Hallo,
wenn Künstler etwas von "Regeln" hören, dann gehen sie gerne mal in Angriffsstellung. Wo bleibt bei allzu viel Regeln die künstlerische Freiheit?
Entweder ist der Künstler so genial, dass er keine Regeln kennen muss, oder aber er tut gut daran, die Regeln wenigstens zu kennen, damit er sie bewußt anwenden oder ignorieren kann. Von den wirklich genialen Fotografen haben wir hier vielleicht ein knappes Dutzend und wir beide gehören leider nicht dazu.
Wenn das Schmetterlingsbild eher "dokumentarischen" Charakter haben soll, dann kann das Insekt im Bild natürlich sitzen wo es will. In diesem Fall hätte ich es aber formatfüllend aufgenommen (mehr Details ... bessere Dokumentation). Wenn das Bild aber eher "hübsch" sein soll, dann ist es eine gute Idee, Das Hauptmotiv in seiner aktuellen Situation darzustellen. Und dann ist es zweckmäßig das Hauptmotiv außermittig zu positionieren um einen Spannungsbogen mit dem Nebenmotiv aufbauen zu können, damit es in seinem Umfeld nicht nur plaziert ist, sondern mit diesem interagieren kann.
Wenn Du beispielsweise eine seitlich blickende Person außermittig am Bild positionierst, dann macht es einen großen Unterschied, ob sie gerade "in das Bild hinein" oder "aus dem Bild heraus" blickt. Einmal sieht die Person den gleichen Kontext an, für den das Bild entstanden ist und den auch der Betrachter des Bildes sieht, das andere Mal scheint etwas interessanter zu sein, das der Betrachter nicht sehen kann, weil es nicht auf dem Bild ist. Die Wirkung des Bildes ist eine völlig andere. Ähnlich verhält es sich bei Tieraufnahmen.
Ciao
HaPe
