Triglav Nationalpark, Slowenien

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BeST

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Nach der Rundreise durch Slowenien im Juli 2018 stand fest, nochmals gezielt die Soca, den glasklaren und türkisen Smaragdfluss im "Wilden Westen" Sloweniens, zu besuchen - und damit auch die Isonzofront aus dem 1. Weltkrieg. Also ab in den Süden!

Die Festung Predel (Paßsperre Predil, Depot Oberbreth, Depot Predil) war eine der sechs Befestigungen, die das System der kärntischen Befestigungen bildeten. Sie liegt einige hundert Meter vom Predel-Pass entfernt. Das erste Fort wurde während der Napoleonischen Kriege gebaut. Während des Krieges wurde es nach heftigen Kämpfen zweimal niedergebrannt. 1848 wurde beschlossen, an der Stelle der alten Festung eine neue zu errichten. Diese erfüllte ihren Zweck bis 1880, bis die Kommission feststellte, dass die Festung nicht mehr den modernen militärischen Vorschriften entsprach und daher in ein Militärlager umgewandelt wurde. Diese Funktion blieb bis zum Ende des Ersten Weltkriegs erhalten. Da das Gebäude nach dem Krieg von niemandem instand gehalten wurde, stürzte es ein, so dass heute nur noch relativ gut erhaltene Mauern zu sehen sind.

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In der Geschichte Österreich-Ungarns wird Flitsch (slowenisch: Bovec, italienisch: Plezzo) im Zusammenhang mit den Isonzoschlachten des Ersten Weltkriegs häufig genannt. Die italienischen Angreifer versuchten an dieser Front jahrelang erfolglos, nach Österreich vorzudringen.
An der Straße von Bovec zum Predilpass befinden sich zwei österreichische Festungswerke. Die 1881–1882 erbaute Flitscher Klause (slowenisch: Trdnjava Kluže), befindet sich heute in gutem Zustand und wird für Veranstaltungen genutzt.

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Im 15. Jahrhundert war die Festung Kluže eine hölzerne Festung, die den türkischen Angriff auf Kärnten verhindern sollte. Später wurde eine Steinfestung gebaut, die im 18. Jahrhundert von der österreichischen Besatzung vor der Armee von General Napoleon Bonaparte verteidigt wurde. Die Festung erhielt ihr heutiges Aussehen im 19. Jahrhundert, und im 20. Jahrhundert spielte sie eine wichtige Rolle an der Isonzofront.


Die Flitscher Klause war im 1. Weltkrieg für die italienische Artillerie nicht erreichbar und wurde daher nicht zerstört. Es diente somit vornehmlich als Rückzugs- und Regenerationsbereich für die Truppen.

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In dem Werk befindet sich ein kleines Museum, dessen Besichtigung lohnt und so auch die ganzen Räumlichkeiten besichtigt werden können.


Dieses Kunswerk zeigt einen Kubikmeter Erde, wie er vor 100 Jahren aus dem Boden gehoben werden konnte. Unter dem Gras eine Gemengelage aus Menschenresten, Waffenteilen, Kriegsmaterial...

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Vom Kriesfürsorgeamt des K.u.K. Kriegsministeriums stammt das Handbuch mit dem romantischen Titel 'Weihnachten im Felde 1916'.

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Leider hat die Gegend so viele Kriege und Elend gesehen. Heute ist es eine wunderbare Wandergegend und wird auch gerne von mir besucht. Vielen Dank fürs zeigen.
 
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'Wir halten fest und treu zusammen!' steht auf einem Zierteller von 1914.
Da war die Achse der Mittelmächte noch in Ordnung und die Sixtus-Affäre in ferner Zukunft.

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Diese homoerotische Darstellung zweier Fußsoldaten stellt die Verbundenheit mit ihren Flaggen dar:
Nationalflaggen des Deutschen Kaiserreichs, Königreich Ungarn, Kaiserreich Österreich.

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Nachdem ich im Laufe der Reise noch weitere Museen besuche, fällt mir stellenweise die Auszeichnung 'Offizielles Museum' auf. Ich lasse mich aufklären: Es gibt die staatlichen/amtlichen Museen für den biederen Touristen und zusätzlich noch zahlreiche Haus-, Hof- und Hinterhof-Museen von Privatpersonen, die beim Umgraben im eigenen Garten zahlreiche Militärreste entdeckt haben und gegen einen Obolus zur Schau stellen.

Weitere Funde aus der Gegend. Die Fülle rechtfertigt den Eintrittspreis ins Museum von EUR 3,- durchaus.

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Hier werden heutzutage Bündnisse für den Nahkampf geschlossen: Das Standesamt in der Festung

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Kurz vor dem Triglav Nationalpark an der Grenze zu Italien befindet sich der Slap Boka, der höchste Wasserfall Sloweniens. 106 m stürzen hier die Wassermassen in die Tiefe der kleinen Boka Schlucht. Um den Wasserfall besser sehen zu können kann man zu einer ausgebauten Aussichtsplattform spazieren oder von zwei noch höher gelegenen Aussichtspunkten den Slap Boka betrachten.

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Der Nationalpark Triglav (slowenisch: Triglavski narodni park) ist der einzige Nationalpark Sloweniens. Der Park liegt in den Julischen Alpen, im Nordwesten Sloweniens, an der Grenze zu Italien und Österreich, und hat eine Größe von 83.807 Hektar (838 km²).

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1908 wurde erstmals vorgeschlagen, die Triglav-Region nachhaltiger zu schützen. Im Jahr 1924 dann wurde zunächst ein 1.400 ha großes Tal als „Alpiner Schutzpark“ ausgewiesen, der 1961 etwas vergrößert wurde und den Namen Nationalpark bekam. Seit 1981 gibt es den Nationalpark in der heutigen Größe und Form. Im Kernbereich des heutigen Nationalparks werden die Bestimmungen des Naturschutzes streng überwacht.

Im Park gibt es 7.000 km markierte und regelmäßig gewartete Wege mit Gasthöfen und Schutzhütten.

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Um die berechtigte Frage bezüglich Julische Alpen gleich zu klären:
Die Julischen Alpen (umgangssprachlich auch Julier; slow. Julijske Alpe; ital. Alpi Giulie) sind eine Gebirgsgruppe der Südlichen Kalkalpen, die sich auf die slowenischen Gebiete Ober- und Innerkrain und die italienische Region Friaul-Julisch Venetien aufteilen.
Der Name bezieht sich auf Gaius Julius Caesar, der im Gebiet von Friaul und Westkrain das Municipium Forum Iulii einrichtete.

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Der Kozjak-Bach, der linke Zufluss des Soča-Flusses, entspringt aus mehreren Quellen hoch unter dem Berg Krnčica (2142 m). Er fließt durch mehrere Klammen und stürzt über sechs Wasserfälle hinab.

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Der Kozjak-Fall (slowenisch: Slap Kozjak oder Veliki Kozjak „Großer Kozjak“) in der Nähe von Kobarid ist der größte von sechs Wasserfällen, über die der Kozjak, ein linker Nebenfluss der Soča (italienisch: Isonzo), zu Tal strömt. Nur die zwei unteren der Wasserfälle sind ohne Probleme zu Fuß erreichbar. Der Kozjak-Fall hat sich über Jahrmillionen durch das Gestein gearbeitet und eine natürliche Halle erschaffen, die einer Karsthöhle gleicht. Das Wasser sammelt sich in einem dunkelgrünen Bassin.

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Der Isonzo (italienisch), Soča (slowenisch), auch Sontig (historischer deutscher Name), Lusinç (furlanisch), ist ein Fluss in der historischen slowenischen Region Goriška und in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien.

So magisch die unzähligen Blau- und Grünschattierungen des Flusses auch leuchten, so prosaisch ist allerdings ihr Ursprung: An feinsten Kalkpartikelchen wird kurzwellige Strahlung gestreut und ergibt die Farbe Blau. Die grünen Anteile stammen dagegen von mikroskopisch kleinen Flusslebewesen, den Grünalgen.

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Wassersportler wissen das Wildwasser der Soča zu schätzen. Sehr beliebt und oftmals angeboten werden Kajaktouren. Außerdem ist Kobarid zu einem Zentrum des Gleitschirmfliegens geworden.

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Als im Ersten Weltkrieg Italien am 23. Mai 1915 Österreich-Ungarn den Krieg erklärte und dann angriff, bildete sich von den Dolomiten bis zum Isonzo im Osten eine teilweise im Hochgebirge liegende neue Front. Im Juni 1915 wurden im Ostabschnitt, in dem Tal des Isonzo, die erste von vier Isonzoschlachten in diesem Jahr, 1916 dann weitere fünf und 1917 noch zwei Offensiven vergeblich gestartet. Den Italienern gelang damit nicht der Durchbruch in Richtung Triest und Laibacher Becken.

Die insgesamt elf italienischen Offensiven forderten hunderttausende Tote, dabei wurde die Stadt Görz von italienischen Truppen eingenommen. Da die k.u.k. Armee in den elf Schlachten defensiv agierte, wurde nun die nächste Schlacht als Offensive geplant. Den Oberbefehl übernahm Kaiser Karl selbst.

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Mit dem Einsatz von Giftgas und der Unterstützung von deutschen Truppen begann am 24. Oktober 1917 mit dem Durchbruch bei Bovec die letzte Schlacht am Isonzo. Diese Zwölfte Isonzoschlacht (von den geschlagenen Italienern "Battaglia di Caporetto" (slowenisch: Kobarid) und von den siegreichen Mittelmächten als „das Wunder von Karfreit“ bezeichnet) endete mit dem Erreichen des Piave durch die verbündeten Truppen am 10. November 1917. Dort stand die Front dann bis zum Zusammenbruch Österreich-Ungarns.

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Kobarid (slowenisch; deutsch: Karfreit, italienisch: Caporetto) ist eine Gemeinde im oberen Sočatal (italienisch: Valle dell'Isonzo) in Slowenien.
Sie ist vor allem als teilweiser Schauplatz und Namensgeber der Zwölften Isonzoschlacht von 1917 in Erinnerung, die in den meisten Sprachen „Schlacht von Caporetto“ (deutsch auch „Schlacht von Karfreit“) genannt wird.

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Das italienische Beinhaus wurde im Jahr 1938 fertiggestellt und wurde am 18.09.1938 feierlich von Benito Mussolini eröffnet. Es ist eine Arbeit des Bildhauers Gianni Castiglioni und des Architekten Giovanni Greppi. Es ist in Form von drei achteckigen Kreisen erbaut, die konzentrisch zur Anhöhe hin schmaler zulaufen.

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Von den umliegenden Soldatenfriedhöfen wurden die sterblichen Überreste von 7014 bekannten und unbekannten italienischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind, in das Beinhaus überführt. Ihre Namen sind in grünfarbenen Serpentin eingemeißelt worden.

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Am Beinhaus stehen auch Denkmäler, die 1981 aus Bovec überführt wurden und den italienischen Soldaten gewidmet wurden.

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Das Italienische Beinhaus wurde auf dem Gradič, unterhalb der Kirche des Hl. Anton erbaut.

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Gegen Westen erstreckt sich das Tal der Nadiža mit dem Talschluss von Breginj, und gegen Südosten, in Richtung Tolmin (deutsch: Tolmein), öffnet sich das Tal der Soča (italienisch: Isonzo, deutsch: Sontig), das gegen Norden, in Richtung Bovec, Werschetzpass und Predilpass, von hohen Gipfeln der Julischen Alpen eingeengt wird.

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Auf der Anhöhe steht die Kirche des Hl. Anton. Das Gittertor ist versperrt.

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Offenbar bin ich nicht der einzige, dem verschlossene Kirchentüren ein Ungleichgewicht im Seelenheil bescheren.

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Zum italienischen Beinhaus (309 m), das auf Gradič oberhalb von Kobarid um die St. Anton-Kirche liegt, führt die Straße, auf der sich auch die Stationen des Kreuzweges befinden. Es hat die Form eines Achtecks mit drei konzentrischen Kreisen, die sich in Richtung der Spitze in die St. Anton-Kirche verengen. Die Kirche wurde vor dem Bau des Beinhauses im 17. Jahrhundert gebaut.

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Am Weg aus Kobarid zur Kirche des Hl. Anton stehen die 14 Stationen des Leidenswegs Christi. Das Beinhaus und der Leidensweg stehen unter der Verwaltung Italiens.

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Eine der 14 Stationen des Kreuzweges auf der Zufahrtsstraße zum Italienischen Beinhaus mit der Kirche des Hl. Anton am Gradič oberhalb von Kobarid.

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Kobarid ist die westlichste Gemeinde Sloweniens, hatte 2008 knapp 4400 Einwohner und liegt am Schnittpunkt zweier Täler auf 234 Meter ü. M.

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Das Kobarid-Museum (slowenisch: Kobariški Muzej) ist ein kriegsgeschichtliches Museum in der slowenischen Gemeinde Kobarid. Es wurde 1990 gegründet und 1993 mit dem Valasor-Preis und dem Museumspreis des Europarates ausgezeichnet.

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Die Gegend von Kobarid (deutsch: Karfreit, italienisch: Caporetto) war im Ersten Weltkrieg als Teil der Isonzofront Schauplatz mehrerer Schlachten zwischen Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien, das auf Seiten der Entente kämpfte (siehe Gebirgskrieg 1915–1918). Nach langem verlustreichem Stellungskrieg gelang hier im Oktober 1917 in der Schlacht von Karfreit den Mittelmächten der Durchbruch, der freilich nicht kriegsentscheidend war.

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Das Kobarid-Museum dokumentiert den Verlauf der Kampfhandlungen und das Leben der einfachen Soldaten beider Seiten mit Texten, Fotografien, Landschaftsmodellen und zahlreichen Ausstellungsstücken wie z. B. Waffen, Uniformen, Munition und Alltagsgegenständen.

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Der Ort am Berührungspunkt des Soča- und Nadižatals, der das Friaul und Kärnten verbindet, war wegen seiner Lage Schauplatz zahlreicher Kämpfe und Kriege. Im vorigen Jahrhundert wurde die Fahne auf dem Marktplatz von Kobarid zehnmal gewechselt.

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Geschildert wird das Leiden der Soldaten in den 29 Monate dauernden Kämpfen im Gebirge. Keiner von ihnen konnte sich vor dem Einsatz an dieser Front vorstellen, was sie dort erwartet. Die österreichisch-ungarischen Soldaten hatten zuvor neun Monate lange Kämpfe im flachen Gelände der russischen Front und auf dem Balkan erlebt und die meisten italienischen Soldaten waren überhaupt noch nie an der Front gewesen.

Zur erbarmungslosen Umwelt des hochalpinen Karstes gesellten sich noch all die Schwierigkeiten und Opfer, welche die harten Winter mit 5-6 und mehr Meter Schnee und die Transporte über die Julischen Alpen forderten. Der Krieg war vor dem ersten Winter noch lange nicht vorbei, so wie es die Politiker und Generäle zu Beginn versichert hatten.

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Der Hinterland Raum erzählt auch davon, dass das Hinterland der Isonzofront, das vom Rombon bis zur Küste des Golfs von Triest reichte, ein wahres „Ameisennest“ von Hunderttausenden von Soldaten und Arbeitern war. Die Kriegsmaschinerie der beiden Armeen erforderte immer mehr befestigte Stellungen, Straßen, Wasserleitungen, Seilbahnen, Lazarette, Friedhöfe, Werkstätten, Bordelle …

Das „Hinterland“ – ein Zauberwort: Erholung, Schlaf, Wasser, Essen, Vergnügen, Leben ohne Angst … zumindest bis zum erneuten Aufbruch in die Schützengräben.

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Fanartikel für Monarchisten. Ohne Frauenportraits.

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Aus Dresden stammt dieser 'Ratgeber im Photographieren, Für Anfänger und Fortgeschrittene'.

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In den Jahren nach dem Krieg wurden von einzelnen Gemeinden die gefallenen Teilnehmer des 1. Weltkrieges in Gedenktafeln ausgestellt.

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Der Krn Raum ist der Darstellung des Beginns der Kämpfe an der Soča (Isonzo) beim Eintritt Italiens in den Krieg am 24. Mai 1915 gewidmet. Die italienischen Alpini errangen mit der Eroberung des Krn einen ersten großen Sieg an der Isonzofront, als sie den 2244 m hohen Krn-Gipfel den ungarischen Verteidigern schon am 16. Juni entrissen.

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Porträts von Alpini beim Gebet bevor sie in den Kampf geschickt wurden, die Tür eines italienischen Militärgefängnisses, ein Kruzifix und die Skulptur eines Alpino, der am Grab seines gefallenen Kameraden trauert, eine Lafette inmitten zertrümmerter Felsen und verbogenen Eisens und darüber Fotos mit Gräuelszenen des Krieges sprechen von der Sinnlosigkeit, die in den Bergen nach der Eroberung des Krn 29 Monate lang herrschte.

Alle folgenden Angriffe der italienischen Soldaten gegen die gut befestigten österreichisch-ungarischen Stellungen waren erfolglos. Den Rückzug auf die Ausgangsstellungen erlaubte erst der Bericht über die schweren Verluste im Kampfgebiet. In dem Gebäude, das heute das Museum beherbergt, war damals ein italienisches Militärgericht untergebracht.

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Die Vorbereitungen auf die Schlacht und deren Verlauf dokumentieren zahlreiche Fotos, die vor allem in der zweiten Hälfte des Oktober 1917 und bei den ersten Kämpfen gemacht wurden. Am ausführlichsten werden die Geschehnisse im Bovec-Becken einschließlich des deutschen Gasangriffs auf die Einheiten der Brigade Friuli und der Durchbruch der 12. schlesischen Division von Tolmin in Richtung Kobarid sowie der Durchbruch der Einheit des Oberleutnants Erwin Rommel über die Hänge des Kolovrat zum Gipfel des Matajur geschildert.

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Im zweiten Stock wird Material über die abschließenden Geschehnisse an der Isonzofront dargestellt, die 12. Isonzoschlacht, die Gegenoffensive der deutschen und österreichisch-ungarischen Elitetruppen, auch Schlacht von Karfreit genannt. Am 24. Oktober 1917 wurde die italienische Kommandantur genau im gebirgigen Gelände des oberen Sočagebiets von den gegnerischen Truppen überrascht, die mit einer neuen Kampftaktik einen Sieg errangen, der das Kriegsgeschehen im letzten Jahr weit auf italienisches Gebiet verlegte.

Die Angreifer mussten in die Vorbereitung der Offensive gewaltige Anstrengungen investieren und in einem Monat 2400 Transportzüge mit Truppen und Kriegsmaterial bis an den Fuß des Gebirges schaffen, welches dann über die Gebirgspässe ins Sočatal transportiert werden musste.

Ein 27 m2 großes Relief des oberen Sočagebiets im Maßstab 1:5000 und große Landkarten der Truppenbewegungen und des Aufmarsches veranschaulichen das Ausmaß dieser Operation.

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Warst du nur in Museen, Dr. Best? Letztes Jahr bin ich mit dem Rad über den Vrsic-Pass, das war super eindrucksvoll. (In der einen Woche zwischen Lockdown und Lockdown.)
 
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BeST
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Im Grunde war ich zum Wandern dort, darum auch Landschaftsbilder zwischendurch. Die alleine finde ich jedoch zu langweilig.
Durch mein gesteigertes Interesse an Geschichte und dem historisch belasteten Boden, ist das zugleich eine Verknüpfung mit Schulwissen.
 
1750 entstand die alte steinerne Napoleonbrücke mit nur einem Brückenbogen. Auf der Brücke marschierten Napoleons Truppen Richtung Predel, daher auch der Name.
Im Ersten Weltkrieg wurde diese Brücke von der österreichischen Armee gesprengt, später bauten die Italiener eine Holzbrücke und daraufhin folgte eine Eisenbrücke. Im Zweiten Weltkrieg verteidigten die Partisanen hier die Republik von Kobarid. In Gedenken an diese Ereignisse sind an der Brücke zwei Gedenktafeln aufgestellt.

Die Napoleonsbrücke über den Fluss Isonzo (Napoleonov most, Soča)

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Während die smaragdgrüne schimmernde Soca perfekte Bedingungen für Kajak-, Rafting- und Canyoningtouren bietet, laden die Ufer der benachbarten Nadiza zum Baden ein. Rings um Karfreit (deutscher Name von Kobarid) gibt es zudem ein breites Wegenetz für Wanderer, Bergsteiger und Radfahrer.

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Ein letzter Blick auf das Italienische Beinhaus mit der St. Anton-Kirche auf Gradič oberhalb von Kobarid.

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In der ausgezeichneten Aussicht am Bergkamm von Kolovrat (1115 m), der das italienische Venetien mit dem Soča-Tal verbindet, wurde während des Ersten Weltkriegs die dritte Verteidigungslinie der italienischen Armee gehalten.

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Beobachtungsplätze, Schützengräben, Maschinengewehrstellungen und Kavernen sind besonders interessant aufgrund unterschiedlicher Details wie zum Beispiel einer Wendeltreppe in einer der Kavernen und teilweise originelle Materialeinsätze während des Krieges.

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Liebhaber der alpinen Landschaft werden hier die wunderbaren Ausblicke auf das ehemalige Schlachtfeld der Isonzofront von Kanin, das Krn-Gebirge bis zur friaulischen Tiefebene und der Adria einfangen.

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Italien erklärte im Mai 1915 dem vormaligen Bündnispartner Österreich–Ungarn den Krieg, wissend, dass Österreich seit dem Beginn des Krieges gegen Russland enorme Verluste hinnehmen musste. Italien wollte das Isonzotal überqueren und binnen weniger Wochen Wien erobern, da das Kräfteverhältnis an dieser Front zu Kriegsbeginn ca. 10:1 (!) war. In 11 Schlachten (von 1915 -1917) gelang Italien jedoch kein nennenswerter Gebietsgewinn; in der 12. Isonzoschlacht im November 1917 konnte Östereich–Ungarn mit massiver deutscher Unterstützung zwischen Flitsch (Bovec) und Tolmein (Tolmin) die italienische Front aufbrechen.

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Das grenzüberschreitende Museum mit einer hervorragenden Aussicht auf das Soča-Tal bewahrt die Erinnerung an die dritte Verteidigungslinie der italienischen Armee während der Isonzofront.

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In der Zeit des Ersten Weltkrieges erbaute die italienische Armee auf dem Kolovrat ein umfangreiches System der dritten Verteidigungslinie, welche die „linea d'armata“ genannt wurde. Ein Teil davon ist heute zu einem Freilichtmuseum hergerichtet worden.

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Hier befinden sich Befehlshaber- und Beobachtungsstellungen, Minenwerfer- und Kanonenstellungen, Kavernen und ein Netz von Schützengräben.

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Das Gelände vom Freiluftmuseum Kolovrat ist frei zugänglich.

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Kriegsentscheidend für Italien waren die Isonzoschlachten nicht. Nach dem einjährigen Einbunkern in den Stellungen zwischen der 12. Isonzoschlacht und dem Kriegsende im November 1918 desertierten die verteidigenden Soldaten vom Vielvölkerstaat der Habsburger und die Italiener konnten nach hunderttausenden Mann Verluste das Gebiet plötzlich ohne jegliche Gegenwehr besetzen.

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Der Alpe-Adria-Trail teilt sich hier den Friedensweg am Kolovrat/Na Gradu Klabuk auf 1.114 Höhenmeter auf italienischem Boden.

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Zwischen Kobarid und Tolmin führt die Straße 102 am Isonzo entlang und bietet Parkbuchten für Fotostopps.

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Der Isonzo (slow: Soča) entspringt in Slowenien am Südfuß des Travnik im Mangart-Jalovec-Massiv in den Julischen Alpen auf 1.100 m Seehöhe. Im Süden passiert der Isonzo dann die Ortschaft Kobarid (it: Caporetto, dt: Karfreit, 234 m) und fließt weiter nach Tolmin.

Dieser Abschnitt ist beim Kamp Koren, einem komfortablen Campingplatz bei Kobarid.

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Triglavski narodni park ist der Nationalpark Triglav.

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Die Tolminer Klammen sind der niedrigste und gleichzeitig der südlichste Punkt für den Eintritt in den Nationalpark Triglav und die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Gemeinde Tolmin.

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Im Nationalpark Triglav (slowenisch: Triglavski narodni park) gibt es 7.000 km markierte und regelmäßig gewartete Wege mit Gasthöfen und Schutzhütten.

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Die Tolmin-Schlucht ist eine gebräuchliche Bezeichnung für die Tolminka- und Zadlascica-Schlucht, die eine der großartigsten Naturattraktionen in Tolmin sind.

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Den Eintrittspreis für den kostenpflichtigen Zugang in Höhe von EUR 8,- pro Erwachsenen empfinde ich als deutlich zu hoch.

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Wie um der rauen Bergwelt zu trotzen, gräbt die Soca ihre kristallklaren Mäander - mal aquamarin, türkis oder gar smaragdgrün leuchtend - in das weiße Kalkgestein. Das kräftige Grün von Buchen und Fichten begleitet ihren Lauf, der über Stromschnellen, kleine Wasserfälle und vorbei an riesigen, von Moos überwachsenen Felsen führt.

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Die Soca steht ganz oben auf der Liste jener Alpenflüsse, die sich nicht nur ihrer Schönheit, sondern auch ihrer (weitgehenden) Unberührtheit rühmen dürfen.

Während der Fluss über steile Felsvorsprünge als weiße Gischt hinwegprescht, erholt sich das Wasser in den dazwischenliegenden Felspools und entfaltet hier seine ganze Farbpracht. Nicht ohne Grund trägt die Soca den Zweitnamen "Smaragdfluss" und hat auch schon filmische Berühmtheit erlangt. 2007 drehten die Disney Studios in ihren Stromschnellen einige Filmszenen für "Die Chroniken von Narnia".

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Die Tolmin-Schluchten sind der niedrigste und wahrscheinlich schönste Einstiegspunkt in den Triglav-Nationalpark. Der Rundweg führt uns durch die wilden Schluchten von Tolminka und Zadlascica, die in die einzigen Schluchten Sloweniens übergehen.

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Bärenkopf genannt wird ein großer Felsen, der im engen Teil der Zadlaščica-Klamm eingekeilt ist.

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60 Meter hoch über dem Fluss Tolminka überquert man die Teufelsbrücke (Hudičev Most).

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Die Strecke rauf zur Heiligengeistkirche Javorca führt von Tolmin ausgehend via Zatolim über eine alte k. u. k. Versorgungsstraße, die nur sehr spartanisch abgesichert ist, über rund 8 Kilometer hoch zur Polog-Alm. Die Straße selbst ist mit dem Auto zwar befahrbar, doch sollte man erstens schwindelfrei und zweitens ein geübter Autofahrer sein, da talseitig kaum bis gar keine Absicherungen vorhanden sind. In regelmäßigen Abständen gibt es Buchten, um Gegenverkehr auszuweichen. Von der Polog-Alm bis zur Kirche sind noch rund 25 Minuten Fußmarsch zu bewältigen.

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Über dem Flussbett der Tolminka erhebt sich das hölzerne Heiligtum, die Heiliggeist-Gedenkkirche in Javorca, die das Europäisches Kulturerbe-Siegel trägt. Javorca ist ein Monument des Friedens und ein einzigartiges Beispiel der Sezession.

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Die Kirche ist den gefallenen österreichisch-ungarischen Verteidigern der Schlacht an der Isonzofront (1915-1917) gewidmet. Als das schönste Denkmal des Ersten Weltkrieges auf dem Gebiet der Republik Slowenien wurde sie 2007 in die Liste des wichtigsten historischen und kulturellen Erbes Europas aufgenommen.

Von der Aussichtsterrasse neben der Kirche breitet sich ein Blick auf den herrlichen Rdeči rob aus, eine bezaubernde Kette der Berge von Tolmin und Bohinj. Die Kirche ist einer der ausgewählten Punkte auf dem berühmten Weg des Friedens, der die Denkmäler und Überreste des I. Weltkrieges im Soča-Tal verbindet.

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Die Heiliggeist-Gedenkkirche in Javorca (Cerkev Sveti Duha Javorci) wurde von österreichisch-ungarischen Soldaten, Meistern verschiedener Handwerkskunst, gebaut. Es bleibt ein Symbol für den Aufruf zum Frieden und ein Zeugnis für die verbindende Kraft des gemeinsamen künstlerischen Schaffens und Aufbaus.

An der Außenfassade der Kirche befinden sich insgesamt 20 Wappen, die auf die 18 Kronländer sowie die beiden Städte Triest und Pula verweisen sollen.

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Ein Mosaik von guter Verarbeitung schmückt den Boden vor dem Altar mit dem kaiserlichen Monogramm
"FJI 1916": Franz Joseph I. von Österreich (1830-1916)

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Die Pläne für die Kirche, die im Jahr 2016 den hundertsten Jahrestag des Baus feierte, wurde von einem Maler aus Wien, Remigius Geyling, damals ein Leutnant, gemalt. Der Bau wurde von Géza Jablonszky, Leutnant ungarischer Abstammung, ausgeführt. Die Kirche wurde im Jahr 1934, in den frühen 80ern, 2005 und 2016 gründlich renoviert.

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Weil es auch Schaustücke in Vitrinen zu sehen gibt, wird der kostenpflichtige Zutritt (EUR 4,-) in die Kirche als gerechtfertigt angesehen.

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Diese Kirche ist die einzig erhaltene Gedenkkirche aus der Zeit des Ersten Weltkrieges in dieser Region. Zur Weihe des Sakralbaus kam es am 1. November 1916.

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Das Jugendstil-Bauwerk wurde 1999 zum slowenischen Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung erklärt und zählt zum europäischen Kulturerbe. Es befindet sich entlang des „Weg des Friedens“, der die im Isonzo-Tal befindlichen Relikte und Denkmäler aus dem Ersten Weltkrieg verbindet.

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Im Inneren der Kirche befinden sich Holztafeln, auf denen die Namen der gefallenen Soldaten verzeichnet sind. Das Totenbuch aus Holz verweist auf die Namen von insgesamt 2808 gefallenen Soldaten aus den vielen Kronländern des untergegangenen Habsburgerreiches. Die Kirche ist im Stile des Jugendstils gestaltet, was vor allem im Inneren der Kirche deutlich wird.

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Es geht wieder zurück durch die Drei-Länderecke via Italien, wo man wieder am wunderschönen italienischen See 'Lago del Predil' vorbei kommt.

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Der Raibler See (italienisch: Lago del Predil, furlanisch: Lât di Rabil, slowenisch: Rabeljsko jezero) ist ein See bei Raibl im italienischen Seebachtal, etwa 10 km südlich von Tarvis.

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Weil noch Zeit ist, gibt es einen Zwischenstopp in Kärnten.
Das südlichste Bundesland von Österreich ist deutlich sympathischer als sein Ruf.

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Diesem Schmetterling sind Nationalitäten sicher egal.

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Spaziergang im Klagenfurter Becken (Kärnten), dem größten inneralpinen Einbruchsbecken der Ostalpen, zwischen Gurktaler Alpen und Karawanken.

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Das scheint mir eine Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus), auch Stauden-Lupine genannt, zu sein.

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In Herbst und Winter gibt es kaum Wettervorhersagen, in denen der Begriff Klagenfurter Becken nicht vorkommt. Dort hält sich nämlich oft und besonders hartnäckig Nebel.

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Ein letzter Blick über Treffelsdorf beim Magdalensberg in Richtung Klagenfurt am Wörthersee.

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So, an dieser Stelle beende ich die Fotoreportage. Davor war ich im Bunkermuseum und der Felsenburg Hochosterwitz, danach in der Landeshauptstadt Klagenfurt. Davon vielleicht ein andermal.​
 
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