Stellenwert Reperatur/Service

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Fernauslöser

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Solange die Kameras und Objekive vergangener Dekaden nicht zum VitrinenDasein degradiert werden, sind sie zur Nutzung da.
Dafür müssen sie auch funktionieren.

Im Gebrauchtmarkt daher auch immer wichtiger die Zustands-Angabe.

Für Viele mag es in der Praxis reichen, wenn die Kamera richtig belichtete Negative/Dias liefert.
Anderen geht's darum eine Kamera in einem äusserlich gutem Zustand der ihnen auf einen guten "inneren" Zustand deutet, zu haben.
Wiederum andere lassen allen möglichen Fehlerquellen kein Haar und gehen auf "Nummer Sicher". Keine kleinsten Partikel trüben die Gläser der Objektive, Verschlüsse die in Präzision nicht von der Werksvorgabe abweichen.

Dabei ist der Katalog an Fehlerquellen unerfreulich gross und sie aufzuzählen schmerzt in tiefster FotoSeele . . .

Manche Hersteller gibt's nicht mehr, andere verweisen weiter, wiederum andere "gehen solche alten Geräte nichts an". Die einstigen "Drittanbieter" sind in den vergangenen Jahren zusehends wichtiger geworden. Auch die Bandbreite deren spezialisierten Gebiete kann recht unterschiedlich sein.

Welchen Stellenwert hat für euch der Kameraservice?
Zieht ihr Kameras welche aus einer Revision kommen ggf solchen vor die rein äusserlich in besserem Zustand sind vor?
Oder spart ihr lieber ein paar Taler wenn das identische Modell nebenan halt keine neuen Dichtungen aufweist?
Legt ihr bei machen Standart-Arbeiten selber Hand an? Gibt's auch solche, welche die neu erstandene Kamera systematisch auf Herz und Nieren prüft?
Oder stellt ihr bei Feststellung einer Zustandsverschlechterung die Kamera zum Verkauf?

Wo liegt überhaupt die Grenze zur Reperatur-Bedürftigkeit?
 
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Die Funktionsfähigkeit muß bei meinen Geräten gegeben sein - auch bei den Apparaten, die in erster Linie für die Sammlung bestimmt sind. Ausnahmen mache ich nur bei sehr seltenen Geräten. Evtl. Reparaturen lassen sich beim Kaufpreis ja berücksichtigen; oftmals sind es problemlos zu behebende Kleinigkeiten wie verharzte Zentralverschlüsse o.ä.
Die Kameras, die zur Benutzung vorgesehen sind - den Anspruch habe ich bei den meisten meiner Nikons - müssen natürlich zuverlässig funktionieren. Das heißt aber nicht, daß jede neue Kamera sofort zum Service kommt; in der Regel ergibt ein Testfilm, daß das nicht nötig ist. Ausfälle hatte ich übrigens bislang nur bei Mint-Geräten: Bei einer FG, deren Rückspulfreilaufknopf infolge Nichtbenutzung fest saß, so daß die Walze frei drehte und ein Fimtransport unmöglich war (ein Tropfen Öl wirkte Wunder), und einer F2, bei der die Blendenhebelmechanik verharzt war (ich habe dann mit gedrückter Abblendtaste weiterfotografiert, aber demnächst schicke ich sie mal zu Sover Wong).
Bei den Objektiven lege ich Wert auf einen geschmeidig laufenden Fokusring; wenn da etwas wackelt oder zu trocken läuft, gebe ich sie zur Überholung.
Da ich von der Technik nichts verstehe, nehme ich nur einfache Arbeiten selbst vor: oberflächliche Reinigung und Austausch von Dichtungen und Spiegeldämpfern - darin habe ich mittlerweile Routine...
 
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Ausfälle hatte ich übrigens bislang nur bei Mint-Geräten

Finde ich eine interessante Erfahrung.
Für gewöhnlich zieht man ja mint vor, weil man nebst dem Aspekt Gebrauchspuren damit eine funktionierende Kamera erwartet.
Aber eben kann auch da Gegenteil der Fall sein. Sogenannte Standschäden.
 
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AW: Stellenwert Reparatur/Service

nach Möglichkeit repariere ich selber ... Standards wie Lichtdichtungen sowieso. Ich kaufe lieber von Benutzern als von Anguckern und Schön-Findern.
 
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Schliesse mich Jan in #2 an > was angeschafft wurde, muss ohne Einschraenkungen funktionieren.

Ich hatte ebenfalls mit neuwertigen Geraeten Probleme. Ein besonders kurioser Fall: Ein aeusserlich makelloser MD-3, der leider von selbst anfing zu laufen, sobald ich das Zaehlwerk einstellte und bis zur Stellung "0" nicht mehr zu stoppen war ... Der Haendler in England nahm den Motor anstandslos zurueck. Vermutlich wird da nicht gross etwas zu reparieren sein - wenn man sich darauf versteht. Da ich jedoch in den Service nicht investieren wollte, trennte ich mich von dem Beau - nicht ohne Wehmut ... :frown1:

Bei Sover Wong habe ich gerade eine F2 Photomic mit MD-3 zum Service. Zu Sover braucht man nicht viel zu sagen, es steht bereits alles im Web zu lesen: Sein Service ist perfekt, lehrreich (Sover schickt waehrend der Arbeit informative Fotos und Erklaerungen) und seine Kommunikation vorbildlich, jedes E-Mail wird entweder sofort oder innerhalb weniger Stunden beantwortet. Da macht sogar das Kamera-Einpacken und Porto-Zahlen Spass! ;)

In Wien bringe ich kleine Patienten aus Metall, Glas und Kunststoff gerne zu Helmut Redl in den 8. Wiener Gemeindebezirk. Herr Redl weiss immer Rat und versteht sich ebenso auf die fachgerechte Tat :)
 
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Apropos Service F2 > da ja eine vollmechanische Kamera, ist es nachvollziehbar, dass die verschiedenen Raeder, Hebel, Lager und sonstigen mechanischen Teile alle Jahre Reinigung und ggf. auch Schmierung benoetigen.

Aber wie ist es mit den juengeren Fs, also F3 bis F6, wo Elektronik einen grossen Teil der Mechanik ersetzt, sind die tatsaechlich servicefrei wie ich schon oft gelesen hab? Oder was meint ihr, sollte man auch diese Kameras regelmaessig zum "CLA" ("clean, lube, adjust" also "reinigen, schmieren und justieren") geben?

An zwei "Fach-Orten" (Werkstaette und Vintage shop) meinte man uebereinstimmend, dass man solche Kameras nur dann zum Service geben sollte, wenn etwas nicht funktioniert. Ansonsten sei regelmaessige Bewegung die beste Gesundheitsvorsorge ;)
 
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Aber wie ist es mit den juengeren Fs, also F3 bis F6, wo Elektronik einen grossen Teil der Mechanik ersetzt, sind die tatsaechlich servicefrei wie ich schon oft gelesen hab? Oder was meint ihr, sollte man auch diese Kameras regelmaessig zum "CLA" ("clean, lube, adjust" also "reinigen, schmieren und justieren") geben?

An zwei "Fach-Orten" (Werkstaette und Vintage shop) meinte man uebereinstimmend, dass man solche Kameras nur dann zum Service geben sollte, wenn etwas nicht funktioniert.

Da kann man natürlich geteilter Ansicht sein.
Denke aber auch, dass regelmässiger Gebrauch die beste Vorsorge ist.


Schon längere Zeit überlegte ich mir, was ich mit meiner einst ersten F3 machen soll. Ohnehin schon in ziemlich abgenudeltem Zustand gekauft, verschlechterte sich ihr Zustand zusends. So sah ich mich immer wieder nach Angeboten gut erhaltener F3's um. entschieden habe ich mich dann aber kürzlich für ein revidiertes Exemplar. Mit äusseren, unmissverständlichen Gebrauchsspuren, aber eben totalüberholt.
Gerade eine F3 verfügt noch über viel Mechanik.
So viel mir ist, ist gerade mal ihre VerschlussSteuerung elektronisch (abgesehen von Bel.mess-Eletronik, Selbstauslöser)

Ein Verschluss mag zwar elektronisch gesteuert sein, was aber prinzipiell nichts über die effektive Präzision des VeschlussAblaufs aussagt.

Nun steht wieder mal die kalte Jahreszeit vor uns und diese tiefen Temperaturen machen unseren Verschlüssen zu schaffen.
Dies wurde mir bisher zwei Mal zum Verhängnis, einmal davon bei meiner silbernen FM2n die vergangenen Winter plötzlich Belichtungsabweichung aufwies (auf Dia, ca +1 EV, bei ca -5°). Die kam dann weg.
Ein guter Reperateur justiert einen Verluss nicht nur, sondern bezieht diesen Aspekt mitein.

Die einzige Kamera welche den Verschluss justieren vermag, ist meines Wissens die F5. Bei der F6 oder den D-Modellen weiss ich's nicht.

Selbstverständlich braucht man da keine Panik zu machen, denn Toleranzen bestehen im gesamten Prozess (Abweichungen in Emulsion, Entwicklung, Kameras usw usw).
Es mag keine Rolle spielen, ob ein Verschluss 1/120 statt 1/125 ablauft, aber wenn man einige Kameras (und ZentralverschlusObjekitve) hat, ist man um möglichst geringe Abweichungen froh. Denn dann spielt's u.U. plötzlich eine Rolle, wenn zB der eine Verschluss 1/100 und der andere 1/135 - statt 1/125 - auslöst.

Ganz allgemein finde ich, das ein angebrachter Service nie schaden kann. Denn der Reperateur macht ja nichts das nicht nötig wäre und zudem hält es den Wert des Geräts hoch.
 
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