Hallo,
wenn man sich mal genau überlegt was da passiert bei der Kantenanhebung oder bei der unscharfen Maske müßte man das eigentlich schon bejahen ... obwohl es natürlich immer wieder Sonderfälle gibt.
Bei der Skalierung zu einem kleineren (aber auch größeren) Format wird immer eine Interpolation benachbarter Pixel durchgeführt. Das geht entweder sehr einfach mit der Nearest Neighbour-Methode, oder etwas intelligenter mit einer bilinearen oder bi-nicht-linearen Interpolation oder einer bikubischen Interpolation oder - was auch immer - es werden Pixelinformationen räumlich in die Breite gestreut. Das geht zwangsläufig immer mit einem Verlust an Ortsauflösung einher. Der Schärfungsvorgang zum Schluß erhöht zwar nicht die Ortsauflösung objektiv, läßt das Bild aber subjektiv schärfer aussehen, indem der Gradient zwischen hellen und dunklen Bereichen künstlich angehoben wird.
Wenn ein Bild nach der abschließenden (moderaten) Schärfung schlechter aussieht als vorher, war es bereits vorher (möglicherweise schon vor der Skalierung) zu stark geschärft. Das kann sein entweder, weil es bereits für das falsche Ausgabemedium endverarbeitet war, oder weil es schlicht der Bearbeiter etwas zu gut gemeint hat.
Vielleicht sollte man unterscheiden zwischen dem Schärfungsvorgang der (in der Kamera) der aufgrund der Pixelstruktur durchgeführt wird, der Schärfung während des Workflows (z. B. weil das Bild einfach handwerklich unscharf ist) und dem abschließenden Schärfevorgang, der im Ausgabemedium begründet ist. Letzteres muss - wenn überhaupt - sicher ganz zum Schluß passieren.
Ciao
HaPe