Frage Sternenspuren was ist nun besser?

[CyberMicha]

Hi zusammen.
Im Internet gibt es ja genug Guids für Sternenspuren leider mit vielen unterschiedlichen Meinungen.
Was klar ist, ein langes Bild ist nicht empfehlenswert.

Ein paar Fragen an Leute, die damit Erfahrungen haben.

ISO:

1. ISO niedrig
2. ISO hoch

Belichtungsdauer:

1. 30 Sekunden oder weniger
2. ab 30 Sekunden bis hin zu Minuten

So wenn nun der ISO und Belichtungszeit hoch ist, ist es auch logisch, dass der Vordergrund ( sofern vorhanden ) heller wird.

Vielleicht auch zu hell?

Ich bin bei meinem Wissenstand der Meinung das die Kombination
niedriger ISO ( wg. Rauschen ) und lange Belichtung doch eine sehr gute Kombination sein sollte.

Bitte um echte Erfahrungen!

Liebe Grüße
Micha

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[tank_red]

Also,

die Dache ist etwas komplizierter.

Die Belichtungszeit nimmst du so hoch wie möglich, geh möglichst weit außerhalb von Ortschaften und künstlicher Beleuchtung. Sie zu dass du möglichst auf 2-4 min. kommst, ohne das der Himmel richtig hell wird.

Die Blende bei Zooms leicht abblenden, bei lichtstarken Festbrennweiten etwas stärker abblenden wegen der Bildqualität gerade an den Rändern.

Die ISO= entscheidet dann über die Deutlichkeit der Sterne, je höher die ISO, desto heller die Sterne. ich würd etwas zwischen ISO400 und 800 probieren. Die Belichtungszeit hat keinen Einfluss mehr auf die Helligkeit der Sterne, da ja die Belichtungszeit eines Sterns pro Pixel nicht mehr von der Öffnungszeit des Verschlusses abhängt, sondern von der Zeit, die der Stern auf den Pixel fällt. Je länger die Brennweite ist, desto höher sollte die Empfindlichkeit sein, sonst werden die Sterne zu undeutlich, weil sie sich schneller über den Sensor bewegen. Achte darauf, dass der "Berg" im Histogramm eindeutig in der linken Hälfte bleibt.

Das führt aber dazu, dass du für deutliche Strichspuren länger insgesamt belichten musst. bei 18mm an DX würde ich z.B. etwa 30-45min. empfehlen. Die Gesamtbelichtungszeit ist die Belichtungszeit pro Aufnahme multipliziert mit der Zahl der Aufnahmen. Wichtig ist, dass du den Dunkelbildabzug (Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung) abschaltest. Stattdessen machst du am Ende ein paar Bilder bei gleicher ISO und Belichtungszeit wie die Strichspuraufnahmen, aber mit geschlossenem Objektivdeckel (so erzeugst du manuell ein Darkframe). Wichtig ist auch, dass du praktisch keine Pausen zwischen den Belichtungen haben darfst.

Dann legst du die Bilder im PS als Ebenen übereinander (Modus aufhellen) und am Ende tust du das Darkframe im Modus Differenz darüber. Wenn dir das zu kompliziert ist, verwende die Freeware Startrails.

Ich hab z.B. folgendes Bild so gemacht:

Strichspuren über den Externsteinen von tankredschmitt auf Flickr
Drache, Kepheus und Wega, 23.03.2012, 8x 4min, 24mm f/4 ISO800 an der D50.

Für den Anfang geh mal irgendwo, wo es wirklich dunkel ist, und wenn gerade kein Mond scheint. Dann ni9mm ISO 400, Blende 5.6 und 2 min. Belichtungszeit. Fotografiere möglichst Richtung Norden und nimm etwa 18mm. Dann sammelst du Belichtungen über etwa 30-45min und bearbeist sie entwweder in PS oder Startrails.

Gruß

 

[dmachaon]

tankred hat es ja wunderbar erklärt, dem gibts eigentlich nichts hinzuzufügen!:up:
von mir sei noch gesagt: je nach objektiv die blende ruhig ein wenig weiter öffnen (mehr stern) und etwas länger belichten:

1. ich mag meine bilder gern heller, v. a. der vg darf nicht absaufen (das ist aber geschmackssache)
2. bei den aktuellen temperaturen rauschts bei iso 400 gern mal etwas, daher belichte ich die mitten im raw-konverter lieber etwas unter, das minimiert rauschen. der berg bewegt sich bei mir in der mitte

je nach mondstatus und temperatur kannst du ruhig auch 15-30min. versuchen. problem dabei: wenn der akku abschmiert, ist die letzte aufnahme dahin, das ist bei kurzen zeiten leichter zu verschmerzen.
die von tankred empfohlenen start-werte kann ich unterstreichen!