rüdiger,

kennst Du eine günstige Bezugsquelle für solche Entwicklerdosen und die Chemie? Was braucht man denn noch? Doch mindestens ein Thermometer und eine Uhr mit Sekundenzeiger, oder?

Gruß Erik
 
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Lordfubbes schrieb:
... kennst Du eine günstige Bezugsquelle für solche Entwicklerdosen und die Chemie? Was braucht man denn noch? Doch mindestens ein Thermometer und eine Uhr mit Sekundenzeiger, oder?
Hallo Erik,

wo man das Zeug am günstigsten bekommt weiss ich nicht, da ich schon lange keine Dose mehr gekauft habe, die halten ja Jahre lang. Chemie und Dosen bekommst Du bei den üblichen Verdächtigen (hier eine unsortierte Auflistung die keine persönlichen Präferenzen enthält: PhotoTec, PhoBaTec, Nordfoto, Impex, Monochrom, Brenner und dann natürlich noch, wenn es um Chemie aus erster hand geht Moersch und Spur). Da muss man immer sehen, wer am günstigsten ist.

Ausser der Chemie brauchst Du noch Flaschen zum Lagern der aus Konzentraten angesetzten Chemie. Das sind Weithalsflaschen für 2x1Ltr Fixierer, evtl 1x1Ltr Stoppbad und je nachdem auch eine Flasche für Entwickler, falls dieser in Pulverform geliefert wird (wobei ich den Entwickler anrühre und portionsweise in kleine Fläschen aus der Apotheke fülle). Dann noch Messbecher mit einem zum Entwicklungstank passenden Fassungsvermögen (Entwickler, Stoppbad, Fixierer, Wasser) und Filmklammern zum Aufhängen der Filme. Ausserdem würde ich Dir ein vernünftiges Thermometer empfehlen.

Die Chemie setze ich mit Aqua dest. an und auch die letzte Wässerung geschieht um Kalkflecken zu vermeiden mit Aqua dest. Ausserdem bade ich die gewässerten Filme noch in einem Netzmittel. Da gehen dann die Meinungen schon wieder sehr auseinander - wie trocknet man am besten Filme. Ich mache das mit Küchenrolle, die fusselt nicht (muss ja reissfest sein) und die Filme sind schnell trocken - ich sehe schon wie sich einige die Hände überm Kopf zusammenschlagen :fahne:, aber bei mir funktioniert das und ich habe noch keinen Kratzer in die Emulsion bekommen. Wieder andere ziehen einen Filmabstreifer vor und dann gibt es auch die Fönfraktion und die Einfach-so-hängen-lasser-Fraktion. Mach Deine Trockenerfahrungen am besten nicht mit Deinem wichtigsten Film.

Was braucht man noch? Eine Uhr, nun, da habe ich für meinen Palm einen Labortimer, der gibt immer Signal wenn Chemie gewechselt oder geschüttelt werden soll. Falls der Palm mal nicht geht, habe ich mir für diesen Zweck auch ein kleines Java-Programm geschrieben, das funktioniert auch. Wichtig ist, dass der ganze Prozess eingespeichert ist und Du Dir nicht mittendrin überlegen musst, ob Du die Dose nun schon 8 oder 9 mal geschüttelt hast ;)

Also kurz, wenn Du einen Einmalentwickler mit Flüssigkonzentrat benutzt brauchst Du einen Entwicklungstank, 3 Weithalsflaschen, 4 Messbecher, ein Thermometer, zwei Filmklammern und eine Uhr. Falls der Film ganz zurückgespult wurde noch einen Filmlaschenzieher (die Dose im Dunkeln zu knacken und den Filmanfang rund zu schneiden empfehle ich nicht). Und natürlich eine Schere und Geduld ;)

Damit solltest Du starten können. Falls mir noch was einfällt melde ich mich.

Oioioi, jetzt sind wir aber möchtig OT.

Grüße
-- Rüdiger
 
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Phototec hat z.B. alles was du brauchst, meist recht günstig. Das wäre:
  • Filmdose mit Filmspirale(n)
  • Chemie:
    • Entwickler
    • Stopbad (optional, kurz zwischenwässern reicht oft auch)
    • Fixierer
    • Netzmittel (optional, Pflicht bei hartem Wasser, sonst gibt's Kalkflecken)
  • Filmabstreifer (optional aber sinnvoll, v.a. wenn kein Netzmittel benutzt wird)
  • Wässerungsgerät (optional, beschleunigt die Schlußwässerung)
  • Laboruhr (optional, im Prinzip funktioniert jede Uhr mit Sekundenzeiger oder eine Stoppuhr, da musss man halt selber auf die Zeiten achten und immer wieder schauen)
Einen Trockenschrank würde ich nicht zum notwendigen dazu zählen ;), aber 2 Wäscheklammern brauchst du noch pro Film: eine zum Aufhängen an der Wäscheleine und eine als Gewicht unten, damit der Film sich nicht rollt. Das sollte es eigentlich schon sein ... und nicht so viel Staub aufwirbeln, solange der Film trocknet ;).

Edit: Einen Messbecher brauchst du (besser 2), und Flaschen für die Aufbewahrung der Chemie nach Anbruch brauchst du auch noch.
Edit 2: Thermometer hab' ich auch noch vergessen - hat Rüdiger oben ja alles inzwischen genau beschrieben (bin einfach zu langsam ;)).
 
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asaerdna schrieb:
... Wässerungsgerät (optional, beschläunigt die Schlußwässerung)
Das würde ich auch eher als optional betrachten, Ilford Wässerung (frisches Wasser, 5xKippen, frisches Wasser, 10xKippen, frisches Wasser, 20xKippen, Aqua dest., 40xKippen) reicht.
asaerdna schrieb:
... und nicht so viel Staub aufwirbeln, solange der Film trocknet ;).
Genau, denn was einmal in der Filmemulsion drinnen ist, das will da so schnell nicht mehr heraus.

Grüße
-- Rüdiger
 
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Ach ja, das habe ich vergessen, verschiedene Anbieter haben auch Starter-Sets im Angebot. Das könnte auch interessant sein.

Grüße
-- Rüdiger
 
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rstobbe schrieb:
(frisches Wasser, 5xKippen, frisches Wasser, 10xKippen, frisches Wasser, 20xKippen, Aqua dest., 40xKippen) reicht.
Reicht vollkommen. Ich hatte mir nur vor mindestens 20 Jahren ;) mal einen Jobo-Schnellwäesserungsschlauch gekauft - ist nicht teuer und man kann in der Zeit des Wässerns schon mal aufräumen (oder Kaffee kochen :D).
 
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asaerdna schrieb:
... ist nicht teuer und man kann in der Zeit des Wässerns schon mal aufräumen (oder Kaffee kochen :D).
Aufgeräumt wird immer mal zwischendurch (man muss ja nicht immer kippen) und während des Netzmittelbades.

Ich habe auch so ein Joboteil, das passt nur nicht an den Wasserhahn im Bad. Wenn das jemand brauchen kann ...

Grüße
-- Rüdiger
 
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Danke, ich glaube, ich seh mich mal nach so einem Starterset um. Der ganze Flaschenkram und so braucht ja doch auch Platz, also werd ich das wohl doch zu meinem Vater in den Keller verlegen müssen...
Bis dahin knips ich weiter auf XP2 und BW400CN. :)

Gruß Erik
 
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rstobbe schrieb:
Aufgeräumt wird immer mal zwischendurch (man muss ja nicht immer kippen) und während des Netzmittelbades.
Sooooo schnell kann ich nicht aufräumen ;), das Netzmittelbad dauert doch nur ein paar Sekunden (allerhöchstens 1/2 Minute) :confused: ...
 
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asaerdna schrieb:
Sooooo schnell kann ich nicht aufräumen ;), das Netzmittelbad dauert doch nur ein paar Sekunden (allerhöchstens 1/2 Minute) :confused: ...
Eben, zu dieser Zeit ist eh nicht mehr viel aufzuräumen, der Messbecher in dem das Netzmittelbad angesetzt wurde wird noch abgetrocknet und alles andere ist entweder schon wieder in der Kiste, oder kann vorher nicht gemacht werden. Entwicklungstank und Spulen trocknen kann ich eh erst wenn der Film hängt.

Grüße
-- Rüdiger
 
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Moin moin,

Rüdiger und Andreas haben ja bereits excellente Hilfestellung gegeben. Daher möchte ich auch nur Kleinigkeiten ergänzen:
Bevor man den ersten Film selbst entwickelt, ist es ratsam, sich einen billigen Film zu kaufen (z.B. so einen für 90 Cent aus dem Supermarkt), den zu opfern und mit dem unbelichteten Film im Hellen das Einspulen in die Spirale zu üben. Sobald es im Hellen gut klappt, macht man das Licht aus (oder nimmt den Wechselsack zur Hand), und trainiert es dann zwei, drei Mal im Dunkeln. Danach ist man in der Regel so sicher, dass man es mit einem belichteten Film versuchen kann.

Hilfreich ist natürlich auch, wenn man jemanden mit Erfahrung bittet, vielleicht beim ersten Versuch mit dabei zu sein.

Viel Spaß mit SW wünscht Balou (der diese Freude seit mehr als 20 Jahren hat ;) )
 
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Ach und da fällt mir auch noch etwas wichtiges ein. Wenn Du die Patrone nicht knackst, dann musst Du den Film wenn er aufgespult ist am Ende abschneiden, dafür sollte auf alle Fälle eine Schere bereit liegen. Wenn Du einen Wechselsack beutzt, dann auf jeden Fall im Wechselsack. Es gibt nichts blöderes, als den Film auf der Spule zu haben und dann festzustellen, dass man z.B. den Deckel des Entwicklungstanks noch ganz gut sehen kann, weil er eben neben und nicht im Wechselsack zu finden ist.

Grüße
-- Rüdiger
 
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Noch ein Tipp zum einfädeln

Hallo!

Ich habe die Filme (geht bei F4 noch) nicht ganz zurückgespult. Dann habe ich erst einmal abgeschnitten damit ein klares Ende des Filmes habe. Dann die Ecken verrundet. Das hilft ungemein beim Einfädeln.

Im Übrigen, das war mein absoluter Lieblingsfilm. Der Tri-X >>> http://www.kodak.com/global/de/professional/products/films/bw/triX.jhtml?id=0.2.24.14.21.18.16&lc=de

Einfach mal googeln. Den kann man nicht nur pushen, sondern mit entsprechend geänderter Entwicklung z.B. auch mit ASA 50 belichten. Ich finde das Korn einfach schön. Gerade bei manchen Poertraits (markante Gesichter evtll. älterer Modelle) kommt das wirklich gut.

Viel Spaß wünscht

Meddi
 
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