Tiefenschärfe/Schärfentiefe DX vs. FX - D800E

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Das sind quasi Synononyme.
“Schärfentiefe“ ist etwas geläufiger (1,6 Mio gegen 1 Mio Ergebnisse bei Google)
Ich will jetzt sicher nicht diese Diskussion anzeizen, aber ganz kurz meinen Senf dazu geben:
Entweder man lässt die "Bedeutung der deutsche Sprache" ein wenig außen vor und nimmt es locker und sagt: Ja, es wird synonym genutzt, weil es sich ja "eingebürgert" hat.
Oder, man denkt kurz nach was der Wortaufbau bedeutet:
Schärfentiefe bezeichnet die Tiefe, welche in einer Längenmaßeinheit ("Ausdehnung") gemessen wird.
Tiefenschärfe bezeichnet jedoch die Schärfe, welche in einer gewissen Tiefe vorhanden ist.

Bei anderen "Doppelnomen-Beipielen" ist es deutlich einfacher zu erkennen und zu trennen:
Tischholz ist eine Holzart
Holztisch ist klar, DAS ist ein Tisch

Es geht also grundsätzlich um den hinteren Wortteil, daher wäre eine Verwendung von z.B. "Mit f/8 ergibt sich 3 mtr. Tiefenschärfe" für mein Sprachgefühl falsch.
 
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...
Das mit Nachschärfen tatsächlich auch bei vorliegender Beugungsunschärfe etwas zu erreichen ist, dachte ich mir schon. Bloß an das Thema "Nachschärfen" traue ich mich a l l g e m e i n nicht so richtig ran, mir fehlt der Blick dafür, wieviel Nachschärfung nötig ist bzw. wann diese deutlich zu stark ausfallen könnte. Ich mag es nämlich nicht, wenn Fotos sichtbar überschärft sind, dies erkenne ich aber nur bei den Fotos anderer, bei meinen eigenen bin ich da etwas betriebsblind, deshalb gilt bei mir dazu "eher ein bißchen weniger".
...
Schau' Dir dazu am besten mal den Output Sharpener aus der Nik Collection an. Dort kannst Du für die verschiedensten Anwendungszwecke und Drucktechniken Parameter für die Nachschärfung in Abhängigkeit des Ausgabemediums einstellen. Ein wichtiges Kriterium ist z.B. der typische Betrachtungsabstand des Bildes. Normalerweise verlasse ich mich beim Nachschärfen aufs Augenmaß, in kniffligen Fällen greife ich aber gerne auf den Nik Output Sharpener als "Referenz" zurück.
 
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Ich will jetzt sicher nicht diese Diskussion anzeizen, aber ...

Es gab vor rund 10 Jahren mal einen ziemlich ausufernden Streitfaden zu der Frage...
...er ging unentschieden aus, wenn ich mich recht erinnere ;)

Schärfentiefe - wie weit geht die Schärfe in die Tiefe des Raums?
Tiefenschärfe - wie scharf ist das Foto in der Tiefe des Raums?
 
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Speziell für die D800/D800E gibt es eine Technische Anleitung als PDF zum Download.
Dort gibt es Erklärungen zu den hier gestellten Fragen des TO und praxisnahe Tipps zu den Einstellungen der Kamera in Bezug z. B. auf Schärfentiefe und Beugungsunschärfe.

Wenn es detaillierter sein soll, gibt es von Elmar Baumann sehr viele Foto-Informationen.
Als Beispiel habe ich die Beugungsunschärfe verlinkt.

Ein empfehlenswerter DOF-Rechner für Android wäre HyperFocal Pro.
Einziger Nachteil, sofern überhaupt relevant, ist die maximale Brennweite von 500mm.
 
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Ich finde das Bild so wie es ist ganz gut. Wenn der Hintergrund auch noch scharf ist, heben sich die Blumen nicht von den Gebäuden ab.
Udo
 
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Es gab vor rund 10 Jahren mal einen ziemlich ausufernden Streitfaden zu der Frage...
...er ging unentschieden aus, wenn ich mich recht erinnere ;)

Schärfentiefe - wie weit geht die Schärfe in die Tiefe des Raums?
Tiefenschärfe - wie scharf ist das Foto in der Tiefe des Raums?

Hat nicht Feininger mal geschrieben nur eines von beiden sei korrekt?
 
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Selbst in meinen ältesten Lehrbüchern finde ich beide Begriffe.
Ja da hast du recht, aber ich habe auch ein alter Schinken in meiner grossen Sammlung wo die Tiefenschärfe als hinter der Optik bezeichnet wurde, nämlich im Bereich des Negativs, da die ja selten ganz flach waren! Und das war ein Junge der sehr viel von Optik verstand!
 
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Doch wo kommt die Aussage her, daß dieser negative Effekt bei Sensoren mit mehr Auflösung zunimmt?
Also ein Objektiv projiziert erstmal immer das gleich Bild, ungeachtet der Sensorauflösung, Sensorgröße, Hersteller oder was einem noch so einfallen könnte. Wie alles in der realen Welt und außerhalb der Physikbücher ist kein System perfekt und somit kann jedes Objektiv nur eine gewisse Auflösung "bereit stellen". Eine niedrig auflösende Kamera nimmt diese Fehler des Objektivs allerdings nicht so stark wahr, wie eine sehr hochauflösende Kamera. Man könnte somit Die Bilder der D800 auf 12 MP herunterskalieren und genauso glücklich sein, wie das unbearbeitete Bild einer D700 ;)
Aus dem gleichen Grund sind DX Kameras so anspruchsvoll was die Objektive angeht, da eine 24 MP APSC Sensor wirklich sehr kleine Pixel im Vgl. zu 12 MP Vollformat hat (3,9 µm vs 8,4 µm Pixelgröße). Die D7200 hat sozusagen 4,6 Pixel auf der Fläche eines einzigen Pixels bei der D700, somit werden Objektivfehler beim reinzoomen 4,6 mal deutlicher.
 
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@Udo53

Ich wollte ja auch nicht alles scharf, sondern nur die Blumen im Vordergrund. Aber auch die Blumen haben ja eine gewisse Ausdehnung in der Tiefe, und dafür hat Blende 5 nicht ganz gereicht. Wie ich im ersten Posting schon schrieb', hätte Blende 5,6 oder spätestens 6,3 alle Blumen scharf abgebildet, und der Hintergrund wäre immer noch verschwommen, so, wie ich es wollte. Deshalb ja auch überhaupt die Fragestellung danach, wie man mit der (gegenüber DX) geringeren Tiefenschärfe als FX-Neuling am Besten umgehen sollte. Zum Glück gab's es da jetzt schon sehr viele Antworten in diesem Thread, aus denen ich einiges lernen konnte.


Viele Grüße

von

departure69
 
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Da hat so ziemlich jeder was dazu geschrieben, auch “masi“, aber es bleibt eine rein sprachliche Frage...
Selbst in meinen ältesten Lehrbüchern finde ich beide Begriffe.


Ich habe von meinem Vater ein Fotografiebuch vom Porst-Verlag (damals war Photo-Porst noch eine allgemein bekannte Größe im Fotomarkt in Deutschland) aus den Fünfzigern, selbst dieser Autor hat sich damals schon mit den beiden Begriffen befasst und ist zu dem - auch für mich - logischen Schluß gekommen, daß beide Begriffe dasselbe meinen und beide auch gleichsam korrekt sind.

Schärfentiefe = Die Tiefe der Schärfe
Tiefenschärfe = Die Schärfe in der Tiefe

Die Hochschule Ravensburg spricht übrigens von Tiefenschärfe:

Ich kann es drehen und wenden wie ich möchte, meines Erachtens kann beides nur dasselbe meinen, und ich finde, daß auch beides paßt und sprachlich anwendbar ist. Meine Frage dazu weiter oben bezog sich auch gar nicht auf eine Erklärung der beiden Begriffe,, etwa darum, welcher der richtige oder falsche ist (es gibt m. E. keinen Bedeutungsuntrschied), sondern nur, welcher ÜBLICHER (häufiger) ist. Und das ist wohl "Schärfentiefe".


Viele Grüße

von

departure69
 
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Schärfentiefe = Die Tiefe der Schärfe
Tiefenschärfe = Die Schärfe in der Tiefe

... (es gibt m. E. keinen Bedeutungsuntrschied)...
Den Bedeutungsunterschied hast Du doch grade geschrieben, es geht entweder um eine Tiefe, also Strecke, oder um eine Schärfe, also Stärke oder Wahrnehmung derselben.
Dass diese beiden völlig unterschiedlichen "Dinge" jedoch direkt zusammenhängen
UND sich die Leute mit dieser Wortumkehrung seit Generationen die "Deutschregeln" außen vor lassen, macht die Sache nicht einfacher.

Aber egal wie lange und wie oft sich diese Diskussionen ziehen, es kommt immer dasselbe raus und das hab ich in Beitrag #21 bereits geschrieben, auch als "Entweder/oder" ;-)

Für mich bleibt nur eine Frage:
Wie misst man die Stärke der Schärfe, denn die Maßeinheit der Schärfentiefe ist klar (cm/mtr..), aber was ist die Maßeinheit einer Bildschärfe?
 
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@soulbrother

Müßte ich meiner Tochter (9 Jahre) die Begriffe erklären, würde sich das in etwa so anhören:


Tiefenschärfe:
Ein Foto hat auch Tiefe, nicht nur Breite und Höhe. Wenn ich in der Tiefe von z. B. 1 Meter bis 5 Meter ein scharfes Bild habe, ist das die Schärfe in d(ies)er Tiefe=Tiefenschärfe.

Schärfentiefe:
Ein Foto hat Bereiche, in denen es scharf ist. Nicht nur in der Breite und Höhe (also zu den Bildrändern oben und unten und links und rechts), sondern auch in der Entfernung, also der Tiefe. Ist das Foto von 1 Meter bis 5 Metern scharf=Schärfentiefe.

Exakt die gleichen Ergebnisse, meines Erachtens. Es bedeutet das gleiche, was soll denn an Tiefenschärfe jetzt so unbedingt falsch sein? Weder von der Wortkombination her noch von der inhaltlichen Bedeutung sehe ich da auch nur das geringste Problem. Und viele Literatur sieht das auch so, wie auch andere Antworten weiter oben zeigen.


Viele Grüße

von

departure69
 
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...........
Für mich bleibt nur eine Frage:
Wie misst man die Stärke der Schärfe, denn die Maßeinheit der Schärfentiefe ist klar (cm/mtr..), aber was ist die Maßeinheit einer Bildschärfe?
Genau!
Nun die Gedanken eines Laien:
Ein Foto ist immer nur in einer bestimmten Entfernung total scharf (Entfernung des Fokus), egal welche Blende. Mit der Blendeneinstellung ändert sich doch "nur" der Schärfenbereich, den man subjektiv als scharf bezeichnen kann. Für mich gibt da keine festen Grenzen. Ich habe noch nie was von einer Maßeinheit für die Schärfe gehört, sie müßte ja auch definiert worden sein (wie das Urmeter oder das Urkilogramm). Evtl könnte man es an unterscheidbaren Linien mit verschiedenen Stärken festmachen - wie bei Auflösungstests von Kameras.
 
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da wäre da noch der zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser...
Für die Beurteilung der Bildschärfe sind auch noch die Ausgabegröße und der Betrachtungsabstand relevant.

…Ich habe noch nie was von einer Maßeinheit für die Schärfe gehört, sie müßte ja auch definiert worden sein (wie das Urmeter oder das Urkilogramm). Evtl könnte man es an unterscheidbaren Linien mit verschiedenen Stärken festmachen - wie bei Auflösungstests von Kameras.
Eine genaue Definition kann es nicht geben, da es zu viele Variablen gibt. Am Ehesten lässt sich das mit der MTF-Kurve beschreiben. Hier wird in der Regel der Siemensstern als Grundlage genommen.
 
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