Sternfotografie - Was kann man besser machen?

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Sascha J.

Nikon-Clubmitglied - NF-F "proofed"
Registriert
Hallo zusammen!

Seit kurzem befasse ich mich mit dem fotografieren des Sternenhimmels. Ein nicht wirklich leichtes Thema, wie ich feststellen musste. Neugierig darauf wurde ich durch verschiedene Fotos im sozialen Netzwerk Google+. Da sind teilweise wirkliche Sahnestücke dabei.

Wenn ich mir nun meine eigenen Ergebnisse anschaue, so hauen sie mich nicht vom Hocker. Vielleicht habe ich die falsche Erwartungshaltung, die falsche Lokation oder falsche Ausrüstung oder von allem etwas. ;)

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen, was ich besser machen kann.

Zum Einsatz kommt meine Nikon D700 mit einer 50er Festbrennweite auf einem Stativ. Fotopunkt ist eine Wiese außerhalb unserer Gemeinde in der freien Natur, jedoch sind unsere und die Nachbargemeinden nicht so weit weg, dass es auf der Wiese stockdunkel wäre.

Hier nun ein paar meiner Ergebnisse, im Anschluss ein Link zu einem Bild, was ich mir wünschen würde. Exif Daten sind in den Bildern vorhanden. I.d.R. habe ich 30 Sekunden belichtet bei Blendeneinstellungen von 2.8 bis 3.5 bei ISO 400 - 800.

9696097514_e17d385178_b.jpg


9696125422_a75f48a085_b.jpg


9692925239_561973fa0b_b.jpg


Das ganze Album findet ihr hier

Welche Ergebnisse würde ich mir wünschen?

Das wäre ein Beispiel

Oder so etwas hier

Im zweiten Beispiel wird mit ISO 6400 gearbeitet. Das habe ich auch mal probiert, jedoch gab es dann eine derartige Orangefärbung, dass das Ergebnis unbrauchbar war.

Ich freue mich über Tipps, wie ich meine Ergebnisse verbessern kann. Derzeit suche ich meine dunklere Lokation, was sicherlich ein wichtiger Schritt ist. Aber vielleicht habt ihr noch Tipps, welche Einstellungen ggf. noch zu optimieren sind.

Viele Grüße
Sascha
 
Anzeigen
Hallo Sacha,
Sieht doch nach nem guten Anfang aus.
Das Orange kannst Du doch mit dem Weisabgleich regeln.
Aber die 30 Sekunden sind zu lang, da werden die Sterne ja zu Strichen.
Ich habe mir für Sterne 20 Sekunden angewöhnt und Regel dann ISO
und Blende manuel.
Hier mal ein Beispiel. Die Sterne sollten "nur" als Hintergrund dienen.

http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/picture.php?albumid=24114&pictureid=374231
 
Kommentar
Ich habe es mal ins passende Unterforum verschoben. ;)

Den Kernsatz habe ich in der Bildbeschreibung des ersten Beispiels gefunden:
Torrance Barrens Dark-Sky Preserve

Das ist ein spezieller Ort in Kananda, wo die Lichtverschmutzung so weit wie möglich verhindert wird. In D mußt Du dafür wirklich raus aufs Land (es gibt in Schläfrig-Holzbein, Niedersachsen und den "neuen" Bundesländern ein paar ausreichend dunkle Ecken)

Vergiß das 50er, damit bekommst Du zu früh Sternstriche, an einer VF würde ich 24 oder 28mm vorschlagen. Die restlichen Daten stimmen halbwegs, allerdings steckt in solchen Bildern, wie von Dir verlinkt auch noch massive Nacharbeit.

Anbei ein Link zu meinem derzeit besten Milchstrassenfoto (auch D700, aber ein 28 1.8) da stecken aber auch ein paar Stunden Arbeit mit Astrosoftware und Photoshop drin. Das ist es
 
Kommentar
Ich danke euch für eure Tipps. Also werde ich nächstes Mal ein anderes Objektiv verwenden und die Belichtungszeit anpassen. Bei vorhandenen Bildern werde ich nochmal an den einen oder anderen Regler drehen.

Ich habe schon befürchtet, das die verlinkten Beispiele besondere Lokationen erfordern, die man hier in Deutschland suchen muss. Vom Odenwald ist es halt nicht gerade ein Katzensprung nach Schleswig-Holsten oder Niedersachsen.

[MENTION=8730]Stefan L.[/MENTION], da ist wirklich ein tolles Foto. Vielleicht komme ich ja irgendwann auch zu solchen Ergebnissen.

Insgesamt freue ich mich aber, dass er eingeschlagene Weg offenbar nicht völlig falsch ist. Auf jeden Fall ein anspruchsvolles Thema, wo man viel lernen kann.

Schönen Sonntag
Sascha
 
Kommentar
Odenwald ist auch nicht so schlimm, Du mußt nur etwas weg vom Gürtel Mannheim - Darmstadt - Frankfurt. Eher Richtung Beerfelden, Amorbach, da könnte es besonders auf den Buckeln oben ganz gute Verhältnisse geben.

Anbei noch ein Link zu einer sog. Lichtverschmutzungskarte


Nachtrag: Du mußt auch warten, bis es wirklich dunkel ist. Geh mal auf astroviewer.de starte die interaktive Sternkarte und geh dann auf Planetensichtbarkeit, da siehts Du dann auch in schwarz, wann es dunkel genug für Astrofotos ist.
 
Kommentar
Hallo Stefen,

das sind hilfreiche Tipps und Links. Werde dann gerne die Ergebnisse von der nächsten Tour zeigen. :)

Viele Grüße
Sascha
 
Kommentar
Hallo Sascha,

mit den angeträumten Beispielen legst Du die Latte extrem hoch.
Die Aufnahmen enstanden nicht nur in einer extrem dunklen Gegend .... es sind dazu auch noch Panoramen - also aus mehreren Bildern zusammengesetzt.

Bei uns hat es pro Jahr nur gaanz wenige Nächte, die von der Klarheit der Luft her so etwas auch nur annähernd zulassen.

So würde ich von Deinem ersten Beispiel vermuten, daß es nicht richtig klar war.

Meist werden Aufnahmen heute dazu auch noch gestackt - also aus mehreren Aufnahmen der gleichen Himmelsregion zusammengerechnet.

Um schwächere Größenklassen zu erreichen würde ich auch an eine Nachführung denken - das kann mittels eines einfachen äuatorial montierten Teleskops erfolgen.

Dir weiter viel Erfolg - schönes Hobby - habe ich selbst jahrelang betrieben.

Liebe Grüße,

Thomas
 
Kommentar
Hallo Thomas,

ich habe mittlerweile auch erkennen müssen, das die verlinkten Beispiele extrem schwer umzusetzen sind. Es gibt auf Google+ eine Fotocommunity, wo sehr viele solcher Bilder gezeigt werden und sie faszinieren mich sehr. Daher entstand der Wunsch, so etwas selbst hinzubekommen. :)

Ich werde erstmal versuchen, mit besseren Vorbedingungen und optimierten Einstellungen, das Ergebnis zu verbessern. Auch bei der Nachbearbeitung werde ich schauen, was noch geht. Ich habe leider kein Photoshop, sondern regel vieles mit der mitgelieferten Nikon Software und einen einfacheren Grafikprogramm nach.

Ich bleibe auf jeden Fall dran und hoffe auf gutes Wetter.

Grüße
Sascha
 
Kommentar
wurde hier glaube ich noch nicht erwähnt: um die maximale belichtungszeit zu berechnen, die du verwenden kannst, hilft folgende formel:

400
------------
BW x Cropfaktor

Da Du die D700 nutzt, ist der CF=1, fällt also raus. Du findest diese Formel auch mit 500 und 600 im Zähler, aber für mich hat sich 400 (+/- 50 ist da egal) als am besten herausgestellt.

Linse weit auf, oder soweit, dass sie am rand nicht mehr verzeichnet. bei weitwinkeln sind das nur wenige....also auf ca. f4 abblenden.

ISO hoch soweit deine knipse das hergibt und nicht alles im rauschen untergeht. bei der D700 sollte 6400 noch ok sein.

raw schießen und dunkelbildabzug deaktivieren. SVA einschalten. im raw hinterher kontrast und klarheit hoch, tiefen anheben, damit der VG etwas sichtbar wird, höhen anheben, wenn kein streulicht stört - dann werden die sterne etwas heller.

so auf die schnelle....

Oliver
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten