Stativkopf mit Schnellwechseladapter kaufen?

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Touchwood

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Nachdem mein Uraltstativ das Zeitliche gesegnet hat, kann ich endlich die Anschaffung eines neuen (es soll ein Gitzo GT3541L werden) in Angriff nehmen. Dazu soll ein Dreiwegeneiger kommen, wahrscheinlich ein Gitzo G2272M oder etwas ähnliches.

Da ich das Stativ für verschiedene Kameras nutze (F6, D300, gelegentlich auch einen kleinen Camcorder), fände ich eine Schnellwechselplatte praktisch. Meine Frage ist: Sollte ich dann einen Dreiwegeneiger kaufen, der bereits entsprechend mit einem Schnellwechseladapter vorbereitet ist (z.B. Gitzo G2272M), oder ist das aus irgendeinem Grund nicht zu empfehlen? Welche Alternativen gibt es?

Zur sonstigen Ausrüstung: Mehr als 300mm Brennweite verwende ich nicht, aber die D300 mit dem 2,0/200mm wiegt ca. 4 kg. Ein Kugelkopf wäre nicht so mein Fall - ich habe kürzlich mein 14-24mm fallen gelassen (Totalschaden) und befürchte, dass mir das bei Verwendung eines Kugelkopfes mit dem schweren Tele ähnlich passieren kann.

Sollte trotz Suchens ich eine einschlägige Diskussion im Forum übersehen haben, wäre ich für einen Link dankbar. Auch sonst vielen Dank für Eure Tipps!
 
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Hallo,

ein Schnellwechselsystem hat schon was. Von der Schnelligkeit her ist ein Kugelkopf oder Neiger mit Schnellwechselplatte natürlich praktischer und auch sicherer. Anstatt das Gerät mit einer Hand an die Stativschraube zu halten und so lange zu drehen, bis das Teil fest auf dem Stativ sitzt, braucht man das Gerät mit seinem Adapter nur aufzusetzen und gut ist. Das funktioniert auch gut mit einem Kugelkopf. Achten sollte man allerdings darauf, welches System man nimmt, das müsste dann auch für alle Deine Teile kompatibel sein. Kamera- und Objektivplatten sollten also auch zur Schnellwechselaufnahme passen. Am meisten Verbreitung hat ja wohl das Arca Swiss-System. Du kannst ja auch die Schnellwechselaufnahme extra kaufen und sie auf den Kopf Deiner Wahl schrauben.

Herzliche Grüße
Peter :hallo:
 
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Danke für den Hinweis. Bisher hatte ich zum alten Stativ passende, ca. 20 Jahre alte Platten aus Plastik, die müsste ich wohl sowieso ersetzen. Dementsprechend wäre ich in der Systemwahl frei.

Gibt es Gründe, nicht die Teile von Gitzo zu nehmen - zum Beispiel praktische Handhabung, Sicherheit gegen Fallenlassen etc.? Ich habe gehört, andere Hersteller böten sogar kameraspezifische Platten an - bringen die wesentliche Vorteile? Aber dann müsste ich wohl eine entsprechende, z.B. Arca Swiss-kompatible Schnellwechselaufnahme separat kaufen. Ist das trotz des Umstands und der Mehrkosten sinnvoll?
 
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Markins M10 und Wimberley Sidekick. Richtig austarriert, kippt Objektiv/Kamera weder nach vorne, noch nach hinten.
Anderer Kopf mit leichtgängiger, drehbarer Basis geht natürlich auch.

Gruß Jens
 
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Touchwood,

für 2/200 und Camcorder wäre ein Manfrotto Videoneiger eine gute Wahl, ich denke da speziell an den neuen 701HDV oder den 501HDV. Schale und Nivellieradapter 520BALL gibt es passend zum angedachten 3541L. Einfach mal bei Manfrotto/Gitzo stöbern und auch den Videokatalog downloaden. Ich war auf der Photokina überrascht, daß Standberater von Manfrotto gar nicht wussten, daß Videoneiger sich hervorragend für Telefotografie eignen wohingegen etliche Naturfotografen mir am Nikonians-Stand bestätigt haben, dafür auch lieber einen Videoneiger als einen Kugelkopf zu verwenden.

Das bei diesen Manfrotto-Neigern verwendete Wechselplattensystem mit Platten vom Typ 501PL ist recht gut ausgebaut und sicher im Betrieb. Man kann eine separate Klemmbasis (Plattenadapter 577) für die Montage an beliebigen Kugelköpfen erwerben. Das Ganze ist klobiger als Arca-System, aber deutlich preiswerter.

Arca-kompatible Schnellwechselbasen und Platten sind als perfekt formschlüssiges System qualitativ nicht zu toppen, aber auch teuer. Zudem ist die Adaptierung an einen Videoneiger (den ich für schwere oder lange Tele immer einem Kugelkopf vorziehe) mit ein paar Haken und Ösen versehen. Etwas Heimwerkerei überspringt aber auch diese Hürde.

Von den im Wortsinne exzentrischen Gitzo-Köpfen halte ich nichts, und das beispielsweise im G2272M verwendete Wechselplattensystem ist einfach zu klein für ein 3-Kilo-Trömmelchen wie das 2/200. Wie willst Du das Objektiv verdrehgesichert mit der Platte verbinden? Ich sehe da schwarz. Die langen 501PL bzw maßgearbeitete Arcaplatten setzen da ganz andere Maßstäbe.

Bei allem Respekt, eine Traumlinse wie das 2/200 würde ich nicht auf einen Unterbau montieren, der weder Verdrehsicherung noch Schwerpunktsausgleich noch klare, vibrationsfeste Achsenführung gewährleistet.
Mir käme sowas auf Videoneiger oder Kugelkopf von mindestens der Güte eines Markins M20, Novoflex CB5, RRS BH-55,... die 400-Euro-Liga eben.
Persönliches Pech wie im Falle des Falls Deines 14-24 sollte nicht Kugelköpfen als solches angelastet werden - da hat wohl eher das Plastikschnellklemmdingsda oben auf dem Kopf schuld :cool:

Frohe Entscheidungsfindung,
Thomas
 
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Ganz herzlichen Dank für Eure bisherigen Antworten. Auf die Idee mit dem Videoneiger wäre ich nie gekommen, das werde ich mir einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen. Meine Abneigung gegen Kugelköpfe ist vielleicht irrational, aber seit mir beim Objektivwechsel (hatte also nichts mit einem Stativ zu tun) das 14-24 auf den Boden gefallen ist, bin ich etwas ängstlich geworden. Und ich stelle mir lebhaft vor, wie mir meine 4 Kilo D300 + 200mm runterkrachen, weil ich den Kugelkopf nicht ausreichend fixiert habe.

Ist ein Dreiwegeneiger in der Handhabung zu umständlich? Ich dachte, wenn ich die Friktion entsprechend einstelle, müsste das Verfolgen beweglicher Motive - zumindest, wenn sie nicht zu schnell sind - durchaus machbar sein. Habt Ihr da andere Erfahrungen?

Was ich problematisch finde, ist die von Thomas angesprochene Adaptierung von Arca-Swiss-Platten an einen Videoneiger. Ich bin schon froh, wenn "etwas Heimwerkerei" bei mir nicht mit Blutvergießen endet, sondern auf Sachschäden beschränkt bleibt. Was ist denn da an Bastelei zu tun - oder gibt es andere Videoneiger als den Manfrotto 501 HDV, die empfehlenswert und AS-kompatibel sind? Ich habe den Eindruck, dass die kamera- bzw. objektivspezifischen Halterungen der AS-kompatiblen Systeme sinnvoll sind, aber wie könnte ich die mit dem empfohlenen Videoneiger oder einem Dreiwegeneiger wie dem von Gitzo (wäre dann ja wohl wegen der größeren Plattform der G2270M) verbinden?

Sorry für die vielen Fragen, aber ich habe den Eindruck, die Stativerei ist eine Wissenschaft für sich...
 
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Hallo Touchwood,

wie bereits weiter oben erwähnt, gibt es nicht nur fest mit dem Stativkopf (Kugelkopf usw.) verbundene Schnellwechselaufnahmen. Jeder Kopf, egal ob Video-, Kugel- oder Dreiwegekopf hat ja ein Stativgewinde. Du kaufst Dir eine Schnellwechselaufnahme und schraubst Sie auf den Kopf, schön fest anziehen - fertig.

Siehe z.B. https://www.photoproshop.com/produc...d/388?osCsid=2127756cc6f88f2a06f2b5073c4a36a9

Wenn Dein Stativkopf ein 1/4-Zoll-Gewinde hat, meistens wird 3/8 Zoll durch Wenden der Schraube auch geboten, ansonsten gibt es Adaptergewinde von 3/8 auf 1/4 Zoll.


Herzliche Grüße

Peter :hallo:
 
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Hallo Touchwood,

schau Dir mal die Videoköpfe für das UNI System von Berlebach an. Die Dinger tragen bis 12 kg. und haben als Kameraanschluss nur eine Stativschraube. Da kann man ohne Bastelei sehr gut eine Schnellwechselaufnahme raufschrauben. Viele Videoköpfe haben ja bereits eine Schnellwechselaufnahme fest angebaut und Du bist dann an dieses System gebunden (was nicht immer gut ist).

Herzliche Grüße

Peter :hallo:
 
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Moin Touchwood,

was mit ein wenig Handwerk gemeint ist, kannst Du unten sehen.
Hier wurde die Manfrotto 357 Schnellwechseleinheit auf einen 501 Neiger Adaptiert. Die 501 Platten passen nähmlich nicht in die 357 Aufnahme.
Links wurde die Einheit auf einen Sachtler Kopf verpflanzt. Es geht also um die Platte zwischen Kopf und Schnellw.Einheit die Du bauen müßtest.

Ich würde Dir, wie die Vorschreiber, auch einen Video Kopf empfehlen.
Hast Du Angst er könnte wegkippen, nehme einen Manfrotto 503 oder Zb. etwas von Sachtler. Die haben eine Feder, die ein kippen, auch bei gelöster Friktion verhindert.

Gruß Frank

Wie heißt Du richtig ?? ;)

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Ich finde ja Videoneiger auch nicht so übel.
Aber ich finde auch, das sie als Universalkopf nicht geeignet sind. Meiner Ansicht nach muß auf so einen Neiger eine schwere Kamera/Objektivkombi, also irgendwas in der Art von 2.8/300 aufwärts. Mit einem leichten Objektiv (wozu in diesem Fall auch schon ein 70/80-200er gehört) finde ich die Führung deutlich suboptimal. Außerdem kommt man mit so einem Teil nicht ins Hochformat wenn man ein Objektiv ohne Stativschelle einsetzt und keinen L-Winkel an der Kamera hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: Videoneiger für lange Tüten top, aber nicht als Generalist geeignet, dafür würde ich einen Kugelkopf deutlich vorziehen.

Gruß
Dirk
 
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Was ist denn da an Bastelei zu tun - oder gibt es andere Videoneiger als den Manfrotto 501 HDV, die empfehlenswert und AS-kompatibel sind? ...

Eigentlich nicht (wenn man mal von dem Gitzo "Adapter für Schnellwechselplatten im Arca Stil" GS 5160CDT absieht, mit dem ich aber noch keine praktischen Erfahrungen habe). Denn die Manfrotto-Neiger sind preisleistungsmäßig konkurrenzlos. Da ich einen MA 503 fürs 500´er benutze, bin ich auch an das Manfrottosystem gebunden. Auf dem Markins Kugelkopf habe ich die von Thomas oben schon erwähnte 577 Wechseleinheit. Das Wechselplattensystem ist wie schon erwähnt etwas klobig und einen Designpreis würde ich dafür auch nicht verleihen. Aber es ist absolut solide und erfüllt seinen Zweck und das ist der Grund, warum ich von Selbstbaulösungen bisher abgesehen habe.
Der Haken an der Sache ist: Ein Videoneiger ist für lange Brennweiten optimal aber für alles andere (Makros, Landschaften usw.) kaum zu gebrauchen. Daher ist bei mit manchmal fröhliches Köpfewechseln angesagt. ich kann damit leben und es ist die für mich z.Z. beste Lösung.
Flexibler ist man sicherlich mit dem schon angesprochenen Wimberley Sidekick. Hier hat man eine bewährte Lösung für lange Brennweiten und mit einem Handgriff kann man diese abmachen und auf den daruntersitzenen Kugelkopf zurückgreifen. Wenn ich nicht so auf den Videoneiger stehen würde, wäre das für mich die beste Lösung.

Gruß
Heiko
 
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Ist ein Dreiwegeneiger in der Handhabung zu umständlich? Ich dachte, wenn ich die Friktion entsprechend einstelle, müsste das Verfolgen beweglicher Motive - zumindest, wenn sie nicht zu schnell sind - durchaus machbar sein. Habt Ihr da andere Erfahrungen?
Unter dem Begriff Dreiwegeneiger verstehe ich Geräte mit drei Handgriffen für die Klemmung jeweils einer Achse und zumindest die bislang von mir befingerten Manfrotto-Produkte erlauben da keine hilfreiche oder gar feinfühlige Friktion. Anders gesagt, löst man alle drei Achsen, ist alle Führung dahin. Löst man nur Schwenkebene und Neigeebene, kann es mit verfolgender Nachführung klappen, aber ein freudvolles Fotografieren wird das nicht.

Was ich problematisch finde, ist die von Thomas angesprochene Adaptierung von Arca-Swiss-Platten an einen Videoneiger. Ich bin schon froh, wenn "etwas Heimwerkerei" bei mir nicht mit Blutvergießen endet, sondern auf Sachschäden beschränkt bleibt. Was ist denn da an Bastelei zu tun -

Guckst Du hier:
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Die normale metallene Schienenführung durch eine Holzplatte mit aufgeschraubter langer Arca-Klemme von Kirk Enterprises ersetzt. Klappt wunderbar, bloß das die Klemme alleine die Hälfte des Neigers kostet :heul:

Sorry für die vielen Fragen, aber ich habe den Eindruck, die Stativerei ist eine Wissenschaft für sich...
Der Eindruck ist korrekt. Ich kenne keine Wollmilchsaulösung und ein Videoneiger ist beileibe kein Universalkopf - aber äußerst effizient bei langen und schweren Teles.
Wer nur einen einzelnen Stativkopf haben will, kommt mMn an einem erstklassigen Kugelkopf nicht vorbei. Dieser lässt sich mittels Sidekick aufmotzen für den Teleeinsatz, wobei im wesentlichen aber auch nur eine Trennung von Schwenkbewegung und Neigebewegung vollzogen wird. Den gleichen Zweck erreicht man, wenn die Hochformatnut verwendet wird anstelle das Objektiv in "klassisch" aufrechter Kugelstellung zu verwenden.

Die Systematic-Baureihen von Gitzo haben den Charme, den jeweils angemessenen Stativkopf eintopfen zu können. Insofern macht man damit schonmal keinen Fehler. In meinem Fall topfe ich wahlweise Videoneiger, Kugelkopf oder Mittelsäule ein, je nach anstehender Aufgabe. Irgendwann kommt vielleicht noch ein Getriebeneiger dazu, und das Stativdreibein ist immer noch dasselbe...:hehe:

Kölsche Grüße,
Thomas
 
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