The Great American Eclipse

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Choc

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Ich trau mich doch mal. Habe lange mit mir gerungen, ob ich etwas zeigen soll, zumal es ja schon Bilder gibt.

Hier also:

Zur Vorgeschichte:

1999 bei der Sonnenfinsternis in Deutschland war ich gerade in der Probezeit und traute mich als Berufsanfänger nicht, mir freizunehmen. Im März 2015 wollte ich dann mit Kollegen zur Sonnenfinsternis auf die Färöer Inseln fahren. Leider haben wir das damals nicht hinbekommen und so plante ich eben die nächste Gelegenheit wahrzunehmen. Natürlich machte ich trotzdem Fotos der partiellen Finsternis von Rhein-Main aus. Gleichzeitig fing ich zu diesem Zeitpunk dann schon an zu planen, die nächste Sonnenfinsternis in den USA zu besuchen.

Die Planung:
Die USA sind weit einfacher und günstiger zu erreichen als die Färöer oder gar Spitzbergen. Außerdem ist dort das Wetter besser berechenbar und die Logistik einfacher. Der ursprüngliche Plan bestand darin nach Oregon zu fliegen, um dort bei besten Bedingungen zu beobachten. Leider zerschlug sich das, weil bereits ein Jahr zuvor nur noch wenige Flüge und Unterkünfte zu geradezu absurden Preisen verfügbar waren.
Also Umplanen: schlussendlich ging unser Flug dann nach Chicago und von Nebraska aus wollten wir die Sonnenfinsternis anschauen. Den Flug und die Unterkunft bekamen wir durch Glück für Spottpreise. Für An- und Abreise planten wir je eine Woche mit einigen Stationen im mittleren Westen.

Eine Woche vor dem Flug dann die schlechte Nachricht: das Motel hatte mit einem fadenscheinigen Grund die Buchung storniert und wir standen ohne Unterkunft da. Vergleichbare Unterkünfte waren jetzt ab $400 zu haben. In unserer Zielregion im Westen Nebraskas gab es aber gar keine freien Zimmer mehr. Das einzige, was wir dort noch bekamen, war ein Platz auf einem Zeltplatz, der eigentlich ein abgeerntetes Feld mit aufgestelltem Dixiklo war. Kosten: schlappe $105. :mad: Immerhin besser als nichts.

Die Finsternis:
Zu An- und Abreise schreibe ich vielleicht später mal was, falls Interesse besteht. Da das aber kein Laberbereich ist...

Frühmorgens am Tag der Finsternis schauten wir aus dem Zelt und waren ziemlich ernüchtert: Nebel und Nieselregen. Wir beschlossen also nach Westen zu fahren, weil die Wetter-App dort besserers Wetter versprach, schließlich hatten wir noch 3 Stunden Zeit.
Bereits 50km westlich hatten wir dann absolut klaren Himmel und wir bauten unsere Kameras auf.
Aufbau:
04_sm.JPG

Unsere zwei Kameras, aber nicht unsere zwei Fahrzeuge ;)

Die Kameras wurden ausgerichtet, Filter angebracht und Testbilder gemacht.
01_sm.jpg
 
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Ab jetzt hieß es warten. Nach einer Stunde dann Raunen: der erste Kontakt - der Mond wird als Schatten vor der Sonne sichtbar.
02_sm.jpg


Es hatte also begonnen. Zu meiner großen Freude waren auch noch mehrere Sonnenflecken zu sehen.
Langsam, kaum merklich wurde das Licht sanfter.

Der erste Sonnenfleckenkomplex ist weggeknabbert.
05_sm.jpg


Die Hälfte bis zur Totalität war geschafft.

Die Sonne wurde zur Sichel und das Licht war mittlerweile leicht dämmrig, wie am frühen Abend.
09_sm.jpg



Dann wurde es fast schlagartig dunkel, der zweite Kontakt: Beginn der Totalität. Unfassbar schön! Immer noch fehlen mir ein wenig die Worte. Mit Sicherheit war das das schönste Naturereignis, das ich je sehen durfte.
Nach ein paar Sekunden des Staunens entfernten wir schnell die Filter, denn während der Totalität kann man die Sonne problemlos mit bloßem Auge betrachten und ohne Filter fotografieren.
12_sm.jpg


Um uns herum herrschte Dämmerung, am Himmel zeigten sich Sterne. Nach zweieinhalb Minuten brach dann die Sonne wieder hinter dem Mond hervor und wurde mit großem Jubel begrüßt. Ich brauchte einige Zeit, um mich zu beruhigen. Wir brachten die Filter wieder an und betrachteten die zunehmende Sonne.
 
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Auch Du zeigst hier klasse Aufnahmen dieses besonderen Naturschauspiels! Danke auch für alle Begleitinformationen - aufgenommen in unsere Highlights :up:
 
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Danke für das Feedback. Freut mich, dass das eine Foto in die Highlights aufgenommen wurde. :eek:

Noch einmal zur Technik: die Fotos sind alles Einzelaufnahmen und keine Kompositionen/ HDR.
Die Bilder der Umgebung habe ich mit dem iphone 6, die der Sonne mit der D810 und 300mm f/2.8 VRII mit TC 2 III aufgenommen.


Ich bin tatsächlich sehr überrascht über das Feedback. Ich habe echt Probleme, zu erkennen, welche Fotos gut ankommen und welche nicht und diese wollte ich zunächst gar nicht zeigen. Für mich was das Erlebnis "Totalität" jedenfalls etwas ganz besonderes. Ich war danach für Minuten nicht ansprechbar. Tja... jetzt brauche ich nur noch einen Sponsor für Chile 2019. ;-)
 
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