Ich weiß nicht, ob es Sinn ergibt, zum gestrigen Reizthema (http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/showthread.php?t=35753) noch mal was zu schreiben, aber ich unternehme trotzdem einen Versuch.
Kurz zur Historie bzw. zu meiner Argumentation. Ausgelöst wurde das Ganze durch zwei Geierfotos, bei deren Beschreibung dreimal das Wort hässlich fiel. Ich habe mir erlaubt zu erst kurz dann ausführlicher, außerdem in zwei PNs, etwas dagegen zu schreiben. Ich habe dabei auf zwei Ebenen argumentiert. Zum einen verwies ich darauf, dass es unklug ist (ich habe zuerst das Wort dumm gebraucht, was vermutlich die Stimmung unnötigerweise verschlechtert hat - dies bedauere ich, allerdings bin ich davon ausgegangen der Unterschied zwischen „jemand ist dumm“ und „etwas, was jemand gesagt hat, ist dumm“, sei nicht nur passiv sondern auch aktiv bekannt) andere Lebewesen mit ästhetischen Kriterien abzuwerten, genauso wenig wie es böse oder hinterlistige Tiere gibt. Sehr vielen Tierarten sind solche Zuschreibungen sehr schlecht bekommen, übrigens gerade auch den Geiern. Ich denke, hier handelt es sich um ein unbestreitbares Faktum. Gegenargumente auf dieser Ebene sind jedenfalls nicht formuliert worden. Man könnte natürlich sagen, was soll in einem Fotografieforum so ein „moralinsaures“ Gewäsch. Dagegen lässt sich in letzter Konsequenz natürlich nichts entgegnen. Eigentlich geht es mir auch gar nicht so sehr um eine ethische Dimension, obwohl mir solche Urteile, ehrlich gesagt, schon sehr zuwider sind, sondern mehr um eine begriffliche Präzision.
Da wir ja alle nur Menschen sind, und kaum jemand dagegen gefeit ist, ein Tigerbaby knuffiger zu finden als einen Nacktmull: die subjektiven Empfindungen. Anders formuliert soll/kann man über Geschmack streiten oder nicht. Ich finde ja, bin sogar der Meinung, man muß. Dies berührt natürlich nicht das Recht jedes Einzelnen auf ein subjektives ästhetisches Urteil, aber ich sehe nicht, warum das nicht diskutiert werden sollte. Es kann doch für jeden Menschen im allgemeinen, für Fotografen im besonderen nur ein Gewinn sein, ästhetische Urteile im Rahmen einer Diskussion zu überprüfen und gegebenenfalls zu relativieren. Des weiteren ist natürlich klar, dass es bei Geschmacksurteilen kein Wahr oder Falsch im wissenschaftlichen Sinne gibt, aber das entwickeltere und wenigere entwickelte Urteile existieren, kann wohl niemand Frage stellen. Ästhetische Kriterien, die jemand benutzt, haben eben sehr viel mit seiner Vorkenntnissen und seinem Interesse auf dem jeweiligen Gebiet zu tun. Erstaunlicherweise findet man bemerkenswert verquere Ansichten auch bei durchaus intelligenten und ansonsten sehr wohl gebildeten Zeitgenossen.
Sehr erstaunt hat mich der Verlauf der Diskussion schon. Wie schon gesagt, ich habe durch den Gebrauch des Wortes „dumm“ in meinem ersten nur kurzen Statement sicher zur Eskalation beigetragen. Dies tut mir leid und ich habe es im weiteren Verlauf auch nicht mehr wiederholt, außerdem betont, dass es nicht ad hominem gemeint wahr. Aber ich würde sagen, dass jedes meiner Statements zwar pointiert formuliert, aber im Kern sachlich wahr und ich habe versucht, meine Aussagen zu begründen. Die Reaktion von Frau Maja war, dies als so wörtlich „persönlichen Angriff“ zu deuten, und es fielen Vokabeln, wie „intolerant“, „niveaulos“, „es k**** mich an“. Ich für meinen Teil habe Freude an kontroversen Diskussionen, aber wenn in Zukunft nur noch Eierkuchen der Marke Friede-Freude gebacken werden sollen, werde ich dies natürlich akzeptieren.
Herzlichen Gruß
Andreas
Kurz zur Historie bzw. zu meiner Argumentation. Ausgelöst wurde das Ganze durch zwei Geierfotos, bei deren Beschreibung dreimal das Wort hässlich fiel. Ich habe mir erlaubt zu erst kurz dann ausführlicher, außerdem in zwei PNs, etwas dagegen zu schreiben. Ich habe dabei auf zwei Ebenen argumentiert. Zum einen verwies ich darauf, dass es unklug ist (ich habe zuerst das Wort dumm gebraucht, was vermutlich die Stimmung unnötigerweise verschlechtert hat - dies bedauere ich, allerdings bin ich davon ausgegangen der Unterschied zwischen „jemand ist dumm“ und „etwas, was jemand gesagt hat, ist dumm“, sei nicht nur passiv sondern auch aktiv bekannt) andere Lebewesen mit ästhetischen Kriterien abzuwerten, genauso wenig wie es böse oder hinterlistige Tiere gibt. Sehr vielen Tierarten sind solche Zuschreibungen sehr schlecht bekommen, übrigens gerade auch den Geiern. Ich denke, hier handelt es sich um ein unbestreitbares Faktum. Gegenargumente auf dieser Ebene sind jedenfalls nicht formuliert worden. Man könnte natürlich sagen, was soll in einem Fotografieforum so ein „moralinsaures“ Gewäsch. Dagegen lässt sich in letzter Konsequenz natürlich nichts entgegnen. Eigentlich geht es mir auch gar nicht so sehr um eine ethische Dimension, obwohl mir solche Urteile, ehrlich gesagt, schon sehr zuwider sind, sondern mehr um eine begriffliche Präzision.
Da wir ja alle nur Menschen sind, und kaum jemand dagegen gefeit ist, ein Tigerbaby knuffiger zu finden als einen Nacktmull: die subjektiven Empfindungen. Anders formuliert soll/kann man über Geschmack streiten oder nicht. Ich finde ja, bin sogar der Meinung, man muß. Dies berührt natürlich nicht das Recht jedes Einzelnen auf ein subjektives ästhetisches Urteil, aber ich sehe nicht, warum das nicht diskutiert werden sollte. Es kann doch für jeden Menschen im allgemeinen, für Fotografen im besonderen nur ein Gewinn sein, ästhetische Urteile im Rahmen einer Diskussion zu überprüfen und gegebenenfalls zu relativieren. Des weiteren ist natürlich klar, dass es bei Geschmacksurteilen kein Wahr oder Falsch im wissenschaftlichen Sinne gibt, aber das entwickeltere und wenigere entwickelte Urteile existieren, kann wohl niemand Frage stellen. Ästhetische Kriterien, die jemand benutzt, haben eben sehr viel mit seiner Vorkenntnissen und seinem Interesse auf dem jeweiligen Gebiet zu tun. Erstaunlicherweise findet man bemerkenswert verquere Ansichten auch bei durchaus intelligenten und ansonsten sehr wohl gebildeten Zeitgenossen.
Sehr erstaunt hat mich der Verlauf der Diskussion schon. Wie schon gesagt, ich habe durch den Gebrauch des Wortes „dumm“ in meinem ersten nur kurzen Statement sicher zur Eskalation beigetragen. Dies tut mir leid und ich habe es im weiteren Verlauf auch nicht mehr wiederholt, außerdem betont, dass es nicht ad hominem gemeint wahr. Aber ich würde sagen, dass jedes meiner Statements zwar pointiert formuliert, aber im Kern sachlich wahr und ich habe versucht, meine Aussagen zu begründen. Die Reaktion von Frau Maja war, dies als so wörtlich „persönlichen Angriff“ zu deuten, und es fielen Vokabeln, wie „intolerant“, „niveaulos“, „es k**** mich an“. Ich für meinen Teil habe Freude an kontroversen Diskussionen, aber wenn in Zukunft nur noch Eierkuchen der Marke Friede-Freude gebacken werden sollen, werde ich dies natürlich akzeptieren.
Herzlichen Gruß
Andreas