Hallo Stephan,
in der Wikipedia findest Du einen
recht guten Artikel zum "Advanced Photo System".
Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als diese angeblich "revolutionär neue Filmpatrone" auf den Markt kam. Sogenannte "Fachleute" sagten damals das baldige Ende des Kleinbildfilms voraus und erklärten ganz genau, warum die Kleinbildpatrone nix tauge und warum APS in allen Punkten besser sei. Tatsächlich entwickelte sich APS zu einem der größten Flops in der Geschichte der Fotografie.
Nikon hat sich damals sehr zurückgehalten mit APS. Wirklich Geld verdient hat wohl nur Canon mit seinen IXUS-Kameras. Die IXUS-Serie wurde speziell für APS eingeführt und kam sehr gut an, so gut, dass Canon den Namen und das Design ungebrochen ins digitale Zeitalter hinübernehmen konnte. Das andere Extrem vertrat Olympus: die Firma bewies mit ihrer µ-Serie, dass man für die Kleinbildpatrone mindestens genauso schicke und fast genauso kleine Kameragehäuse bauen konnte, die dazu noch eine ganz hervorragende Bildqualität ablieferten. Die µ-Serie wurde ein Bombenerfolg und verwies APS auf die Plätze.
Die Firma, die sich am stärksten für APS engagiert hat, war Minolta. Dort gab es unter dem Namen "Vectis" ganz tolle, superkompakte Taschenkameras aus Edelstahl und ein komplettes Spiegelreflexsystem mit eigenem Bajonett. Das wollte leider keiner haben, und diese Fehleinschätzung des Marktes war wohl einer der ersten Nägel am Sarg von Minolta.
Mit DX passiert dies sicher nicht - DX hat sich auch im Profibereich erfolgreich etabliert, während die Protagonisten von APS seinerzeit nicht einmal versucht haben, in den Profibereich reinzukommen. Gekauft wurden die APS-Winzlinge häufig von Frauen, denen das schöne Design zusagte und denen auch gefiel, wie einfach sich der APS-Film in die Kamera einlegen ließ. Moderne Kompaktdigis sind aber noch kleiner und Film braucht man auch keinen mehr einlegen. Das war das Ende von APS.
Grüßle
Uwe